Was ist ein Inventar in der Buchhaltung?

Das Inventar ist das Ergebnis der Inventur. Bei der Inventur werden alle Vermögensgegenstände und Schulden des Unternehmens erfasst. Die fertige Zusammenfassung ist dann das Inventar.

Aufbau des Inventars

I. Das Vermögen (nach steigender Liquidität)
Anlage- und Umlaufvermögen

II. Die Schulden (nach abnehmender Fälligkeit sortiert)
Langfristige und kurzfristige Schulden

III. Reinvermögen (gleich dem Eigenkapital)

Vermögen – Schulden = Reinvermögen

Inventur

Bei der Inventur wird grundlegend zwischen drei Verfahren unterschieden. Zunächst gibt es die körperliche Inventur bei welcher alle greifbaren materliellen Vermögenswerte wie Maschinen und Produkte aufgelistet werden. Ein weiteres Verfahren ist die Buchinventur. Diese bezieht sich auf die Erfassung von Guthaben, Schulden sowie allen Forderungen und Verbindlichkeiten eines Unternehmens. Darüberhinaus gibt es noch die Anlageinventur, bei der das Anlagevermögen eines Unternehmens (z.B. Maschinen, Fahrzeuge, usw.) aufgenommen werden. Die Wahl des Inventurverfahrens hängt maßgeblich davon ab, was sich im Inventar eines Unternehmens befindet.

Die Inventur muss Jährlich, sowie bei Gründung & Auflösung des Unternehmens gemacht werden. Im Regelfall wird am Ende des Geschäftsjahres eine Stichtagsinventur durchgeführt. Alternativ sind aber unter bestimmten Voraussätzungen auch Inventurvereinfachungsverfahren zulässig, wie beispielsweise eine Stichprobeninventur, permanente Inventur oder zeitverschobene Inventur.

Inventar und InformerOnline

Das Inventar ist die Basis für den Jahresabschluss. Es enthält alle Vermögensgegenstände des Unternehmens. Alle Schulden werden nach deren Fälligkeit geordnet und zudem wird das Reinvermögen (Eigenkapital) des Unternehmens berechnet. Es erfasst also jede Art von Sachwerten und Bargeldern sowie die vollständige finanzielle Situation des Unternehmens. Im Vergleich zu einer Bilanz ist das Inventar also sehr detailliert und genau aufgelistet. Genauso wie auch im online Buchhaltungsprogramm InformerOnline.

Ein Inventar ist ein Bestandsverzeichnis aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Kaufmanns nach Art und Menge sowie unter Angabe ihres Wertes zu einem bestimmten Zeitpunkt (vgl. § 240 HGB).

Das Inventar stellt die Grundlage für die Aufstellung der Bilanz dar.

Unterschied Inventar und Bilanz

Im Gegensatz zur Bilanz werden im Inventar die Werte einzeln aufgelistet, z.B. Maschine 1, Maschine 2 etc.; in der Bilanz werden sie dann zusammengefasst in einem Bilanzposten (z.B. technische Anlagen und Maschinen, § 266 Abs. 2 A. II. 2 HGB) und lediglich wertmäßig (d.h., ohne Mengenangaben) angegeben.

Darüber hinaus wird die Bilanz i.d.R. in Kontenform dargestellt, während das Inventar in Staffelform (d.h. als Liste / Tabelle) erstellt wird.

Das Inventar ist zu Beginn des Handelsgewerbes (d.h. bei Unternehmensgründung) sowie für den Schluss eines jeden Geschäftsjahrs aufzustellen (§ 240 Abs. 1 und 2 HGB). Die Aufbewahrungsfrist für Inventare beträgt 10 Jahre (§ 257 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 4 HGB).

Unterschied zwischen Inventur und Inventar

Während die Inventur der Vorgang bzw. die Tätigkeit der Bestandsaufnahme durch Zählen, Wiegen und Messen ist, stellt das Inventar das Ergebnis (eine Liste mit allen Posten) dar.

Im Rechnungswesen ist unter „Inventar“ ein Bestandsverzeichnis zu verstehen, in dem sämtliche Aktivposten (Vermögen) und Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag detailliert aufgelistet sind. Dem Inventar geht die Inventur voraus; das Inventar selbst bildet die Grundlage der ordnungsgemäßen Buchführung und der Bilanzierung. Das Inventar weist die tatsächliche Existenz der Vermögensgegenstände und Schulden nach.

In dieser Lerneinheit erklären wir dir, was genau das Inventar laut Rechnungswesen ist, wie der Begriff nach Handelsrecht und Bürgerlichem Recht definiert ist und was zu beachten ist. Zum Schluss der Lektion stellen wir dir einige Übungsaufgaben zur Lernkontrolle zur Verfügung.

  • Synonyme: Bestand | Bestandsverzeichnis
  • Englisch: inventory | stock

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist das Inventar wichtig?
  • Was ist ein Inventar?
  • Inventarbegriff nach Handels- und Bürgerlichem bzw. Zivilrecht
    • Das Inventar nach Handelsrecht
    • Das Inventar nach Bürgerlichem Recht bzw. Zivilrecht
  • Der Aufbau des Inventars nach Handelsrecht
  • Übungsfragen

Warum ist das Inventar wichtig?

Ähnlich wie die Bilanz gibt das Inventar Aufschluss über die Vermögens- und Schuldenlage eines Unternehmens. Der Unterschied zur Bilanz liegt darin, dass das Inventar wesentlich umfangreicher und detaillierter ist.

Grundsätzlich kann die Bilanz als verkürzte Form des Inventars betrachtet werden. Zahlreiche Unternehmen sind von Gesetzes wegen verpflichtet, zum Jahresabschluss eine Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung und gegebenenfalls einem Anhang und einem Lagebericht anzufertigen.

Das Inventar bildet die Grundlage der Bilanz und gilt als Nachweis über die tatsächliche Existenz aller genannten Vermögenswerte und Schulden. Das Inventar muss entsprechend lückenlos und fehlerfrei sein.

Was ist ein Inventar?

Bei einem Inventar handelt es sich um ein detailliertes Bestandsverzeichnis eines Unternehmens. Darin sind sämtliche Gegenstände des Vermögens sowie die Schulden des Betriebes zu einem bestimmten Stichtag aufgelistet. Um ein Inventar erstellen zu können, bedarf es einer Inventur.

Die Ergebnisse der Inventur werden im Verzeichnis, dem Inventar, schriftlich festgehalten. Die Bestandsaufnahme des Vermögens und der Schulden bildet die Grundlage für die ordnungsgemäße Buchführung und für die Bilanzierung jeweils zu Beginn und zum Ende eines Geschäftsjahres. Das Inventar stellt den Nachweis für die tatsächliche Existenz der Schulden und Vermögenswerte.

Inventarbegriff nach Handels- und Bürgerlichem bzw. Zivilrecht

Das Handelsrecht und das Zivilrecht verwenden den Begriff „Inventar“ inhaltlich unter verschiedenen Gesichtspunkten. Dieser Abschnitt beleuchtet die Unterschiede der Vollständigkeit halber genauer, um eventuelle Unsicherheiten bei der Begriffsbestimmung zu vermeiden.

Das Inventar nach Handelsrecht

Das HGB schreibt in § 240 Abs. 1 und 2 vor, dass jeder Kaufmann beim Start seines Gewerbes und anschließend jeweils zum Bilanzstichtag ein Verzeichnis zu erstellen hat, in dem folgende Posten und deren Werte zu finden sind:

  • Grundstücke
  • Forderungen
  • Verbindlichkeiten (Schulden)
  • Bargeldbestände (und Bankguthaben)
  • alle sonstigen Aktiva und Passiva

Das Verzeichnis muss „genau“ sein und den Wert der jeweiligen Posten angeben. Mit „genau“ ist die korrekte und vollständige Bestandsaufnahme sämtlicher Bilanzpositionen gemeint. Diese sind im Detail dem § 266 HGB „Bilanzgliederung“ zu entnehmen.

Die in diesem Paragrafen vorgeschriebene Gliederung der Bilanz kann für das Inventar übernommen werden. Es bleibt letztendlich dem Inventarpflichtigen überlassen, wie er ein Verzeichnis erstellt, das den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Laut § 239 HGB muss das Inventar einige Voraussetzungen erfüllen, und zwar müssen die Aufzeichnungen..

  • vollständig
  • zeitgerecht
  • richtig und
  • geordnet

…durchgeführt werden. Diese Vorschriften gelten in erster Linie für die so genannten Handelsbücher, sind jedoch analog auf das Inventar anzuwenden.

Aufbewahrungsfrist für das Inventar

Das Inventar zählt zu den Bilanzunterlagen. Nach § 257 Abs. 1 HGB muss es zehn Jahre lang aufbewahrt werden, und zwar als Ausdruck auf Papier oder als digitales Dokument auf einem Datenträger gespeichert.

Wichtig: Das Inventar darf keinesfalls wesentliche Mängel aufweisen – weder in materieller noch in formeller Hinsicht. Ist dies der Fall, wird die Buchführung laut Abschnitt R 5.3 Abs. EStR als nicht ordnungsgemäß betrachtet. Die Bilanzierung, die darauf aufbaut, ist nichtig.

Das Inventar nach Bürgerlichem Recht bzw. Zivilrecht

Im Bürgerlichen bzw. im Zivilrecht versteht man unter Inventar auch den gesamten Bestand

  • an Sachen in einem Raum (zum Beispiel das Buchinventar in einer Bibliothek),
  • an Sachen auf einem Grundstück oder
  • betriebliches Zubehör.

Beispiel

  • § 582 BGB legt fest, dass bei einem verpachteten Grundstück mit Inventar der Pächter verpflichtet ist, die Inventar-Gegenstände zu unterhalten und nach Beendigung des Pachtverhältnisses zurückzugeben.
  • § 98 BGB stellt klar:
    • Das Inventar eines gewerblichen Betriebs und
    • das zum landwirtschaftlichen Betrieb bestimmte Vieh, das Gerät, die Erzeugnisse und der vorhandene und im Betrieb gewonnene Dünger gehören zum Zubehör.

Der Aufbau des Inventars nach Handelsrecht

Die gesetzlichen Vorgaben darüber, wie ein Inventar zu erstellen ist, sind großzügig formuliert. Wichtig ist, dass der strukturelle Aufbau – analog zur Bilanzgliederung – eingehalten wird.

Der Aufbau sieht folgendermaßen aus:

I. Das betriebliche VermögenAnlage- und UmlaufvermögenAuflistung nach steigender LiquiditätII. Die Schulden bzw. Verbindlichkeiten (Fremdkapital)Langfristige und kurzfristige SchuldenAuflistung nach abnehmender FälligkeitIII. Das Reinvermögen (Eigenkapital)

Das Reinvermögen wird ermittelt durch Abzug der Verbindlichkeiten vom Vermögen.

Was ist ein Inventar in der Buchhaltung?
Inventar: Zusammensetzung des Inventars (Vermögen, Reinvermögen, Schulden)

Übungsfragen

#1. Was ist das Inventar laut Handelsrecht?

Ein Bestandsverzeichnis über die Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens.

Ein Bestandsverzeichnis über die Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens.

Ein anderes Wort für Bilanz.

Ein anderes Wort für Bilanz.

Die gesamte Einrichtung eines Büros.

Die gesamte Einrichtung eines Büros.

#2. Welche Funktion/en erfüllt das Inventar?

Das Inventar bildet die Grundlage für die Bilanzierung und für die ordnungsgemäße Buchführung sowie als Existenznachweis der Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens.

Das Inventar bildet die Grundlage für die Bilanzierung und für die ordnungsgemäße Buchführung sowie als Existenznachweis der Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens.

Das Inventar informiert ausschließlich die (potenziellen) Kreditgeber über die Vermögenslage des Unternehmens.

Das Inventar informiert ausschließlich die (potenziellen) Kreditgeber über die Vermögenslage des Unternehmens.

Das Inventar ist ein internes Dokument, das bei Bedarf der Bilanz hinzugefügt wird.

Das Inventar ist ein internes Dokument, das bei Bedarf der Bilanz hinzugefügt wird.

#3. Wie lange muss das Inventar laut HGB aufbewahrt werden?

Gar nicht

Gar nicht

6 Jahre

6 Jahre

10 Jahre

10 Jahre

#4. Was geschieht, wenn das Inventar wesentliche Mängel in formeller und/oder materieller Hinsicht aufweist?

Gar nichts.

Gar nichts.

Die Bilanzierung, die darauf aufbaut, ist nichtig.

Die Bilanzierung, die darauf aufbaut, ist nichtig.

Das Inventar muss mit entsprechenden Vermerken versehen werden, kann aber dennoch zur Bilanzierung genutzt werden.

Was umfasst ein Inventar?

Als Inventar bezeichnet man das Ergebnis einer Inventur zu einem bestimmten Zeitpunkt. Es enthält eine Aufstellung sämtlicher Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens. Wesentliche Angaben sind die Art, die Mengen und der zu diesem Zeitpunkt festgestellte Wert.

Was ist Inventar und Bilanz?

Das Inventar listet Menge und Werte aller Vermögenswerte und Schulden auf, die Bilanz fasst die Positionen zu einem Gesamtwert zusammen. Sie ist quasi ein verkürztes Inventar: Das Rechnungswesen stellt Vermögen und Kapital in Kontenform einander gegenüber.

Was gehört zum Inventar Büro?

Das Inventar ist ein vollständiges Verzeichnis der Vermögenswerte und Schulden, die zum Stichtag Teil des Unternehmens sind. Das Inventarverzeichnis zeigt dabei an, was sich tatsächlich in Ihrer Firma befindet und nicht nur laut Buchführung befinden sollte.

Was sind Inventargegenstände?

Ein Inventar ist ein genaues und ausführliches Verzeichnis, in dem alle Gegenstände die man besitzt eingetragen werden. Inventargegenstände sind • Inventar, deren Anschaffungs- (Herstellungs-) Kosten, also deren Einkaufspreis, die Betragsgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens übersteigen.