P-konto was passiert mit geld über freibetrag

Praktisch sieht das so aus: Im Mai gehen 100 Euro auf dem Konto ein. Sie lassen 25 Euro auf dem Konto, die also in den Folgemonat (Juni) übernommen werden. Der Betrag steht jetzt im Juni, Juli und August neben dem regulären Freibetrag ohne Anrechnung zur Verfügung. Ist er aber im vierten Folgemonat (September) immer noch auf dem Konto, dann ist der Betrag (oder was davon noch nicht ausgegeben wurde) voll pfändbar.

Jetzt aber die alles entscheidende Frage: Wenn man vom Mai 25 Euro in den Juni nimmt und vom Juni wieder 25 Euro in den Juli – wie kann man denn dann im Juli wissen, ob das die 25 Euro aus dem Mai oder aus dem Juni sind?

So schwierig die Beantwortung dieser Frage zunächst auch erscheint, es gibt eine logische und einfache Lösung: Nimmt man aus dem ersten Monat etwas in den zweiten hinüber, werden alle Ausgaben im zweiten Monat (Überweisungen, Abhebungen) zuerst auf den Übernahmebetrag verrechnet (sog. First-in-first-Out). Im nächsten Monat kommt also von den Übernahmebeträgen nur das an, was im Monat davor nicht ausgegeben wurde. Entscheidend ist nicht das Saldo (in o.g. Beispiel Ende Mai und Ende Juni), sondern die Höhe der Ausgaben im Juni. Wenn z.B. im Juni 50 Euro ausgeben wurden, dann ist der Übernahmebetrag aus dem Mai (25 Euro) erledigt, denn die Ausgabe ist höher als der Übernahmebetrag. Im Juli käme so nichts mehr an. Völlig egal ist in diesem Fall, wie viel vom Juni in den Juli hinüber genommen wird.[1]

Das First-in-first-Out-Prinzip ist inzwischen ausdrücklich in das Gesetz aufgenommen worden:

§ 899 Abs. 2 Satz 2 ZPO: Verfügungen sind jeweils mit dem Guthaben zu verrechnen, das zuerst dem Pfändungsschutzkonto gutgeschrieben wurde.[2]

Wenn das Einkommen – wie in Ihrem Fall – immer unter dem Freibetrag des Kontos liegt (derzeit ohne Unterhaltspflichten 1.260 Euro)[3] könnten Sie nur dann Probleme bekommen, wenn Sie in drei Folgemonaten nicht mindestens soviel ausgegeben haben, wie Sie aus dem Eingangsmonat mit hinüber genommen haben. Wenn Sie dies aber beachten, haben Sie auch auf dem P-Konto eine zeitlich unbeschränkte Ansparmöglichkeit bis maximal zur Höhe des P-Konto-Freibetrags, denn technisch gesehen, sind das keine Ersparnisse, sondern lediglich jeweils neu entstehende Übernahmebeträge (die die jeweils alten Übernahmebeträge ablösen).

Beispiele

Im Januar gehen 1.000 Euro ein, der Freibetrag des P-Kontos hat eine Höhe von 1.260 Euro. Im Januar werden insgesamt 200 Euro abgebucht/ verbraucht, 800 Euro bleiben stehen (= werden in den Februar hinüber genommen). In den Folgemonaten gehen jeweils neu 1.000 Euro ein.

1. Variante: Im Laufe des Folgemonats (Februar) werden insgesamt vom Konto 900 Euro ausgegeben: Der Übernahmebetrag ist erledigt. Aufgrund des First-in-first-Out-Prinzips sind die Ausgaben (900 Euro) zuerst auf den Übernahmebetrag zu verrechnen. Da dieser niedriger ist (800 Euro) als die Ausgaben im Folgemonat gibt es Anfang März schon keinen Übernahmebetrag aus dem Januar mehr, selbst wenn vom Februar wieder 800 Euro (oder mehr) in den Folgemonat (März) hinüber genommen werden.

2. Variante: In den drei Folgemonaten (Februar, März und April)) werden nur jeweils 250 Euro pro Monat ausgegeben, insgesamt also 750 Euro. Mit Beginn des vierten Folgemonats (Mai) sind vom Übernahmebetrag aus dem Januar noch 50 Euro vorhanden (800 Euro-750 Euro). Diese 50 Euro sind im Mai pfändbar bzw. werden an den pfändenden Gläubiger abgeführt.

Eine vertiefte Darstellung findet hier: P-Konto: Fragen und Antworten aus der Praxis (dort unter Frage 13).

Noch ein Hinweis: Übernahmebeträge sind ausschließlich die Beträge, die im Eingangsmonat freigestellt waren. Bei Eingängen, die im Eingangsmonat über dem Freibetrag liegen, besteht eine andere Situation; dabei handelt es sich um Moratoriumsbeträge. Hierzu findet sich eine Darstellung in dem Artikel P-Konto: Fragen und Antworten aus der Praxis (dort unter Frage 16).  

Bei einem Pfändungsschutz-Konto oder P-Konto ist der monatliche Geldeingang auf den Freibetrag begrenzt. Die landläufige Meinung ist, dass Geld auf dem P-Konto oberhalb des Pfändungsfreibetrages sofort gepfändet wird. Aber das stimmt nicht. Das Geld wird nämlich erst auf ein Auskehrungskonto umgebucht. Das Auskehrungskonto ist ein Unterkonto des Pfändungsschutzkontos. In diesem Artikel erfährst du, was mit zuviel Geld auf dem P-Konto passiert und ab wann kein Pfändungsschutz mehr besteht. Zudem behandeln wir hier auch das Thema, unverbrauchtes Guthaben auf dem P-Konto in den Folgemonat zu übertragen. Hierzu gibt es ab Dezember 2021 eine geänderte Rechtsprechung, welche vorteilhaft für Schuldner ist. Zudem werden die beiden Themen oftmals verwechselt.

Es gibt 2 ähnliche Fälle mit unterschiedlicher Rechtsprechung die bei der Fragestellung „Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto?“ leicht verwechselt werden können:

  • Dein Geldeingang auf dem Pfändungsschutzkonto ist höher als der Freibetrag. Z.B. hast du 2.100 € Einkommen und einen Freibetrag von 1.340 € (Freibetrag 2022 für Singles ohne Unterhaltsverpflichtungen). Wie der Überschuss behandelt wird, ist im Kapitel „Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto?“ beschrieben
  • Wenn du hingegen unverbrauchtes Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den nächsten Monat übertragen möchtest, kannst du hier direkt zu dem Abschnitt springen.

Ist der P-Konto-Freibetrag überschritten, wird es meistens brenzlig und schnelles aber bedachtes Handeln ist erforderlich. Wenn du wissen möchtest, welche Möglichkeiten du hast, um an dein Geld zu kommen, erfährst du im Beitrag P-Konto Freibetrag überschritten: „Wie komme ich an mein Geld?“. Du erhältst dort Handlungs-Empfehlungen sowie Abschätzungen der Risiken zu der Frage „Wie komme ich an mein Geld?“, wenn der P-Konto-Freibetrag überschritten ist. Du erfährst dort, welche Schalter, du wie umlegen kannst, um an dein Geld zu kommen.

Was du hier lernen kannst

  • 1 Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto?
    • 1.1 Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto? – Antwort in 2 Sätzen
    • 1.2 Fließt das überschüssige Geld direkt an die Gläubiger ab?
    • 1.3 Ein einfaches Beispiel was mit zuviel Geld auf dem P-Konto passiert
    • 1.4 Was passiert wenn der P-Konto Geldeingang höher als der Freibetrag ist?
  • 2 Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den nächsten Monat übertragen
    • 2.1 Neue Regelung seit dem 1.12.2021
    • 2.2 Beispiel zum Übertrag von Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den nächsten Monat
    • 2.3 Vorsicht beim Ansammeln von Guthaben auf dem P-Konto
  • 3 Was passiert mit zu viel Geld auf P-Konto ohne Pfändung?
    • 3.1 Unmittelbar vor einer erwarteten Pfändung ist ein P-Konto (ohne Pfändung) sinnvoll
    • 3.2 Nach abgeschlossener Pfändung sollte das P-Konto (ohne Pfändung) aufgelöst werden
  • 4 Wenn du zu viel Geld auf dem P-Konto hast, kannst du trotz Pfändung dein Geld schützen
  • 5 Wann geht das Geld auf dem P-Konto an den Gläubiger?
  • 6 P-Konto Geldeingang höher als Freibetrag: Was tun?
  • 7 Schnell beantwortet: Verwandte Fragen zum Thema „Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto“

Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto?

Wenn du den Freibetrag auf dem P-Konto überschritten hast, sendet die Bank das Geld nicht direkt an den Gläubiger. Stattdessen wandert das Geld oberhalb des Freibetrages in einen separaten Topf – das Auskehrungskonto. Hier ist das Geld vor dem Zugriff der Gläubiger noch geschützt. Allerdings kannst du als Schuldner ebenfalls nicht darauf zugreifen. Das Guthaben des Auskehrungskontos wird im nächsten Monat als Einkommen auf das P-Konto ausbezahlt. Wenn damit das Einkommen im Folgemonat erneut über dem Freibetrag ist, behält die Bank die Differenz über das Auskehrungskonto ein. Wenn sich dein Einkommen nicht verringert überschreitet das Auskehrungskonto den Freibetrag also irgendwann. Rechtlich gilt dies als „zu viel Geld auf dem P-Konto“ und daher bezahlt die Bank den Überschuss dann an die Gläubiger aus.

Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto? – Antwort in 2 Sätzen

Wenn du in einem Monat mehr Geld erhältst als den P-Konto Freibetrag, wird das Geld im Folgemonat zunächst für beide Parteien auf dem Auskehrungskonto gesperrt. Erst, wenn der Betrag auf dem Auskehrungskonto den Freibetrag überschreitet, geht das Geld an den Gläubiger.

P-konto was passiert mit geld über freibetrag
P-konto was passiert mit geld über freibetrag
Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto? Wenn der P-Konto Geldeingang höher als der Freibetrag ist, wird das Geld erst an den Gläubiger ausbezahlt, wenn das Auskehrungskonto den Freibetrag überschreitet – nicht das P-Konto selbst. Auf diesem bleibt das Geld zunächst noch geschützt.

Fließt das überschüssige Geld direkt an die Gläubiger ab?

Erst wenn das Auskehrungskonto mehr Guthaben als der Freibetrag aufweist, ist zuviel Geld auf dem P-Konto und die Bank pfändet den Überschuss. Da die Pfändung durch das Verschieben des Geldes in ein zusätzliches Unterkonto aufgeschoben wird, spricht man auch von einem Zahlungs-Moratorium oder Zahlungsaufschub. Die rechtliche Grundlage für den Zeitpunkt „zu viel Geld auf dem P-Konto“ liefern die Paragrafgen 835 ZPO und 850k ZPO, die das gerade Erklärte in feinstem Juristendeutsch darstellen.

Um den Abfluss des überschüssigen Geldes zu vermeiden, kannst du einen höheren Freibetrag beantragen (P-Konto Formular), deine Einnahmen senken oder ein Neues Konto trotz Pfändung eröffnen, dass für deine nicht lebensnotwendigen Ausgaben dient.

Ein einfaches Beispiel was mit zuviel Geld auf dem P-Konto passiert

Wenn du zum Beispiel einen Freibetrag von 1.340 € und ein Einkommen von 2.100 € netto hast, fließen im ersten Monat 760 € auf das Auskehrungskonto. Die Bank bezahlt dann nur den Freibetrag über 1.340 € auf dein P-Konto aus.

Im zweiten Monat bei gleichem Verdienst fließen erneut 760 € auf das Auskehrungskonto. Du erhältst abermals 1.340 € aufs P-Konto für deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Allerdings sind nun insgesamt 1.520 € (2 x 760 €) auf dem Auskehrungskonto, was oberhalb des Freibetrags von 1.340 € liegt. Daher zahlt die Bank die Differenz von 180 € (1.520 € – 1.340 €) an den Gläubiger aus.

P-Konto eröffnen: Infos, Tipps und Tricks

Im Beitrag P-Konto eröffnen: Infos, Tipps und Tricks findest du eine aktuelle Pfändungstabelle. Hier kannst du ablesen, welche Beträge auf dem Pfändungsschutzkonto geschützt werden können.

Was passiert wenn der P-Konto Geldeingang höher als der Freibetrag ist?

Wenn der P-Konto-Geldeingang höher als der Freibetrag ist, fließt das Geld zunächst in einen separat geführten Geldtopf. Dies ist das Auskehrungskonto. Die Bank pfändet das überschüssige Geld also nicht sofort. Stattdessen sammelt die Bank das Geld erst in dem separaten Geldtopf an. Erst wenn dieser Geldtopf den Freibetrag überschreitet, pfändet die Bank das Geld.

Dabei ist das Geld auf das Auskehrungskonto zunächst vom Zugriff der Gläubiger geschützt. Allerdings kannst du selbst auch nicht darauf zugreifen. Stattdessen wird es dir im Folgemonat als Einkommen „ausbezahlt“. Wenn du im Folgemonat unterhalb des Freibetrags liegst, wird dein Einkommen durch das Geld aus dem Auskehrungskonto bis zum Freibetrag aufgestockt. Der Rest verbleibt auf dem Auskehrungskonto.

Auf das separate Auskehrungskonto können weder Schuldner noch Gläubiger zugreifen. Er dient einzig der Absicherung des Schuldners, falls sein Einkommen in den nächsten Monaten sinkt.

Wenn du im Folgemonat erneut einen Geldeingang oberhalb des Pfändungsfreibetrags auf dem P-Konto hast, erhöht sich die Summe auf dem Auskehrungskonto solange, bis die Geldmenge den Freibetrag übersteigt. Diesen Überschuss bezahlt die Bank an den Gläubiger aus. Somit ist der doppelte Freibetrag (auf dem P-Konto als monatlich geschützter Geldeingang + der Puffer auf dem Auskehrungskonto) vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt. Du selbst kannst aber nur über den einfachen Freibetrag verfügen, da weder Schuldner noch Gläubiger Geld vom Auskehrungskonto abheben können.

Die folgende Grafik – welche weiter oben schonmal eingeblendet war – veranschaulicht, was passiert, wenn der Geldeingang auf dem P-Konto höher als der Freibetrag ist.

P-konto was passiert mit geld über freibetrag
P-konto was passiert mit geld über freibetrag
Wenn der P-Konto Geldeingang höher als der Freibetrag ist, wird das Geld erst an den Gläubiger ausbezahlt, wenn das Auskehrungskonto den Freibetrag überschreitet.

Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den nächsten Monat übertragen

Du kannst unverbrauchtes Guthaben auf dem P-Konto in den nächsten Monat übertragen. Dies ist das zweite Thema dieses Beitrags, welches du nicht mit ersterem verwechseln solltest. Es handelt sich dabei in gewisser Weise ebenfalls um „zuviel Geld auf dem P-Konto“ – denn du hast mehr Geld als du zum Leben in einem Monat benötigt auf dem P-Konto. Der Unterschied zum ersten Fall liegt darin, dass du beim Verschieben von Guthaben in den nächsten Monat unterhalb des Freibetrags bleibst. Du verbrauchst also lediglich geschütztes Geld. Das sollte doch kein Problem sein, da das Geld durch den Freibetrag geschützt ist? Leider ist die Sache nicht ganz so einfach. Wenn du Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den nächsten Monat übertragen möchtest funktioniert das so:

P-konto was passiert mit geld über freibetrag
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Zuviel Geld auf dem P-Konto? Der Gesetzgeber erlaubt seit Dezember 2021 einen Übertrag in 3 Folgemonate.

Du kannst Geld auf dem P-Konto Betrag nur maximal 3 Mal in den Folgemonat übertragen. Das übertragene Geld ist dann jeweils zum Beginn des folgenden Monats verfügbar. Diese Grenze gilt auch für Guthaben unterhalb des Pfändungsfreibetrages. Wenn du das Geld zum vierten Mal in den Folgemonat überträgst wird es gepfändet – Obwohl dein Einkommen unterhalb des Pfändungsfreibetrags lag. Wann das Geld verfügbar ist, wenn du den P-Konto Freibetrag überschritten hast, erfährst du im verlinkten Beitrag.

P-konto was passiert mit geld über freibetrag
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Ab dem vierten Monat wird das übertragene Geld gepfändet. Obwohl es sich um geschütztes Guthaben handelt, empfindet der Gesetzgeber es als „zuviel Geld auf dem P-Konto“

Neue Regelung seit dem 1.12.2021

Wenn du zwei Gehaltseingänge in einem Monat erhältst (zum Beispiel wegen verspäteter Zahlung) wird das Geld oberhalb des Freibetrags zunächst gesperrt. Allerdings kannst du das Geld in den folgenden 3 Monaten noch verbrauchen, wenn du hier unterhalb des Freibetrags bleibst.

Diese Regelung gilt seit dem 1.12.2021 und ist im § 899 Abs. 2 Satz 1 ZPO zu finden. Mit der alten Regelung (vor dem 1.12.2021) nach § 850k Abs.1 Satz 3 ZPO war das Ansparen sogar nur für den folgenden Monat möglich. Mit der neuen Regelung wird es für Schuldner einfacher, eine Rücklage anzusparen. Zudem bist du als Schuldner auch bei einem doppelten Gehaltseingang in einem Monat besser geschützt (zum Beispiel aufgrund verspäteter Zahlung). Du kannst das doppelte Gehalt nämlich nun 3 Monate lang übertragen, statt bisher nur einen Monat. Dennoch ist es empfehlenswert, das Geld abzuheben, da es beim Übertrag in die Folgemonate schon oftmals zu Fehlern seitens der Bank gekommen ist.

P-Konto: 2 Gehaltseingänge in einem Monat (Was passiert jetzt?)

In diesem Beitrag findest du einfach zu verstehende Erklärungen, was bei einem 2-fachen Gehaltseingang in einem Monat passiert. Hierzu kann es aufgrund einer verspäteten Lohnzahlung deines Arbeitgebers im Folgemonat kommen. Du solltest die Rahmenbedingungen kennen, da eine doppelte Gehaltszahlung zur Pfändung von eigentlich geschütztem Guthaben führen kann.

P-konto was passiert mit geld über freibetrag
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Vorsicht beim Guthabenübertrag über Monatsgrenzen hinweg beim P-Konto!

Achtung: Beim Übertragen von unverbrauchtes Guthaben auf dem P-Konto in den nächsten Monat. Ab dem vierten Geldübertrag in den Folgemonat pfändet die Bank auch geschütztes Guthaben! In unserem Beispiel wird der Übertrag von Monat 1 auf Monat 2 in Höhe von 50 € beim Monatswechsel von Monat 4 zu Monat 5 gepfändet, da er bereits dreimal zuvor schon übertragen wurde.

Beispiel zum Übertrag von Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den nächsten Monat

Petra Keller ist Single und hat keine weiteren Unterhaltsverpflichtungen. Sie besitzt ein P-Konto und möchte Rücklagen für eine neue Waschmaschine bilden, da die alte bereits merkwürdige Geräusche beim Schleudern macht. Laut Pfändungstabelle stehen Petra 1.340 € an Freibetrag. Petra arbeitet bei einer Gebäude-Reinigung. Ihr Einkommen beträgt 1.100 € monatlich. Damit liegt Petra unterhalb des Pfändungsfreibetrages und muss kein Einkommen an Gläubiger abtreten.

P-konto was passiert mit geld über freibetrag
P-konto was passiert mit geld über freibetrag
Guthaben für eine Anschaffung eine Waschmaschine mit dem P-Konto ansparen? Ein heikles Unterfangen, bei dem schnell gepfändet werden kann

Wenn Petra sich nun eine Waschmaschine anschaffen möchte, kann sie jeden Monat hierfür etwas Geld zurücklegen. Allerdings sollte Petra nicht zu lange mit dem Kauf warten. Denn wenn das Geld öfter als dreimal in den nächsten Monat übernommen, pfändet es die Bank. In untenstehender Tabelle wird ersichtlich, dass Petra bei einer monatlichen Ansparung von 50 € maximal 200 € an Guthaben für die Waschmaschine ansparen kann. Denn alles darüber pfändet die Bank. Es ist allerdings nach alter wie nach neuer Regelung empfehlenswert, das Geld am Monatsende sofort abzuheben, um Probleme beim Ansammeln von Guthaben auf dem P-Konto zu vermeiden.

Vorsicht beim Ansammeln von Guthaben auf dem P-Konto

Rechtlich ist es möglich, Guthaben auf dem Pfändungsschutzkonto anzusammeln und nach neuer Regelung ab 1.12.2021 drei Monate lang in den Folgemonat zu übertragen. Dies siehst du in untenstehender Tabelle. Allerdings kommt es auch nach neuer Regelung bei der vierten Übertragung in den Folgemonat zu einer Abführung des Geldes an die Gläubiger. Vorausgesetzt, die Bank ist ehrlich zu dir und kennt die Regeln. Aber dazu später mehr.

In der Tabelle ist die Übertragung von Guthaben auf dem P-Konto in den Folgemonat dargestellt.

  

Monat 1

Übertragenes Guthaben in Folgemonat:
50 €Davon gepfändet:

0 €

Summe angespartes Guthaben am Monatsende:

50 €

Monat 2

Übertragenes Guthaben in Folgemonat:
50 €Davon gepfändet:

0 €

Summe angespartes Guthaben am Monatsende:

100 €

Monat 3

Übertragenes Guthaben in Folgemonat:
50 €Davon gepfändet:

0 €

Summe angespartes Guthaben am Monatsende:

150 €

Monat 4

Übertragenes Guthaben in Folgemonat:
50 €Davon gepfändet:

0 €

Summe angespartes Guthaben am Monatsende:

200 €

Monat 5

Übertragenes Guthaben in Folgemonat:
50 €Davon gepfändet:

50 €

Summe angespartes Guthaben am Monatsende:

200 €

Monat 6

Übertragenes Guthaben in Folgemonat:
50 €Davon gepfändet:

50 €


100 € (in Summe)

Summe angespartes Guthaben am Monatsende:

200 €

Wenn du allerdings im ersten Monat 50 € übertragen möchtest und in den folgenden 3 Monaten erneut 50 € in den Folgemonat übertragen möchtest, kann es Irritationen geben, ob die 50 € nun aus dem ersten, zweiten, dritten oder vierten Monat sind. Technisch kann die Bank den Ursprung des Geldes über das FIFO Prinzip (First in First out) zwar problemlos feststellen, allerdings gab es beim Commerzbank P-Konto in der Vergangenheit diesbezüglich immer wieder Probleme. Dabei führte die Commerzbank das Geld zu früh an die Gläubiger ab. Wie bereits beschrieben gilt auch nach der neuen Regelung:

Es ist empfehlenswert, das Geld vor dem Monatswechsel abzuheben, um Probleme beim Übertrag von Guthaben in den Folgemonat beim P-Konto zu vermeiden.

In der Vergangenheit hat die Bank oftmals zu früh Geld an die Gläubiger abgeführt. Sobald der Zahlungsaufschub vorbei war, kehrten manche Banken den kompletten Überschuss an die Gläubiger aus. Obwohl die Beträge in Wirklichkeit aus dem zweiten Monat (es galt noch die alte Regelung) stammten.

Die rechtliche Lage ist eindeutig. Dennoch halten sich nicht alle Banken an die Regelungen beim P-Konto. Wenn du dich jetzt also fragst, bei welcher Bank du ein für ein P-Konto ohne Bedenken eröffnen kannst, findest du in einem anderen Artikel unsere P-Konto Bestenliste.

Was passiert mit zu viel Geld auf P-Konto ohne Pfändung?

Du kannst auch ohne Pfändung ein P-Konto haben, wenn du den Pfändungsschutz vorsorglich beantragt hast oder das P-Konto nach Befriedigung der Gläubiger weiter bestehen lässt. Wenn keine Pfändung auf dem P-Konto vorliegt, kannst du in voller Höhe über dein gesamtes Geld verfügen. Daher passiert nichts, wenn du (ohne Pfändung) zu viel Geld auf dem P-Konto hast.

Unmittelbar vor einer erwarteten Pfändung ist ein P-Konto (ohne Pfändung) sinnvoll

Wenn du eine Pfändung erwartest, ergibt es Sinn, dass du dich auf die Situation vorbereitest und vorab ein P-Konto eröffnest oder dein bestehendes Konto in ein P-Konto umwandelst. So entgehst du später der unangenehmen Situation, ein neues Konto trotz Pfändung eröffnen zu müssen.

Nach abgeschlossener Pfändung sollte das P-Konto (ohne Pfändung) aufgelöst werden

Wenn die Befriedigung der Gläubiger allerdings abgeschlossen ist, solltest du das P-Konto auflösen oder in ein normales Girokonto zurückwandeln lassen. Ein P-Konto ohne Pfändung ist dann nicht mehr sinnvoll, da die Funktionalität des Kontos eingeschränkt ist.

Wenn du zu viel Geld auf dem P-Konto hast, kannst du trotz Pfändung dein Geld schützen

Wenn du zu viel Geld auf deinem P-Konto hast, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du es vor dem Zugriff der Gläubiger schützen kannst. Dadurch gerätst du selbst nicht in finanzielle Not.

Im Artikel „Pfändungsschutz Konto eröffnen: Neues Konto trotz Pfändung eröffnen?“ erfährst du einen alternativen Weg wie du vorgehen kannst, um dein Geld vor dem Zugriff von Gläubigern in Sicherheit zu bringen. Im verlinkten Artikel findest du auch eine Anleitung, wie du mithilfe von P-Konten von Paycenter* oder N26* ein P-Konto trotz Schulden eröffnen kannst. Die Vor- und Nachteile von Banken, die P-Konten auch ohne Schufa Prüfung anbieten, findest du im Artikel „P-Konto eröffnen – Welche Bank?“

Insbesondere wenn deine Hausbank den Eröffnungsantrag zum P-Konto bereits abgelehnt hat, findest du in den beiden Artikeln „Neues Konto trotz Pfändung eröffnen?“ und „P-Konto eröffnen – Welche Bank?“ alternative Möglichkeiten mit Girokonten ohne Schufa Anbindung.

Pfändungsschutz Konto eröffnen: Neues Konto trotz Pfändung eröffnen?

Wann geht das Geld auf dem P-Konto an den Gläubiger?

Um die Frage „Wann geht das Geld auf dem P-Konto an den Gläubiger?“ zu beantworten, müssen folgende Fälle unterschieden werden:

  1. Dein Geldeingang auf dem Pfändungsschutzkonto ist höher als der Freibetrag. Z.B. hast du 2.100 € Einkommen und einen Freibetrag von 1.340 € (Freibetrag 2022 für Singles ohne Unterhaltsverpflichtungen). Hierbei geht der Überschuss oberhalb des Freibetrags zunächst auf das Auskehrungskonto, wo er „zwischen geparkt“ wird. Erst wenn das Auskehrungskonto den Freibetrag überschreitet, geht das Geld an den Gläubiger. Hierbei handelt es sich um Moratoriums-Beträge nach § 900 Abs. 1 und 2 ZPO.
  2. Aber auch wenn du unverbrauchtes Guthaben auf dem P-Konto unterhalb des Pfändungsfreibetrages in den folgenden Monat übertragen möchtest musst du aufpassen. Denn beim vierten Übertrag in den Folgemonat geht das Geld auf dem P-Konto an den Gläubiger. Ein Beispiel hierfür ist eine Person mit einem Einkommen von 1.100 €, die sich monatlich 50 € anspart. Wenn diese Person im Januar anfängt 50 € auf dem P-Konto zu belassen, wird der Betrag im Februar, März und April nicht gepfändet. Nimmt sie allerdings die 50 € mit in den Mai hinüber, gehen das Geld an den Gläubiger. Rechtlich gesehen handelt es sich hierbei um Übernahmebeträge nach § 899 Abs. 2 ZPO.

P-Konto: Wann geht das Geld an den Gläubiger? (2 Fälle)

Im eingebetteten Beitrag findest du eine Antwort, wann das Geld an den Gläubiger geht. Wir betrachten beim Geldabfluss an den Gläubiger die unterschiedlichen Randbedingungen von Moratoriums-Beträgen und Übernahmebeträgen.

P-Konto Geldeingang höher als Freibetrag: Was tun?

Wenn der Geldeingang auf dem P-Konto höher ist, als der Freibetrag fließt das Geld in spätestens 2 Monaten an den Gläubiger ab. Um dies zu vermeiden, könntest du:

  • Deine Einnahmen reduzieren und weniger arbeiten, denn das überschüssige Geld steht dir ohnehin nicht zur Verfügung
  • Deinen Freibetrag erhöhen. Hierzu fragst du bei deiner Bank nach dem P-Konto Formular und füllst es am besten gemeinsam mit einer Schuldnerberatung aus.
  • Zudem könntest du auch noch ein Neues Konto trotz Pfändung eröffnen. Wenn es sich um ein Konto ohne Schufa handelt, werden andere Gläubiger darüber nicht informiert. Dieses Konto nutzt du für alle nicht lebensnotwendigen Ausgaben, oder um Geld für einen späteren Vergleich mit den Gläubigern vor Gericht schnell bezahlen zu können. Die Vorgehensweise solltest du mit einer Schuldnerberatung vorher besprechen.
  • Weitere Tipps und mehr Hintergründe und Grafiken findest du im Beitrag P-Konto Freibetrag überschritten: „Wie komme ich an mein Geld“?

Schnell beantwortet: Verwandte Fragen zum Thema „Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto“

Was passiert mit Geld über dem Freibetrag beim P-Konto?

Wenn du im Folgemonat erneut einen Geldeingang oberhalb des Pfändungsfreibetrags auf dem P-Konto hast, erhöht sich die Summe auf dem Auskehrungskonto solange, bis die Geldmenge den Freibetrag übersteigt. Erst dieser Überschuss wird an den Gläubiger ausbezahlt. Somit ist der doppelte Freibetrag vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt. Du selbst kannst aber nur über den einfachen Freibetrag verfügen.

P-Konto Freibetrag überschritten: Wie komme ich an mein Geld?

Wenn der Freibetrag beim P-Konto überschritten ist, fließt das Geld auf das Auskehrungskonto. Weder du noch der Gläubiger hat darauf Zugriff. Über das Geld aus diesem Geldtopf kannst du erst verfügen, wenn deine monatlichen Einnahmen unterhalb des Freibetrags liegen. Alternativ kannst du einen Antrag auf Erhöhung des Freibetrags stellen, um an dein Geld aus dem Auskehrungskonto im Folgemonat zu kommen.

Wie viel Geld darf man auf einem P-Konto haben

Auf einem P-Konto darf man nur den Freibetrag an Geld haben. Höhere Geldeingänge wandern auf das Auskehrungskonto. Die aktuellen Freibeträge findest du in dieser Pfändungstabelle auf der Seite „P-Konto eröffnen: Infos, Tipps und Tricks“

Wird alles über den Freibetrag gepfändet?

Alles, was den Freibetrag überschreitet, wird gepfändet und an Gläubiger überwiesen. Daher ist es wichtig, dass Sie alle Ihre Möglichkeiten nutzen , um den Freibetrag zu erhöhen. Wie hoch der Freibetrag ausfällt, hängt unter anderem davon ab, ob Sie allein leben oder verheiratet sind.

Wie viel Geld darf man auf dem Konto haben wenn man ein P

Ein P-Konto bietet automatisch einen Pfändungsschutz von 1.340 Euro je Kalendermonat. ... Mehr Schutz mit Bescheinigung: Auf dem P-Konto können weitere Beträge geschützt sein..

Warum kann ich von meinem P

Bei Einzugsermächtigungen und Daueraufträgen ist allerdings Vorsicht geboten: Das P-Konto ist ein reines Guthabenkonto. Einen Dispokredit haben Sie hier nicht. Das heißt, dass Sie nichts mehr abheben oder überweisen können, wenn Ihr Konto nicht gedeckt ist.

Was passiert mit dem Geld auf einem P

Doch. Auch das P-Konto kann eine Kontopfändung nicht verhindern. Ihre monatlichen Geldeingänge werden jedoch beim P-Konto automatisch bis zu einem Freibetrag von 1.252,64 € (bis Juni 2021: 1.178,59 €) geschützt.