Was passiert wenn man 9 Stunden schläft?

Je länger der Schlafentzug dauert, desto extremer sind die Folgen. Das Gehirn nimmt Visionen, Schatten und Geräusche wahr, die nicht existieren. Das individuelle Schlafbedürfnis hängt maßgeblich von den Erbanlagen ab. Es gibt Menschen, die mit fünf Stunden Schlaf auskommen, während andere zehn Stunden benötigen, um sich gut erholt zu fühlen.

Schlafforschende haben festgestellt, dass Menschen in westlichen Ländern im Durchschnitt etwa eine Stunde weniger schlafen als noch vor 20 Jahren. Sie konnten auch zeigen: Wer zu wenig schläft, leistet tagsüber weniger - und merkt das oft nicht einmal. Denn an zu wenig Schlaf kann man sich gewöhnen. Das führt zu einem paradoxen Phänomen: Je mehr die Menschen arbeiten, desto weniger schlafen sie. Je länger die Arbeitszeit, desto häufiger sind Schlafstörungen, analysierten die Fachleute der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Aber nur wer ausgeschlafen ist, bringt die volle Leistung.

Sieben Stunden Schlaf

Aus vielen Untersuchungen geht hervor, dass die meisten Menschen sieben bis acht Stunden Schlaf brauchen. Als Faustregel gilt: Wer tagsüber auch bei längerer Tätigkeit im Sitzen konzentriert arbeiten kann, ohne schläfrig zu werden, hat sein persönliches Schlafpensum gefunden.

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Sein Schlafbedürfnis kennenlernen

Eine gute Möglichkeit, sein individuelles Schlafbedürfnis herauszufinden, bieten die Ferien. Am Abend immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und keinen Wecker stellen. Erst aufstehen, wenn man sich wach und ausgeschlafen fühlt. Dann notieren, wie lange man pro Nacht geschlafen hat. Hieraus lässt sich das persönliche Schlafpensum ablesen, das auch während der Arbeitswochen eingehalten werden sollte.

Fehlender Schlaf lässt sich nachholen

Manchmal klappt es einfach nicht mit dem Schlafen. Fehlender Schlaf lässt sich aber glücklicherweise nachholen. Das zeigt eine Studie des amerikanischen Schlafforschers David F. Dinges von der University of Pennsylvania in Philadelphia und seiner Kollegen. Wer nach ein paar kurzen Nächten einmal richtig ausschläft, gewinnt schon eine Menge Kraft zurück. Richtig fit ist man aber erst wieder, wenn man mehrere Tage ausreichend geschlafen hat.

Babys

Bei Neugeborenen macht der REM-Schlaf immerhin noch etwa 50% der Schlafzeit aus. Sie verschlafen mit einer Schlafdauer von 16 Stunden den Großteil des Tages und der Nacht und wachen zwischendurch ganz unabhängig von Tag und Nacht drei oder viermal in 24 Stunden auf. Mit der Zeit passt sich der Schlafrhythmus aber an den Tagesrhythmus an und das Baby schläft immer weniger und hauptsächlich nachts.

Kleinkinder

Mit drei Jahren schlafen Kinder meistens in der Nacht durch und sind tagsüber wach. Die meisten benötigen lediglich einen Mittagsschlaf, um ihr immer noch höheres Schlafbedürfnis zu decken. Entgegen weit verbreiteten Erwartungen ist auch er mit fünf Jahren normalerweise nicht mehr erforderlich. Manchen Kindern fällt es dann sogar schon schwer tagsüber überhaupt einzuschlafen, wenn das von ihnen gefordert wird.

Schulkinder

Im Schulalter wird der REM-Schlaf zunehmend kürzer. Bei Jugendlichen macht er schließlich nur noch ein Fünftel der Schlafdauer aus, während der Tiefschlaf ein Viertel der Zeit beansprucht. Zehnjährige haben bereits ein Schlafbedürfnis von etwa sieben bis neun Stunden, wie es auch bei Erwachsenen auftritt. Allerdings steigt dieses im Jugendalter zwischendurch noch einmal an.

Der Schlaf im Alter

Mit höherem Alter sinkt die Dauer der Tiefschlafphasen. Dies beginnt bei Männern meist früher als bei Frauen. Mit 50 Jahren schlafen aber beide Geschlechter meist nur noch etwa 5% der Zeit tief. Bei Frauen kann es zudem in den Jahren rund um das Einsetzen der Menopause zu durch die Hormonumstellungen verursachten Schlafproblemen kommen.

Ältere Menschen brauchen meistens auch länger um einzuschlafen und wachen nachts häufiger auf. Dadurch kann auch die zusätzliche Erholung durch einen Mittagsschlaf oder ein Nickerchen zwischendurch wieder notwendig werden.

Wie sich die Schlafdauer und das Schlafbedürfnis im Laufe des Lebens verändern, ist individuell verschieden. Neben den eigenen Veranlagungen und dem Alter beeinflussen auch Gewohnheiten und natürlich die Anforderungen Deines Berufes und anderer Termine Deinen Schlaf.

Jugendliche Nachteulen

Im Rahmen der Pubertät finden große Veränderungen im Körper statt und der Energiebedarf steigt. Dabei wächst auch das Schlafbedürfnis der Jugendlichen und sie kommen am Morgen nur schwer aus dem Bett. In der Schule sind sie müde und können sich nur schlecht konzentrieren, wodurch ihre Noten absacken.

Meist versuchen Eltern dann gegenzusteuern, indem sie ihren Kindern das abendliche Ausgehen, Internet surfen oder Lesen im Bett verbieten und sie ermahnen, früher zu schlafen und im Unterricht besser aufzupassen. Doch diese Maßnahmen zeigen meist keinen oder nur mäßigen Erfolg.

Schlafstudien aus Nordamerika haben in Untersuchungen des Schlafs von hunderten Jugendlichen nicht nur den erhöhten Schlafbedarf von Menschen in dieser Lebensphase bestätigt. Es zeigte sich auch, dass die jungen Erwachsenen erst um etwa elf Uhr einschlafen konnten. Wirklich wach werden Jugendliche dann erst nach neun Uhr am nächsten Morgen.

Der Grund dafür dürfte an den Produktionszeiten eines Hormons namens Melatonin liegen. Es wird im Gehirn, in der Zirbeldrüse, hergestellt und sorgt dafür, dass Du am Abend schläfrig wirst. Bei Jugendlichen erreicht der Melatonin Spiegel seine höchste Konzentration erst zwei Stunden später als bei Grundschulkindern. Dadurch fühlen sie sich auch entsprechend länger wach und zu zappelig, um zu schlafen.

Schulbeginn kontra Biorhythmus

Dieser von der Natur vorgegebene Schlafrhythmus kollidiert in Deutschland mit dem traditionellen Schulbeginn um acht Uhr morgens. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Jugendlichen eigentlich noch schlafen und ihre Leistungsfähigkeit befindet sich daher noch nahe an ihrem Tiefpunkt. Erst ab etwa neun Uhr, am Anfang der zweiten Stunde, werden sie wach und leistungsfähig.

Doch auch dann haben sie immer noch zu wenig Schlaf in der letzten Nacht gehabt. Schläfrige Schüler können sich nicht auf den Unterrichtsstoff konzentrieren. Sie übermüden durch den fast jeden Tag zu kurzen Schlaf immer stärker und entwickeln Schlafstörungen. Ihre Noten und ihr Gesundheitszustand verschlechtern sich und sie werden unausgeglichen und gereizt.

Diese Belastung trifft vor allem Kinder, die weiter von der Schule entfernt wohnen und deutlich früher als kurz vor acht aufstehen müssen, schwer. Vor allem in ländlichen Regionen kommt es vor, dass Kinder, die eigentlich bis neun Uhr schlafen müssten, um vier oder fünf Uhr morgens aufstehen müssen.

Eine Umstellung der inneren Uhr auf den frühen Schulbeginn ist nicht möglich. Deshalb fordern Schlafexperten seit vielen Jahren, dass der Schulbeginn in Deutschland auf neun Uhr verschoben werden sollte. Dies würde nicht nur dem Arbeitsbeginn der meisten Erwachsenen entsprechen, sondern auch dem Brauch in den meisten anderen Ländern Europas.

Schlafdauer und Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wie viel Schlaf in der Nacht ist eigentlich gesund? In den USA haben 2005 rund 30.000 Frauen an einer Studie teilgenommen. Mehr als die Hälfte war älter als 18 Jahre. Dabei haben Forscher festgestellt, dass Frauen, die weniger als fünf Stunden in der Nacht schlafen, einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt sind. Das Risiko besteht auch, wenn Frauen häufig mehr als neun Stunden in der Nacht schlafen. Die optimale Schlafzeit in der Nacht liegt zwischen sechs und acht Stunden.

Das Risiko besteht unabhängig vom Deinem Alter, Deiner Herkunft oder Deinem Körpergewicht. Selbst wenn Du rauchst oder regelmäßig Alkohol konsumierst, musst Du immer auf die optimale Schlafzeit achten.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind zum Beispiel ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei einem Herzinfarkt wird Dein Herz nicht mehr ausreichend durchblutet. Das Blut in der Ader wird klumpig und reduziert die Blutzufuhr zu Deinem Herzen. Das verursacht Schmerzen in der Brust bis in den linken Arm. Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. In der Folge sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Achte deshalb immer darauf, dass Du nachts nicht zu kurz oder zu lange schläfst, um das Risiko solcher Krankheiten zu reduzieren.

Ist es normal 10 Stunden zu schlafen?

Während Kinder im Vorschulalter noch mindestens 10 Stunden Schlaf benötigen, pendelt sich mit zunehmendem Alter die Schlafdauer bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen zwischen 6 und 10 Stunden ein. Der wohl bekannteste Langschläfer war Albert Einstein. Im Durchschnitt soll er 14 Stunden geschlafen haben.

Was passiert wenn man mehr als 8 Stunden schläft?

In einer Studie haben kanadische Forscher herausgefunden, dass Erwachsene die täglich über neun Stunden schliefen, eher fünf Kilo an Gewicht zulegten als jene, die mit einer durchschnittlichen Schlafdauer auskamen.

Ist es normal das ich über 12 Stunden schlafen kann?

Gelegentliches Ausschlafen, wenn du krank oder müde von einem besonders stressigen Arbeitstag bist, ist nicht besorgniserregend. Wenn du aber plötzlich jede Nacht mehr als zehn Stunden Schlaf brauchst, solltest du deine Schlafgesundheit einmal genauer unter die Lupe nehmen.