Bei einer Abfindung muss man nicht auf jeden Euro schauen, ein wenig rechnen kann sich aber lohnen. Copyright by Adobe Stock/merklicht.de Show
Alle laufenden oder einmaligen Einnahmen aus einer Beschäftigung sind sozialversicherungspflichtiges Arbeitsentgelt (§ 14 Abs.1 S.1 SGB IV). Abfindungen sind sozialversicherungsfreiDennoch ist die für den Verlust des Arbeitsplatzes gezahlte Abfindung sozialabgabenfrei. Denn sie ist dazu bestimmt, die mit der Auflösung des Arbeitsverhältnisses verbundene Nachteile auszugleichen. Sie wird also für den Wegfall der künftigen Verdienstmöglichkeiten gezahlt. Was bedeutet SteuerprogressionBei einer linearen Steuer würde man für jeden Euro Mehrverdienst den gleichen Steuersatz zahlen. FälligkeitsregelungGerade beim Ausscheiden aus einem Job zum Jahresende sollte man einen Blick in die Zukunft wagen. Steuerersparnis durch FünftelregelungBereits seit 2006 sind Abfindungen in voller Höhe steuerpflichtig. Sie gelten als außerordentliche Einkünfte, wenn es zu einem Zusammenballen von Einkünften in einem Kalenderjahr kommt (§§ 24 Nr. 1a, 34 Abs. 2 Nr. 2 EStG). Steuerersparnis durch Einzahlung in die AltersvorsorgeFür den Arbeitnehmer besteht eine Möglichkeit Steuern zu sparen, wenn er die Abfindung oder Teilbeträge in die bestehende Altersvorsorge (Direktversicherung/ Pensionskasse /Pensionsfond) einzahlt. Der Höchstbetrag der steuerfreien Einzahlung beträgt 4 % der aktuellen Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die das Arbeitsverhältnis bestand (maximal zehn Jahre). Steuerersparnis durch Ausgleich von Rentenabschlägen durch NeumannNeumann ist Mitte 50. Ab dem 50. Lebensjahr können Arbeitnehmer*innen Abschläge, die durch die vorzeitige Inanspruchnahme der Rente wegen Alters entstehen, ausgleichen. Eine Auskunft über die Höhe erteilt die Deutsche Rentenversicherung (DRV). 50 % Steuerersparnis, wenn der Arbeitgeber die 20.000 € in die Rentenkasse zahltNoch besser ist jedoch Variante, dass der Arbeitgeber direkt die Abfindung zum Ausgleich von Rentenabschlägen nach § 187a SGB VI an die DRV zahlt. Diese Beitragszahlungen sind bis zu 50 % steuerfrei (§ 3 Nr.28 EStG). Nachteil: spätere Besteuerung der RenteDie Steuerpflicht löst sich durch die Modelle nicht in Luft auf, sondern es gibt eine nachgelagerte Besteuerung. Geht Neumann in Rente, muss er die dann bezogenen Einkünfte versteuern. Sind Abfindungen ermäßigt zu besteuern? - DGB Rechtsschutz GmbH Meine Abfindung gehört mir! - DGB Rechtsschutz GmbH Wann habe ich keinen Anspruch auf Abfindung?Ein Abfindungsanspruch besteht nur, wenn das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) gilt oder mit dem Betriebsrat ein sogenannter Sozialplan vereinbart wird. Außerhalb dieser Rahmenbedingungen haben Arbeitnehmer kein gesetzlich im Arbeitsrecht verankertes Recht auf eine Abfindung.
Wie lange muss ich gearbeitet haben um eine Abfindung zu bekommen?der Arbeitnehmer ist 50 Jahre oder älter und war mindestens 15 Jahre in dem Betrieb beschäftigt, so kann die Abfindung bis zu 15 Monatsverdiensten betragen, der Arbeitnehmer ist 55 Jahre oder älter und sein Arbeitsverhältnis bestand mindestens 20 Jahre, so ist eine Abfindung bis zu 18 Monatsverdiensten möglich.
Wie schaffe ich es eine Abfindung zu bekommen?Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung, mag Ihr Arbeitgeber Ihnen auch noch so übel mitgespielt haben. Wenn Sie eine Abfindung wollen, muss Ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis von sich aus beenden wollen. Da er keinen Kündigungsgrund hat, kann er Ihnen aber nicht ohne weiteres kündigen.
Welches Gehalt zählt bei Abfindung?Am weitesten verbreitet ist die Formel, wonach die Abfindung ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Beschäftigung beträgt. Beispiel: Eine Arbeitnehmerin, die 10 Jahre beschäftigt war und zuletzt 2.000 € im Monat verdiente, würde nach der Faustformel eine Abfindung von 10.000 € erhalten (2.000 €/2*10 Jahre).
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