Was es bedeutet, wenn ihr hund ihnen ins badezimmer folgt

Hunde sind neugierig – und einfach gerne in unserer Nähe. Kein Wunder also, dass sie uns auch hinterher trotten, wenn wir eigentlich lieber unsere Ruhe hätten. Zum Beispiel auf der Toilette. Allerdings gibt es für dieses Verhalten auch andere Gründe.

DeineTierwelt erklärt, warum Dein Hund Dir sogar ins Bad folgt:

Dein Hund ist auf Dich geprägt

Tierbabys können auf Menschen geprägt werden, sie also als eine Art Eltern oder Vertrauenspersonen ansehen. Das gilt auch für Welpen. „Die Prägungsphase für Welpen liegt im Alter von drei bis zwölf Wochen“, erklärt Mary Burch, Expertin für Tierverhalten, gegenüber „PetMD“.

Doch auch wenn Dein Hund erst in höherem Alter zu Dir kommt, kann er sich an Dich gewöhnen und Vertrauen zu Dir fassen. Auch dann wird Dir der Vierbeiner vermutlich oft hinterher laufen. Erfahrungen, die er in seinem frühen Leben gemacht hat, können dieses Verhalten zusätzlich verstärken. „Sie können zur anhaltenden Angst vorm Verlassenwerden beitragen“, erklärt etwa Tierärztin Dr. Rachel Barrack.

Rasse-Eigenschaften Deines Hundes

Die typischen Charaktereigenschaften einiger Hunderassen können ebenfalls ausschlaggebend dafür sein, wie anhänglich ein Hund ist. Arbeits- und Hütehunde wurden zum Beispiel extra dazu gezüchtet, eng mit Menschen zu arbeiten. Deshalb sei Anhänglichkeit eine „geschätzte Eigenschaft, die in ihre genetische Entwicklung gezüchtet wurde“, so Hundetrainerin Erin Kramer. Das gilt zum Beispiel für Border Collies, Schäferhunde, Boxer oder auch sportlich-verspielte Rassen wie Labradore.

Du ermutigst Deinen Hund unbewusst, Dir ins Bad zu folgen

Ohne es zu wollen, kannst auch Du eine Rolle dabei spielen, dass Dein Hund Dich regelmäßig in die Nasszelle begleitet. „Wenn Dein Hund in Deiner Nähe immer Zuwendungen oder Leckerlis bekommt, ist es wahrscheinlich, dass er Dir öfter hinterher läuft“, so Dr. Barrack.

Womöglich bist Du davon sogar geschmeichelt und belohnst Deinen Vierbeiner für seine Anhänglichkeit. Dann zeigst Du ihm so, dass sein Verhalten erwünscht ist.

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Das gilt aber sogar, wenn Du Deinen Hund aus dem Badezimmer scheuchst und mit ihm schimpfst. Denn letztendlich lernt er dadurch auch, dass er Deine Aufmerksamkeit bekommt, wenn er Dir in den lustigen, gefliesten Raum folgt. Und Aufmerksamkeit verstärkt das Verhalten.

Dein Hund sehnt sich nach Deiner Gesellschaft

Hunde sind von Natur aus Rudeltiere, sie sehnen sich nach der Gesellschaft von Artgenossen – und dank der Domestizierung auch nach der von Menschen. In Jahrtausenden haben die Vierbeiner schließlich gelernt, dass die Nähe zu uns Futter, Sicherheit und Spaß verspricht. Kein Wunder also, dass sie uns am liebsten immer nah sind.

Manchmal kann das allerdings auch in Trennungsangst umschlagen – und das ist häufig für Hund und Halter eine schwierige Situation. Wenn der Hund gar nicht alleine bleiben kann, bedeutet jede Trennung für ihn schlecht. Und als Halter fürchtet man jedes Mal um lautes Gejaule oder eine verwüstete Wohnung.

Neugier oder Langeweile

Wenn Dein Hund Dich ins Bad verfolgt, ist er womöglich auf der Suche nach Abwechslung. Dann fehlt ihm vermutlich etwas, zum Beispiel Spiele, Futterrätsel, Spaziergänge, Training. „Irgendwas, dass ihren Tag mit mehr Freude füllt“, schreibt Tier-Verhaltensexpertin Karen B. London im Magazin „The Bark“.

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„Vielleicht ist es interessanter, uns zu begleiten, als nur da zu liegen und uns zu beobachten. Oder sie sind einfach neugierig.“

So setzt Du Deinem Hund Grenzen

Manche Menschen stört es nicht, wenn ihre Hunde sie beim Zähneputzen beobachten oder neben ihnen liegen, während sie auf der Toilette thronen. Falls Du im Bad aber lieber nicht von Deinem Hund gestört wirst, gibt es ein paar Tricks.

So kannst Du Deinen Besuch im Bad etwa dazu nutzen, bestimmte Kommandos mit Deinem Vierbeiner zu trainieren. Lass ihn etwa vor der Tür Sitz oder Platz machen und lobe ihn, sobald Du wieder aus dem Bad kommst. Anstelle des Hinterherlaufens verstärkst Du so nach und nach das erwünschte Verhalten.

Aber schon während der Sozialisierung kannst Du dazu beitragen, dass Dein Hund nicht zu sehr fixiert auf Dich ist. „Achte darauf, dass Du die sozialen Interaktionen des Hundes zu anderen Hunden und Menschen nicht einschränkst“, rät Dr. Barrack. So sollten beispielsweise auch die anderen Erwachsenen in Deinem Haushalt regelmäßig mit dem Hund Gassi gehen.

Was außerdem hilft: ausreichend Bewegung und Beschäftigung sowie konsequente Erziehung. Wenn Du damit irgendwann an Deine Grenzen stößt, kann ein professionelles Hundetraining sinnvoll sein.

Geht es Deinem Hund nicht gut?

In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge, wenn Dein Hund Dir ins Bad folgt. Aber: „Wenn ein Hund plötzlich sehr anhänglich wird, könnte er eine Krankheit haben und Deine Nähe suchen, weil sie ihn beruhigt“, erklärt Dr. Jerry Klein, Tierarzt beim „American Kennel Club“. Dann solltest Du Deinen Vierbeiner zur Sicherheit untersuchen lassen.

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