Was ist der unterschied zwischen erdgas und stadtgas

Ist Erdgas das Gleiche wie Flüssiggas? Nein. Während Erdgas die Form, die es bei seiner Förderung hatte, auch zu einem späteren Zeitpunkt weitestgehend beibehält, hält Flüssiggas, wie der Name schon sagt, nur Temperaturen bis zu -164 Grad Celsius stand. Danach verflüssigt sich die Substanz. Aber das sind nicht die einzigen Unterschiede.

01.07.2016, 15:57 Uhr

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Was ist der unterschied zwischen erdgas und stadtgas

Kennen Sie die Unterschiede zwischen Erdgas und Flüssiggas?

Foto: Aral

Erdgas ist ein Naturprodukt und stammt wie Erdöl und Kohle aus unterirdischen Lagerstätten von verschiedenen Schichten abgestorbener Organismen, wie Pflanzen oder Tiere. Erdgas gehört zu den brennbaren gasförmigen Kohlenwasserstoffverbindungen. Unter hohem Druck werden diese in Gas umgewandelt. Erdgas besteht vor allem aus Methan, enthält aber auch Spuren von Stickstoff- und Kohlendioxid. Auch Ethan, Propan und Butan sind in dem Gemisch enthalten.

Ein Vorteil von Flüssiggas: Durch die Verflüssigung reduziert sich das Gas auf 1/600tel des Ausgangsvolumens. So hat das Gas eine höhere Energiedichte pro Volumen. Dennoch ist CNG (Erdgas) gebräuchlicher, da Druckgas für den Gebrauch in der Praxis durch die einfache Handhabung immer noch beliebter ist. Flüssiggas wird auch als LPG ('Liquified Petroleum Gas‘) bezeichnet und ist ein unter Druck verflüssigtes Gemisch aus Propan und Butan. Diese Substanz tritt als Nebenprodukt bei der Erdölgewinnung auf und ist als Kraftstoff für Ottomotoren geeignet.

Bei Ihrer Entscheidung zwischen Erdgas und Flüssiggas lohnt sich ein Kostenvergleich mit Blick auf Ihren Tank. Dazu können Sie im Internet einen Amortisationsrechner nutzen. Jedes Auto und jede Nutzung ist individuell: Eine Umrechnung auf Ihren Bedarf lohnt sich in jedem Fall, denn nur mit einem Vergleich können Sie bares Geld für Ihr Auto sparen. In der Regel ist es so, dass Erdgas eher bei einer Neuanschaffung und Autogas eher bei einer Umrüstung zu empfehlen ist.

CH was? Hinter der chemischen Summenformel CH4 verbirgt sich Methan. Das ist nicht nur das Gas, das Kühe auspupsen, sondern auch die Hauptkomponente von Erdgas. Daneben sind im Erdgas aber auch Propan (C3H8) und Butan (C4H10) enthalten. Diese Kohlenwasserstoffe lagern sich in dem Rohstoff gesondert ab und fallen bei dessen Förderung immer als Nebenprodukt an. Und sie sind gemeint, wenn von Flüssiggas oder LPG (Liquefied Petroleum Gas) die Rede ist. Auch in Erdöl kommen Propan und Butan übrigens vor. Früher wurden diese Begleitgase der Erdgas- und Erdölförderung einfach in die Atmosphäre geblasen oder verbrannt. Doch inzwischen ist längst klar: Sie sind äußert nützlich.

Flüssiggas vs. Flüssigerdgas

Oft ist in den Medien von Flüssiggas die Rede, wenn eigentlich etwas anderes gemeint ist – und zwar LNG. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Begriff „Liquified Natural Gas“, zu Deutsch „verflüssigtes Erdgas“. Es ist also das oben erwähnte Methan mit der Summenformel CH4. Erdgas-Förderländer auf der ganzen Welt verflüssigen ihr Gas, so dass es sich per Schiff in großen Mengen in weit entfernte Staaten exportieren lässt. LNG kommt beispielsweise aus den Vereinigten Staaten oder den arabischen Ländern nach Europa. Das Flüssiggas auf dem deutschen Markt kommt unabhängig von Pipelines zu uns und stammt überwiegend aus Europa, entweder von Bohrinseln oder aus Raffinerien.

200 Bar vs. sechs Bar

Das Besondere an Flüssiggas: Es geht bei Raumtemperatur bereits unter leicht erhöhtem Druck von sechs oder acht bar in den flüssigen Aggregatzustand über. Dabei verliert es an Volumen und lässt sich so besonders gut transportieren und lagern – zum Beispiel in Tanks oder Flaschen. Zum Vergleich: Erdgas verflüssigt sich erst bei circa 200 Bar. Oder bei extrem niedrigen Temperaturen, wie sie beispielsweise auf dem Saturnmond Titan herrschen. Dort gibt es sogar Seen aus Methan. Auf der Erde ist es jedoch vergleichsweise aufwändig, Erdgas zu verflüssigen.

Was ist der unterschied zwischen erdgas und stadtgas

Mit Tanklastwagen wie diesem kommt Flüssiggas bis in die entlegensten Regionen.

Verteilernetz vs. Lieferdienst

Der Weg zum Kunden führt bei Erdgas meist über Pipelines, von dort in Speicheranlagen und schließlich in die städtischen Verteilernetze. Flüssiggas erreicht die Haushalte dagegen nicht über Leitungen. Fällt es schon an der Bohrinsel an, legt es den ersten Teil seiner Reise oft per Schiff zurück. An Land transportieren Züge und Tanklastwagen den verflüssigten Brennstoff. Letztere liefern den Rohstoff aus dem Lager eines Flüssiggasversorgers direkt bis an die Haustür des Verbrauchers – praktisch!

Abhängigkeit vs. Autonomie

Abgeschnitten vom Versorgungsnetz? Gerade in ländlichen Regionen fehlt Häusern oftmals die entscheidende Verbindung. Und ein nachträglicher Anschluss ist sehr teuer – sogar dann, wenn die nächste Erdgasleitung nur eine Straße entfernt liegt. Wie gut, dass es für solche Fälle Flüssiggas gibt: Per Tanklastwagen kommt dieser Brennstoff bis in die abgelegensten Gebiete. Die Investition in eine lange Leitung können Sie sich also sparen.

Leitung vs. Tank

Erdgas strömt direkt aus der Leitung, Flüssiggas kommt aus dem Tank. Doch keine Sorge: Anders als etwa bei Öltanks geht Ihnen trotzdem kein wertvoller Platz im Keller verloren. Denn Flüssiggas-Behälter stehen einfach draußen im Garten oder verschwinden dezent in der Erde – so bleibt drinnen mehr Raum für andere Dinge. Übrigens: Nachschub für den Tank liefern bundesweit agierende Versorger wie PROGAS schnell und zuverlässig, egal, wo Sie wohnen. Dafür sorgen das gut ausgebaute Logistiknetz und die über ganz Deutschland verteilten Flüssiggas-Lager.

Warum wurde Stadtgas durch Erdgas ersetzt?

Im Laufe der Entwicklung der Energieversorgungstechnik hat das Erdgas das früher übliche Stadtgas weitgehend abgelöst. Ein großer Vorteil des Erdgases ist seine Ungiftigkeit, weil es nicht wie das Stadtgas Kohlenmonoxid (CO) enthält.

Ist Stadtgas Erdgas?

Stadtgas ist also sowohl ein giftiges Gas, das in Deutschland in der Vergangenheit häufig für Beleuchtung, Heizung und zum Kochen verwendet wurde, als auch eine Bezeichnung für Erdgas, das in Städten verwendet wurde.

Wann wurde Stadtgas durch Erdgas ersetzt?

Erdgas gegen Stadtgas Mit Beginn des Jahres 1969 erfolgte dann die planmäßige Umstellung von Stadtgas auf das billigere Erdgas. Diese Umstellung dauerte bis 1978 und war mit dem Austausch sämtlicher Gasgeräte in den Haushalten und in der Industrie verbunden.

Welches Gas nimmt man zum Heizen?

In Deutschland kommen vor allem drei Gasarten bei der Wärmeerzeugung zum Einsatz: Erdgas, Flüssiggas und Biogas. Die Brenngase unterscheiden sich unter anderem in ihrem Energiegehalt, bei den Kosten und den CO2-Emissionen. Die umweltschonendste Gasart hiervon ist das Biogas.