Was bedeuten blutschwämmchen auf der haut

Typisch für infantile Hämangiome ist ihr Wachstumsmuster: Bei der Geburt sind sie meist nicht sichtbar, oder sie machen sich zunächst nur als kleiner roter oder heller Fleck bemerkbar. Der Fleck beginnt in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt zu wachsen. Er entwickelt sich zu einer runden rötlichen Erhebung oder zu einem prallen Knötchen. Hämangiome können aber auch in die Tiefe wachsen oder sich flächenmäßig ausbreiten. Hämangiome, die unter der Haut wachsen, wölben die Hautoberfläche vor und sind hautfarben oder bläulich.

Die Wachstumsphase – auch Proliferationsphase bezeichnet – dauert etwa bis zum Alter von sechs bis neun Monaten an. Danach hören die Hämangiome auf zu wachsen und verändern sich eine Zeit lang nicht. Dies ist die Übergangsphase. Anschließend beginnt die Rückbildungsphase, in der die Hämangiome immer kleiner werden. Meist bilden sie sich bis zum Alter von vier Jahren vollständig zurück. Bei sehr großen Hämangiomen kann die Rückbildung bis zum zehnten Lebensjahr dauern. Unter Umständen bleiben Narben oder leichte Verfärbungen an der Haut zurück.

In selteneren Fällen breiten sich infantile Hämangiome sehr rasch sehr großflächig aus. Man spricht dann aufgrund des Ausbreitungsmusters von segmentalen infantilen Hämangiomen. Sie werden sehr groß und sind unregelmäßig begrenzt. Sie können im Bereich des Kopfes, z.B. über eine ganze Gesichtshälfte, an den Armen oder entlang der Lendenwirbelsäule und des Steißbeines vorkommen. Segmentale Hämangiome treten oft zusammen mit Fehlbildungen innerer Organe und anderen Krankheitssyndromen auf.

Kongenitale Hämangiome

Kongenitale Hämangiome sind bereits bei der Geburt vorhanden. Sie sind meist eher bläulich-rot, flächig und unscharf begrenzt. Oft sind sie von einem blassen Rand umgeben.

Einige kongenitale Hämangiome beginnen sofort nach der Geburt zu schrumpfen und bilden sich bis zum dritten Lebensjahr zurück. Sie werden als Rapidly Involuting Congenital Hemangioma, kurz RICH, bezeichnet. Andere kongenitale Hämatome bilden sich nicht zurück und behalten ihre Größe bei. Sie werden als Non-Involuting Congenital Hemangioma, kurz NICH, bezeichnet.

Sie haben rote Punkte auf Ihrer Haut gefunden und fragen sich, was das ist? Vielleicht sind es Rubinflecken. Das sind harmlose Hauterscheinungen, die vermehrt im Alter auftreten. Wie sie entstehen und wann es doch sinnvoll ist, zum Arzt zu gehen.

Was bedeuten blutschwämmchen auf der haut

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Inhalte im Überblick

Was genau sind Rubinflecken?

Als Rubinflecken werden winzige, gutartige Tumoren der Kapillargefäße bezeichnet. Sie sind stecknadelkopf- bis erbsengroß und als kleine, hell- bis dunkelrote Punkte auf der Haut sichtbar. Wegen ihrer Farbe werden sie auch als Kirschangiom bezeichnet. In der medizinischen Fachsprache werden sie Hämangiome genannt, weil sie von den Blutgefäßen ausgehen (griechisch haima = Blut). Sie sind dabei die häufigste Form von erworbenen Gefäßwucherungen der Haut.

Die Rubinflecken sind noch unter anderen Bezeichnungen bekannt:

  • Da sie nach und nach auftreten, werden sie auch als tardive Hämangiome bezeichnet (tardiv heißt sich nur zögernd, langsam entwickelnd).
  • Oft spricht man zudem von senilen Angiomen, da ihre Zahl mit dem Alter tendenziell zunimmt. Bei familiärer Veranlagung können sie jedoch auch bereits vor Beginn der zweiten Lebenshälfte auftreten.

Wie entstehen Rubinflecken?

Rubinflecken entstehen auf der Haut, wenn sich in einem Hautareal die die Gefäße auskleidenden Endothelzellen der oberflächlich gelegenen kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) vermehren. Diese werden dann als hell- bis dunkelrote, scharf abgegrenzte Punkte oder Knötchen auf der Haut sichtbar. Meist treten die Kirschangiome am Rumpf, also Brust, Bauch und Rücken auf. Seltener können sie sich auch an Armen und Beinen sowie im Gesicht bilden.

Rubinflecken können unterschiedliche Ursachen haben: Neben zunehmendem Alter spielt vermutlich auch eine genetische (erbliche) Veranlagung bei der Bildung von Hämangiomen eine Rolle. Studien deuten zudem darauf hin, dass Menschen mit erhöhten Blutfettwerten häufiger Rubinflecken entwickeln. Auch in der Schwangerschaft treten die Blutgefäßveränderungen manchmal auf.

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Sind Rubinflecken gefährlich?

Rubinflecken verursachen weder Juckreiz noch Schmerzen und sind völlig harmlos. Allerdings kann es manchmal vorkommen, dass Hämangiome bei einer mechanischen Reizung oder Verletzung bluten. Mitunter bilden sich in den erweiterten Gefäßschlingen kleine Blutgerinnsel, die dazu führen, dass sich die Rubinflecken ganz oder teilweise schwarz verfärben.

Falls Sie besorgt sind, dass es sich bei den Hautveränderungen um schwarzen Hautkrebs handeln könnte, oder stellen Sie Veränderungen der Flecken oder Knötchen in Farbe, Form oder Größe fest, suchen Sie Ihren Hausarzt oder Hautarzt auf. Im Rahmen der Hautkrebsfrüherkennung kann der Hautarzt auch einen Blick auf die möglichen Rubinflecken werfen und sie genauer untersuchen.

Was bedeuten blutschwämmchen auf der haut

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So sieht ein Kirschangiom oder Rubinfleck von Nahem aus.

Was kann man gegen Rubinflecken tun?

Rubinflecken sind nicht bösartig. Daher müssen sie im Gegensatz zu verdächtigen Muttermalen auch nicht regelmäßig kontrolliert und überwacht werden.

Es besteht die Möglichkeit, Rubinflecken, die zu Blutungen neigen oder ästhetisch als störend wahrgenommen werden, durch Verfahren wie zum Beispiel Laser, Elektrokoagulation oder Stanzung entfernen zu lassen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Kassenleistung.

Ein solcher Eingriff sollte gut überlegt sein, da durch die Entfernung von Rubinflecken sichtbare Narben zurückbleiben können. Versuchen Sie keinesfalls, sie selbst zu entfernen.

Am besten ist es, die harmlosen Kirschangiome einfach anzunehmen – als normale Hautveränderung, die zum Altern dazugehört.

Sind kleine Blutschwämmchen gefährlich?

Bevorzugt bilden sich diese Flecken oder Knötchen am Oberkörper. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. Tardive Hämangiome verursachen weder Schmerzen noch Juckreiz und sind völlig ungefährlich.

Warum bekommt man Blutschwämmchen?

Hämangiome entstehen, wenn sich Blutgefäße neu bilden und wuchern (Tumorcharakter). Die einem Hämangiom zugrunde liegenden Ursachen sind bislang unbekannt. Neben einer vermuteten hormonellen Steuerung scheinen auch genetische Faktoren eine Rolle zu spielen.

Kann ein Blutschwämmchen ein Tumor werden?

Gutartige Tumore der Leber – Hämangiom (Blutschwämmchen) Das Blutschwämmchen (Hämangiom) ist ein gutartiger Tumor und entsteht durch Neubildungen von Blutgefäßen. Der Tumor ist harmlos, verursacht keine Symptome und verschwindet in der Regel wieder von selbst.

Kann ein Blutschwämmchen gefährlich werden?

Das Hämangiom an sich ist völlig ungefährlich, da der Tumor in der Regel nicht entartet oder Metastasen bildet. Das gilt auch für die senilen Blutschwämmchen. Probleme macht das Hämangiom nur durch eine ungünstige Lage und Größe, wenn es dadurch Organfunktionen einschränkt.