Welche ärzte impfen gegen corona in castrop-rauxel

Gesundheitsminister Spahn und Ärzteverbände haben sich geeinigt: Es soll für alle eine Booster-Impfung geben. Für Castrop-Rauxeler Arztpraxen wäre das aktuell kaum zu bewältigen.

Priorisierung soll Ansturm verhindern

Booster für alle: Entscheidung bereits gefallen

Probleme bei Terminvergabe

Impfzentren öffnen: Hilfreich, aber teuer

In der St. Antonius-Kirche in Castrop-Rauxel erhielten am Mittwoch 300 Menschen ihre Impfung gegen Corona.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Arztpraxis Jasper und Knapp hatte nicht genügend Platz für eine große Impfaktion. Für den Neurologen Magnus Heier lag das Problem auf der Hand - ebenso seine Lösung. Der Facharzt aus Castrop-Rauxel hat in der Ruhrgebietsstadt ein Impfzentrum in der Kirche Sankt Antonius mitbegründet. Ein Kollege habe mit ihm über die anstehenden zahlreichen Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten gesprochen, erzählt Heier. Die Praxis des Kollegen liege gegenüber von Sankt Antonius. Da ist dem Neurologen die Idee mit dem Impfen in der Kirche gekommen. Am Mittwoch geht es los. Dann gibt es immer mittwochvormittags die Spritze in den Seitenschiffen. 180 Patienten sollen die Mediziner und Helfer pro Schicht schaffen.

Das Problem ist laut Heier, dass viele Praxen die Corona-Hygieneregeln - etwa Abstand halten und lüften - nicht optimal einhalten können. Wartezimmer könnten so zu Hotspots werden, warnt der Facharzt. Die Lösung: Kirchen mit ihren hohen und großen Räumen sowie mit mehreren Ein- und Ausgängen. Oft sind die Gebäude zentral gelegen und für Patienten gut zu erreichen. Die Hygieneanforderungen ans Impfen würden sie zumeist bereits erfüllen, sagt Heier, denn Gottesdienste müssten derzeit ohnehin unter Corona-Auflagen stattfinden. "Es bedarf keiner Vorbereitung, denn die Kirchen sind ja quasi alle vorbereitet."

Bislang ist Impfen in religiösen Stätten hierzulande die Ausnahme. Erfolgreich verlief eine Aktion am vergangenen Wochenende in der Zentralmoschee in Köln, bei der gut 3.000 Menschen das Vakzin erhielten. Zeitweise hätten die Patienten einen Kilometer lang angestanden, teilte die Moschee-Gemeinde mit. Es habe sich um eine der größten Impfaktionen außerhalb von Impfzentren gehandelt.

Ein weiteres Beispiel: Die jüdischen Gemeinden in Köln und Frankfurt haben vor einigen Wochen für einen Teil ihrer Mitglieder eigene Säle zum Impfen bereitgestellt. „Uns ging es darum, unseren ältesten Gemeindemitgliedern die Möglichkeit zu geben, in einer ihnen vertrauten Umgebung die Impfung zu erhalten“, erklärt Michaela Fuhrmann, Leiterin für politische Beziehungen der Gemeinde in Frankfurt. Alle hätten sich wohl und zuhause gefühlt. Für die Öffentlichkeit Räume bereitzustellen, sei vorerst nicht geplant - unter anderem wegen Sicherheitsaspekten.

Religiöse Stätten dienen auch im Ausland als Ort für den Piks - wenn auch noch nicht massenhaft. Früh dran war die bekannte Kathedrale von Salisbury in London, wo bereits Mitte Januar hunderte Menschen geimpft wurden. Dekan Nicholas Papadopulos sprach von einem „sehr stolzen Tag für uns“.

In Spanien hat die katholische Kirche das berühmteste Gotteshaus des Landes, die Sagrada Familia in Barcelona, für Massenimpfungen angeboten. Bislang ist aber noch keine Dosis AstraZeneca, Biontech und Co. in dem Gaudi-Bau verabreicht worden. Im ländlichen Raum wird hingegen durchaus in Kirchen geimpft - ähnlich wie in Italien. So berichtet der "Corriere della Sera" über das abgelegene Bergdorf Cadero in der Lombardei, wo es kein Krankenhaus gibt und deshalb die Kirche San Silvestro zur Verfügung steht.

Brasilien nutzt die Infrastruktur der evangelikalen Großkirchen im Land. Die verfügen nämlich meist über weitläufige Parkplätze, auf denen Impfstraßen errichtet werden. Dagegen ist in Russland nur eine Religionsstätte mit öffentlichem Impfangebot bekannt: ein orthodoxes Kloster in Belgograd im Süden Russlands, fast an der Grenze zur Ukraine. Auf Initiative der Regionalregierung können die 350.000 Bürger der Stadt auch hier die Spritze bekommen.

In Deutschland ermutigt das Erzbistum Köln seine Gemeinden ausdrücklich, große Pfarrsäle und Kirchenräume wenn möglich für das Impfen zu öffnen. Heier hofft, dass die Idee Schule macht. Bald stünden in Deutschland große Mengen an Impfstoff zur Verfügung, die so rasch wie möglich verabreicht werden sollten, sagt der Mediziner. "“Impfen in der Kirche ist so naheliegend, dass man es einfach machen muss.“

Den Auftakt für den Endspurt macht das Impfangebot in Castrop-Rauxel am Dienstag, 29. November. Von 10 bis 14 Uhr wird in den Räumen der Caritas am Lambertusplatz 16 geimpft. Im Dezember gibt es noch zwei weitere mobile Impfaktionen. In Marl am 10. Dezember von 10 bis 18 Uhr im Marler Stern. In Recklinghausen am 15. Dezember, von 13.30 bis 17 Uhr im Kreishaus, Kurt-Schumacher-Allee 1.

Kommunale Impfangebote laufen aus

Bis zum 10. Dezember hat außerdem die Impfstelle in Recklinghausen in den Räumlichkeiten des DRK an der Kölner Straße 20 geöffnet. Dort wird immer samstags von 12 bis 18 Uhr geimpft.

„So, wie es derzeit scheint, sind das wirklich die letzten Möglichkeiten, sich unkompliziert von unseren kommunalen Teams impfen zu lassen“, sagt Landrat Bodo Klimpel.

An den kommunalen Impfstellen werden auch Auffrischungsimpfungen mit dem auf die Omikron-Varianten BA.4/5 angepassten Impfstoff angeboten. Sie sind vorgesehen sechs Monate nach der ersten Boosterimpfung oder einer Coronainfektion für Personen über 60 Jahren, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Personen im Alter ab fünf Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung, für Beschäftige in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und damit vergleichbare Personengruppen sowie Personal in Einrichtungen der Eingliederungshilfe insbesondere mit direktem Nutzerkontakt. Ein Nachweis darüber ist nicht erforderlich.

Mitzubringen zum Impftermin ist in jedem Fall der Personalausweis. Darüber hinaus sollten der Impfpass, die Krankenkassenkarte und für die Booster-Impfung zusätzlich der Nachweis über die Erst- und Zweitimpfung mitgebracht werden.

Kommunale Impfangebote auch ohne Krankenversicherung

„Auch Personen, die aktuell nicht über eine Krankenversicherung abgesichert sind, können die kommunalen Impfangebote wahrnehmen.“ Das betont der Leiter der Koordinierenden COVID-Impfeinheit (KoCI) beim Kreis Recklinghausen, Patrick Hundt.

Wann kann ich mich Boostern lassen?

Wer sollte sich boostern lassen? Die STIKO hat ihre Empfehlungen zum Impfabstand angepasst und empfiehlt zukünftig bei immungesunden Menschen ab 12 Jahren einen Mindestabstand von 6 Monaten zwischen Grundimmunisierung und erster Auffrischungsimpfung einzuhalten.

Welche Unterlagen für Booster Impfung NRW?

Bitte bringen Sie zu Ihrem Impftermin der Zweitimpfung oder Booster-Impfung folgende Unterlagen mit in die Praxis:.
Die ausgefüllten Einwilligungserklärung..
Ihre Versichertenkarte..
Ihren Impfpass..

Wer bekommt die 5 Impfung?

als 5. Impfung) verabreichen: Das kann laut STIKO-Empfehlung bei besonders gefährdeten Personen sinnvoll sein (z. B. Hochbetagte, Bewohnerinnen und Bewohner von Altenpflegeheimen, Menschen mit Immundefizienz).

Wann sollte man sich unter anderem nicht gegen Covid

Es gibt nur sehr wenige Gründe (Kontraindikationen), warum eine Person sich dauerhaft oder vorübergehend nicht gegen COVID-19 impfen lassen kann. Wie bei anderen Impfungen auch, sollten Sie nicht akut schwer krank sein, beispielsweise kein Fieber über 38,5°C haben. Nach Abklingen des Fiebers kann geimpft werden.