Wie gehe ich vor wenn ich ein buch schreiben will

Wie gehe ich vor wenn ich ein buch schreiben will

1. Schreib ein gutes Buch

Du willst veröffentlichen? Du möchtest ein Buch schreiben? Schreib ein gutes Buch. Ha! Was war das denn bitte für ein Tipp? Ich meine es ernst. Schreibe so gut, wie du kannst. Beschäftige dich mit dem Schreiben. Lies Ratgeber darüber. Lies Bücher aus dem Genre, in dem du schreiben willst. Suche dir eine Schreibgruppe. Melde dich für meine kostenlose Videoserie mit drei Lektionen über das Schreiben an. Schreiben ist ein Handwerk mit Techniken, die du zu großen Teilen lernen kannst.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlecht einige Manuskripte sind, die Verlage zugesandt bekommen. Sie sind nicht nur voller Rechtschreibfehler. Die Verfasser haben sich zum Teil nicht mit den Grundregeln von wörtlicher Rede, Dialogaufbau oder Erzählperspektive auseinandergesetzt. Aber um dies zu Beherrschen muss man kein Genie sein. Solche Dinge kann man einfach lernen. Auch ein Maler muss die Aquarelltechnik erst einmal lernen. Und ja, es gibt auch einen Handlungsaufbau, den man lernen kann.

Das bedeutet nicht, dass du später einen schematischen Hollywoodfilm schreiben musst. Du kannst wirklich machen, was du willst. Du kannst deine eigenen Regeln entwickeln. Aber wenn du nicht weißt, in welcher Erzähltradition du dich bewegst und was die Erwartungshaltung deines Lesers ist, dann wirst du ein schlechteres Buch schreiben.

Gleichzeitig: Lass dich nicht entmutigen. Hast du schon mal gedacht: Wie konnte dieses Buch einen Verlag finden? Es ist soooo schlecht! Nimm das als Ermutigung. Auf dem Buchmarkt ist Platz für viele Geschmäcker und für viele Bücher. Schreibe so gut, wie du kannst.

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2. Beschreibe deine Buchidee in einem Satz

Lerne deine Buchidee in wenigen Sätzen darzulegen. Das wirst du immer wieder tun müssen, wenn du es jemandem vorstellt. Das brauchst du in jedem Gespräch und im Anschreiben. Wenn du nicht beschreiben kannst, worum es in deinem Buch geht, dann liegt wahrscheinlich etwas im Argen. Und nur, wenn du selbst diesen Kern deines Buches begreifst, kannst du es meiner Meinung nach auch vernünftig schreiben. Dann verstehst du, das zugrundeliegende Thema, kannst vielleicht mit Variationen spielen undsoweiter. Es wird dir selbst einfach enorm weiterhelfen.

3. Roman oder Sachbuch

Deinen ersten Roman musst du fertig schreiben, bevor du ihn mit Anschreiben und Exposé anbieten kannst. Du musst dir zudem klar machen, wohin dein Buch gehört. Was ist das Genre? Wo wird mein Buch im Markt platziert. Später MUSS ein Verlag dein Buch platzieren, damit es in einem sehr vollen Markt überhaupt von den Lesern gefunden werden kann!

Du willst vielleicht anders sein als alle anderen, aber im Markt ist es letztlich ein großer Vorteil, wenn du so bist wie andere!

Denn dann weiß der Buchhändler sofort, wo er dich hinstellen kann. Und der Verlag weiß, wie er dich dem Buchhändler anbieten kann. „Unsere neue Kerstin Gier …“

Sachbücher werden nur anhand von einem Exposé und einem oder mehreren Beispielkapiteln verkauft. Hier spielt eher der Markt eine Rolle. In einem Exposé wird hier meist ausführlicher auf die Marktsituation eingegangen und warum das Buch wahrscheinlich eine gute Chance auf dem Markt hätte.

4. Recherchiere Verlage genau

Recherchiere die möglichen Verlage und Agenturen, die Bücher deiner Art veröffentlichen. Zur Verlagssuche habe ich ja auch einen Onlinekurs gemacht, den du hier abrufen kannst. Verlag und Agenturadressen findest du hier in meiner Ressourcenbibliothek. Und denke daran, dass es heutzutage sehr viele Wege gibt, um ein Buch zu veröffentlichen. Schau dir auch die Möglichkeiten an, ein Buch über Selfpublishing zu veröffentlichen. Quellen dazu findest du hier und hier. Aber kein Verlag und keine Agentur schaut sich Bücher an, die außerhalb der vertretenen Genre liegen. Das ist Zeitverschwendung für alle! Nein, ein Verlag macht keine neue Sparte auf, nur um dein Buch unterzubringen. Schau dir am besten meinen Artikel über Genre an. Es ist ein wirklich entscheidender Punkt bei deiner Verlagsbewerbung.

Deshalb, ich kann es nur nochmal wiederholen: Du solltest dein Buch nicht anbieten, indem du darstellst, warum es anders ist als alles je Dagewesene. Es ist natürlich anders, jedes Buch ist individuell. Aber bei der Vorstellung ist es günstiger, die Gemeinsamkeiten mit anderen, möglichst beliebten Genre darzustellen. Natürlich gibt es ernsthafte Literatur, im Verlagsjargon spricht man manchmal von Hochliteratur. Da sind die Regeln etwas anders und ich möchte sagen, zum Glück. Aber die meisten Bücher der Hochliteratur werden durch Literaturpreise finanziert, die Auflagen sind häufig eher klein – umso großartiger, wenn Autoren wie z.B. Jonathan Franzen oder früher John Irving diese ganze Einteilung in verschiedene „Wertigkeiten“ der Literatur aushebeln. Sie sind literarisch und populär. Großartig.

5. Absagen

Lerne mit Absagen umzugehen. Ich verspreche dir, dass du welche bekommen wirst. Vielleicht sogar sehr viele. Schau dir einmal an, wie viele und was für Absagen, ich bekommen habe und auch, was ich daraus gelernt habe. Verlage sind „auch nur Menschen“ mit unterschiedlichen Geschmäckern und Vorlieben. Ich habe unzählige Absagen im Leben bekommen. Ich habe Formabsagen bekommen und persönliche Absagen. Einige Absagen waren so wundervoll, dass ich sie behalten habe. Lektoren haben wenig Zeit, wenn dir jemand eine persönliche Absage schickst, ist das eine Ehre.

Verschicke keine Anfragen und warte auf eine Antwort. Ich verschicke Anfragen und vergesse sie. Wenn jemand antwortet, freue ich mich enorm! Du musst gerade am Anfang Geduld haben, weil nicht viele Projekte klappen. Das Verrückte ist, dass du dann, wenn plötzlich viele Projekte klappten, selbst absagen musst. Das ist auch nicht immer leicht. Aber nein, ich gebe zu: Es fühlt sich besser an. Aber es hat lange gedauert, bis ich an diesen Punkt gekommen bin.

6. Literaturagenturen

Jetzt habe ich eine tolle Literaturagentin. Ich hatte mal eine Literaturagentin, die mir gar nichts gebracht hat. Es wäre besser gewesen, keine zu haben. Die Agentin hat mich damals nur gebremst, obwohl sie bei einer „großen“ Agentur war.

Es geht hier nicht darum, eine berühmte Agentur zu haben, sondern eine, die einen mag, dein Schreiben schätzt und mit Leidenschaft vertritt. Eine Literaturagentur garantiert noch nicht, dass dein Buch auch verkauft wird.

Aber einige große Verlage nehmen auch in Deutschland überhaupt keine Manuskripte mehr ohne Agentur an. Kleine allerdings schon, da kann eine Agentur sogar ein Hemmnis sein.

In meiner Downloadbibliothek findest du übrigens eine ganze Liste mit Literaturagenturen in Deutschland. Diese kannst du hier herunterladen.

7. Schreibgruppen und Netzwerk

Suche dir ein Netzwerk von Autoren, die ebenfalls ein Buch schreiben möchten. Das ist heute wirklich leicht. Falls du Facebook auch sonst nicht magst: Werde den Gruppen zuliebe Mitglied. Es lohnt sich, dort nach Autorengruppen zu suchen. Aus dem gleichen Grund lohnen sich die Buchmessen, die Frankfurter Buchmesse und die Leipziger Buchmesse gleichermaßen, die heute viele Veranstaltungen für Autoren und „angehende“ Autoren haben. Über die Unterschiede zwischen den beiden Messen habe ich übrigens ein Video gemacht, das du hier findest. Lerne andere Schriftsteller kennen! Dann kannst du dich austauschen. Es tut gut und hilft dir weiter, wenn du entscheiden musst, ob du einen Vertrag so unterschreiben kannst oder nicht.

8. Glaube niemandem

Recherchiere alle möglichen Ratschläge. Es gibt viele Arten ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich weiß noch, wie die Verlagswelt für mich wie ein hermetisches Gebäude war. Wie funktionierte es bloß? Besuche eine Buchmesse und sieh dir die Vielfalt der Verlage an. Ich habe auf der Leipziger Buchmesse ein Video darüber gemacht, was ich dort typischerweise tue. Dahinter stehen Menschen, einige sind dir sympathisch, andere nicht. Einige ticken völlig anders als du. Es gibt nicht einen Weg. Du musst deinen finden und die Menschen und Verlage finden, mit denen du auf einer Wellenlänge liegst.

9. Warum tust du das alles?

Schreiben ist kein einfacher Weg zum Erfolg und es ist auch nicht leicht, Geld damit zu verdienen. Aber ich könnte mir nicht vorstellen, nicht zu schreiben. Ich sehe keine Alternative. Vielleicht bin ich ein wenig masochistisch, ein wenig Einsiedler (Schreiben ist einsam! Und auch im Café bist du einsam, wenn auch weniger allein). Vielleicht schreibe ich nur für diese Glücksmomente, ein Buch geschrieben zu haben. Irgendwie ein wenig vom Leben festgehalten zu haben. Mich über meine Geschichte mit jemand anderem verbunden zu haben. Für mich ist es das wert.

Melde dich hier zu kostenlosen Ressourcenbibliothek an für hilfreiche Downloads, wie z.B. eine Agenturliste, Original-Exposés, Vorlagen zum Plotten für Scrivener, Originalanschreiben und Arbeitsblätter zur Plotentwicklung.

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Was muss ich tun wenn ich ein Buch veröffentlichen will?

Es gibt also grundsätzlich drei Möglichkeiten, ein Buch zu veröffentlichen: Du veröffentlichst in einem traditionellen Buchverlag. Du veröffentlichst im Selbstverlag, d.h. du besorgst dir eine eigene ISBN. Du veröffentlichst über einen Self-Publishing-Dienstleister.

Wie viel kostet es ein Buch zu veröffentlichen?

Ein Buch zu veröffentlichen kostet nichts, zumindest wenn Sie mit epubli veröffentlichen. Die ISBN und alle vertrieblichen Abläufe sind damit inklusive.

Wie viel verdient man mit einem Buch?

Ein neuer Autor bekommt je nach Verlag und Verhandlungsgeschick etwa 6 und 12 Prozent je Buch als Honorar. Bei einem üblichen Einstiegsverkaufspreis für ein gebundenes Buch von 19,99 Euro erhält der Autor auf den Nettopreis von 18,68 Euro eine Beteiligung von sagen wir 10 Prozent.

Kann eigentlich jeder ein Buch schreiben?

Kann jeder ein Buch schreiben? Absolut! Wir sind fest davon überzeugt, dass in jedem Menschen eine Autorin oder ein Autor schlummert. Sie brauchen nur eine Idee, eine Portion Mut sowie etwas Ausdauervermögen, wenn Sie ein Buch schreiben möchten – und natürlich die 5 Schritte aus diesem Artikel.