Wer stellt krankmeldung aus wenn kind krank ist

Welche Rechte haben Arbeitnehmer, wenn ihr Kind krank ist? Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen:

  • Darf ich zuhause bleiben, wenn mein Kind erkrankt ist?
  • Erhalte ich Geld, wenn ich zur Pflege meines kranken Kindes am Arbeitsplatz ausfalle? 
  • Wie viele Kinderkrankentage stehen mir zu?
  • Gibt es Änderungen bezüglich der Kinderkrankentage aufgrund von Corona?
  • Wie erhalte ich Kinderkrankengeld?

 

Arbeitnehmer dürfen zuhause bleiben, wenn das Kind krank ist

Sie sind bei der Arbeit und erhalten den Anruf, dass Ihr Kind krank ist. Sie müssen es aus der Kita oder Schule abholen und nach Hause bringen. Dürfen Sie dafür Ihren Arbeitsplatz verlassen, um sich um Ihr krankes Kind zu kümmern? Ja, Sie dürfen. Das geht aus zwei Gesetzen hervor:

  1. In § 616 „Vorübergehende Verhinderung“ im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) heißt es: Beschäftigten steht eine bezahlte Freistellung zu, wenn sie unverschuldet für eine verhältnismäßig unerhebliche Zeit an der Arbeitsleistung verhindert sind. Das schließt auch die Erkrankung der Kinder ein.
  2. In § 45 „Krankengeld bei Erkrankung des Kindes“ aus dem Sozialgesetzbuch V (SGB V) steht: Versicherte haben Anspruch auf Krankengeld, wenn sie zur Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege ihres erkrankten und versicherten Kindes der Arbeit fernbleiben. Hierzu ist eine ärztliche Bescheinigung erforderlich. Außerdem gilt diese Regelung nur, wenn das Kind nicht älter als 12 Jahre alt oder aufgrund einer Behinderung auf Hilfe angewiesen ist.

Wer stellt krankmeldung aus wenn kind krank ist
Wer stellt krankmeldung aus wenn kind krank ist

 

Wer zahlt Eltern das Geld aus, wenn sie aufgrund ihres kranken Kindes bei der Arbeit ausfallen?

Eltern haben Anspruch auf eine Vergütung, wenn sie zuhause bleiben müssen, um ihr krankes Kind zu betreuen. Es gibt zwei Möglichkeiten dafür, wer ihnen dieses Geld auszahlt:

  1. Wenn Arbeitgeber ihre Angestellten im Krankheitsfall des Kindes bezahlt freistellen, dann greift § 616 im BGB. In diesen Fällen bezahlt der Arbeitgeber das volle Gehalt. 
  2. Wenn ihr Arbeitgeber dies nicht tut, springt die gesetzliche Krankenversicherung ein. In diesem Fall greift § 45 aus dem SGB V. Das bedeutet, Arbeitnehmer erhalten anstelle ihres normalen Gehalts Kinderkrankengeld von der Versicherung.

Hinweis: Das Kinderkrankengeld liegt i. d. R. bei 90 % des Nettoverdienstes oder 70 % des Bruttoeinkommens.
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, klären Sie mit Ihrem Arbeitgeber ab, ob sie für den Ausfalltag Kinderkrankengeld beantragen müssen oder nicht. 

 

So viele Kinderkrankentage stehen Eltern zu

An wie vielen Tagen im Jahr Eltern Anspruch auf Kinderkrankengeld haben, ist in § 45 im SGB V geregelt. 

  • Jedes versicherte Elternteil hat pro Jahr und versichertem Kind 10 Tagen Anspruch auf Kinderkrankengeld.
  • Alleinerziehenden Müttern oder Vätern stehen pro Jahr und Kind 20 Kinderkrankentage zu. 

Wichtig: Es gibt jedoch eine Höchstgrenze für Kinderkrankentage pro Jahr, die unabhängig von der Anzahl der Kinder ist. Mütter und Väter dürfen im Jahr jeweils maximal 25 Kinderkrankentage nehmen. Bei Alleinerziehenden ist die Zahl auf 50 Tage begrenzt. 

 

Sonderfall Corona: Mehr Kinderkrankentage in 2022 und 2023

Die pandemiebedingt angehobene Anzahl der Kinderkrankentage aus dem Jahr 2021, die berufstätigen Eltern zusteht, wurde auf das Jahr 2022 und 2023 übertragen:

Jedem gesetzlich krankenversicherten Elternteil stehen in 2022 und 2023 pro gesetzlich krankenversichertem Kind unter 12 Jahren 30 Kinderkrankentage, Alleinerziehenden 60 Kinderkrankentage zu.
 
Hinweis: Es gibt Höchstgrenzen. Wer mehrere Kinder hat, sollte beachten, dass jedem Elternteil insgesamt nicht mehr als 65 Kinderkrankheitstage zustehen und Alleinerziehenden nicht mehr als 130 Tage.

Die Regeln galten laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zunächst bis einschließlich 23. September 2022 und wurden bei anhaltender pandemischer Lage bis einschließlich 2023 verlängert. Sie gelten nicht nur, wenn Kinder krank sind und von einem Elternteil betreut werden müssen. Eltern haben bis einschließlich 7. April 2023 auch Anspruch auf Krankentage für ihre Kinder, wenn diese nicht krank sind, sondern zu Hause betreut werden müssen, weil z. B. Schule oder Kita aufgrund von Corona geschlossen sind oder Präsenzunterricht in Schulen ausfällt, das Angebot an Kinderbetreuung begrenzt ist, der Zutritt zur Einrichtung für ein Kind wegen eines Schnelltestergebnisses untersagt ist oder es diese auf behördliche Empfehlung nicht besucht.

Wichtig: Eltern, die im Homeoffice arbeiten, sind ebenfalls berechtigt.

 

Mit 6 Schritten zum Kinderkrankengeld

Um Kinderkrankengeld zu beantragen, folgen Sie diesen 6 Schritten:

  1. Fragen Sie beim Kinderarzt nach einer Bescheinigung, dass Ihr krankes Kind zuhause von Ihnen betreut werden muss. 
  2. Füllen Sie die Rückseite der Bescheinigung aus. 
  3. Wichtig: Geben Sie Ihre Daten (z. B. Name, Geburtstag, Versichertennummer) an, nicht die Ihres Kindes. Vergessen Sie nicht das Feld für die Bankverbindung, um das Kinderkrankengeld zu erhalten.
  4. Wenn Sie alleinerziehend sind, kreuzen Sie das entsprechende Feld an.
  5. Geben Sie an, ob Sie Recht auf eine Entgeltfortzahlung durch Ihren Arbeitgeber haben oder nicht. 
  6. Wenn die Bescheinigung unterschrieben ist, schicken Sie diese per Post an Ihre Krankenkasse.
    Tipp: Viele Krankenkassen lassen mittlerweile auch Anträge per E-Mail oder über ihren jeweiligen Online-Bereich zu.

Wenn Sie alles korrekt ausgefüllt haben, sollte Ihnen bei Erfüllung der Anspruchsvoraussetzungen die Krankenkasse zeitnah das Kinderkrankengeld überweisen. 

Was muss ich tun wenn mein Kind krank ist?

Arbeitnehmer dürfen zuhause bleiben, wenn das Kind krank ist Sie sind bei der Arbeit und erhalten den Anruf, dass Ihr Kind krank ist. Sie müssen es aus der Kita oder Schule abholen und nach Hause bringen. Dürfen Sie dafür Ihren Arbeitsplatz verlassen, um sich um Ihr krankes Kind zu kümmern? Ja, Sie dürfen.

Wie läuft das mit Kind krank?

Im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) ist geregelt, dass sich jeder Arbeitnehmer pro Kalenderjahr und Kind bis zu zehn Arbeitstage freistellen lassen darf - unbezahlt. Beide Elternteile haben zusammen also 20 Tage, die sie ihrem kranken Kind widmen können.

Wie funktioniert das mit dem Kinderkrankengeld?

Das Kinderkrankengeld beträgt regulär 90 Prozent des entgangenen Nettoentgelts. Sofern Sie an Ihren Mitarbeiter in den letzten 12 Monaten einmalige Zahlungen geleistet haben (z.B. Weihnachts- oder Urlaubsgeld), beträgt das Kinderkrankengeld 100 Prozent des entgangenen Nettoentgelts.

Wer bleibt zu Hause wenn das Kind krank ist?

Zehn Arbeitstage im Jahr dürfen Mütter und Väter jeweils frei nehmen, wenn ihr Kind krank ist. Aber wer bleibt immer noch überwiegend zuhause, wenn das Kind Fieber, Durchfall oder Schlimmeres hat? Richtig: die Mütter.