Das Lied „das Meer“ ist inspiriert von einer Geschichte, die meine Großmutter mir sehr oft erzählt hat, und die mich jedesmal so beeindruckt hat, dass sich irgendwann der Wunsch entwickelte, die Geschichte in Form eines Songs zu erzählen. Sämtliche Versuche scheiterten aber an meinem Anspruch, beziehungsweise an meiner Unfähigkeit, die Erzählung in einen Liedtext umzuwandeln. Irgendwann flog mir dann beim Herumdaddeln am Klavier „das Meer“ zu. Und nach einer Weile wurde mir bewusst, dass mein Unterbewusstsein offensichtlich besagte Geschichte so lange gewälzt und abstrahiert hatte, bis ein Song dabei herauskam, der zwar nichts mehr von der eigentlichen Erzählung verrät, aber für mich doch das Grundgefühl vermittelt, das ich habe, wenn ich den Worten meiner Oma zuhöre. Der Vorteil dieser Abstraktheit: Es gibt noch viele weitere Interpretationsmöglichkeiten, Lesarten und Assoziationen, die das Stück hervorrufen kann. Jeder kann etwas anderes darin suchen, und vielleicht auch finden - im Grunde freue ich mich darüber noch viel mehr als über eine klare, möglichst detaillierte Nacherzählung. Ich habe die Geschichte jetzt aber doch aufgeschrieben, weil ich es wichtig finde, die Schrecken des Krieges im Bewusstsein zu behalten. Natürlich erhebe ich keinen Anspruch auf historische oder technische Vollständigkeit oder Korrektheit - es ist nur ein altes, wahres Märchen, das eine inzwischen 94jährige seit langer Zeit umtreibt. Meine Großmutter war im Krieg in der Nähe von Eckernförde bei Kiel stationiert. Dort saßen täglich mehrere junge Frauen mit Kopfhörern in einem Bunker und versuchten, die Fliegerangriffe der Alliierten frühzeitig zu erlauschen, um dann Alarm zu schlagen. Jede Woche gab es eine Liste der erfolgreichsten Frauen - eine zweifelhafte Ehre, liefen doch die jeweils Besten Gefahr, direkt an die Front versetzt zu werden. In nächster Nähe des Stützpunktes war eine Einheit von Marinesoldaten stationiert, deren Aufgabe es war, mit sogenannten Ein-Mann-U-Booten auszulaufen, um feindliche Schiffe zu beschießen. Diese zigarrenförmigen Gefährte boten Platz für einen einzelnen Soldaten, der sich durch eine Glaskuppel oberhalb der Wasseroberfläche orientieren konnte, um dann seinen Torpedo auf feindliche Schiffe abzufeuern. Durch die auffällige Optik, den begrenzten Sauerstoffvorrat und die unausgereifte Bauweise stieg die Sterblichkeitsrate durch Ersticken und feindlichen Beschuss. Die meisten der Soldaten, die diesem Himmelfahrtskommando angehörten, hatten sich irgendwelche Dienstvergehen geleistet, und waren hierher strafversetzt worden - so wurde es mir erzählt. Einer der Soldaten hatte sich nun in eine der jungen Frauen aus dem Bunker verliebt, und sie sich in ihn. Er war eine Art Legende unter den U-Boot-Soldaten, denn er war der einzige, der es geschafft hatte, sechs mal in seinem winzigen Gefährt abzulegen, und jedes mal wieder heil zurückzukommen. Als er eines Nachmittags den Befehl bekam, sein Leben zum siebten Mal der See anzuvertrauen, ging er am Abend zu der Baracke, wo die Frauen untergebracht waren und klopfte ans Fenster, wie er es viele Male getan hatte. Eine andere öffnete ihm, seine Geliebte sei nicht da, sie käme erst am andern Tag zurück. Er sagte, man solle schöne Grüße bestellen, er müsse morgen wieder hinaus und werde wohl diesmal nicht wiederkehren. Einen Brief hinterließ er für die Geliebte, dann ging er ins Dunkel hinaus und kam nicht mehr zurück. Die Zeit komm wir laufen um die Wette, komm wir pflanzen einen Baum und wir fahren in ferne Städte, einfach um uns da mal umzuschauen sag, worüber willst du reden, wohin willst du mit mir gehen? St. Pauli führt zur Halbzeit durch ein Tor von Werder Bremen wir haben nichts zu verlieren wir haben uns und irgendwie wollten wir noch so viel ausprobieren nur die Zeit, die Zeit reicht nie komm wir reißen einen Baum aus, komm wir gründen einen Staat aus dem Holz bauen wir ein Baumhaus, weil man da die beste Aussicht hat wir zersägen unsere Tage, wir verlieren einen Zahn wir riskieren Kopf und Kragen, hat das immer schon so wehgetan? wir haben nichts zu verlieren… wenn das Leben eine Straße ist, dann lass uns lieber schwimmen gehen und dann tun wir so als gäbe es uns nicht, und sie werden uns schon übersehen komm wir legen unser Geld an den Strand und sehen weg und wenn wir wieder hinsehen, hat die See schon unser Geld versteckt komm wir bleiben einfach liegen, was soll heute schon passieren? die Realität ist übertrieben, man muss sie nur ad absurdum führen wir haben nichts zu verlieren… Golden es hat keinen Sinn allein zu sein es hat keinen Sinn zu leiden und du solltest das einsehen, es sei denn du hast Lust zu beidem ja ich weiß, er war perfekt für dich und du könntest tagelang weinen aber wenn du drüber nachdenkst bist du eigentlich fast zu beneiden und du hast keine Zeit zu verlieren denn du bist golden, du bist golden ja, sie war für dich eine Lichtgestalt, das ist leicht zu verstehen und jetzt fühlst du dich zu alt, um um die Häuser zu ziehen jetzt stehst du vor ihrer Tür mit selbstgemalten Schildern aber sie interessiert sich nicht dafür ihre Worte sind silbern und du hast einen Ruf zu verlieren, denn du bist golden, du bist golden und Gott sei Dank hab ich das rechtzeitig erkannt ich weiß, du willst das nicht hören, und du hast das Gefühl, Worte helfen dir nicht aber in den Weiten der Wildnis warten wirklich weitere wunderschöne Wesen auf dich und ihr habt keine Zeit zu verlieren, denn ihr seid golden, ihr seid golden Dinge tun ich hab keinen Plan nicht für heute und nicht für irgendwann geh doch schon mal los mein Enthusiasmus ist nicht besonders groß bei dir ist alles gut, weil du weißt, wie man Dinge tut doch woher kommt der Drang immer wieder davon anzufangen? das ist nun mal meine Art, Dinge zu tun oh deine Art, Dinge zu tun ist so viel besser, so viel effizienter als meine Art, Dinge zu tun ich hab keine Lust dass du es besser kannst, ist mir schon bewusst hast du nicht noch was vor, oh tu’s doch einfach und geh mir nicht aufs Ohr das ist nun mal meine Art, Dinge zu tun… deine Ansicht ist mir so unglaublich egal geh und schau britische Filme im Original meine Art, Dinge zu tun deine Art, Dinge zu tun Für zwei du magst es, wenn Sätze sich reimen es gibt wie immer viel zu tun du hasst es, Fragen zu verneinen und du hast wenig Zeit, dich auszuruhen es gibt Geschichten zu erzählen und manche hören lieber zu wir sind dabei, was zu erleben im hier und jetzt kommst du und du trittst aus dem Haus, und dann läufst du los und du atmest, du atmest für zwei du rennst geradeaus, du weißt: Das Leben ist groß und dein Herz schlägt, dein Herz schlägt für zwei wir haben Wunder gesehen und vergessen wir haben Bilder aneinander gereiht aber ab heute wird alles besser, heute ist unsere Zeit es gibt Geschichten zu erzählen, mach deine Augen zu wir sind dabei uns zu verlieren hier ist das Meer und hier bist du Und du trittst aus dem Haus… Gut und Böse schlecht für die Knochen, gut fürs Gewicht schlecht für die Füße, aber gut fürs Gesicht gut für die Schurken, Schlecht für Clark Kent gut für die Seele, schlecht fürs Zeitmanagement Gut und Böse - auf ewig vereint es geht hin und her, bis einer weint das Leben ist ungesund und hat seinen Preis, aber was kann ich machen damit du bleibst? schlecht zu erkennen, gut gegen Durst schlecht für die Leber, Gutsleberwurst gut für die anderen, schlechtes Versteck gut gegen Sehnsucht, bitte geh jetzt nicht weg Gut und böse - auf ewig vereint… du warst schlecht in der Schule, ganz gut im Ballett schlecht für die Herzen, aber leider gut im Bett Gut und böse - auf ewig vereint… Heimkehr wann immer du kommst, es liegt alles bereit und wenn du dich ausruhen willst, dann lass dir Zeit du kannst dir sicher sein, dass du hier nicht störst und wenn du leise bist, wird dich vielleicht niemand hören wenn du nach draußen gehst, zähl bis vier vier Schritte, die Augen geschlossen, dann stehst du wieder hier du drehst dich im Kreis und der Rest steht still du bist nicht mal sicher, ob du überhaupt zurückkommen willst du bist auf Reisen gegangen, du bist von Bergen gesprungen, du bist auf Gipfel gestiegen, hast um Atem gerungen, du bist noch immer der Selbe, nur weniger jung, und wenn du kurz da warst, drehst du dich um es ist staubig hier und niemand spricht aber wirklich zu Hause bist du, bist du hier nicht Gefühle wie früher, nur den Kopf voller Watte und aus allen Winkeln kriechen die vergessenen Schatten du bist auf Reisen gegangen, du bist von Bergen gesprungen, du bist auf Gipfel gestiegen, hast um Atem gerungen, du bist noch immer der Alte, nur weniger jung, und wenn du kurz da warst, drehst du dich um Wissen wer ich bin irgendwann haben mich die Wellen verschluckt und an irgendeine Küste getragen das Meer hat mich auf den Strand gespuckt ohne je nach meinem Namen zu fragen ich hab tagelang den Weg gesucht und bin schließlich einfach liegen geblieben bis mich irgendwann ein Wolkenbruch bis direkt vor deine Türe getrieben hat und jetzt bist du da und ich greif nach deiner Hand und ich zeig dir wo ich herkomm wir gehen durch meine Straße, schmeißen Steine in den Fluss das hier sind mein Land, um uns rum ist noch viel mehr von dem ich dir erzählen muss - komm mit mir dorthin du sollst wissen wer ich bin eines Tages bin ich weggerannt und bin hinter dem Gebirge verschwunden und damit mich niemand finden kann, habe ich mir selbst die Augen verbunden ich dachte, ich geh nie zurück dorthin wo die Steine meine Schritte erkennen wo ich immer noch der Alte bin und wo die Leute mich beim Namen nennen aber jetzt bist du da und ich greif nach deiner Hand… komm mit in meine Stadt, komm mit zu mir wenn es dir da nicht gefallen hat, können wir immer noch zu dir und ich greif nach deiner Hand… Wenn es vorbei ist du ziehst alle Augen auf dich und bewegst dich zu Liedern aus Licht, doch wir schauen uns nicht an, weil der Moment uns noch verraten kann, wenn du tanzt, und du weißt, dass du nie mehr so lieben kannst du schaust nach oben, es wird Tag und du weißt nicht ob du bereit bist von irgendwo hörst du Musik und dann ist wieder alles wie im Film und jeder weiß, dass es vorbei ist und was bleibt ist nur ein Lied du hast dich betrunken und die Nacht ist verschwunden bis du dir irgendwann sicher bist, dass du dich verlaufen hast, hoffnungslos, und du hast Angst, dass du nie mehr so fühlen kannst du schaust nach oben, es wird Tag und du weißt nicht ob du bereit bist… niemand hat dich erkannt, schiefe Häuser und Wände am Straßenrand schauen dir nach mit Augen und Fenstern und müde und alt und du setzt deine Füße dicht hintereinander auf stumpfen Asphalt und obwohl es schon morgen ist und du noch auf bist, wird dir nicht kalt du schaust nach oben, es wird Tag und du weißt nicht ob du bereit bist… Über das Gefühl über das Gefühl sich nicht mehr auszukennen über das Gefühl einen Schuh zu verlieren über das Gefühl trotzdem noch weiter zu rennen über das Gefühl sich zu blamieren über das Gefühl ins Leere zu fallen über die Angst nichts zu wissen über das beste Gefühl von allen die Gewissheit nichts erklären zu müssen über das Gefühl, über das Gefühl… über das Gefühl sich nicht klar zu sein über das Gefühl nichts zu verstehen von dem Gefühl einfach nicht da zu sein über die Gewissheit dass es anderen auch nicht besser geht über das Gefühl, über das Gefühl… über das Gefühl einen Roman zu schreiben - über 1000 Seiten über das Gefühl, nur durch ein Hohlkreuz über Wasser zu bleiben, über die Welt Zwischen den Stühlen über das Gefühl, über das Gefühl… Raketen wir wollten alleine sein, alleine auf der Welt, denn wir haben gemerkt, dass sie uns ohne Menschen ganz gut gefällt wir wollten verschwiegen sein, so gut es eben geht, denn wir haben gelernt, dass es außer uns beiden sowieso niemand versteht und ich zünd für dich Raketen an, heute Nacht weil man die Sterne nicht mehr sehen kann wir sitzen hier auf dem Dach und wir schauen den Raketenrücklichtern nach wir wollten die besten sein, selig ohne viel zu tun denn wie sich herausgestellt hat, ist es wichtig, sich auszuruhen wir wollten gefährlich sein, verwegen und begehrt denn wir haben aus sicherer Quelle gehört, dass gefährlich am längsten währt und ich zünd für dich Raketen an, heute Nacht… also lass uns gemeinsam sein, was immer wir sein wollen, dann sind wir auf und davon und wir verraten den anderen nicht wo sie suchen sollen und ich zünd für dich Raketen an, heute Nacht… Hoch oben wir wollen locker und leichtfertig leben wir werfen uns den Gezeiten entgegen wir machen Fotos von Küssen im Regen damit das niemand vergisst wir wollen die wirkliche Welt ignorieren und es soll alles noch heute passieren wir wollen so wertvolle Worte verlieren dass alle wissen wie schön das ist wir liegen hoch oben auf so Klippen und es geht uns richtig gut und wenn du Zeit hast komm vorbei wir schauen aufs Meer und der Wind weht unseretwegen und wir kriegen nicht genug von dem Gefühl der Einzigartigkeit du sagst wenn all diese Tage und Stunden uns nicht mehr wie die Planeten umrunden dann werden unsere Briefe gefunden und alle können es sehen dass wir für immer auf Bildern gebannt sind wenn unsere Fingerabdrücke verbrannt sind wenn wir im Meer und die anderen an Land sind und ohne uns weiter ziehen wir liegen hoch oben auf so Klippen… wir wollen locker und leichtfertig leben wir werfen uns den Gezeiten entgegen wir warten auf Wind und wir setzen Segel und dann fahren wir los Morpheus In deinen Augen kann ich sehen, dass du müde bist wir beide sollten gehen und uns schlafen legen Ist das Dunkel still und gut, schwarz und schwerelos alles schläft und niemand tut, alles ist vergeben. Lass uns sehen, lass uns sehen, was uns Morpheus heut noch bringt Lass uns gehen, lass uns gehen, bevor uns der Morgen sagt, wohin, wohin wir gehen heute Nacht hab ich für dich das wilde Tier vertrieben keine Monster mehr in Sicht, lass deine Lider lieber liegen deine Gedanken wandern stumm in die Nacht hinaus und schweifen ziellos dort herum, auf deinen Lippen zuckt das Leben Lass uns sehen, lass uns sehen, was uns Morpheus heut noch bringt… Weiter Manchmal sagen Menschen so Sachen und man weiß nicht genau warum die Menschen das machen, aber allmählich verlieren die Worte an Gewicht. Manchmal macht die Zeit mich kaputt und alle Tage und Wochen liegen in Asche und Schutt, aber aus irgendwelchen Gründen kümmert mich das nicht. Ich hab den Kopf nicht im Sand, ich hab die Nase im Wind, ich hab ein gutes Gefühl dass das alles so stimmt. Und es geht weiter immer weiter, egal wohin. Ich hab den Kopf voller Sand, ich hab den Wind in der Nase und vor mir liegt nur diese Straße. Und sie führt weiter und irgendwann ergibt es Sinn, zu sein wer ich bin. Immer wenn sich nichts mehr tut, hab ich das Gefühl, es wird nie wieder gut. Aber schon nach ein paar Schmerzen kommt der Mut zurück. Und in den Venen fließt das Blut, und ich hab das Gefühl es ist Feuer und Glut. Und es strömt hin zum Herzen, und dann hat man wieder Glück. Ich hab ein Paar warme Socken und die Sonne im Hintern, die Wärme reicht zum Überwintern. Und es geht weiter, immer weiter, irgendwo hin. Ich hab den Mund voller Salz, Wasser in den Ohren, hab meinen Weg noch nicht verloren, und er führt weiter, und irgendwann ergibt es Sinn,zu sein wer ich bin. Gesternsehnsucht 1955, wir zwei am Meer: Wirtschaftswunder, um uns rum italienisches Flair. Unsere Vespa trägt uns durch den Wind, dorthin wo ein roter Campari hinterm Horizont verglimmt. Und was bleibt ist nur ein kleines Bisschen Gesternsehnsucht, was bleibt ist nur ein kleiner Funken Nostalgie. 1963, wir in Paris: Jean Paul Sartre ist gesprächig bei Rotwein und Pastisse. In Straßencafés unter Platanen, Herbst und Existenz, und Simone de Beauvoirs Zigarette raucht länger als sie brennt. Und was bleibt ist nur ein kleines Bisschen Gesternsehnsucht, was bleibt ist nur ein kleiner Funken Nostalgie. Weißt du noch, wie wir damals die Welt neu erfanden? Und was wir morgen machen werden, das sehn wir ja dann. Und was bleibt ist nur ein kleines Bisschen Gesternsehnsucht, was bleibt ist nur ein kleiner Funken Nostalgie, was bleibt ist nur ein kleines Bisschen Gesternsehnsucht, was bleibt ist nur ein kleiner Funken Selbstironie Fünfzehn Pferde Wir haben geschlafen, haben geliebt, und was es sonst noch so gibt, und ja, wir hatten das Gefühl, wir wären endlich am Ziel, die Endlichkeit der Emotion zu überwinden. Ich glaub schon, dass das Gefühl abhängt von der Situation. Und ich war da, wo du nicht bist, und ab und zu frag ich mich: Was erwartest du von mir, soll ich auf fünfzehn weißen Pferden in den Abend galoppieren? Oh, der Himmel ist noch weit, es ist noch viel zu viel Zeit, und vielleicht sollten wir’s probieren. Wir haben den Weg zum Meer gesucht, und was man sonst noch so tut. Und ja, es wurde immer schöner zwischen Ebbe und Flut. Aber wir beide wissen, dass es irgendwann ohne Signal auf einmal weg war und der Weg war eine Qual. Und du warst da, aber ich nicht, und ab und zu frag ich mich: Was erwartest du von mir, soll ich auf fünfzehn weißen Pferden in den Abend galoppieren? Oh, der Himmel ist noch weit, es ist noch viel zu viel Zeit, und vielleicht sollten wir’s probieren. Ich dachte, ich geh los für dich, die Sterne stehlen, was weiß ich, ich dacht’ ich wär’ wie dieser Typ in diesem Film ohne Gesicht, über die Liebe und den Krieg, und über die Perfektion der simplen Zweisamkeit von Farbe und Ton. Inzwischen weiß ich: So bin ich nicht. Und ich frag mich: Was erwartest du von mir, soll ich auf fünfzehn weißen Pferden in den Abend galoppieren? Ich dachte wir hätten noch Zeit, und der Himmel wär’ noch weit, vielleicht muss ich das revidieren. Wir beide Ich seh schon du tust, was du tust - vielleicht ist das gut so. Und ich bin allein und will es auch sein, und das ist gut so. An manchen Tagen frag ich mich, wer auf der Welt weiß was er will? Bist es du, bin es ich? Sind es wir beide, oder keiner? Wo gehst du hin und mit wem? Ich bin allein, wir beide, wir beide. Es geht uns nicht gut - ist das normal, war es schon schlimmer? Ist alles vorbei, wann kommt es zurück, ist es für immer? Und jeden Abend tut es weh, und dann frag ich mich was fehlt: Bist es du, bin es ich? Sind es wir beide, oder keiner? Wo gehst du hin und mit wem? Ich bin allein, wir beide, wir beide. Was hast du dir nur, was hast du dir nur, hast du überhaupt dabei gedacht? Was hast du da nur, was hast du da nur, oh du hast es einfach so gemacht. Und heute Abend war es schön, ich will dich nie mehr wieder sehn. Bist es du, bin es ich? Sind es wir beide, oder keiner? Wo gehst du hin und mit wem? Ich bin allein, wir beide, wir beide. Es läuft ganz gut Alles ist taub, alles gewagt, die Hälfte gewonnen, was haben wir davon? Bisher ist nicht allzu viel dabei rumgekommen. Jetzt warten wir, wir waten hier durch den Sumpf Zeit, und alle Träume, Sägen, Messer, liegen schon bereit. Wir haben uns heute vorgenommen, das Atmen zu verlernen, und es läuft ganz gut, ich kann mein Herz schon nicht mehr hören. Wir haben heut beschlossen die Vernunft zu ignorieren, und es klappt ganz gut, ich kann meinen Kopf schon nicht mehr spüren. Alles ist grau, alles gesagt, die Hälfte verschwommen, was hast du genommen? Bisher sind wir immer wieder heil zurückgekommen. Und jetzt halten wir uns, halten fest was uns nicht mehr gehört, und alle Affen tanzen weiter, lieben sich ungestört. Wir haben uns heute vorgenommen, das Atmen zu verlernen, und es läuft ganz gut, ich kann mein Herz schon nicht mehr hören. Wir haben heut beschlossen die Vernunft zu ignorieren, und es klappt ganz gut, ich kann meinen Kopf schon nicht mehr spüren. Alles vorbei, alles verheilt, noch leicht benommen. Ich höre das Brummen. Vielleicht wären wir lieber nicht mehr so weit raus geschwommen. Wir haben uns heute vorgenommen, das Atmen zu verlernen, und es läuft ganz gut, ich kann mein Herz schon nicht mehr hören. Wir haben heut beschlossen die Vernunft zu ignorieren, und es klappt ganz gut, ich kann meinen Kopf schon nicht mehr spüren. Nur du Was soll man machen wenn die Liebe nicht mehr ist wie ein Film, ändert man einfach den Namen? Was wenn dem Leben die guten Geschichten ausgehen, schreibt es dann Groschenromane? Was willst du sagen wenn es nicht weitergeht, wenn sich die Welt von dir wegdreht? Wohin, wohin wenn alle andern sehen, dass du dir selbst nur im Weg stehst? Und keiner weiß mehr wohin, nur du, nur du. Und keiner kennt mehr den Sinn, nur du, nur du. Was, wenn die Herzen nicht mehr gleichmäßig schlagen, hört man dann auf oder zu? Es brennt in den Augen und es schlägt auf den Magen, heißt es wir oder ich und du? Und keiner weiß mehr wohin, nur du, nur du. Und keiner kennt mehr den Sinn, nur du, nur du. Wenn deine Stimme bricht und niemand hört es dann schrei! Du sagst du kannst es nicht dann ist es also vorbei? Wer kann dir sagen, ob das alles noch stimmt? Knistert es noch oder zischt es schon? Sollen wir bleiben bis das leuchten verglimmt? Der nächste Regen verwischt es schon. Das Leben, das Weißt du schon, was du noch erleben willst? Hast du keine Ahnung? Hast du denn schon mal in einer richtig großen Stadt gelebt? Ist das schon in Planung? Oder bist du zu normal? Du kannst alles und nichts und nichts kannst du richtig. Klar, dass das nervt. Das Leben, das du nicht verpassen willst, sitzt auf deiner Schulter und macht es sich bequem. Das Leben, das du niemals haben wolltest, isst von deinen Keksen und kocht sich einen Tee. Hast du dein Leben in ein Buch geschrieben? Hast du dich verwirklicht? Hast du es gehasst? Und was ist dir jetzt geblieben? Verschwende deine Jugend, sonst hast du sie verpasst. Du weißt alles und nichts und nichts ist mehr sicher. Klar dass das nervt. Das Leben, das du nicht verpassen willst, sitzt auf deiner Schulter und macht es sich bequem. Das Leben, das du niemals haben wolltest, isst von deinen Keksen und kocht sich einen Tee. Schau zurück - ist es das, wovon du geträumt hast? Das, was die anderen erzählen, oder ist es nur dein Leben? Sind Fußballspieler jünger als du? Hast du dann verloren? Ist es dann vorbei? Ist das Leben wirklich schneller als du, kaum bist du geboren, bist du schon nicht mehr dabei. Das Leben, das du nicht verpassen willst, sitzt auf deiner Schulter, und macht es sich bequem. Das Leben, das du niemals haben wolltest, isst von deinen Keksen und kocht sich einen Tee. Das Leben, das du nicht verpassen willst, bestellt sich eine Pizza und lässt dich dann bezahlen. Das Leben, das du niemals haben wollest, sitzt auf deinem Sofa und baggert deine Freundin an. Liebschaft Du hast sie im Suff getroffen, sie geliebt und wieder verloren. Dann hast du weiter gesoffen und ewige Treue geschworen. Aber wem, sie war ja gegangen, in die Ferne oder zu ihrem Freund. Und du bist am Tresen gehangen und du wusstest du hattest versäumt, sie nach der Nummer zu fragen, wie ihre Nummer ist. Jetzt sagt dir stattdessen dein Magen, was für ein Idiot du bist. Hast du gesehen wo das hinführt, hast du gesehen was passiert? Hast du gedacht das wird einfach, hast du’s jetzt wenigstens kapiert? Die Liebe ist wie ein Spielplatz und du bist zu schnell gerannt. Dann bist du natürlich hingefallen und jetzt schmeckt deine Zunge nach Sand. Am nächsten Morgen wurde es schlimmer, es leidet wer leiden kann. Vier Wände sind ein Zimmer und ein Mann ist ein Mann, ist ein Mann. Du hast geflucht und gebetet, auf Gott, an den Wetterbericht. Aber selbst Facebook und Google und all deine Freunde kannten sie nicht. Du konntest fünf Nächte nicht schlafen, nicht essen und trinken und dann war endlich wieder Freitag und man tut halt was man nicht lassen kann. Hast du gesehen wo das hinführt, hast du gesehen was passiert? Hast du gedacht das wird einfach, hast du’s jetzt wenigstens kapiert? Nein, immer noch nicht, ich seh’ schon, das kann noch ein Weilchen so gehen. Na dann kann ja das Schicksal noch die ein oder andere Ehrenrunde drehen. Die Liebe ist ein Dreimeterbrett, und du hast deinen Salto gemacht, aber dann bist du nicht nach rechts weg geschwommen und jetzt wirst du zum Ausgang gebracht. Die Liebe ist wie ein Sommerregen, eigentlich ganz nett, aber dann kommt die Erkältung und du liegst eine Woche im Bett. Geballte Weisheit Der erste Schnitt geht am tiefsten, sagt sie und sie macht Zürcher Geschnetzeltes aus meinem Herzen, und unter Schmerzen muss ich dann einsehen, wie recht sie hat. Denn nach dem letzten wird’s immer der erste sein, und der zweite haut noch genau so rein. Und jedes Mal denkst du, es geht nicht mehr tiefer, aber Liebe ist immer eine Frage der Perspektive. Hinterher ist man immer schlauer, sagt sie und sie macht dunkle Vergangenheit aus meinen Plänen, und unter Tränen muss ich dann einsehen, wie recht sie doch hat. Denn nach dem letzten Mal kam das nächste dran, vor lauter Klugheit fing man von vorne an, und jedes Mal denkst du, es geht nicht mehr schiefer, aber Liebe ist immer eine Frage der Perspektive. Was dich umbringt, macht dich auch hart, sag ich und ich schmeiß’ sie in die Tiefkühltruhe bei minus vierzig Grad, und sie muss einsehen, dass ich recht hab. Denn nur die harten kommen in den Garten raus, ich hol den Spaten aus meinem Gartenhaus, und nach wenigen Minuten liegt sie unter der Wiese, und sie sieht ein: Liebe ist eine Frage der Perspektive. |