Immer wieder herzstolpern was ist das

Herzstolpern ist ein weit verbreitetes Phänomen. Meist sind dafür so genannte Extrasystolen verantwortlich, also zusätzliche Herzschläge, die das Herz kurz aus dem Takt bringen.

Gelegentliche zusätzliche Herzschläge sind meist harmlos und können auch bei Menschen mit völlig gesundem Herzen auftreten, beispielsweise bei Schlafmangel, unter hohem Konsum von koffeinhaltigen und alkoholischen Getränken oder bei seelischem und körperlichem Stress.

Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion, die Koronare Herzkrankheit oder Mangelzustände im Mineralhaushalt („Elektrolythaushalt“) können Extrasystolen auslösen. Ebenso können Medikamente (zum Beispiel Herzmedikamente, Medikamente gegen Nervenbeschwerden oder Depressionen) Herzstolpern verstärken.

Hellhörig sollte man werden, wenn Herz-Extraschläge mehr als 10-mal pro Minute auftreten oder gehäuft länger anhaltendes Herzrasen auftritt. Ein Arzt sollte immer aufgesucht werden, wenn Herzrhythmusstörungen gleichzeitig zu Schwindel, Bewusstseinsstörungen oder Atemnot führen. Eine weitere Abklärung ist zudem notwendig, wenn bereits eine Herzerkrankung bekannt ist und das Herzstolpern neu dazukommt.

Sinnvoll können dann beispielsweise EKG-Untersuchungen und eine Herzultraschalluntersuchung sein. Auch der Blutdruck sollte genau überprüft werden, da ein erhöhter Blutdruck Herzstolpern verstärken kann. In seltenen Fällen kann auch eine Herzkatheteruntersuchung notwendig sein.

Bei harmlosem Herzstolpern ist normalerweise keine Behandlung erforderlich. Wer dennoch etwas tun möchte, zum Beispiel weil das Herzstolpern sehr unangenehm ist, kann Magnesium und/oder Kalium einnehmen – entweder täglich oder bei Bedarf, was bei vielen Menschen gut gegen Herzstolpern hilft. Wenn die Beschwerden stressabhängig auftreten, kann ein niedrig dosierter Betablocker hilfreich sein. Eine spezielle medikamentöse Therapie sollte immer nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt und nach Ausschluss wichtiger anderer Ursachen erfolgen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Weis
1. Medizinische Abteilung

Was sind Extrasystolen?

Wie entstehen Extrasystolen?

Was sind die Symptome von Extrasystolen?

Welche Ursachen haben Extrasystolen?

Extrasystolen: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Als Extrasystolen oder Extraschläge werden zusätzliche Herzschläge bezeichnet, die außerhalb des physiologischen Herzrhythmus auftreten und unangenehme Beschwerden verursachen können. Extrasystolen, häufig auch als Herzstolpern, Herzaussetzer oder Herzklopfen bezeichnet, werden medizinisch als eine Form der Herzrhythmusstörung betrachtet.

Die zusätzlichen Herzschläge sind meist kaum bzw. nur sehr schwach zu spüren. Erst der nächste reguläre Herzschlag, der später und stärker erfolgt, fühlt sich für Betroffene wie ein Aussetzer an und kann zur Angst vor einer Herzerkrankung führen.

Immer wieder herzstolpern was ist das
"Bei Extrasystolen handelt es sich um eine ektopische Erregungsbildungsstörung, die außerhalb des Sinusknotens entsteht."

Extrasystolen können sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Herzkranken auftreten und bleiben häufig unbemerkt. Dabei handelt es sich um eine ektopische Erregungsbildungsstörung, die außerhalb des Sinusknotens entsteht. Die Reizleitung, über die normalerweise der elektrische Impuls unseres Herzschlages vom Sinusknoten zum AV-Knoten geleitet wird, ist dagegen nicht gestört. Vielmehr wird der zusätzliche Impuls über die Muskulatur übertragen.

Die meisten Extrasystolen sind harmlos und werden als sogenanntes Herzstolpern wahrgenommen. Allerdings können sie unter Umständen auch Anzeichen für eine Herzkrankheit sein, weshalb beim Auftreten von typischen Symptomen (siehe unten) unbedingt ein Arzt aufgesucht werden sollte, um eine Herzkrankheit auszuschließen bzw. diese zu diagnostizieren.

In Abhängigkeit von der genauen Entstehung im Herzen, spricht man von supraventrikulären Extrasystolen (SVES), die in einem Herzvorhof entstehen oder ventrikulären Extrasystolen (VES), die in der Herzkammer entstehen.

Extrasystolen können einzeln, in Paarform oder in sogenannten „kurzen Salven“ auftreten.

Klassische Symptome für das Auftreten von Extrasystolen, die den normalen Herzschlag durcheinanderbringen, können z.B. sein:

  • der Herzschlag wird deutlich und unregelmäßig oder als besonders kräftig empfunden, gefühlter Herzschlag bis in den Hals
  • Beklommenheitsgefühl, Angst- oder Panikzustände, Schweißausbrüche
  • Schmerzen in der Brust
  • Gefühl von Atemnot
  • Magenbeschwerden oder verstärkter Harndrang
  • Kopfschmerzen oder Übelkeit

Treten die Symptome in Verbindung mit einer bereits vorhandenen Grunderkrankung am Herzen auf, sollten sie mit einem Arzt abgeklärt werden.

Bei gesunden Menschen können Auslöser für das Auftreten von Extrasystolen beispielsweise:

  • Übermüdung
  • Stress
  • körperliche und psychische Belastungen
  • Kalium- oder Magnesiummangel
  • starker Alkohol-, Nikotin- oder Koffeinkonsum sein.

Extrasystolen können aber auch auf Erkrankungen des Herzens, z.B. von:

  • koronarer Herzkrankheit
  • Herzmuskelentzündung
  • Herzklappenfehler
  • Herzinsuffizienz
  • Schilddrüsenüberfunktion hindeuten.

Bei gesunden Menschen ist beim Auftreten von Extrasystolen meist keine Therapie erforderlich. Häufig reicht es, den eigenen Lebensstil etwas zu ändern, z.B. auf Alkohol und Zigaretten zu verzichten und den Stress zu reduzieren, mehr Sport zu treiben und ausreichend zu schlafen. Außerdem kann in Abstimmung mit dem Hausarzt durch Einnahme von Mineralstoffpräparaten dem Herzstolpern entgegengewirkt werden.

Kann eine Herzerkrankung sicher ausgeschlossen werden, lassen sich Extrasystolen auch gut durch die Anwendung von Homöopathie behandeln.

Eine Behandlung ist notwendig, wenn die Symptome sehr ausgeprägt sind bzw. die Ursache für die Extrasystolen eine bereits bekannte Herzerkrankung ist.

Extrasystolen können mit Medikamenten therapiert werden, z.B. durch die Einnahme von Mineralstoffpräparaten oder die Stabilisierung des Herzrhythmus mit Beta-Blockern.

Helfen die Medikamente nicht bzw. eine Behandlung ist aufgrund von möglichen Nebenwirkungen nicht möglich, ist eine Katheter-Ablation eine weitere Behandlungsmöglichkeit.
 

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Immer wieder herzstolpern was ist das

Ist ständiges Herzstolpern gefährlich?

Herzstolpern muss bei einem gesunden Menschen nicht behandelt werden. Tritt das Herzstolpern jedoch häufig auf und wird von anderen Symptomen wie Schwindel begleitet, kann eine ernstzunehmende Herzerkrankung vorliegen.

Wie oft darf das Herz am Tag stolpern?

Das Herzstolpern selbst ist in der Regel unauffällig. Die Betroffenen spüren die zusätzlichen Schläge nicht. Sie merken nur, dass sich als Folge des Stolperns ihr Herzschlag erhöht und etwas kräftiger wird. Je nach Alter und Gesundheitszustand sind fünf bis zehn Schläge zusätzlich in einer Minute noch unbedenklich.

Was kann ich tun bei Herzstolpern?

Behandlung von Extrasystolen Häufig genügt es, Auslöser wie Stress oder Alkohol zu meiden. Steckt ein Kalium- oder Magnesiummangel hinter den Extrasystolen, lassen sich die Beschwerden durch eine kalium- und magnesiumreiche Ernährung oder gegebenenfalls die Einnahme von Kalium- oder Magnesiumpräparaten lindern.

Wie viele Herzstolpern sind normal?

Ventrikuläre Extrasystolen (VES) sind Fehlzündungen aus der Herzkammer. Bis zu einer gewissen Anzahl (ca. 500/ Tag) sind diese normal.