Wie viele einwohner hat deutschland 2022

Vorläufige Statistik : Deutschland hat mehr als 84 Millionen Einwohner

 Dicht gedrängt laufen Menschen am Tag vor Heiligabend über die Königsallee in Düsseldorf.

Dicht gedrängt laufen Menschen am Tag vor Heiligabend über die Königsallee in Düsseldorf. Foto: dpa/Martin Gerten

In Deutschland leben nach vorläufigen Daten erstmals mehr als 84 Millionen Menschen. Hauptursache für das starke Bevölkerungswachstum ist der Ukraine-Krieg.

Im ersten Halbjahr 2022 wuchs die Zahl um 843.000 oder ein Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 war die Bevölkerungszahl nur um 82.000 Personen oder 0,1 Prozent gestiegen. „Ausschlaggebend für die aktuelle Entwicklung ist der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs“, erklärten die Statistiker.

Den Angaben zufolge hatte es im ersten Halbjahr eine Nettozuwanderung von rund 750.000 Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland gegeben. Insgesamt lag die Nettozuwanderung demnach bei rund einer Millionen Menschen. Sie sei damit sieben Mal höher gewesen als im ersten Halbjahr 2021, hieß es. Gleichzeitig gab es laut den Daten mehr Todesfälle als Geburten, was sich dämpfend auf das Bevölkerungswachstum auswirkte: So starben in den ersten sechs Monaten diesen Jahres 161.000 Menschen mehr, als geboren wurden.

Insgesamt war die Einwohnerzahl in allen Bundesländern gestiegen, regional jedoch unterschiedlich: Die höchsten Zuwächse gab es in Berlin (plus 1,3 Prozent) sowie Bayern und Hessen (jeweils plus 1,2 Prozent). Die niedrigsten Zuwächse wurden dagegen in Bremen (plus 0,5 Prozent), Thüringen (plus 0,6 Prozent) und im Saarland (plus 0,7 Prozent) verzeichnet.

Laut dem Bundesamt wurden die Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus 2011 gerechnet. Sobald Ende 2023 die Ergebnisse des Zensus 2022 mit Stichtag 15. Mai veröffentlicht werden, soll das die neue Berechnungsbasis sein. Dadurch könnte womöglich die Einwohnerzahl nach unten auf weniger als 84 Millionen korrigiert werden. Die Zunahme der Bevölkerung im ersten Halbjahr 2022 werde allerdings davon nicht beeinflusst, hieß es.

Die kleinste Gemeinde Deutschlands war zum Jahresende 2021 Dierfeld in der Vulkaneifel. In dem Dorf im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich lebten am Stichtag 31. Dezember insgesamt neun Menschen, sieben Männer und zwei Frauen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zweitkleinste Gemeinde blieb wie bereits ein Jahr zuvor Wiedenborstel in Schleswig-Holstein. In der Ortschaft im Kreis Steinburg lebten Ende vergangenen Jahres elf Einwohnerinnen und Einwohner.

Die kleinste Gemeinde des Jahres 2020 landete dieses Mal auf Platz drei: Gröde auf der gleichnamigen Hallig brachte es zum Jahresende 2021 auf zwölf Bewohnerinnen und Bewohner. Ende 2020 waren dort noch elf Personen gemeldet gewesen.

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    Am anderen Ende der Einwohnerzahlen rangiert wiederum Berlin. Die Bundeshauptstadt hatte zum Jahresende 3.677.472 Einwohnerinnen und Einwohner, so viel wie keine andere Stadt in Deutschland. Dahinter landet die Hansestadt Hamburg mit 1.853.935 gemeldeten Personen. Die meisten Einwohner je Quadratkilometer (4.788) hatte am Stichtag wie bereits ein Jahr zuvor München. Auch auf dem zweiten Platz bei der Bevölkerungsdichte liegt eine bayerische Kommune: Ottobrunn im Münchner Umland ist mit 4.153 Menschen pro Quadratkilometer fast so dicht besiedelt wie die Landeshauptstadt selbst.

    Anmerkung: In einer vorigen Version des Artikels stand im letzten Absatz „Quadratmeter“ statt „Quadratkilometer“. Dies wurde korrigiert.