Wer war von 1978 bis 1984 fußball bundestrainer

Bundestrainer Hansi FlickDer zehnte Bundestrainer der DFB-Historie: Joachim Löw wird 2014 WeltmeisterMit Bundestrainer Berti Vogts gewann die Nationalmannschaft den EM-Titel 1996Der Doppelweltmeister: Nach seinem Erfolg als Spieler 1974 schaffte Franz Beckenbauer auch als Teamchef 1990 den WM-Sieg.Der Architekt des "Wunders von Bern": Sepp Herberger - hier mit Frau Eva

Seit dem 1. August 2021 ist Hansi Flick Bundestrainer. Flick ist der elfte Chefcoach beim DFB. Gemeinsam haben die Bundestrainer die Geschichte der Nationalmannschaft zu einer Erfolgsgeschichte gestaltet. Die Fluktuation ist niedrig, die Anzahl der Titel hoch. Viermal wurde Deutschland Weltmeister, dreimal Europameister, insgesamt standen deutsche Bundestrainer mit ihren Mannschaften in 13 Endspielen bei den großen Turnieren. Ob Reichstrainer, Bundestrainer oder DFB-Teamchef: Sie alle haben Erfolge gefeiert und Spuren hinterlassen.

Im Jahr 1908 bestritt die deutsche Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel. Doch es dauerte fast zwei Jahrzehnte, ehe im Jahr 1927 an ihrer Spitze erstmals ein hauptverantwortlicher Trainer stand: Otto Nerz, ein studierter Pädagoge und Doktor der Medizin. Unter dem ehemaligen Außenläufer des VfR Mannheim hatten Disziplin und Organisation höchste Priorität. Das straffe Regiment führte die Nationalmannschaft zu beachtlichen Erfolgen. 1934 erreichte das DFB-Team unter Nerz bei der WM in Italien einen überraschenden dritten Platz.

Vier Jahre später trat mit Sepp Herberger ein anderer Mannheimer an die Seite von Nerz. Zunächst war Herberger „nur“ das Training übertragen worden, 1938 wurde er alleinverantwortlicher Reichstrainer. Bei der WM in Frankreich schied Deutschland zwar in der ersten Runde gegen die Schweiz aus, doch nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte Herberger als Bundestrainer zum Wegbereiter des „Wunders von Bern“. Herberger war ein gewiefter Taktierer und meisterhafter Psychologe, der es verstand, für jeden Spieler die richtige Ansprache zu finden. Am 4. Juli 1954 manifestierte sich mit dem 3:2-Sieg über Ungarn im Finale der WM in der Schweiz der Mythos des „Weisen von der Bergstraße“.

"Schön(e) Zeit" gekrönt vom WM-Titel 1974

Der Jahrhundert-Triumph von Bern überstrahlt bis heute die sportlich weniger glorreiche Dekade, die auf den Titelgewinn 1954 folgen sollte. Erst nach dem Amtsantritt von Helmut Schön im November 1964 kehrte der Erfolg zurück. Schön profitierte davon, dass sich die Rahmenbedingungen für den Bundestrainer durch die Einführung der Bundesliga verbessert hatten. Zwischen 1966 und 1976 erlebte die Nationalmannschaft unter Schön ihre Blütezeit. Dem Bundestrainer standen Spieler wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller sowie die Italien-Profis Helmut Haller und Karl-Heinz Schnellinger zur Verfügung. Mit Schön prägten diese ein „Goldenes Jahrzehnt“, das durch den Einzug in zwei WM- sowie zwei EM-Endspiele glanzvolle Höhepunkte hatte. Der EM-Gewinn 1972 beendete die titellosen Jahre, gekrönt wurde die „Schön(e)-Zeit“ durch den Triumph bei der Heim-WM 1974 mit dem 2:1-Sieg gegen die Niederlande im Finale von München.

Nach dem Ende der 14-jährigen Schön-Ära stieg Jupp Derwall im Oktober 1978 vom Assistenten zum Bundestrainer auf. Derwall lebte einen liberalen Führungsstil, er erzog die Spieler zu Eigenverantwortung und förderte mündige Spieler – mit Erfolg. Seine Startserie ist atemberaubend: 23 Länderspiele ohne Niederlage gipfelten im Titelgewinn bei der Europameisterschaft 1980 in Italien. Bei der WM 1982 in Spanien führte Derwall sein Team zudem ins WM-Finale von Madrid, das gegen Italien mit 1:3 verloren wurde. Es war der Beginn eines schleichenden Abschieds. Nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 1984 in Frankreich trat Derwall vom Posten des Bundestrainers zurück.

Die Zeit war reif für die zweite „Kaiser“-Zeit. Franz Beckenbauer kehrte im September 1984 an die Spitze der DFB-Auswahl zurück, diesmal leitete er die Geschicke nicht auf, sondern neben dem Rasen. Mangels Lizenz nicht als Bundestrainer, Beckenbauer firmierte als „Teamchef“. Und stellte kurz nach seiner Amtsübernahme fest: „Der deutsche Fußball steckt in einer tiefen Krise und benötigt zehn Jahre zur Regeneration.“ Beckenbauer irrte. Bereits zwei Jahre später spielte die Nationalmannschaft wieder erfolgreich Fußball, bei der WM 1986 in Mexiko stand nur Argentinien dem Titelgewinn im Weg. Bei der WM vier Jahre später war es dann so weit: In Italien gelang Deutschland die Revanche. Andreas Brehme machte Deutschland mit seinem Elfmeter gegen Argentinien zum dritten Mal zum Weltmeister.

Menschlich zu bleiben und außer der Ballschulung vor allem die Tugend der verständnisvollen Nachsicht zu üben ist für den früheren Bundestrainer Helmut Schön immer ein verpflichtendes Motto gewesen und für seinen Nachfolger gleichfalls zum Leitmotiv geworden. Auch Josef Jupp Derwall, der in traditioneller DFB-Art als ehemaliger Assistent automatisch zum neuen Chef befördert wurde, wollte nicht harter Hund noch Schleifer sein, sondern mehr väterlich-freundschaftlicher Partner.

Statt die Profis zu gängeln, zu kontrollieren, zu kasernieren und in abgeschotteten Trainingslagern unter Kuratel zu stellen, stieg er von der vergleichsweise schlichten Sportschule auf luxuriöse Hotel-Herbergen um. Und er favorisierte das Führungsprinzip der langen Leine, der emanzipatorischen Selbstverwirklichung, der Eigenverantwortung. Doch genau an dieser Methode ist Jupp Derwall gescheitert, nur sechs Jahre nach seinem ersten Dienst-Tag.

Denn was er als liberal verstand, wurde ihm als wachsweiche Nachgiebigkeit und Laxheit unter die Nase gerieben, zumal ein Teil seiner Auslese seine wohlmeinende Großzügigkeit zeitweilig hemmmungslos missbrauchte und ihn schmählich im Stich ließ. Vor allem in Spanien, bei der Weltmeisterschaft 1982, die trotz der Qualifikation fürs Finale im berühmten Madrider Estadio Bernabeu und dem zweiten Platz hinter Italien nicht gerade auf Glanzpapier ins Geschichtsbuch der Nationalmannschaft gebunden wurde.

Am Ende des Turniers stand das folgenschwere Trauma, nicht der umgesetzte Traum. Denn da gab es das empörende Duell zwischen Deutschland und Österreich, die sich aus taktischen Erwägungen offenbar klammheimlich auf einen "Nicht-Angriffs-Pakt" verständigten. Da gab es beim Halbfinale gegen Frankreich in Sevilla die bitterböse Entgleisung des Torwarts Toni Schumacher, der Patrick Battiston mit einer rücksichtslosen Körperattacke verletzte und hinterher ironisch anbot, dem Franzosen die Jacket-Kronen zu zahlen. Da gab es Wasserbeutelwürfe an die Adresse empörter Fans, die sich über die unrühmliche Art der peinlichen Selbstdarstellung mit Recht beschwerten – doch es gab nicht das dringend gebotene Machtwort des Bundestrainers Jupp Derwall, dessen Gutmütigkeit von einigen arroganten Stars schamlos ausgenutzt wurde.

Zum Start 23 Spiele ohne Niederlage

Helle Empörung deshalb in der Bundesliga, die um ihre Reputation und den Zulauf ihrer Fans fürchtete. Hämische Abrechnungen in den Medien und hektisches Bemühen um Schadensbegrenzung beim DFB, der kurz nach der freudlosen Weltmeisterschafts-Endrunde eine mehrseitige Mängelliste erstellte und seinem ranghöchsten Fußball-Lehrer einen Rüffel erteilte. Und den traf es knüppelhart.

Denn Jupp Derwall, ein harmoniebedürftiger Mensch, für den der Fußball nach eigener Aussage seit Kindesbeinen fast wie eine Sucht gewesen ist, reklamierte für sich und seine Arbeit die allerbesten Absichten. Die Strategie des jovialen Rheinländers, der statt schroffer Konfrontation um Nähe bemüht war und der Kritik mit freundlichem Umgang zu verhindern suchte, war nicht allein auf den sportlichen Erfolg ausgerichtet, sondern gleichermaßen auf Sympathie-Gewinne jenseits des Rasens. Das ließ sich auch ganz gut an. Im Herbst 1978, gleich zum Debüt des Helmut-Schön-Nachfolgers, ein fulminanter Sieg gegen die Tschechoslowakei in Prag, hinterher eine weltrekordverdächtige Serie von weiteren 22 Länderspielen ohne Niederlage und 1980 der erste große Triumph: Seine Kandidaten-Auslese gewann das Europameisterschafts-Endspiel gegen Belgien im Olympiastadion von Rom.

Selbstverständlich war das ein großer Tag im Leben des Jupp Derwall, der am 10. März 1927 im rheinischen Würselen, einem Bergmannsdorf nur wenige Bahnstationen entfernt von Aachen, als Sohn eines Bundesbahn-Obersekretärs geboren wurde und 1938 für Rhenania Würselen zum ersten Male die Senkel schnürte. Dann Alemannia Aachen, dann Fortuna Düsseldorf, dann die ersten Einsätze in der Nationalmannschaft, eingeladen und aufgestellt von Sepp Herberger, dann das Intermezzo in der Schweiz mit den Stationen Biel und Schaffhausen und dann der Beginn seiner Trainerlaufbahn.

Sechs Jahre lang Saarländischer Fußballbund, ab 1970 Assistent von Helmut Schön und acht Jahre später die Nachfolge, die für DFB-Verhältnisse allerdings von relativ kurzer Dauer gewesen ist. Denn schon 1984, nach der Europameisterschaft in Frankreich, nach dem Aus in der Vorrunde, trat er zurück, obwohl die Bundesliga in weit stärkerem Maße für den Qualitätsverlust der Nationalmannschaft verantwortlich war als dieser Bundestrainer.

Verdienstkreuz erster Klasse vom Bundespräsidenten

Doch der bekam den Laufpass. Grollend natürlich und innerlich heftig verletzt, weil nach seiner Meinung ziemlich schofel behandelt. Aber er musste sich nicht auf Dauer ins Schneckenhaus der Enttäuschung zurückziehen, weil ihn die späte Anerkennung fürs subjektiv empfundene Unrecht in reichem Maße entschädigte: Jupp Derwall wurde nicht nur Trainer und Technischer Direktor bei Galatasaray Istanbul, sondern auch Mittler zwischen der Türkei und Deutschland.

Das war, wie einige scharfe Kritiker von früher plötzlich in anerkennender Milde feststellten, "ein märchenhafter Aufstieg" für den als deutschen Bundestrainer bisweilen geschmähten Fußball-Lehrer, den sie am Bosporus als "Pascha des türkischen Fußballs" würdigten. Die Universität Ankara ernannte ihn "wegen seiner Verdienste um die friedensfördernden deutsch-türkischen Beziehungen" zum Ehrendoktor, und der deutsche Bundespräsident dekorierte ihn mit dem Verdienstkreuz erster Klasse.

Happy-End für den kurvenreichen Berufsweg eines Mannes, dessen Nachfolge auf ungewöhnliche Weise geregelt wurde: Nicht Helmut Benthaus ist es geworden, der sich als Meistertrainer des VfB Stuttgart für höhere Aufgaben empfohlen hatte, von seinem Verein aber keine Freigabe erhielt, und auch nicht Erich Ribbeck, Derwalls langjähriger Assistent. Es wurde Franz Beckenbauer, der erste deutsche Bundestrainer honoris causa.

Jupp Derwall verstarb am 26. Juni 2007 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nahm angeführt von Dr. Theo Zwanziger mit einer großen Delegation bei der Trauerfeier teil. "Er war eine der größten Sport-Persönlichkeiten und ein vornehmer Mensch", würdigte der DFB-Präsident den ehemaligen Bundestrainer.

Wer war 1978 Bundestrainer?

Die Nationalmannschaft: Alle Bundestrainer.

Wer war 1982 Bundestrainer?

FußballDeutschland Trainerliste.

Wer war 1986 Bundestrainer?

Franz Beckenbauer Offizielle Bundestrainer waren seine Assistenten Horst Köppel (von 1984-1987) und Holger Osieck (von 1987-1990). Beckenbauer wurde 1986 Vize-Weltmeister (2:3 gegen Argentinien) und vier Jahre später Weltmeister in Italien (1:0 gegen Argentinien).

Wer war alles Bundestrainer im Fußball?

Otto Nerz..
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