Warum wir immer die gleichen partner haben

Bislang konnten weder Psychologen noch Soziologen oder Biologen eindeutig beantworten, nach welchen Kriterien Menschen ihre Partner auswählen. (Wandmosaik in der Eingangshalle zum Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe in Darmstadt)

(Foto: imago images / epd)

Warum wir immer die gleichen partner haben
Warum wir immer die gleichen partner haben
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Warum wir immer die gleichen partner haben
Warum wir immer die gleichen partner haben

Eine neue Liebe - das bedeutet oft: Der neue Partner ist dem davor sehr ähnlich. Dabei haben wir uns doch gerade getrennt, weil es nicht gepasst hat. Tendieren wir dazu, immer wieder mit einem ähnlichen Typ Mensch anzubandeln? Dazu gibt es neue Hinweise.

"Gegensätze ziehen sich an" oder "Gleich und gleich gesellt sich gern": Zur Frage, was bei der Partnerwahl den Ausschlag gibt, herrscht nicht nur sprichwörtlich Uneinigkeit. Auch wissenschaftlich konnten bislang weder Psychologie noch Soziologie oder Biologie eindeutig beantworten, nach welchen Kriterien Menschen ihre Partner auswählen. Eine Studie der Universität von Toronto scheint nun wieder die Wichtigkeit von Gemeinsamkeiten zu betonen.

Basierend auf Daten aus Deutschland stellten die kanadischen Psychologen fest, dass wir eher eine Beziehung mit Partnern eingehen, die uns gleichen - vor allem aber wählen wir solche, die unserem Ex-Partner ähnlich sind. Das schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Langzeitstudie war Basis

Basis für die Untersuchung waren Daten der Langzeitstudie Pairfam, in deren Rahmen jedes Jahr rund 12.000 Menschen befragt werden. Auf dieser Grundlage können partnerschaftliche und familiäre Lebensformen in Deutschland untersucht werden.

Warum wir immer die gleichen partner haben
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"Liebesschlösser" sollen für die Dauerhaftigkeit der Partnerschaft stehen - bis diese vielleicht doch irgendwann endet. Der neue Partner ähnelt dann oft dem alten.

(Foto: imago images / Arnulf Hettrich)

Für die Studie suchten die Wissenschaftler 332 Teilnehmer aus, die zwischen 2008 und 2017 zwei Partner hatten. Dies ist insofern wichtig, als dass die meisten Studien zum Thema Partnerwahl eine Momentaufnahme des Beziehungsstatus der Probanden abbilden. Der Übergang von einem Partner zum nächsten oder der direkte Vergleich zwischen zwei Partnern im Untersuchungszeitraum kann indes nur selten analysiert werden.

Sowohl die Studienteilnehmer als auch ihre (Ex-)Partner hatten Pairfam-Fragebögen ausgefüllt, und jeweils ihre eigene Persönlichkeit nach bestimmten Merkmalen bewertet. Dazu gehörten etwa Verträglichkeit, Pflichtbewusstsein, Extraversion (im Gegensatz zu Introvertierheit), Neurotizismus und Offenheit für Neues. Insgesamt verglichen die Wissenschaftler so 21 Charaktereigenschaften.

Dabei schätzten sich die Studienteilnehmer ähnlich ein wie sich ihre jeweiligen Partner selbst einschätzten. Noch ähnlicher waren sich die Selbsteinschätzungen von Partner und Ex-Partner.

Einem selbst und dem Ex-Partner ähnlich

Die Studienteilnehmer suchten sich den Forschern zufolge also Partner aus, die nicht nur ihnen selbst, sondern vor allem und mehr noch ihren vorherigen Partnern ähnlich waren. Von diesem Muster wich nur ab, wer sich selbst als besonders extrovertiert und offen für Neues charakterisierte.

"Nach einer Trennung glauben viele Menschen, dass sie nun besser wissen, wen sie als neuen Partner haben wollen", schreiben die Autoren der Studie dazu. "Unsere Studienergebnisse legen allerdings nahe, dass die neuen Partner einen gewissen Grad an Ähnlichkeit zu den vorherigen aufweisen, was nahelegt, dass Menschen zumindest in Teilen beständig Beziehungen zu einem bestimmten Typ eingehen."

Die Autoren glauben daher, dass sich die Faktoren, die eine Partnerwahl beeinflussen, viel besser vorhersagen lassen als bislang angenommen – und das insbesondere dann, wenn man mehr über die Ex-Partner weiß. Weitere Studien seien allerdings nötig, um zu verstehen, woher diese Konstanz kommt. Dann könnten die Ergebnisse allerdings genutzt werden, um etwa einen treffsichereren Algorithmus für das Online-Dating zu entwickeln oder Methoden, um bestehende Beziehungen zu verbessern.

Gegensätze ziehen sich doch an - Wie Forscher herausfanden haben glückliche Paare zwar häufig gegenläufige Interessen, dafür ähneln sich ihre integralen Wesensmerkmale

Quelle: pa

Auch wenn sich Gegensätze angeblich anziehen – in einer Partnerschaft bergen sie ein großes Konfliktpotenzial. Und tatsächlich: Die Diskussion, ob der Partner besser ähnliche oder gegensätzliche Interessen haben sollte, scheint ein Ende zu haben. Dauerpaare gleichen sich häufig bis aufs Haar.

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Der Spruch „Gegensätze ziehen sich an“ trifft für das Liebesglück sehr selten zu. „Das scheint irgendwann einmal in der Literatur gestanden zu haben. Seitdem geistert das herum“, stellt Karl Grammer, Evolutionsbiologe an der Universität Graz, fest. „Einerseits sucht der Mensch einen ähnlichen Partner, weil ihm das garantiert, dass mehr von den eigenen Genen erhalten bleiben“, sagt Grammer. Auf der anderen Seite sei es aber für die Gesundheit des Kindes und die Fortentwicklung der Art auch wichtig, dass man sein Erbgut mit einem möglichst unterschiedlichen Menschen kreuzt.

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Was denn nun? Viele Untersuchungen sprechen jedenfalls eher dafür, dass Paare, die länger zusammenbleiben, sich bereits zu Beginn ihrer Beziehung in vielen Dingen ähneln. Eine gleiche Gesinnung und ein ähnlicher Lebensstil wirken auf die meisten Menschen offensichtlich anziehend.

Wir suchen grundsätzlich nach ähnlichen Partnern

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Hübschen Frauen liegt die Welt zu Füßen. Sagt man. Fragt man aber diese selbst, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Partnersuche, Vorurteile, Ungerechtigkeit: Der Alltag schöner Frauen ist hart.

Quelle: Die Welt

Paare mit allzu großen Gegensätzen prallen dagegen nach der ersten Verliebtheitsphase im Alltag häufig aufeinander. Im Rausch der Leidenschaft sind wir Menschen schlicht blind gegenüber vielen inneren Werten – oder eben auch Macken des Partners. Leidenschaft wird in erster Linie von der körperlichen Attraktivität bestimmt.

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Liebe ist wählerischer. Sie ist alles andere als blind. Sie prüft genau. Dafür nimmt sie sich Zeit. Sie will mehr als aufregende Gefühle. Sie will Sicherheit, und das heißt letztlich auch: Ähnlichkeit. Denn je ähnlicher uns der Mensch ist, den wir auswählen, desto leichter fällt es uns, ihn zu verstehen und sein Verhalten vorherzusagen.

Entscheidend sind Übereinstimmungen, die sogenannte Homogamie, propagieren US-Psychologen in der Fachzeitschrift „Proceedings“ der National Academy of Sciences. Das schließen zum Beispiel auch Peter Buston und Stephen Emlen aus einer Befragung von 978 Studenten an der Cornell-Universität im Bundesstaat New York. Dort hatten die beiden Forscher die Teilnehmer nach deren Eigenschaften und denen des Idealpartners befragt.

Die Ergebnisse beider Fragebögen stimmten erstaunlich überein. „Offensichtlich suchen wir ein Gegenüber, das möglichst viele Wesensmerkmale und Einstellungen mit uns teilt“, sagt Emlen. Wichtig seien vor allem Familienbewusstsein, Treue und Hingabe. Das Aussehen scheine eine sekundäre Rolle zu spielen – außer für jene Menschen, die sich, wenn sie gefragt werden, selbst als besonders attraktiv einstufen.

Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit

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Welche Eigenschaften wir uns für unseren Traumpartner wünschen, lässt sich leicht sagen, fanden die Forscher heraus. Man braucht nur zu fragen, wo wir unsere eigenen Stärken sehen. Besonders ehrgeizige Menschen wollten besonders ehrgeizige Partner. Reiche sehnten sich nach Reichen, Schöne suchten Schöne. Denn je ähnlicher sich zwei Menschen sind, desto geringer ist das Konfliktpotenzial, und desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Liebesbeziehung.

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Gleich und gleich gesellt sich gern, und das vor allem auf längere Sicht. Zu diesem Schluss kommt auch die Mannheimer Psychologin Beatrice Rammstedt vom Gesis-Leipniz-Institut für Sozialwissenschaften, die zusammen mit ihrem Berliner Kollegen Jürgen Schupp vom Deutschen Institut für Wirtschaftsförderung nahezu 7000 Paare befragte. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die beiden Wissenschaftler jetzt in dem Fachmagazin „Personality and Individual Differences“.

„Wir haben entdeckt, dass Partnerschaften dann funktionieren, wenn in den drei Dimensionen Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit eine Ähnlichkeit zwischen den Partnern vorherrscht“, sagt Rammstedt. „Man kann sagen, dass nur die kongruenten Partnerschaften überleben. Ein altruistischer Mensch würde mit einem Egoisten kaum glücklich werden.“

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Quelle: N24/ Larissa Herber

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Das Gleiche gelte auch für die Gewissenhaftigkeit. Darunter verstehe man die Wertigkeit der Arbeit, aber auch grundlegende Charaktereigenschaften wie etwa Ordnungssinn, Pünktlichkeit oder Strukturiertheit. Unterschiede darin würden bei Menschen, die auf längere Sicht zusammenleben wollen, zweifellos ein großes Konfliktpotenzial darstellen. „Unter Offenheit für Erfahrungen verstehen wir das Interesse an kulturellen, praktischen, kulturellen Bereichen, aber auch Wertvorstellungen“, sagt die Psychologin weiter.

Auch in dieser Persönlichkeitsdimension stelle eine Kongruenz zwischen Partnern eine gute Voraussetzung für eine langlebige Partnerschaft dar, sagt Rammstedt. Weniger ausschlaggebend für die Dauer von Partnerschaften waren dagegen Übereinstimmungen in den Persönlichkeitsmerkmalen „Emotionale Labilität“ (Schüchternheit, Tendenz zu Stimmungsschwankungen und Depression) oder Extrovertiertheit.

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Zick Rubin, ein Psychologe der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts), der zu den Pionieren der Liebesforschung gehört, hat das Schicksal von 231 jungen Paaren in einem Zeitraum von zwei Jahren beobachtet. Am Ende lebten 103 Paare getrennt. Warum? Differenzen hatten sie auseinandergetrieben. Die gescheiterten Partner glichen sich von Anfang an weniger als die, die noch nach Jahren zusammen waren. Vor allem unterschieden sie sich in ihren Wertevorstellungen und ihrer Persönlichkeit. Die glücklichen Paare zeigten dagegen durchweg größere Gemeinsamkeiten. Das ging bis hin zur Neigung, ob man eher romantisch war oder nicht.

Dauerpaare glichen sich häufig bis aufs Haar. Sie ähnelten sich nicht nur hinsichtlich ihrer Intelligenz, ihren Charaktereigenschaften und ihrer körperlichen Attraktivität. Auch was die Interessen und Vorlieben betrifft, ob sie rauchen, ob sie trinken, welche Religion sie haben, ob sie klein oder groß, dick oder dünn sind. Immer wenn Wissenschaftler Paare vergleichen, treffen sie auf die Regel, nach der wir am besten mit Menschen auskommen, die bis in die Einzelheiten unser Spiegelbild sind.

Es scheint sogar kaum ein Gesetz der Partnerschaftspsychologie zu geben, für welches die Beweislage so eindeutig ausfällt, wie der US-Forscher David Buss in einer Zusammenfassung der Befunde festgestellt hat: Liebespaare können offenbar jede noch so kleine Differenz, die es zwischen ihnen gibt, auf Dauer nicht ertragen, von einem einzigen Unterschied abgesehen: dem Geschlecht.

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Dass beide Partner unterschiedlich sind, ist grundsätzlich gar nicht schlimm. Denn bekanntlich ziehen sich Gegensätze an. Allerdings kommt es darauf an, in welchen Punkten sie sich voneinander unterscheiden. So sind Äußerlichkeiten weniger relevant als Differenzen in puncto sozialer Stand, Bildung und Kultur.

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Im Zuge einer wissenschaftlichen Analyse wurden dabei 2000 britische Probanden zum "Meilensteinen ihres Lebens" befragt. Dabei ist hervorgekommen, dass die Studienteilnehmer durchschnittlich ab ihrem 40. Lebensjahr am glücklichsten in ihrer Beziehung waren.