Wie weit kommt man mit 1 l Farbe?

Nach Möbeln aufbauen ist Streichen die Heimwerkertätigkeit, die wir uns gut und gerne selbst zutrauen. Doch nicht ohne Grund dauert eine Malerausbildung drei Jahre. Wir präsentieren euch sieben häufige Anfängerfehler beim Streichen, inklusive Tipps.

  1. Fehler 1 beim Streichen: Bei Werkzeug und Farbe Geld sparen
  2. Fehler 2 beim Streichen: Wände unsauber abkleben
  3. Fehler 3 beim Streichen: Malerkrepp erst entfernen, wenn Wandfarbe getrocknet ist
  4. Fehler 4 beim Streichen: Ecken nur mit dem Pinsel streichen
  5. Fehler 5 beim Streichen: Farbrollen trocken in die Farbe tunken
  6. Fehler 6: Lüften beim Streichen
  7. Fehler 7: Werkzeug und Farbrollen nicht sauber auswaschen

Sämtlichen Malermeistern wird bei folgender Statistik vermutlich die Farbwalze aus der Hand fallen, denn 85 Prozent aller befragten Männer und 79 Prozent aller Frauen behaupten: "Ich traue mir zu, meine Wände selber zu streichen." Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Handwerkerportals MyHammer. Das Vertrauen in die eigenen Heimwerkerfähigkeiten ist hoch. Doch beim Streichen können viele Fehler passieren, nicht umsonst dauert die Ausbildung zum Maler und Lackierer ganze drei Jahre.

Wir präsentieren euch sieben häufige Fehler, die gerade Anfänger beim Streichen begehen. Obendrauf gibt es dazu aber noch ein paar Tipps, damit ihr in Zukunft für anstehende DIY-Malerarbeiten besser gewappnet seid.

Fehler 1 beim Streichen: Bei Werkzeug und Farbe Geld sparen

Ein teurer Umzug, wenig Geld in der Kasse oder einfach nur ein Sparfuchs: Es gibt viele Gründe, beim Renovieren zu günstigeren Materialien zu greifen, um ein paar Euro zu sparen. Wer jedoch bei Wandfarbe und Werkzeug knausert, setzt den Grundstein für viele Fehler beim Streichen.

Das Ergebnis ist selten befriedigend. Selbst dreimal mit weißer Farbe überstreichen reicht bei Billigfarben oft nicht aus, um grelle Farben zu überdecken. Die Wand wird streifig oder fleckig. Über lästige Fussel, die auf der frisch gestrichenen Wand kleben bleiben, müssen wir gar nicht sprechen.

Tipp: Beim Streichen auf gute Farben setzen

Viele günstige Wandfarben aus dem Baumarkt oder vom Discounter besitzen einen sehr geringen Farbpigment-, aber dafür sehr hohen Füllstoffanteil. Darunter leidet oft die Deckkraft.

Ein Indiz für einen hohen Farbpigmentanteil ist der Preis. Bei einer guten Farbe kostet der Quadrat­meter Anstrich meist zwischen 55 und 85 Cent. Es lohnt sich außerdem, einen Blick auf die Herstellerangaben zu riskieren und auf Farben zu setzen, bei denen auf dem Etikett bei Deckkraft "Klasse 1" angegeben ist. Allerdings halten nicht alle Farben, was die Hersteller versprechen.

Stiftung Warentest hat 33 Wandfarben in Weiß getestet und bewertet. Am besten haben diese Farben abgeschnitten:

  • Düfa Superweiss plus K414* (Anzeige), circa 12 Euro pro Liter
  • Super Nova Premium Brillantweiß* (Anzeige), circa 10 Euro pro Liter
  • Schöner Wohnen Polarweiss* (Anzeige), ab circa 7 Euro pro Liter
  • Alpina Alpinaweiß *(Anzeige), circa 5 Euro pro Liter

In unserer Recherche sind wir außerdem darauf gestoßen, dass Malermeister häufig Farbhersteller wie sto* (circa 5 Euro pro Liter, Anzeige) und Brillux* (circa 12 Euro pro Liter, Anzeige) empfehlen, um die Liste zu vervollständigen.

Tipp: In einem weiteren Ratgeber stellen wir euch fünf hochwertige Hersteller und Shops vor, wo ihr Wandfarbe online bestellen könnt.

Wie weit kommt man mit 1 l Farbe?

Günstiges Werkzeug und billige Farbe erschweren den Anstrich. Teurere Farben ersparen euch Arbeit und somit auch Zeit.

Fehler 2 beim Streichen: Wände unsauber abkleben

Die schönste und wohl befriedigendste Aufgabe nach dem Streichen: das Abziehen der Klebebandstreifen – bis die erste ausgefranste Kante kommt. Ärgerlich! Vor allem dann, wenn ihr eure Wand gerade in einer Wandtrendfarbe wie Lavendel oder Blau gestrichen habt, ist das nachträgliche Ausbessern eine nervige Zusatzaufgabe.

Wir haben gleich vier Tipps für euch, wie ihr in Zukunft saubere Kanten hinbekommt:

Tipp 1: Goldband kaufen

Malermeister schwören auf Goldband* (Anzeige) statt Kreppband. Zwar etwas teurer (knapp 10 Euro pro Rolle), aber es lohnt sich. Es haftet auf fast jedem Untergrund, lässt sich einfach lösen und Kanten werden besonders sauber. Damit es besser klebt, solltet ihr den Untergrund vorher von Staub befreien und das Klebeband fest andrücken, um Hohlräume zu schließen.

Tipp 2: Ränder vorstreichen

Streicht ihr vorher in der Grundfarbe über die abgeklebten Kanten, verhindert ihr außerdem, dass die Farbe ausfranst. Mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung von Alpina, wie man Wände richtig abklebt, geht definitiv nichts mehr schief, oder besser gesagt: franst nichts mehr aus. Jetzt gilt: Grundfarbe erst gut trocknen lassen, dann überstreichen, sonst verschmiert die Farbe!

Tipp 3: Kanten mit Acryl versiegeln

Richtig sauber wird es, wenn ihr die abgeklebten Kanten vor dem Streichen mit Maler-Acryl* (Anzeige) versiegelt. Etwas Acryl auf den Finger geben und gleichmäßig auf die Klebebandkante auftragen.

Aber Vorsicht, wenn ihr Acryl im Baumarkt kaufen wollt: Acryl-Kartuschen sehen Silikon-Kartuschen zum Verwechseln ähnlich. Silikon ist für Malerarbeiten aber gänzlich ungeeignet! Achtet beim Kauf also genau darauf, was auf der Verpackung steht. Für solche Kartuschen benötigt ihr außerdem eine Kartuschenpresse* (Anzeige).

Tipp 4 : Abdeckfolie und Malerkrepp verbinden

Garantiert sauber bleibt es auch auf eurem Fußboden, wenn ihr die dünne Abdeckplane oder -pappe* (Anzeige) unter den Klebebandstreifen auf der Fußleiste klebt. Wie genau ihr die Abdeckfolie unter dem Malerkrepp anbringt, wird in diesem kurzen Video erklärt:

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Fehler 3 beim Streichen: Malerkrepp erst entfernen, wenn Wandfarbe getrocknet ist

Selbst das beste Malerkrepp nützt nichts, wenn die Wandfarbe beim Abziehen bereits durchgetrocknet ist. Wie lange braucht Wandfarbe zum Trocknen? Wandfarbe hat in der Regel eine Trockenzeit von vier bis sechs Stunden. Ab dann kann man die Farbe wieder überstreichen. Nach 24 Stunden sind die meisten Farben wiederum vollständig durchgetrocknet und wieder belastbar. Wenn ihr das Klebeband dann erst entfernt, bröckelt die Farbe oder sie bleibt am Klebeband hängen und platzt von der Wand ab.

Tipp: Malerkrepp nach der ersten Trockenzeit der Wandfarbe entfernen

Ganz wichtig: Entfernt das Malerkrepp immer rechtzeitig – sprich, wenn die Wandfarbe noch
nicht komplett durchgetrocknet ist. Klebeband-Experte Tesa empfiehlt, den Klebestreifen in einem 45- bis 90-Grad-Winkel zur Wand von der Farbkante weg abzuziehen, wenn die Farbe noch feucht ist. So entsteht eine saubere Kante.

Fehler 4 beim Streichen: Ecken nur mit dem Pinsel streichen

Wer bereits selbst Malerarbeiten durchgeführt hat, weiß, dass man Ecken am besten mit einem Pinsel vorstreicht, bevor man mit der großen Farbwalze an die Wand geht. So landet auch im letzten Winkel Farbe und später nichts an der Decke. So weit, so gut.

Lasst ihr die vorgepinselten Ecken jedoch zu lange antrocknen, tauchen am Ende, gerade bei glatten Wänden, unschöne Ränder auf. Pinsel und Walze erzeugen unterschiedliche Oberflächenstrukturen, die dann natürlich sichtbar werden und die ihr kaum noch wegbekommt.

Tipp: Ecken vor dem Streichen entstauben und mit einer Walze streichen

Damit euch dieser Anfängerfehler nicht mehr unterläuft, entfernt vorher Staub und Schmutz mit einer Bürste aus den Ecken. Ihr könnt sie weiterhin mit einem Pinsel bearbeiten. Anschließend empfehlen wir euch, unbedingt mit einer kleinen Walze* (Anzeige) darüber zu gehen. Das schafft eine gleichmäßige Oberflächenstruktur.

Wie weit kommt man mit 1 l Farbe?

Werden die Ränder nur mit einem Pinsel vorgestrichen, entstehen am Ende unschöne Ränder.

Fehler 5 beim Streichen: Farbrollen trocken in die Farbe tunken

Den Mythos, dass die Wand fleckig wird, wenn man die Rolle vorher nass macht, müssen wir hier widerlegen. Triefend nass sollte die Farbwalze natürlich nicht sein, sonst verwässert die Farbe. Aber sie stattdessen trocken in den Farbeimer zu stecken, ist genauso falsch. Denn dann saugt sich die Rolle nicht komplett mit Farbe voll und die Wand wird komisch fleckig.

Tipp: Farbwalze vor dem Streichen anfeuchten

Eine Farbrolle, die nicht zu nass und nicht zu trocken ist, führt zum besten Farbergebnis an der Wand. Deshalb die Rolle unbedingt vorher leicht anfeuchten, bevor ihr sie in den Farbeimer tunkt. Am besten schlagt ihr die nasse Rolle dann einmal kurz in ein altes Handtuch ein und wringt sie aus, bis sie nicht mehr tropft.

Bevor ihr mit der Farbe an die Wand geht, solltet ihr sie außerdem richtig auf einem Abstreifgitter* (Anzeige) abrollen. So verhindert ihr, dass sie an manchen Stellen zu dick aufgetragen wird.

Fehler 6: Lüften beim Streichen

Beim Streichen entsteht meist eine tropisch feuchte Luft. Zwischendurch mal das Fenster aufreißen und richtig lüften, um die Luftfeuchtigkeit wieder zu senken und den Farbgeruch zu vertreiben, klingt da nach einer guten Idee. Das kann euch allerdings schnell die komplette Streicharbeit versauen: Durch den Luftzug trocknet die Wandfarbe unterschiedlich schnell – es entstehen unschöne Streifen, die man je nach Lichteinfall deutlich sieht. Und selbst erfahrene Maler können bei so einem Durchzug kein streifenfreies Farbbild erzielen.

Tipp: Lüften erst nach dem Streichen

Haltet die Fenster beim Streichen unbedingt geschlossen, bis ihr mit der gesamten Wandfläche fertig seid. Später, also nach dem Streichen, solltet ihr jedoch stoßlüften, um die feuchte Luft gegen frische auszutauschen. So können eure Wände schneller durchtrocknen und die Feuchtigkeit bleibt nicht in den Wänden sitzen, um Schimmel einen Nährboden zu bieten.

Ihr habt bereits ein Problem mit Schimmel in der Wohnung? Mit der richtigen Wandfarbe könnt ihr das Schimmelrisiko minimieren. Mehr dazu lest ihr in "Farbe gegen Schimmel: Wie gut wirkt Silikatfarbe?".

Fehler 7: Werkzeug und Farbrollen nicht sauber auswaschen

Ja, es ist vielleicht die lästigste Aufgabe und dann kommt sie auch noch zum Schluss – das Reinigen der Farbrollen. So lästig, dass man die Arbeit gerne auf den nächsten oder übernächsten Tag verschiebt. Doch dann ist es oft schon zu spät: Die Farbe ist angetrocknet und die Walze vermutlich reif für die Tonne.

Tipp 1: Farbrollen luftdicht verpacken

Wenn die Faulheit siegt: Wickelt eure benutzten Farbrollen zumindest luftdicht in Folie ein. Das verhindert den Trocknungsprozess, die Walze bleibt vakuumverpackt länger feucht und ihr könnt sie später richtig reinigen oder weiter verwenden.

Oder aber ihr reinigt eure Farbrolle im Schnelldurchgang mit dieser günstigen Auswaschhilfe für drei Euro zum Selberbauen in nur 30 Sekunden:

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Tipp 2: Pinsel ausstreichen und Farbrollen im Eimer reinigen

Pinsel solltet ihr vorm Saubermachen einmal richtig ausstreichen. Benutzte Farbrollen reinigt ihr in einem mit Wasser gefüllten Eimer vor, statt unter dem laufenden Wasserhahn. Das spart Ressourcen. Einige Experten empfehlen auch, die Rollen zusätzlich mit Seife zu säubern. Achtung: Besonders dunkle Farben solltet ihr vorher gründlich im Eimer ausspülen und nicht in der weißen Duschwanne, da diese sich sonst verfärben könnte.

Zu spät: Ihr habt schon einen Fehler beim Streichen der Wand gemacht und wollt ihn ausbessern? Auch wenn es lästig ist, packt die Farbwalze wieder aus und streicht die komplette Wand noch mal frisch über. Ansonsten riskiert ihr nur unschöne Flecken und Streifen.

Statt Streichen wollt ihr lieber Tapezieren? Welcher Wandbelag momentan angesagt ist, lest ihr in "Tapeten-Trends: Die schönsten Tapeten-Neuheiten des Jahres". Und damit auch beim Tapezieren nichts schief geht: 7 Anfängerfehler beim Tapezieren – und wie ihr sie einfach vermeidet

Weitere Ratgeber rund ums Thema Streichen findet ihr außerdem hier:

  • Kann ich eine Textiltapete überstreichen?
  • Stimmt es, dass Profis spezielle Wandfarbe zum Streichen verwenden?
  • Wasserflecken überstreichen: So geht's richtig
  • Heizkörper streichen & lackieren: So geht's richtig
  • Fliesen streichen: Wie es geht und wie haltbar die Fliesenfarbe ist

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