Wie wird das krankengeld berechnet wenn man arbeitslos ist

Welche Besonderheiten gelten für den Bezug von Krankengeld bei Arbeitslosigkeit? Erfahren Sie hier, unter welchen Voraussetzungen Sie Anspruch darauf haben.

Das Wichtigste im Überblick


  • Wann habe ich Anspruch auf Krankengeld bei Arbeitslosigkeit?
  • Wie hoch ist das Krankengeld?
  • Wie lange bekommt man Krankengeld?
  • Wann gibt es Arbeitslosengeld nach dem Krankengeld?
  • Beeinflusst Krankengeld die Höhe des Arbeitslosengeldes?
  • Muss die Krankenkasse nach Ende des Arbeitsverhältnisses Krankengeld zahlen?
  • Bekomme ich Krankengeld als Bezieher von Arbeitslosengeld II?

Krank und arbeitslos – für die Betroffenen eine besonders unangenehme Konstellation. Doch Krankengeld und Arbeitslosengeld schaffen zumindest einen finanziellen Ausgleich. Denn Anspruch auf Krankengeld haben nicht nur Angestellte, sondern auch Empfänger von Arbeitslosengeld I.

Keinen Anspruch auf Krankengeld haben dagegen Familienversicherte, Rentner, Bezieher von Arbeitslosengeld II und Praktikanten.

Wir erklären, wie hoch das Krankengeld bei Arbeitslosigkeit ausfällt, was Sie im Anschluss tun müssen und ob das Krankengeld die Höhe des Arbeitslosengelds beeinflusst.

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Wann habe ich Anspruch auf Krankengeld bei Arbeitslosigkeit?

Bezieher von Arbeitslosengeld I haben Anspruch auf Krankengeld, sobald sie länger als sechs Wochen erkrankt sind. Innerhalb der ersten sechs Wochen nach Krankschreibung beziehen sie weiterhin Arbeitslosengeld. Mehr zum Krankengeld lesen Sie hier.

Sobald die maximal 78 Wochen des Krankengeldbezugs innerhalb von drei Jahren erreicht sind, sollten Sie einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen. Während dieser bearbeitet wird, haben Sie wieder Anspruch auf Arbeitslosengeld.

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Grund ist die so genannte Nahtlosigkeitsregelung. Alternativ könnten Sie bei fortdauernder Krankheit auch ALG II beantragen. Eine Voraussetzung für Arbeitslosengeld nach Krankengeld ist der Antrag auf Erwerbsminderungsrente nicht.

Immer an die Krankschreibung denken
Gerade bei langwierigen Erkrankungen ist es sehr wichtig, immer sofort Arbeitgeber, Krankenkasse oder Arbeitsagentur über die Krankheit zu informieren. Damit der Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld besteht, müssen Sie dafür die Krankschreibung durch den Arzt vorlegen.

Wie hoch ist das Krankengeld?

Bezieher von Arbeitslosengeld I bekommen das Krankengeld in derselben Höhe wie das Arbeitslosengeld. Bei Arbeitnehmern liegt die Höhe des Krankengeldes bei 70 Prozent des Brutto-Arbeitsentgelts und maximal 90 Prozent des Netto-Arbeitsentgelts.

Wie lange bekommt man Krankengeld?

Der Anspruch auf Krankengeld besteht ab dem Tag, ab dem ein Arzt die Arbeitsunfähigkeit feststellt. Sie sollten sich daher unbedingt immer offiziell krank melden – auch wenn Sie keiner Arbeit nachgehen. Wird die erkrankte Person im Krankenhaus oder in einer Vorsorge- oder Reha-Einrichtung behandelt, dann gibt es Krankengeld ab Beginn des Aufenthaltes.

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Nach einer Krankschreibung zahlt die Bundesagentur für Arbeit Beziehern von Arbeitslosengeld I weitere sechs Wochen lang das Arbeitslosengeld aus. In der Amtssprache heißt das Leistungsfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit.

Nach diesen sechs Wochen zahlt die Krankenkasse bis zu weitere 72 Wochen Krankengeld. Voraussetzung ist, dass ein Arzt die Arbeitsunfähigkeit bescheinigt und die Krankschreibung innerhalb einer Woche der Krankenkasse vorliegt.

Wann gibt es Arbeitslosengeld nach dem Krankengeld?

Wenn Sie wieder gesund sind und damit auch das Krankengeld wegfällt, müssen Sie sich erneut arbeitslos melden. Die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld I läuft dann einfach entsprechend weiter.

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Die Höhe der Arbeitslosengeldes orientiert sich dann wieder an dem Gehalt, das Sie vor Beginn der Arbeitslosigkeit und der Unterbrechung durch die Krankheit erzielt haben.

Beeinflusst Krankengeld die Höhe des Arbeitslosengeldes?

Nein. Das Krankengeld entspricht der Höhe des Arbeitslosengeldes. Wer sich nach der Genesung und dem Ende des Krankengeldes erneut arbeitslos meldet, bekommt das Arbeitslosengeld in gleicher Höhe wie zuvor.

Muss die Krankenkasse nach Ende des Arbeitsverhältnisses Krankengeld zahlen?

Ob die Krankenkasse Krankengeld bezahlt, hängt nicht davon ab, ob ein Arbeitsverhältnis beendet wurde oder nicht, sondern ob der gesetzlich Versicherte grundsätzlich Anspruch auf Krankengeld hat oder nicht.

Bezieher von Arbeitslosengeld I bekommen nach einer Krankschreibung bis zu sechs Wochen lang das Arbeitslosengeld weiter bezahlt. Erst nach Ablauf der sechs Wochen müsste die Krankenkasse einspringen.

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Bekomme ich Krankengeld als Bezieher von Arbeitslosengeld II?

Nein. Nur Bezieher von Arbeitslosengeld I haben Anspruch auf Krankengeld. Bezieher von ALG II oder Hartz IV bekommen hingegen kein Krankengeld ausgezahlt.

Wie viel bekommt man Krankengeld wenn man arbeitslos ist?

Arbeitslosengeld nach Krankengeld Im Regelfall erhältst Du 60 Prozent des Nettoentgelts, das Du im Durchschnitt in den zwölf Monaten vor Deiner Erkrankung bekommen hast. Wer noch Kindergeld bezieht, bekommt 67 Prozent des durchschnittlichen Nettogehalts.

Ist das Krankengeld höher als das Arbeitslosengeld?

In der Regel erhält man bei Bezug von Krankengeld einen höheren Betrag als bei Bezug von Arbeitslosengeld. Dieses beläuft sich in der Regel nur auf 60% des in den 12 Monaten zuvor erzielten, durchschnittlichen Nettoverdienstes.

Wann bekommt man 90% Krankengeld?

Krankengeld zahlt Deine gesetzliche Krankenkasse, wenn Du wegen derselben Krankheit länger als sechs Wochen krankgeschrieben bist. Davor bekommst Du eine Lohnfortzahlung von Deinem Arbeitgeber. Du erhältst maximal 90 Prozent Deines Nettogehaltes als Krankengeld – als Arbeitnehmer höchstens 72 Wochen lang.

Wie lange zahlt die Krankenkasse nach Kündigung?

Wer einen Arbeitsplatz aufgibt und den nächsten erst nach kurzer Pause aufnimmt, ist noch für einen Monat in der gesetzlichen Krankenkasse versichert, ohne dass er Beiträge zahlen muss. Diese Regelung nennt sich „nachgehender Leistungsanspruch“ und ist im Sozialgesetzbuch III (§ 19 Abs. 2 SGB V) geregelt.