Wie lange dauert eine op an der bauchspeicheldrüse

Im Herbst 2015 bekam ich gelegentliche Oberbauchschmerzen, die mich verunsicherten und die ich auch nicht einordnen konnte. Wäre ich nicht vor 2 Jahren schon einmal an einem Darmverschluss operiert worden, hätte ich diese gelegentlich auftretenden Schmerzen bestimmt ignoriert. Aufgrund dieser Vorgeschichte entschloss ich mich, meinen Hausarzt aufzusuchen. Dieser untersuchte mich, konnte nichts finden und überwies mich zur Vorsicht an einen Internisten, was ich als sehr positiv empfand. Beim Internisten wurde sofort eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt mit dem Ergebnis, dass der Darm in Ordnung ist. Bei dieser Untersuchung stellte er fest, dass an der Bauchspeicheldrüse etwas ist, was dort nicht hingehört. Auf meine Frage, was es denn sein könnte, meinte er, es könne sich um einen Tumor handeln. Diese Aussage war zunächst ein Schock und machte mir und meinem Mann höllische Angst.

Es folgten, so wie man mir sagte, die üblichen Untersuchungen, die sich bis Anfang März 2016 hinzogen:

  • CT bei Fachärzten für diagnostische Radiologie,
  • Magenspiegelung und MRT in einem örtlichen Krankenhaus.

Dann stand meine Diagnose fest. Es handelt sich um „Intraduktale papillär-muzinöse Neoplasien des Pankreas“ kurz genannt „IPMN“ in der gesamten Bauchspeicheldrüse. Das örtliche Krankenhaus, in dem ich anschließend untersucht wurde, riet mir zur Entfernung der gesamten Bauchspeicheldrüse. Wieder ein Schlag!

Nach meiner Entlassung aus diesem Krankenhaus war ich wie gelähmt und auf gar keinen Fall handlungsfähig. Für mich war es ein Trost und auch ein Aufhänger, dass meine Blutwerte keinen erhöhten Tumor-Marker anzeigten und ein bösartiges Pankreaskarzinom daher unwahrscheinlich war. Wie gesagt, ich bin Laie und wusste damals nicht sehr viel über diese Erkrankung.

Zum Glück hatte mein Mann sofort die Initiative ergriffen und alle Unterlagen an ein zertifiziertes Pankreaszentrum geschickt, um dort eine Zweitmeinung einzuholen. Ab hier ging dann alles sehr schnell. Ich wurde Ende März in diesem Zentrum operiert. Es wurde eine Pankreaslinksresektion durchgeführt, d. h. der Schwanz der Bauchspeicheldrüse wurde entfernt. Der Bauchspeicheldrüsenkopf, die Gallenblase und die Milz wurden erhalten. Allerdings sind im Kopf IMPN-Reste vom Adenomtyp vorhanden, die jährliche Untersuchungen notwendig machen. Nach 7 Tagen wurde ich aus dem Klinikum entlassen, da ich einigermaßen mobil war und auch die Verdauung wieder in Gang kam. Kaum zu Hause angekommen, traten die ersten Probleme auf, die mir sehr zu schaffen machten. Aus der noch nicht verheilten Wunde und nicht gezogenen Drainageschläuchen floss ständig Wundsekret und kurze Zeit später aus der geklammerten OP-Wunde Blut (altes Blut aufgrund Hämatom am Bauch), was mich extrem verunsicherte und mir Angst machte. Die Verdauung gestaltete sich zunehmend schwieriger, der tägliche Gewichtsverlust, vermehrte Durchfälle und Appetitlosigkeit lösten eine Panik bei mir aus. Ich hatte das Gefühl, als verhungerte ich am lebendigen Leib. Leider konnten mir die Ärzte nicht viel helfen und erklären, wie man die Enzyme richtig einnimmt und in welcher Höhe. Hier bekam ich sehr unterschiedliche Aussagen, die, wie sich später herausstellte, nicht zutrafen.

Wieder suchten wir im Internet nach Hilfe. Ich bin bei meiner Recherche auf TEB e. V. gestoßen und habe dort sofort angerufen. Ich war total überfordert, wusste nicht, warum ich immer noch so viel Gewicht verliere und ich diese verdammten Durchfälle nicht loswurde. Ich war sehr verzweifelt und am Ende meiner Kraft. Schon beim ersten Gespräch hatte ich das Gefühl, mit jemandem zu sprechen, der mich und meine Verzweiflung versteht. Ich habe Frau Stang meine Situation geschildert, sie hörte zu und meinte, ich nähme die Enzyme völlig falsch ein. Ich nahm sie eine halbe Stunde vor der Mahlzeit, nicht ausreichend, nicht bei jeder Mahlzeit, nur um einige Beispiele zu nennen. Inzwischen weiß ich, dass ich auf den Fettgehalt der Nahrung achten muss, sie während des Essens und bei jeder Mahlzeit nehmen muss. Die Verdauung ist nach den wenigen Tagen seit dem Telefongespräch mit Frau Stang zwar längst noch nicht optimal, aber es tritt bereits Besserung ein und die Waage zeigt nicht jeden Tag ein Kilo weniger an.

In einem weiteren ausführlichen persönlichen Gespräch mit Frau Stang habe ich viele weitere Informationen erhalten, die ebenfalls sehr hilfreich und wichtig für mich sind.

Alle Mitarbeiter der TEB, mit denen ich gesprochen habe, waren sehr einfühlsam und haben sich meine Probleme angehört und mir geholfen, wo sie konnten. Ich bin sehr dankbar, dass es den TEB e.V. gibt.

Mir ist bewusst, dass ich sehr großes Glück hatte. Heute weiß ich, dass ein IPMN durchaus bösartig werden kann.

Die Whipple-Operation ist ein chirurgischer Eingriff im Oberbauch, der meist dazu dient, einen bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse zu entfernen. Der Arzt kann dabei neben Teilen der Bauchspeicheldrüse, des Dünndarms und eventuell des Magens auch die Gallenblase und Gallenwege entnehmen. Lesen Sie alles Wichtige über den Ablauf des Verfahrens, welche Risiken es birgt und was Sie als Patient danach beachten müssen. 

Artikelübersicht

Whipple-Operation

  • Was ist eine Whipple-Operation?

  • Wann führt man eine Whipple-Operation durch?

  • Was macht man bei einer Whipple-Operation?

  • Welche Risiken birgt eine Whipple-Operation?

  • Was muss ich nach einer Whipple-Operation beachten?

Wie lange dauert eine op an der bauchspeicheldrüse

Wie lange dauert eine op an der bauchspeicheldrüse

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Wann führt man eine Whipple-Operation durch?

Die Whipple-Operation kommt bei verschiedenen krankhaften Veränderungen des Pankreaskopfes beziehungsweise umliegender Strukturen zum Einsatz. Dazu gehören bösartige Neubildungen (Karzinome), Entzündungen oder Verschlüsse.

Mit "Pankreaskopf" bezeichnet man das dicke, rechte Drittel der Bauchspeicheldrüse, das nahe am Zwölffingerdarm (Duodenum) und an einem Teil des Gallengangs liegt.

Der häufigste Grund für eine Whipple-Operation ist Bauchspeicheldrüsenkrebs, der meistens vom Kopf des Organs ausgeht. Dabei handelt es sich um eine äußerst aggressive Erkrankung. Der Tumor wächst schnell und verbreitet sich bereits frühzeitig über Lymph- und Blutgefäße in die umliegenden Organe. Daher ist es wichtig, großflächig zu operieren, um eine mögliche Streuung des Krebses mit zu entfernen.

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Was macht man bei einer Whipple-Operation?

Die Operation teilt sich in Resektion, also die Organ-Entfernung, und die Rekonstruktion - die Wiederherstellung der Magen-Darm-Passage. Der große Eingriff dauert etwa fünf bis sechs Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt.

Die Resektion

Bei der OP nach Whipple erfolgt der Zugang zu den Organen über einen langen, quer verlaufenden Schnitt im rechten Oberbauch. Nach der Eröffnung des Patienten schließt sich zunächst die sogenannte Tumorsuche an. Dabei muss der Operateur mit bloßem Auge feststellen, wie weit sich das bösartige Gewebe ausgebreitet hat und welche Organe betroffen sind. Hat der Tumor bereits zu breit gestreut, kann man ihn nicht mehr operativ entfernen. Dann wird die Whipple-Operation nicht zu Ende geführt und der Patient stattdessen palliativ behandelt.

Wenn der Patient operabel ist, entfernt der Arzt möglicherweise folgende Strukturen:

  • Kopf der Bauchspeicheldrüse, falls nötig, auch das gesamte Pankreas
  • Zwölffingerdarm und eventuell einen Teil des Magens
  • Gallenblase und Teile der Gallenwege
  • Teile des großen Netzes (Omentum majus, Bauchfell)
  • umliegende Lymphknoten

Je nachdem, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, entfernt man die Bauchspeicheldrüse und Teile des Magens komplett. Grundsätzlich versucht der Chirurg aber, so wenig wie möglich zu entnehmen.

Leider ist eine Entfernung des gesamten Tumors häufig nicht mehr möglich, weil die Diagnose oft zu spät gestellt wird. Auch bei größtmöglicher Resektion kehrt der Krebs in 95 Prozent der Fälle zurück.

Die Rekonstruktion

Der Chirurg vernäht den abgesetzten Dünndarm mit dem verbliebenen Anteil der Bauchspeicheldrüse und verbindet den Stumpf des Gallengangs mit dem Darm. Um eine durchgehende Magen-Darm-Passage wieder herzustellen, näht der Arzt den Restmagen an das ablaufende Stück des Dünndarms, etwa 40 Zentimeter hinter der Verbindung zum Gallengang. Nun wird die Operationswunde unter sorgfältiger Blutstillung mit Nähten verschlossen und anschließend verbunden. Der Patient wird in den Aufwachraum gebracht, wo er noch einen Zeit lang von Ärzten und Pflegepersonal überwacht wird.

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Welche Risiken birgt eine Whipple-Operation?

Bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es allgemeine Risiken, die der Patient kennen sollte. Dazu gehören:

  • Blutergüsse und Blutungen, die eventuell die Gabe von Blutkonserven notwendig machen
  • Verletzung von angrenzenden Organen
  • Verletzung von Nerven, teilweise mit bleibenden Schäden
  • Wundheilungsstörungen
  • Infektionen
  • druckbedingte Lagerungsschäden

Außerdem gibt es gewisse Komplikationen, die speziell bei oder nach der Whipple-Operation auftreten können:

  • Bildung einer Fistel (= unnatürliche, röhrenförmige Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder zwischen einem Organ und der Körperoberfläche), z. B. zwischen der Bauchspeicheldrüse und der Bauchhöhle
  • Organversagen von Leber, Niere oder Herz
  • Nahtbruch (Narbenhernie)
  • Darmverschluss
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus): Wenn die gesamte Bauchspeicheldrüse entfernt wurde, können die Betroffenen kein blutzuckersenkendes Insulin mehr produzieren.
  • Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust nach der Operation
  • Anastomoseninsuffizienz: Die chirurgischen Verbindungen zwischen Gallengang, Magen und Darm sind undicht oder reißen auf.

Dumping-Syndrom

Eine weitere typische Komplikation, die nach der Whipple-Operation auftreten kann, ist das sogenannte Dumping-Syndrom:

Sofern bei dem Eingriff auch Teile des Magens entfernt wurden, kann dieser seine Reservefunktion nicht mehr erfüllen. Der Nahrungsbrei, der normalerweise eine gewisse Zeit im Magen bleibt und dort vorverdaut wird, gelangt dann schon kurz nach der Nahrungsaufnahme in den Dünndarm. Das führt nach Mahlzeiten mitunter zu einem starken Blutdruckabfall und Übelkeit (Frühdumping) und verursacht einige Stunden später eine Unterzuckerung (Spätdumping).

Wie lange dauert eine op an der bauchspeicheldrüse

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Was bedeuten meine Laborwerte?

LABORWERT CHECKEN

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Was muss ich nach einer Whipple-Operation beachten?

Da es sich um einen großen Eingriff handelt, steht Ihnen als Patient nach der Whipple-Operation ein längerer Krankenhausaufenthalt bevor. Rechnen Sie mit drei bis vier Wochen. Wenn Komplikationen auftreten, müssen Sie womöglich auch noch länger in stationärer Behandlung bleiben.

Weil sich Bauchspeicheldrüsenkrebs schnell ausbreitet und einzelne Krebszellen bereits im Körper verstreut liegen können, ist zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie nötig, die in der Regel sechs Monate dauert.

Nachdem man die Bauchspeicheldrüse beziehungsweise ihren Kopf entfernt hat, müssen die Enzyme, die sie beim gesunden Menschen produziert, von außen zugeführt werden. Das bezeichnet man als Substitutionstherapie. Dank ihr sind die meisten Patienten weitgehend beschwerdefrei. Dennoch können durch die Entfernung der verschiedenen Organe bestimmte Beschwerden auftreten.

Warnsignale nach der Whipple-Operation

In den Tagen nach der Whipple-Operation können verstärkt Probleme auftreten. Sie als Patient sollten wissen, wann Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen müssen. Achten Sie bitte auf folgende Warnsignale:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • anhaltender Durchfall oder Erbrechen
  • erhebliche Schmerzen
  • deutliche Rötung im Wundgebiet
  • Öffnung der Naht
  • nässende Wunde (Blut, Sekret oder Eiter)
  • Stuhlverhalt über drei Tage

Wie lange dauert eine op an der bauchspeicheldrüse

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Welche Heilpflanze kann meine Beschwerden lindern?

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Ernährung nach einer Whipple-Operation

Die Whipple-Operation ist ein großer Eingriff in das Verdauungssystem. Zwar kann sich der Körper ein Stück weit an die Veränderungen anpassen. Betroffene sollten aber bestimmte Ernährungsregeln beachten, um die Belastungen für den Magen-Darm-Trakt möglichst gering zu halten:

  • eingeschränkte Kohlenhydratzufuhr
  • verringerter Konsum von Milchprodukten
  • Meiden von ballaststoffreichen Lebensmitteln (zum Beispiel Kohl, Pilze, Lauchgewächse)
  • mehrere kleine Mahlzeiten statt weniger großer Mahlzeiten am Tag
  • keine Getränke während des Essens und kurz danach
  • gründliches Kauen und langsames Essen
  • keine zu kalten oder zu heißen Speisen

Teilen Sie Ihrem Arzt unbedingt mit, wenn sich Ihre Beschwerden trotz der Ernährungsumstellung auch längere Zeit nach der Whipple-Operation nicht bessern. Er kann Ihnen womöglich durch bestimmte Medikamente oder eine erneute Operation helfen. 

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Autoren- & Quelleninformationen

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Datum :

18. März 2022

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Wie lange muss man nach einer Bauchspeicheldrüsen OP im Krankenhaus bleiben?

Je nach Alter und Kräftezustand bewältigen Betroffene die Operation unterschiedlich schnell. In den meisten Fällen ist mit einem Krankenhausaufenthalt von 2 Wochen zu rechnen. Wenn die Entfernung eines größeren Teils der Bauchspeicheldrüse notwendig ist, kann es zu einer Zuckerkrankheit kommen (med.

Ist eine Bauchspeicheldrüsen OP gefährlich?

Bauchspeicheldrüsenoperationen sind komplexe Eingriffe. Das Risiko für gewisse Komplikationen wie Infektionen, Verwachsungen oder undichte Nahtstellen ist etwas höher als bei anderen Bauchoperationen. In seltenen Fällen kann es nach der Operation zu einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen.

Wie lange Intensivstation nach Pankreas OP?

Nach der Operation werden Sie für ca. 3-7 Tage auf der Intensivstation liegen. Hier ist die optimale Betreuung (Mobilisation, Entfernung der ersten Drainagen, regelmässige Blutkontrollen) in der frühen postoperativen Phase gewährleistet.

Was passiert nach einer Bauchspeicheldrüsen OP?

Nach der Entfernung (Resektion) wird der Dünndarm an die Bauchspeicheldrüse genäht, damit die Verdauungssäfte wieder in den Dünndarm fließen können.