„Wie oft Sex in der Beziehung nach 1 Jahr?“ ist eine Frage, die sich viele Paare nach der Anfangszeit stellen. Das solltest du darüber wissen. Show
Wie die Hormone sich im Laufe der Beziehungsphasen verändern, so verändert sich auch der Sex. In den ersten Monaten fallen frisch Verliebte täglich und womöglich mehrmals übereinander her. Kaum ist in dieser Zeit vorstellbar, dass das jemals anders wird. Doch es wird anders – garantiert. Auf Dauer würde der Körper die Euphorie der Leidenschaft nämlich gar nicht aushalten. Wer verliebt ist, steht eigentlich unter (positivem) Dauerstress. Es ist also normal und gut, dass diese Phase nach einigen Monaten abklingt. Falls du eine Fernbeziehung hast, kann die Zeit des Liebes-Rausches allerdings sehr viel länger dauern: Schließlich braucht man viel mehr Zeit, um einander wirklich kennenzulernen. Zudem wird das Bedürfnis nach Nähe zum Partner durch die Sehnsucht genährt. Wie oft Sex in der Beziehung nach 1 Jahr? Vertraue auf dein GefühlFragst du dich also „Wie oft Sex in der Beziehung nach 1 Jahr?“, dann ist eure Sturm- und Drang-Zeit gerade am Abflauen und es kann sein, dass du nun verunsichert bist. Das wilde, leidenschaftliche Miteinander verändert sich von einem Gefühl der Aufregung mit vielen Schmetterlingen im Bauch hin zu Vertrautheit und Gewohnheit was dazu führt, dass man nicht mehr allzu wild und leidenschaftlich ist wie ganz zu Beginn. Wir können dich beruhigen: Es ist völlig normal und du kannst dieser Entwicklung vertrauen. Wenn du dich nun fragst „Wie oft Sex in der Beziehung nach 1 Jahr?“ kann es vorerst sein, dass ihr nicht mehr täglich miteinander schläft, sondern zwei bis dreimal wöchentlich, vielleicht auch nur einmal oder weniger – natürlich abhängig davon, wie oft ihr euch überhaupt seht und ausreichend Zeit miteinander verbringt. Jetzt habt ihr die Chance, eure Beziehung und auch euer Sexleben zu vertiefen. Sprecht miteinander über eure Wünsche und Vorlieben und entdeckt, was ihr in dieser Hinsicht gemeinsam habt. Findet heraus, was ihr zusammen beim Sex ausprobieren könnt. Dann wird die Frage „Wie oft Sex in der Beziehung nach 1 Jahr?“ bald in den Hintergrund rücken und nur mehr der Augenblick für euch beide wichtig sein! Kürzlich rief mich eine gute Freundin an, um mir zu sagen, dass ihr Freund sie nach einem halben Jahr Beziehung verlassen hatte. Während der anschließenden betroffenen Stille, meldete sich ein Gedanke in meinem Kopf, den ich bereits zu Beginn der Beziehung gehabt hatte: "Das hält nicht lange." Sie war direkt verliebt, er noch zögerlich. Sie wollte ihn jeden Tag treffen, er bestand auf regelmäßige Zeit mit Freunden. Die Erwartungen an eine Partnerschaft waren komplett unterschiedlich. "Gegensätze ziehen sich an", hatte die Freundin damals gesagt, als ich meine Bedenken vorsichtig anbrachte. Bevor sie schließlich schniefend auflegte, fiel nun sechs Monate später noch leise der Satz: "Wenn ich das vorher gewusst hätte." Aber ist es wirklich möglich, die Dauer einer so komplexen menschlichen Bindung wie einer Partnerschaft vorauszusagen? EineLangzeitstudie von Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der University of Alberta in Kanada hat genau das untersucht und ist zu dem Schluss gekommen: Ja, das ist möglich. Die Beziehungsvariablen Über einen Zeitraum von sieben Jahren wurden knapp 2000 Paare regelmäßig interviewt, 16 Prozent trennten sich im Laufe der Zeit. In den Interviews wurde gezielt nach Variablen gefragt, die die Forscher für ihre Prognosen zur Beziehungsdauer genutzt haben. Zum Beispiel: Beziehungszufriedenheit, Anzahl der Konflikte, Wunsch nach Langfristigkeit der Beziehung und das Bedürfnis nach Nähe bzw. Unabhängigkeit. "Wir haben herausgefunden: Paare, die sich trennen werden, sind bereits zu Beginn unzufriedener und haben mehr Konflikte. Diese Konflikte vermehren sich im Laufe der Zeit. Der Wunsch nach einer langfristigen Beziehung nimmt ab", sagt Dr. Christine Finn vom Institut für Psychologie der Friedrich- Schiller-Universität Jena. Nachher ist man meistens klüger - das Ende der Honeymoon-Phase kommt schnell Beziehungsmodelle der Psychologie Die Entwicklung einer Beziehung lässt sich psychologisch betrachtet mit unterschiedlichen Modellen beschreiben. Theorie 1: Alle Paare erleben zu Beginn der Beziehung eine Honeymoon-Phase, in der sie gleich zufrieden sind. Eine Trennung lässt sich dann auf Probleme zurückführen, die während der Beziehung entstanden sind. Paare, die zusammenbleiben, haben es hingegen geschafft, die Zufriedenheit aus der Honeymoon-Phase langfristig zu etablieren. Theorie 2: Die beiden Partner starten bereits zu Beginn mit einem unterschiedlichen Glückslevel. Die ungleiche Ausgangssituation erhöht das Risiko des Scheiterns, weil die Unzufriedenheit immer weiterwächst. Für Paartherapeut und Single-Coach Eric Hegmann zeigen die ersten gemeinsamen Monate eine Tendenz für den Verlauf der Beziehung. "Gewiss gibt es Paare, die mit schlechteren Chancen starten als andere, wo die Unterschiede so erheblich größer sind als die Zuneigung füreinander. Aber die meisten entdecken das in den ersten sechs Monaten der Verliebtheitsphase und entscheiden sich dann eben nicht für eine Fortsetzung der Kennenlernphase in eine Beziehung." Accumulating Distress Die Forscher haben im Laufe der Studie festgestellt, dass die Entwicklung der Beziehung von den Paaren, die sich getrennt haben, eher durch eine Mischform der beiden gängigen Modelle beschreiben lässt. Häufiger Streit ist eine schlechte Voraussetzung für eine dauerhafte Beziehung "Wir haben das Modell Accumulating Distress genannt", sagt Finn. Das heißt: Wenn sich ein Paar zu Beginn der Beziehung bereits oft streitet und die Partner unglücklich sind, dann konnten die Forscher daraus schließen, dass die Beziehung nicht lange halten wird. Denn besser wird es nicht. Im Laufe der Beziehung gibt es immer häufiger Konflikte, man entfernt sich emotional vom Partner und schließlich ist die Trennung der letzte Ausweg. Liebe als Kosten-Nutzen-Rechnung? Nun stellt sich eine tiefergehende Frage: Hätte es meine Freundin vor Herzschmerz bewahrt, zu wissen, ob die Beziehung lange halten wird? Oder zerstört das Wissen, dass eine Beziehung nicht langfristig sein wird, potentielle Partnerschaften? "Der Wunsch, frühzeitig zu wissen, ob die Investition in die Beziehung und den Partner sich lohnen wird, ist verständlich", sagt Paartherapeut Hegmann. Trotzdem ist es in seinen Augen nicht förderlich, Liebe als eine Art Kosten-Nutzen-Rechnung zu betrachten. Das würde nämlich dann bedeuten, dass ich nur jemanden daten möchte, wenn die Beziehung lange halten wird, und einer kurzfristigen Beziehung nicht die Chance gebe, mich durch die Erfahrungen persönlich zu prägen. Auch Christine Finn sieht das kritisch. "Nur weil nicht alle mit der rosaroten Brille starten und zu Beginn alles perfekt ist, sondern man mit Problemen und Konflikten umgehen muss, ist so eine Partnerschaft ja keine verschwendete Zeit." Online-Paare vertrauen sich mehr an Der ungebrochene Erfolg von Online-Plattformen der Partnervermittlungen zeigt laut Finn, dass das Bedürfnis, eine Partnerschaft zu führen, stärker sei denn je. Besagten Dating-Portalen wird trotz fein kalibrierter Algorithmen, die den vermeintlich perfekten Partner aufzeigen sollen, dennoch Oberflächlichkeit nachgesagt. Bei Tinder entscheidet der User beispielsweise durchschnittlich innerhalb von ein paar Sekunden anhand eines Bildes, ob er die Person durch einen Wisch nach rechts "matcht" oder durch einen Wisch nach links nie wiedersehen möchte. Liebe auf den ersten Klick? Online-Dating ist überraschend einfach und erfolgreich Trotzdem können auch Online-Paare eine engere emotionale Bindung aufbauen. Laut einer Parship-Studie aus dem Jahr 2016 seien Online-Paare zu 96 Prozent bereit, sich ihre innersten Gefühle anzuvertrauen, während es bei Offline-Paaren nur 76 Prozent sein sollen. Außerdem hätten nur zwei Prozent der Online-Paare angegeben, sich regelmäßig mit dem Partner zu streiten, während bei 27 Prozent der Offline-Paare regelmäßig die Fetzen flögen. Aus Konflikten lernen Laut Paartherapeut Hegmann verschenken viele Paare das Potential, aus Konflikten zu lernen und gemeinsam zu wachsen. "Mit professioneller Unterstützung würden sich viele Beziehungen durchaus retten lassen. Es wäre für viele sicher verblüffend zu erfahren, wie gut Paare auch mit großen Unterschieden eine glückliche Beziehung führen." Trotzdem gebe es eine Situation, in der auch eine Paartherapie nicht mehr helfen kann. "Aus meiner Sicht sind nicht zu rettende Paare die, bei denen ein Partner bereits die Beziehung aufgekündigt hat und nicht mehr erreichbar ist", sagt Hegmann. Lesen Sie auch: Emotionale Affäre - Betrug ohne Sex Nähe und Freiraum am wichtigsten Neben den Erkenntnissen, welche Paare sich trennen werden, hat die Langzeitstudie aber auch gezeigt, welche Paare die größte Chance auf eine lange und glückliche Beziehung über die Honeymoon-Phase hinaus haben. Es sind die Paare, die den Wunsch nach emotionaler Nähe teilen, aber auch das Bedürfnis, sich individuell zu entwickeln. "Auch wenn wir den Aspekt der Kommunikation nicht konkret erfasst haben, zeigt sich durch die Ergebnisse dennoch, dass es sehr wichtig ist, dem Partner eigene Bedürfnisse klar zu kommunizieren, um gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten", sagt Finn. Wenn ich das nächste Mal mit meiner Freundin spreche, werde ich ihr also raten, die gescheiterte Beziehung eher als Lektion und nicht als Zeitverschwendung zu sehen und beim nächsten Mal lieber nach jemandem Ausschau zu halten, der genau so viel Nähe und Aufmerksamkeit braucht wie sie.
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