Akne Inversa viel häufiger als gedacht: Pickel am Po – oft steckt eine gefährliche Krankheit dahinter Show
Teilen Getty Images/John Sommer Aktualisiert am Montag, 27.08.2018, 14:11 Pickel, die sich entzünden, schmerzen und immer wieder kommen, plagen häufig am Gesäß, Achseln und Schambereich. Nicht immer sind die Pickel am Po harmlos, sondern Anzeichen einer speziellen, erblichen Akne. Bei welchen Anzeichen Sie zum Hautarzt müssen und neue Therapien. Wer viel schwitzt und gerne enge Kleidung trägt, kennt das Problem: Pickel, Pusteln und juckende, rote Stellen bilden sich an den besonders beanspruchten Hautbereichen. Extrem unangenehm ist das am Gesäß und der Intimregion. Beim Gehen und Sitzen wird die Haut dort zusätzlich belastet, was wiederum die Entzündung anfeuern kann. Pickel am Po: Falsche Hygiene führt zu HautproblemenUrsache der hartnäckigen Pickel ist oft übertriebene Hygiene. Das kann zu einer Pilzinfektion führen. Die Anzeichen: Rote Stellen, die stark jucken. Aber auch das Gegenteil, mangelnde Sauberkeit ist fatal. Dann haben ebenfalls Hautpilze eine Chance, zusätzlich auch Bakterien. Wund- und Heilsalben sowie Antipilzcremes sorgen dann für rasches Verschwinden. Mit der richtigen Dosis an Hygiene – einmal täglich gründlich abduschen, dabei ein ph-neutrales Waschsyndet benutzen und danach auch in den Hautfalten sorgfältig abtrocknen – besteht die Gefahr von Pilzen und bakteriellen Infektionen in Zukunft dann kaum noch. Hautentzündungen mit innerer UrsacheDoch wenn die Pickel am Po trotzdem bleiben, sich sogar weiter entzünden und ausbreiten, kann das auf eine besondere Krankheit hindeuten. „Chronische Entzündungen können von 'innen' kommen. Das bedeutet, dass die Erkrankung meist genetisch bedingt ist bzw. durch bisher noch unbekannte Mechanismen ausgelöst wird. Das ist zum Beispiel bei der Akne Inversa der Fall“, sagt Andreas Pinter, Leiter der Sprechstunde für Psoriasis, Neurodermitis und Akne Inversa am Zentrum für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsklinik Frankfurt, auf BILD+. Die Symptome von Akne InversaDie noch wenig erforschte erbliche Hautkrankheit betrifft immerhin bis zu vier von 100 Menschen. Typisch für die chronisch-entzündliche Akneform: Haarwurzeln der eher dicken Haare von Achseln und Schambereich entzünden sich sehr schmerzhaft. Auch im Dammbereich und bei Frauen in der Falten unter der Brust kommt es zu dicken Mitessern und Abszessen. Wenn sie aufbrechen, kann sich die Infektion ausbreiten. Mit den Jahren kommt es dann zu richtigen Nestern und Narbensträngen. Besonders gefährlich an Akne Inversa ist jedoch, dass sich Eiter abkapselt und die Bakterien unter der Haut lange Gänge (Fisteln) graben. Die Infektion bleibt also ständig erhalten.
Die Hautkrankheit wird oft verwechseltAuf jeden Fall sollten Sie deshalb bei hartnäckigen Hautveränderungen zum Arzt gehen. Allerdings wird Akne Inversa oft mit Schweißdrüsenabszess verwechselt und deshalb nicht gleich diagnostiziert. Gewebeprobe und Ultraschalluntersuchung geben dann Ausschluss darüber, welche Bakterien die Ursache sind und wie weit sie sich unter der Haut bereits ausgebreitet haben. Behandlung mit Tabletten und OperationOft helfen Antibiotika, damit sich die Entzündungen zumindest nicht ausbreiten und zwischenzeitlich verschwinden. Ist die Hauterkrankung jedoch weit fortgeschritten, müssen die betroffenen Hautareale chirurgisch entfernt und die Fisteln ausgeräumt werden. Weil es sich dabei oft um ausgedehnte Areale handelt, ist das Abheilen danach oft schwierig und dauert lange. Weiteres Problem: Die Rückfallquote (Rezidiv) beträgt bis zu 30 Prozent. Bei fast jedem dritten Patienten bilden sich die schmerzhaften Eiterpickel also erneut. Neue Therapie Strahlentherapie gegen Akne InversaGroße Hoffnungen werden deshalb in eine neue Behandlungsmethode gesetzt, die ohne Skalpell auskommt. Die neue Bestrahlungstechnologie setzt Licht- und Radiofrequenz ein. Sie ist nicht-invasiv, nebenwirkungsarm und soll Entzündung und Schmerzen reduzieren. Die Therapie ist seit Kurzem in Deutschland zugelassen, die Kosten (rund 50 Euro) werden noch nicht von den Kassen übernommen. Allerdings kann es sich lohnen, bei der Kasse einen Antrag auf Einzelfallentscheidung zu stellen. Akne Inversa – das Risiko reduzieren und richtig vorbeugenFakt ist, dass Akne Inversa umso besser behandelt werden kann, je früher sie entdeckt wird. Zögern Sie also nicht, bei den entsprechenden Anzeichen zum Hautarzt zu gehen, bevor sich Abszesse und Fisteln ausgebreitet haben. Gegen eine genetische Belastung für Akne Inversa lässt sich zwar nichts ausrichten. Doch Sie können eine Menge dafür tun, das Risiko eines Ausbruchs der chronischen Hautkrankheit zu minimieren, sowie ein Rezidiv oder dass sie sich verschlimmert:
Auch wenn es dem momentanen Körperkult nicht entspricht: Rasieren Sie sich an den entsprechenden Stellen nicht. Die Rasur der empfindlichen Haut der Achseln und des Intimbereichs führt immer zu Mikroverletzungen, die sich sogar bei Menschen, die keine Veranlagung zu Akne Inversa haben, entzünden können. Video: Eiter: Dafür ist das grüne Enzym gutZum Thema Unschön und schmerzhaftSchlechte Haut besonders im Sommer: Was wirklich bei Pickeln am Rücken hilftAn Auge, Hals, MundGefahr von Abszessen! Wann Sie mit Eiterpusteln unbedingt zum Arzt müssenUnreine Haut pflegenDas hilft gegen Pickel, Mitesser und AkneVielen Dank! Ihr Kommentar wurde abgeschickt. Im Interesse unserer User behalten wir uns vor, jeden Beitrag vor der Veröffentlichung zu prüfen. Als registrierter Nutzer werden Sie automatisch per E-Mail benachrichtigt, wenn Ihr Kommentar freigeschaltet wurde. Artikel kommentieren Logout | Netiquette | AGB Bitte loggen Sie sich vor dem Kommentieren ein Login Login Überschrift Kommentar-TextSie haben noch 800 Zeichen übrig Leser-Kommentare (15) Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Montag, 13.08.2018 | 03:34 | Ulrich Bethmann Pickelchen, mal waschen, falsche Kleidung...als Kind mal Akne-Pickel gehabt... Anscheinend können viele nicht lesen oder sind schlicht und einfach nur dumm! Mit den Aknepickelchen hat das nichts zu tun! Das sind Abzesse, die oft gespalten werden - Antibiotika helfen nur kurzzeitig, die Dinder sind groß, schmerzen sehr und stinken! Und wenn man operiert wurde, muß man die Wunde mehrmals täglich mit Wasserstrahl ausduschen, damit sie von unten her zuheilt! Sehr schmerzhaft, da man oft große Löcher nach dem Ausräumern der Fisteln hat! Und dann liesst man solches blödes Gesabbere! Unmöglich! Antwort schreibenWeitere Kommentare (10) Samstag, 26.05.2018 | 23:30 | berliner molle Leider ist der Titel ...voll daneben. Mit Pickel hat diese Krankheit nun gar nichts Gemein. Alter Name der Krankheit ist Hidradenitis Suppurativa,dieser wird in Deutschland nicht mehr Verwendet.Hier ist es Acne Inversa. Aber leider wird nur Acne gelesen. Nach über 40 Jahren mit der Krankheit und deren Folgen empfehle ich den Kritikern und Humoristen mal zu Googeln was das ist. Antwort schreibenSamstag, 26.05.2018 | 15:37 | Kosh Naranek | 1 Antwort Nicht mehr rauchen. Akne inversa ist zu 99 % nur bei Rauchern anzutreffen. Nichtraucher bekommen das praktisch nicht. Man weiß allerdings nicht warum. Antwort schreiben
Samstag, 26.05.2018 | 15:26 | Simone kah Akne Inversa.... Macht euch nur lustigMacht euch nur lustig über diese Hautkrankheit! Wenn es euch selber trifft dann mache ich mich lustig! Ich schleppe diese schlimme chronische Hautkrankheit seit 21 Jahren rum, nur damals gab es diese Krankheit noch nicht ist immer noch unerforscht! Meine Akne Inversa ist inzwischen sowas von schlimm ausgeprägt in allen Regionen, und es gibt keine Hilfe mehr! Bin nun auf Rente geschrieben, mit Pickel und Waschen hat es absolut nicht zu tun! Die Krankheit kam aus dem Nichts, war einfach so da! Zur Zeit habe ich unsagbare Schmerzen, kann kaum sitzen noch laufen! Unerträglich! Ich vermute in meinem Fall viel eher Auslöser ist Stress, den hatte ich permanent über 20 Jahre lang! Zu seiner Zeit fing diese Krankheit auch an, Nee diese grauenhafte Krankheit wünsche ich keinen! Antwort schreibenSamstag, 26.05.2018 | 10:26 | Felix Schagen Ich persönlich hatte als Jugendlicher undjünger Erwachsener mit starker Akne zu tun,traute mich teilweise kaum noch auf die Straße,sah aus,wie ein Streuselkuchen. Meine Mutter-damals noch auf Selbstverwirklichungs- und Öko-Trip,war der Ansicht,die Ursache wäre die falsche Ernährung,die Dermatologen waren dieser Meinung nicht,sie sagten mir,dass es mit der hormonellen Umstellung zu tun hat. Der Dermatologe,zu dem ich heute noch gehe,behandelte hervorragend wirksam mit Vitamin A-säure. Ich habe heute kaum sichtbare Narben-und wenige. Ich nehme aber j e d e veränderte Hautstelle ernst,denn es kann im Extremfall wirklich etwas sehr ernstes dahinterstecken (Krebs,Pilzinfektionen,Abzesse,oder anderes). Wer nicht auf seine Haut achtet,und veränderte Stellen begutachten lässt,bezahlt es im Extremfall mit seinem Leben!!! Antwort schreibenSamstag, 20.01.2018 | 21:42 | Chris Müller Ich muss mich schon sehrwundern über einige Kommentare die sich über den Artikel lächerlich machen. Ich habe in der Familie auch einen Verwandten der seit Jahren unter der Krankheit leidet. Die lange Krankenzeit hat im bereits den Job gekostet und er leidet an Depressionen. Diese chronischen Fällen können auch jederzeit zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung führen. Es hat absolut nichts mit einen harmlosen Pickel zu tun, sondern komplexen teilweisen apfelgrossen Abszesshöhlen mit Fisteln. Nachdem ich von ihm über diese Krankheit informiert wurde, habe ich das mal im Internet recherchiert und ich kann die Bilder für diese Krankheit nicht nach dem Essen empfehlen. Antwort schreibenSamstag, 20.01.2018 | 16:47 | Klaus Löffler Oft ist es was ganz Schlimmes.Meistens aber nur ein Pickel. Eben genau wie diese Artikel hier. Oft ist es nur ein aufgeblasenes Nichts. Meistens gar nichts. Antwort schreibenSamstag, 20.01.2018 | 15:31 | gerd herrmann Irgendwie erinnert mich das andie GroKo ! Genauso lästig und schwer weg zu bekommen. Wenn man denkt man hats überstanden, dann fängt die Seuche wieder von vorn an. Antwort schreibenMittwoch, 15.11.2017 | 02:31 | Georg Hanser | 1 Antwort Wenn man sich JEDENTag abduscht zerstört man sein Hautbild - milde Waschseife hin oder her - erheblich. Das ist genau das was man nach Möglichkeit schon mal NICHT tun sollte. Ausser man kann es überhaupt nicht vermeiden weil man zB. bei der Arbeit schwer schwitzt oder verschmutzt. Sonst sollte tägliches Duschen tabu sein. Das wäre schon mal der gute "Anfang" bei Hautproblemen. Antwort schreiben
Mittwoch, 11.10.2017 | 19:02 | Hank Dorbridge | 1 Antwort Nicht zu vergessen,wenn der Riesenpickel der auf den Hals sitzt ernstlich krank wird und Millionen graue Zellen verloren gehen! Antwort schreiben
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