Wie viel Gold darf ich in Österreich kaufen?

15. September 2020 Zoll stellt 781 Barren Gold und Silber sicher - 665 kg im Wert von 700.000 Euro im PKW Blümel: „Wertvolle Zollkontrolle vereitelt Gold- und Silberschmuggel“

Für die drei Tschechen, die Mitte August große Mengen Gold und Silber über die Grenze von Liechtenstein durch Österreich nach Hause schmuggeln wollten, ging die Rechnung nicht auf: Zöllnerinnen und Zöllner des Zollamtes Feldkirch Wolfurt hielten den Wagen mit der Edelmetall-Ladung im Gegenwert von rund 700.000 Euro im Kofferraum an der Zollstelle Nofels zur Kontrolle an.

Wie sie selbst bei der Befragung angaben, hatte die tschechische Familie bei ihrer Bank in Liechtenstein 4.000 Euro behoben, was sie mit einem Kontoauszug nachwiesen. Sie wären ungeplant über die Grenze nach Österreich gefahren, um eine im Hotel in Feldkirch vergessene Jacke abzuholen. Das eigentliche Fahrtziel wäre Zürich, wo sie danach auch wieder hinfahren wollten.

Bei näherer Kontrolle des Firmenautos des Familienunternehmens wurden im Kofferraum drei auffällige Alu-Koffer entdeckt. Erst auf Nachfrage wurde angegeben, dass darin Silber wäre, das aus zwei Schließfächern stammt. Die naheliegende Rückfrage der Zöllner, ob auch Gold mitgeführt würde, verneinte die Familie. Im nächsten Moment wurde in der Handtasche der erwachsenen Tochter jedoch auch Gold gefunden. Die 3,25 kg schweren 74 Barren Gold und 662 kg schweren 707 Barren Silber im Wert von rund 700.000 Euro zeigen ein eindeutiges Bild der Verletzung von Meldepflichten bei Gold und Geldmitteln sowie des Schmuggels von Edelmetallen in die EU. Zudem belaufen sich allein die Einfuhrabgaben für das Silber auf 96.713,56 Euro.

Reisende, die in die Europäische Union einreisen oder aus ihr ausreisen und Geldmittel, Gold und andere Edelmetalle im Wert von 10.000 Euro oder mehr mit sich führen, müssen diesen Betrag bei den Zollbehörden anmelden. „Im Kampf gegen Geldwäsche und Finanzierung von Terrorismus ist die Bekämpfung illegaler Geldbewegungen von wesentlicher Bedeutung.“ erläutert Finanzminister Blümel und führt weiter aus: „Jeder Finanzplatz birgt in sich das Risiko, für Geldwäscherei missbraucht zu werden. Umso entschlossener gehen die Zöllnerinnen und Zöllner an die Bargeldkontrollen im Rahmen ihrer täglichen Arbeit heran.  Mit Konsequenz und Beharrlichkeit wirken sie diesen Betrügereien erfolgreich entgegen!“

Die Edelmetalle wurden beschlagnahmt und ein Finanzstrafverfahren gegen den Fahrzeuglenker eingeleitet. Ihn erwartet zusätzlich zur Entrichtung der Einfuhrabgaben eine beträchtliche Geldstrafe. Sollte die Strafleistung nicht erbracht werden können, werden die beschlagnahmten Edelmetalle zur Straftilgung herangezogen. Die Ermittlungen der Zollfahndung laufen.

Goldiges Österreich

Österreicher besitzen privat doppelt so viel Gold wie die Nationalbank

Verunsicherte Menschen, niedrige Zinsen und eine Pandemie, deren Ende nicht absehbar ist. All das befeuert den Goldpreis und das Vertrauen in das Edelmetall

Wie viel Gold darf ich in Österreich kaufen?

Wien – Würden alle Österreicher ihre Goldreserven zusammenlegen, käme das dem Gewicht eines vollgetankten Airbus A380 gleich. 561 Tonnen Gold im Wert von knapp 30 Milliarden Euro befinden sich hierzulande in privaten Händen. Es geht dabei um Goldbarren oder Goldmünzen, Goldschmuck ist nicht eingerechnet. Das ergab eine Studie vom Meinungsforschungsinstitut Karmasin Research im Auftrag des Edelmetallhändlers Philoro. Erfragt wurden die Motive, in Gold zu investieren, die diesbezüglichen Erfahrungen und das Vertrauen im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten.

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Der richtige Zeitpunkt • In Münzen und Barren anlegen • Diversifikation • Nur echt ist recht

Im Folgenden ein paar Anhaltspunkte, die Ihnen bei der Entscheidung helfen, ob Sie in Gold anlegen sollen.

Anlageeigenschaften von Gold

Gold gilt als inflationssresistent und beständig. Es behält auch in Krisenzeiten seine Kaufkraft, und Gold verringert das Gesamtrisiko eines Portfolios.

Der richtige Zeitpunkt

Experten raten, Goldreserven durch den wiederholten Kauf kleiner Mengen über einen längeren Zeitraum aufzubauen. So lassen sich Kursschwankungen am besten ausgleichen. Gold eignet sich hervorragend als langfristige Wertanlage. Der richtige Zeitpunkt also? – Immer und immer wieder.

Empfehlung: Fünf bis zehn Prozent

Derzeit wird allgemein empfohlen, etwa fünf bis zehn Prozent des Vermögens in Gold anzulegen. Je höher das Risiko Ihrer sonstigen Veranlagungen ist, umso höher sollte auch der Goldanteil sein. Gold sichert ab.

In Münzen und Barren anlegen

Ratsam ist ein geschickter Mix aus Goldmünzen und Goldbarren, denn gerade Münzen bieten ein hohes Maß an Flexibilität und Verwertbarkeit. Besitzt man Gold in der Form von Münzen kann man auch Teilmengen verkaufen. Von einem Barren kann man kein Stück abschneiden. Die Münze Österreich AG bietet Goldmünzen mit einem Gewicht von 1/25 Unze bis 1 Unze an; Goldbarren von 1 Gramm bis 1 Kilo. – Generell gilt: Je größer das Stück, umso günstiger ist der Preis je Gramm.

Gold ist steuerfrei

Gold kann man in der Europäischen Union und in den meisten Ländern der Welt mehrwertsteuerfrei kaufen. Andere Anlagemetalle wie Silber, Platin oder Palladium sind umsatzsteuerpflichtig.

Nur echt ist recht

Münzen wie der Wiener Philharmoniker sind durch ihre Prägung, ihre markante Randform und den Nennwert gleichsam mit einem Echtheitszertifikat ausgestattet. Sie bekommen dafür weltweit sofort bares Geld. Barren werden meistens vor dem Ankauf durch Geldinstitute und Händler auf ihre Echtheit geprüft, weil sie leichter als Münzen zu manipulieren sind. Diese Prüfung kann ein paar Tage dauern und dient auch Ihrer Sicherheit.

Tresor und Versicherung

Am besten ist Gold in einem Tresor aufbewahrt, der entsprechend versichert ist. Auch Banken bieten Schließfächer an. Zur Orientierung: 100 Kilogramm Gold passen in eine Schuhschachtel.

Die Münze Österreich AG bietet Kunden die Einlagerung von Edelmetallen im GoldDepot der Münze Österreich in Sammelverwahrung am Standort Heumarkt 1, 1030 Wien, an.

Die Bullionmünze

Anlagemünzen, wie der goldene, platinerne bzw. silberne Wiener Philharmoniker, werden auch Bullionmünzen genannt. Sie sind Edelmetallmünzen, die in hohen, meist unlimitierten Stückzahlen geprägt werden, und die aufgrund des auf dem Weltmarkt gehandelten Edelmetallwerts als Geldanlageobjekte dienen.

Bullionmünzen werden mit einem sehr hohen Feingehalt hergestellt. Dieser ist innerhalb der Europäischen Union gesetzlich mit mindestens 99.5% geregelt. Der Wiener Philharmoniker weist sogar einen Feingehalt von 999.9 in Gold, 999.9 in Platin und 999 in Silber auf und ist deshalb eine besonders wertvolle Anlagemünze.

Alle Bullionmünzen sind auch gesetzliche Zahlungsmittel und können z.B. bei Ihrer Bank zum tagesaktuellen Marktpreis wiederverkauft werden.

Wie viel Gold darf man privat kaufen?

Wie viel Gold darf ich kaufen? Eine generelle Obergrenze gibt es nicht. Aber für den anonymen Goldkauf in bar gilt in Deutschland seit 2020 eine Obergrenze von 1.999,99 Euro. Ab 2.000 Euro sind Händler verpflichtet, die Identität der Käuferin oder des Käufers festzustellen.

Wie viel Gold darf man über die Grenze nehmen?

Möchten Sie Gold außerhalb der EU über den Zoll bringen, gilt die Freigrenze von 10.000 Euro nicht. Hier liegt die Freigrenze deutlich niedriger. Sie liegt bei 300 Euro, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind. Reisen Sie mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff, liegt die Freigrenze geringfügig darüber – bei 430 Euro.

Ist Gold in Österreich steuerfrei?

Gold ist steuerfrei Gold kann man in der Europäischen Union und in den meisten Ländern der Welt mehrwertsteuerfrei kaufen. Andere Anlagemetalle wie Silber, Platin oder Palladium sind umsatzsteuerpflichtig.

Wie viel Gold ohne Nachweis?

Seit August 2021 müssen Banken bei Ankauf von Anlagegold von Privatanlegern bereits bei Beträgen von 2.500 € einen Herkunftsnachweis verlangen. Dies gilt auch für Bargeldeinzahlungen ab 10.000 €. Der Herkunftsnachweis muss in Form einer Quittung, Schenkungsurkunde o. ä.