Was hat e spirituell eine bedeutung

Esoterik, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Esoterik · Nominativ Plural: Esoteriken · wird selten im Plural verwendet

Aussprache  [ezoˈteːʀɪk]

Worttrennung Eso-te-rik

Wortbildung  mit ›Esoterik‹ als Erstglied: Esoteriker

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. [bildungssprachlich, besonders historisch] nur für Eingeweihte, Sachkundige verständliche oder bestimmte Lehre oder Art des Wissens; (religiöse) Geheimlehre
    1. ● [übertragen] Eigenschaft geistiger Inhalte, nur für Eingeweihte verständlich oder bestimmt zu sein
  2. 2. [häufig abwertend] moderne, von okkultistischen, spirituellen Glaubensinhalten und Praktiken (meist unterschiedlicher Kulturen) geprägte geistige Strömung, deren Anhänger nach höherer Welterkenntnis und Selbstverwirklichung streben; davon beeinflusste oder darauf bezugnehmende geistige Haltung, Praktik oder Eigenschaft

DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.

bildungssprachlich, besonders historisch nur für Eingeweihte, Sachkundige verständliche oder bestimmte Lehre oder Art des Wissens; (religiöse) Geheimlehre

Beispiele:

Esoterik bezeichnet seit der Antike ein religiöses Geheimwissen, welches nur zugänglich ist für Eingeweihte in einem inneren Kreis und sich nur der wachen Seele offenbart. [Landshuter Zeitung, 09.04.2015]

Der Begriff »Esoterik« geht auf das griechische Wort »esoterikos«, zu Deutsch »innerlich«[,] »verborgen«, zurück. Lange Zeit galt die Esoterik als Geheimlehre, die nur kleinen Kreisen zugänglich war – etwa Freimaurern oder Rosenkreuzern. […] [Welt am Sonntag, 23.05.2004]

Bei der Esoterik ging es ursprünglich um eine wissenschaftlich abgefasste Form philosophischer Schriften, die sich mit inneren Erkenntnismöglichkeiten befassten, die lediglich einem engen Schülerkreis – wie dem des Aristoteles oder Pythagoras – vorbehalten waren. [Südkurier, 18.03.2003]

Es war so, als ob es in Indien […] überhaupt an rituellen Geboten nur ganz wenige einfache Vorschriften gegeben hätte. Darin lag der überaus große Unterschied gegenüber den Brahmanen. Und dann: in dem Fehlen jeder Esoterik im indischen Sinn. Weder ein magisches oder ein Mystagogen‑Wissen, noch ein Buchwissen, noch astrologisches, therapeutisches oder anderes Geheimwissen brachte diese von Süden her langsam das Land überflutende Welle. [Weber, Max: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: Marianne Weber (Hg.): Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Bd. III. Tübingen: Mohr 1921 [1920–1921], S. 193]

Jede Kultur hat ihren ganz bestimmten Grad von Esoterik oder Popularität, der ihren gesamten Leistungen innewohnt, soweit sie symbolische Bedeutung haben. Das Gemeinverständliche hebt den Unterschied zwischen Menschen auf, hinsichtlich des Umfangs wie der Tiefe ihres Seelischen. Die Esoterik betont ihn, verstärkt ihn. [Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. München: Beck 1929 [1918], S. 418]

übertragen Eigenschaft geistiger Inhalte, nur für Eingeweihte verständlich oder bestimmt zu sein

Beispiele:

Die Literatur zum Bach‑Gedenkjahr kommt nicht in solchen Massen dahergeschwommen, wie es mit der Goethe‑Literatur im Vorjahr der Fall war. Die Esoterik des Themas, bei dem es um den Inbegriff der Musik geht, läßt wohl keine solche Breite der Popularisierung zu. [Die Zeit, 23.03.1950]

In jedem Fall aber ist Zöllners inspirierte Einführung [in das Werk Michelangelos] mehr als nur eine Fortführung der seit Herman Grimms Michelangelo‑Biografie von 1860 entwickelten Tradition, kunsthistorische Monografien aus der Esoterik der Spezialsprache zu lösen. [Die Zeit, 19.12.2007]

Die überreiche Motivskala barocker Bildkunst im Geiste des Jesuitismus reicht von der athletischen Brutalität des Henkers bis zur morbiden Körperlosigkeit seines Opfers, wie die der Dichtung von der massiven Ballung schwerer Wortklumpen bis zur subtilen Esoterik des Spiels mit preziösen Vokalklängen. [Blume, Friedrich: Barock. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1951], S. 5540]

2.

häufig abwertend moderne, von okkultistischen, spirituellen Glaubensinhalten und Praktiken (meist unterschiedlicher Kulturen) geprägte geistige Strömung (2), deren Anhänger nach höherer Welterkenntnis und Selbstverwirklichung streben; davon beeinflusste oder darauf bezugnehmende geistige Haltung, Praktik oder Eigenschaft

Beispiele:

In der Esoterik steht das Kartenlegen an erster Stelle, um Voraussagungen zu treffen oder die Zukunft zu deuten. [Kartenlegen als Offenbarung der Zukunft, 28.07.2020, aufgerufen am 31.08.2020]

Die Esoterik geht davon aus das es heilende Kräfte und verschiedene Einflüsse außerhalb der naturwissenschaftlichen Lehren gibt, also Dinge die das Auge und der Verstand nicht begreifen können. [Buddha Armband, 26.07.2020, aufgerufen am 01.09.2020]

13 Millionen Italiener suchten regelmäßig Magier, Kartenleser, Hellseher und Astrologen auf. Bei 60 Millionen Landsleuten ist das immerhin jeder Fünfte. […] Das Geschäft mit der Esoterik boomt in Italien. Acht Milliarden Euro Umsatz soll die Branche insgesamt erwirtschaften. [Schweriner Volkszeitung, 23.10.2017]

[Aus einem Angebotskatalog für Duftkerzen:] Verwenden Sie die Fünf‑Elemente‑Lehre für Ihre Aura. Das ist Esoterik pur. Steuern Sie die Energie und lassen Sie es fliessen, das Raum‑Zeit‑Schema. […] [Räucherstäbchen Feng Shui, 03.04.2014, aufgerufen am 01.09.2020]

Den Aufbruch der 68er sieht F[…] nicht allein politisch; es sei nicht nur um eine neue Gesellschaft gegangen, man habe sich auch auf die innere Sinnsuche gemacht. Es gab eine grosse Faszination für östliche Philosophien und Alternativmedizin […]. Esoterik war damals noch kein Schimpfwort – im Gegenteil, alles Exotische habe sich angeboten beim »Versuch, die Spaltung von Körper und Geist zu kitten«. [Der Bund, 12.04.2008]

Wie sich der Aberglaube auch im modernen Leben erhalten konnte, bezeugt das gegen Ende des 20. Jahrhundert erneut zugenommene Interesse für Esoterik und Okkultismus. [Thüringer Allgemeine, 17.05.2008]

Laut Adolf Schneider, einem Ufologen, und laut eigenen Worten »kritischer Esoteriker«, können die klassischen Religionen und Glaubensgemeinschaften die Bedürfnisse des Menschen nicht mehr erfüllen. Die Esoterik, die weder Religion noch Sekte sei, versuche mittels verschiedenster Möglichkeiten, den inneren Kern des Menschen zu erfassen, und stelle damit eine Gegenbewegung zum mechanischen Weltbild dar. Zu den Lichtseiten der Esoterik zählt Schneider, dass althergebrachte Vorstellungen kritisch hinterfragt und die Europäer eine neue Sensibilität für andere Religionen entwickelten. Als Schattenseiten bezeichnet Schneider die zahlreichen Scharlatane, die lediglich das grosse Geschäft mit Esoterik wittern. [Neue Zürcher Zeitung, 10.03.1995]

Die »Energetiken« sind ein Teilbereich der Esoteriken, sie sind Pseudowissenschaften und sie sind unwirksam. [Wirtschaftskammer Österreich, Esoterik und Energetik, 01.10.2015, aufgerufen am 01.09.2020] ungewöhnl. Pl.

letzte Änderung: 04.05.2021

Etymologie

esoterisch · Esoteriker · Esoterik · exoterisch

esoterisch Adj. ‘nur für Eingeweihte verständlich und bestimmt’. Wie frz. ésotérique, engl. esoteric als Ausdruck der Philosophie entlehnt (18. Jh.) aus spätlat. esōtericus, griech. esōterikós (ἐσωτερικός), eigentlich ‘innerlich’, das in streng wissenschaftlicher Form geschriebene philosophische Schriften (insbesondere des Aristoteles) sowie den engeren Schülerkreis eines Gelehrten (Pythagoras) bezeichnet. Zugrunde liegt griech. ésō, é͞isō (ἔσω, εἴσω) ‘innen, darin, hinein’. Esoteriker m. (19. Jh.). Esoterik f. (20. Jh.). Daneben das Antonym exoterisch Adj. ‘auch für Außenstehende, d. h. allgemein verständlich’ (18. Jh.); wie frz. exotérique, engl. exoteric aus lat. exōtericus, griech. exōterikós (ἐξωτερικός) ‘äußerlich, nach außen gehend’ für allgemeinverständlich geschriebene philosophische Schriften; zu griech. éxō (ἔξω) ‘außen, hinaus’.

Thesaurus

Synonymgruppe

Esoterik [Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]

Typische Verbindungen zu ›Esoterik‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Esoterik‹.

Zitationshilfe

„Esoterik“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Esoterik>.

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Was ist mit spirituell gemeint?

Spiritualität heisst, sich auf der geistigen Ebene zu befinden, sich abheben vom Materiellen und Dogmatischen. Man befindet sich beim Wesentlichen, auf einer etwas höheren Bewusstseinsstufe des Menschen, die auf der Ebene der Seele entfaltet werden kann, wodurch man fähig wird, den göttlichen Plan zu verstehen.

Was ist ein spirituelles Leben?

Spiritualität bedeutet, zu spüren, dass es im Leben noch etwas Grösseres gibt. als den Alltag und das eigene Wohl. Das Wort Transzendenz kommt vom lateinischen Begriff für «über etwas hinausgehen».

Wie kann man spirituell Leben?

Meditation lehrt Dich, achtsamer durchs Leben zu gehen und Dich mehr auf Dich selbst und Dein Inneres zu konzentrieren, was Dich Deinem inneren Kern und damit auch Deiner Spiritualität näherbringt.

Was bedeutet Liebe spirituell?

Als Seelenliebe wird eine tiefe Verbundenheit und Liebe zwischen zwei Menschen beschrieben. Sie ist nicht körperlicher oder sexueller Natur, die Verbindung erfolgt ausschließlich über die Seelen. Diese spirituelle Seelenverwandtschaft besteht bereits über viele Erdleben oder hat sich im Laufe dieser entwickelt.