Was ist der unterschied zwischen kernspin und mrt

Antwort von Prof. Dr. Ingolf Bernhardt, Professor für Biophysik an der Universität des Saarlandes: CT steht für Computertomografie und ist nichts anderes als Röntgen. Bei einer einfachen Röntgenaufnahme wird beispielsweise Strahlung auf ihre Lunge gelenkt. Je nach Dichte des Gewebes absorbiert es die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark. Dadurch werden die Strahlen an verschiedenen Stellen mehr oder weniger durchgelassen und auf einem Röntgenfilm aufgezeichnet. Das Ergebnis ist ein zweidimensionales Bild vom bestrahlten, dreidimensionalen Objekt.

Bei der Tomografie ist das Endprodukt nicht zwei-, sondern dreidimensional. Die Aufnahme erfolgt punktweise. Bei den Geräten der neuen Generation rotiert die Röntgenröhre um den Patienten und mehr als 1000 feststehende Detektoren messen die ankommende Strahlung immer genau gegenüber von dem Punkt an dem die Röntgenröhre gerade ist. Das hat den Vorteil, dass man aus einer Schnittebene genaue, punktweise Informationen bekommt. Der Rest wird unscharf. Jetzt können sie diese Bilder natürlich alle aneinanderkleben und an die Wand hängen, um eine Vorstellung vom dreidimensionalen Bild zu bekommen. Der Computer kann die Bilder jedoch viel effektiver miteinander verknüpfen.

Die Kernspintomografie, häufig auch Magnetresonanztomografie, kurz MRT, genannt, hat mit radioaktiver Strahlung überhaupt nichts zu tun. Für diese Methode ist zunächst einmal ein hohes, festes Magnetfeld in der Größenordnung von 0,5 bis 3 Tesla nötig. Die Geräte in der Medizin haben 1,5 Tesla, neue Geräte 3 Tesla. Verglichen mit dem Magnetfeld der Erde, welches etwa 50 Mikrotesla beträgt, ist dieses also etwa 100.000 Mal stärker.

Dadurch erreiche ich eine Gesamtmagnetisierung der Atome. Das heißt, durch dieses hohe magnetostatische Feld werden die Magnetfelder der Atome in eine bestimmte Richtung ausgelenkt. Um punktweise zu untersuchen, müssen sie zusätzlich noch ein Gradientenfeld einführen, welches das hohe magnetische Feld an einer bestimmten Stelle sozusagen ein bisschen abkippt. Außerdem benötigen sie ein sogenanntes gepulstes Hochfrequenzfeld, welches in einer bestimmten Frequenz die Magnetisierung bestimmter Atome in eine andere Richtung auslenkt. Stellen sie sich die Magnetfelder der Atome als Pfeil vor. Alle Atome sind zunächst in eine Richtung ausgelenkt, also alle Pfeile zeigen in eine Richtung. Durch das gepulste Hochfrequenzfeld bewegt sich nun der Pfeil immer hin und her, schlägt nach links und rechts aus. Danach kehren sie in ihre Ausgangslage zurück. Man spricht von Relaxation. 1971 konnte Raymond Damadian zum ersten Mal zeigen, dass sich die Relaxationszeiten von gesundem Gewebe und Tumor-Gewebe signifikant unterscheiden.

Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Änderung der Magnetfelder durch dieses Hochfrequenzfeld wird in einer Empfängerspule eine Wechselspannung erzeugt. Das ist das gemessene Signal. Jetzt ist noch die richtige Resonanzbedingung für die Magnetfeldstärke wichtig. Diese nennt man auch Larmorfrequenz. Sie ist für jeden Kern, für jedes Atom anders. Für Protonen beispielsweise liegt die Resonanzbedingung bei 42,58 MHz pro Tesla. Wenn ich also ein hohes magnetisches Feld von 1 Tesla habe und will die Verteilung von Protonen in ihrem Körper untersuchen, dann geht das bei einer Resonanz von 42,58 MHz Hochfrequenzfeld. Bei medizinischen Untersuchungen interessiert meistens die Resonanzbedingung für Protonen, weil ja Weichteile untersucht werden, also ob jemand beispielsweise einen Meniskusschaden hat. Denn Weichteile bestehen zum Großteil aus Wasser, also H20 und jedes Wassermolekül besitzt nun mal zwei Protonen, also H+. Im Gegensatz dazu, werden bei der CT meist harte Gewebe, also Knochen untersucht.

Aufgezeichnet von Nicole Paschek

Die Kernspintomographie, auch bekannt als Magnetresonanztomographie oder kurz MRT, wird eingesetzt, um Krankheiten festzustellen oder sie auszuschließen sowie um Krankheits- und Therapieverläufe zu kontrollieren.

Für eine MRT ist keine Nüchternheit erforderlich, Sie können also ganz normal Ihre gewohnten Mahlzeiten zu sich nehmen. Damit die Untersuchung durchgeführt werden kann, müssen alle Patienten und Patientinnen einen Anamnesebogen ausfüllen sowie einen Aufklärungsbogen unterschreiben. Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, wird unser medizinisches Personal Sie in die Umkleide bitten, damit Sie alle Kleidungsstücke und sonstigen Gegenstände, die magnetische Metalle enthalten, ablegen können. Von der Umkleide aus gelangen Sie dann direkt in den Untersuchungsraum.

Eine MRT kann bestimmte Implantate in ihrer Funktion beeinflussen. Bitte bringen Sie zu Ihrem Termin Ihren Implantat-Pass mit. Dann können wir vor Ort entscheiden, ob die Untersuchung möglich ist oder ob wir Ihnen ein alternatives Verfahren anbieten können.

Außerdem denken Sie bitte an Ihren Überweisungsschein, Vorbefunde und eine Medikamentenliste.

Im Video gibt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer noch mehr Informationen.

Prof. Dr. Grönemeyer informiert über die Untersuchung im Kernspintomographen

Die MRT stellt mit einem starken Magnetfeld und durch Radiowellen das Körperinnere bildlich dar. Im Gegensatz zur Computertomographie ist die MRT röntgenstrahlungsfrei. Die Kernspintomographie ist daher ein ebenso zuverlässiges wie schonendes bildgebendes Verfahren, das sehr präzise Aussagen zu vielen Fragestellungen zum Beispiel im Bereich der Wirbelsäule ermöglicht. Genauer eignen sich moderne MRT-Geräte zur Darstellung von Gewebekontrasten, also Muskeln und Sehnen, Gehirngewebe sowie dem Bauch- und Beckenbereich und der Gefäße.

Was ist der unterschied zwischen kernspin und mrt
Wie funktioniert die MRT? (mit Klick vergrößern)

Was ist der unterschied zwischen kernspin und mrt

Ein Magnetresonanztomograph ist sehr groß und schwer (siehe Bild). Durch den zylinderförmigen Magneten sieht das Gerät sieht aus wie eine Röhre.

Wir setzen an allen Standorten hochmoderne Kernspintomographen ein, in denen sich selbst Patienten, die unter Platzangst (Klaustrophobie) leiden, kaum beengt fühlen. Bitte informieren Sie unsere Mitarbeiter/innen schon bei der Terminvergabe, wenn Sie unter Beklemmungsgefühlen leiden. Wir unterstützen Sie während der gesamten Untersuchung. Zudem ist es im Einzelfall auch möglich, die Untersuchung unter Gabe eines Beruhigungsmittels durchzuführen. In diesem Fall bitten wir Sie, in Begleitung zur MRT zu kommen, weil Sie anschließend nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.

Was ist der unterschied zwischen kernspin und mrt
Der Einbau eines MRT erfolgt mit einem Kran. (mit Klick vergrößern)

Obwohl wir moderne Hightech-Geräte nutzen, sind die MRT-Geräte üblicherweise nur für Patienten mit maximal 120 Kilogramm Körpergewicht geeignet. An einigen Standorten können wir als Alternative die Untersuchung mit einem offenen MRT-Gerät anbieten.  Bei einem offenen MRT liegen Sie nicht in einer engen Röhre, sondern auf einer Untersuchungsfläche, die anden Seiten offen ist.

Die Kosten für die Untersuchung im offenen MRT werden von den privaten Krankenkassen übernommen. Bei den gesetzlichen Krankenkassen ist die Kostenübernahme nicht selbstverständlich. Im Einzelfall, z.B. bei Platzangst, kann die Kostenübernahme aber trotzdem erfolgen. In diesem Fall sollten Sie vorab mit Ihrer Krankenkasse sprechen und einen Kostenvoranschlag genehmigen lassen.

Informieren Sie uns bitte schon bei der Terminvergabe, falls Sie unsicher sein sollten, ob eine MRT-Untersuchung bei Ihnen möglich ist. Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

Auf einer Liege werden Sie ganz oder teilweise in die "Röhre" hineingefahren. Wie weit und ob mit dem Kopf oder den Füßen voraus, hängt davon ab, welche Körperregion untersucht werden soll. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert in der Regel zwischen 15 und 20 Minuten.

Die Frage, wieso es im MRT so laut ist, lässt sich technisch begründen: Im Laufe der Untersuchung erzeugen Magnetfelder, die sich an- und abschalten, laute Klopfgeräusche.

Damit es trotz der Lautstärke für Sie angenenehmer wird, erhalten Sie von uns vor der Untersuchung Ohrstöpsel und Kopfhörer.

Während der Untersuchung ist es wichtig, dass Sie still liegen, da sonst die Bildqualität negativ beeinträchtigt werden kann. Natürlich werden Sie während der gesamten Untersuchung von einer Medizinisch-Technischen Radiologieassistentenz (MTRA) bzw. von Fachärzten/Fachärztinnen für Radiologie beaufsichtigt. Diese verlassen zwar den Untersuchungsraum, sind jedoch stets per Gegensprechanlage für Sie da. Außerdem haben Sie während der Untersuchung griffbereit eine Klingel für den Notfall.

Bei Kindern darf ausnahmsweise, je nach Alter, eine Begleitperson im Untersuchungsraum anwesend sein.

Sollten Sie einen Herzschrittmacher haben, ist eine Untersuchung im MRT für Sie nicht generell unmöglich. Besprechen Sie bitte zunächst mit Ihrem Kardiologen bzw. Ihrer Kardiologin, was er oder sie empfiehlt. Eine MRT kann nämlich bestimmte Implantate in ihrer Funktion beeinflussen. Informieren Sie uns bitte schon bei Terminvergabe über Ihren Herzschrittmacher und bringen Sie zu Ihrem Termin Ihren Implantat-Pass mit. Im Video gibt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer noch mehr Informationen.

Prof. Dr. Grönemeyer informiert über die Untersuchung im Kernspintomographen mit Herzschrittmacher

Nach der Untersuchung bekommen Sie Ihre MRT-Bilder auf einer CD (im Format DICOM), damit Sie den Befund im Nachhinein mit Ihrem zuweisenden Arzt besprechen können. Auf Wunsch haben Sie auch die Möglichkeit, die Bilder direkt nach der Untersuchung in einem Arztgespräch mit einem Radiologen zu besprechen.

Eine Datei im DICOM-Format speichert digitale Bilder von radiologischen Untersuchungen. Sie enthält neben dem eigentlichen MRT-Bild auch die Patientendaten, Aufnahmedatum, und weitere Meta-Daten.

Wie bekomme ich einen MRT-Termin?

MRT-Termine können Sie ganz bequem online über unser Patientenportal 360° buchen. Bitte halten Sie dafür Ihr Mobiltelefon und Ihre E-Mail-Adresse bereit.

Eine Buchung von und für Patienten/Patientinnen unter 18 Jahren ist über das Portal leider nicht möglich.

Schwangere Patientinnen sowie Patienten/Patientinnen mit Herzschrittmacher, künstlicher Herzklappe, Insulinpumpe, Neurostimulatoren, Defibrillatoren, Ohr-Implantat, Metallteilen im Körper, und Patienten/Patientinnen, die an der Wirbelsäule operiert wurden, nutzen bitte dieses Kontaktformular. Wir helfen Ihnen auf diesem Weg gerne weiter.

Wir klären dann vor Ort, ob dies für die Untersuchung relevant ist.

In manchen Fällen erhalten Sie im Rahmen der Untersuchung ein Kontrastmittel, damit wir die zu untersuchende Körperregion besser erkennen können – je nach Körperregion oder Organ injizieren wir das Kontrastmittel oder Sie bekommen es zu trinken. Wenn Sie eine Allergie gegen Kontrastmittel haben, informieren Sie uns darüber bitte vor der Untersuchung und bringen Ihren Allergiepass mit.

    In unseren Standorten der Radiologie 360° bieten wir alle gängigen Anwendungen der Kernspintomographie an. Als besondere Leistungen können wir ebenfalls die Ganzkörper-MRT und die MRT der Prostata anbieten.

    Sind Kernspin und MRT das gleiche?

    Die Magnetresonanztomographie (MRT) – auch als Kernspintomographie oder MRI bezeichnet – ist ein diagnostisches Verfahren zur Erzeugung von detaillierten Schnittbildern des menschlichen Körpers in hoher Auflösung.

    Was kann man beim Kernspin sehen?

    Ob Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder oder Knorpel – mit einer MRT-Untersuchung können Schädigungen, Veränderungen, Entzündungen und grobe Verkalkungen am gesamten Bewegungsapparat exakt beurteilt werden.

    Was ist der Unterschied zwischen einem CT und einem MRT?

    MRT und CT unterscheiden sich in vielen Punkten und sind daher nicht gegeneinander austauschbar! Bei der Computertomographie (CT) werden mithilfe von Röntgenstrahlen Schnittbilder des Körpers angefertigt. Die Magnetresonanztomographie arbeitet mit starken Magnetfeldern und Radiowellen.

    Welche Röhre ist enger CT oder MRT?

    Allgemein kann man sagen, dass rein technisch die Bilder umso besser sind, je länger und enger die Röhre gebaut ist. Die Untersuchung dauert auch etwas länger – je nach Körperteil und Fragestellung zwischen 15 Minuten und einer Stunde.