Was bedeuted akkordarbeit

Was bedeuted akkordarbeit

Was ist eigentlich Akkordarbeit? Bild: Adobe Stock #92096136

“Arbeiten im Akkord” – schon allein diese Vorstellung löst bei den meisten Arbeitnehmern Unbehagen aus. Doch was steckt wirklich hinter dem Begriff „Akkordarbeit“ und wie ist diese gesetzlich geregelt? Wir haben das Wichtigste zum Thema für Sie zusammengefasst.

Akkordarbeit: Was bedeutet das?

Obwohl Sie den Begriff Akkordarbeit vielleicht schon mal gehört haben, lohnt sich ein Blick auf die offizielle Definition, wie sie beispielsweise das Gabler Wirtschaftslexikon liefert: Hier wird Akkordarbeit als eine Erwerbstätigkeit definiert, die nach der geleisteten Arbeitsmenge entlohnt wird.

Sprich: Sie werden bei der Akkordarbeit nicht für die Zeit entlohnt, die Sie arbeiten, sondern für das Endergebnis beziehungsweise die Menge an Arbeit, die Sie erledigt haben. Die umgangssprachliche Verwendung des Begriffs, der meist eine schnelle Arbeit in hoher Taktung suggeriert, ist also nicht komplett an den Haaren herbeigezogen. Denn: Wer in der Akkordarbeit in kürzerer Zeit mehr Leistung erbringt, hat am Ende mehr davon.

Akkordarbeit: Wie sieht die gesetzliche Regelung aus?

“Ich werde für das bezahlt, was ich leiste.“ So könnte die Akkordarbeit positiv in Worte gefasst werden. Diese Ansicht soll Motivation sein, die eigene Arbeitsleistung zu steigern und so für das Unternehmen effizienter zu arbeiten. Doch diese Herangehensweise hat entscheidende Nachteile, vorrangig, dass Menschen als Arbeitskraft überlastet und missbraucht werden können. Daher gibt es heutzutage nur noch selten Jobs, in denen Akkordarbeit geleistet wird.

Von gesetzlicher Seite her dürfen auch nicht alle Personengruppen Akkordarbeit leisten: Jugendliche, werdende und stillende Mütter sowie Fahrer von LKWs und Omnibussen sind von der Akkordarbeit ausgeschlossen.

Daneben müssen auch die Arbeitsbedingungen der Akkordarbeit so gestaltet sein, dass sie allen gesetzlichen Ansprüchen genügen. Bereiche, in denen Akkordarbeit noch zum Tragen kommt, sind beispielsweise Arbeitsabläufe in der Produktion.

Akkordarbeit: Was muss ich beachten?

Zunächst müssen Sie sicherstellen, dass Sie nicht in eine der oben genannten Personengruppen fallen und das Unternehmen alle gesetzlichen Anforderungen und Voraussetzungen erfüllt, auch hinsichtlich des Arbeitsumfeldes und der Tätigkeit. Zu Beginn ist auch zu klären, welche Form der Entlohnung bei der Akkordarbeit stattfindet. Hier wird zwischen Zeitakkord und Geldakkord unterschieden.

Beim Zeitakkord erhalten Sie eine Vorgabe, in welcher Zeit Sie eine bestimmte Mengeneinheit anfertigen oder abarbeiten müssen. Der Lohn setzt sich aus einem Grundlohn sowie dem Akkordzuschlag zusammen.

Beim Geldakkord gibt es keinen Grundlohn. Somit bezieht er sich nur auf die erarbeitete Menge. Zudem gibt es Unterschiede, ob der Lohn nur anhand der Leistung einer Person (Einzelakkord) oder an der einer ganzen Gruppe (Gruppenakkord) berechnet wird.

Gehen Sie also sicher, dass die Entlohnung auch an der tatsächlichen Arbeitsleistung bemessen werden kann. Viele Tätigkeiten eignen sich daher gar nicht erst für die Akkordarbeit.

Ausführliche Definition im Online-Lexikon

Erwerbstätigkeit, die nach der geleisteten Arbeitsmenge entlohnt wird, unabhängig von der dafür aufgewendeten Zeit. Die Arbeitsaufgaben werden mit ausgeprägter Schnelligkeit ausgeführt, sodass etwa eine hohe Stückzahl innerhalb einer kurz bemessenen Zeit erzielt werden kann. Voraussetzung ist, dass eine einheitliche Vorgabezeit ermittelbar ist, die immer wieder reproduziert werden kann. Gleichzeitig müssen die Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, die produzierte Menge zu beeinflussen. Vgl. auch Akkordlohn.

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Bei der Akkordarbeit erfolgt die Vergütung der geleisteten Arbeitsmenge in einer bestimmten Zeit. Ziel ist es, so eine besonders zügige Produktion voranzutreiben. Die Mengenbemessung richtet sich nach objektiven, rechtlichen Rahmenbedingungen und wird nach diesen Kriterien bewertet:

Damit Akkordarbeit überhaupt möglich ist, muss sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

Der Arbeiter erhält einen Akkordlohn. Wie hoch dieser ist, steht in Abhängigkeit zur geleisteten Arbeit. Der Akkordlohn lässt sich wiederum in die Begrifflichkeiten Geldakkord und Zeitakkord aufteilen.

Zeitakkord: Er hat als Basis eine Vorgabezeit pro Mengeneinheit. Berechnet wird er aus dem Grundlohn und dem Akkordzuschlag.

Geldakkord: Er berechnet sich ausschließlich aus der geschafften Menge. Ein Grundentgelt gibt es nicht.

Was bedeuted akkordarbeit

Darüber hinaus gibt es den Einzelakkord und den Gruppenakkord. Wie die Begriffe bereits andeuten, wird der Einzelakkordlohn von einem einzelnen Arbeiter erarbeitet. Der Gruppenakkordlohn hingegen wird von einer Gruppe erreicht.

Wichtig: Ob Geldakkord oder Zeitakkord: Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, unabhängig von der Arbeitsmenge einen Mindestlohn zu zahlen. Dieser Mindestlohn bei der Akkordarbeit steht nach § 1 MiLoG jedem Arbeitnehmer zu.

Was sind die Vorteile und Nachteile der Akkordarbeit?

Aufgrund der spezifischen Voraussetzungen der Akkordarbeit hat sie nur für wenige Arbeitsbereiche eine Bedeutung. Daraus ergeben sich sehr spezielle Vor- und Nachteile:

Vorteile

- Leistungssteigerung
- Leistungskontrolle
- Planbarkeit
- Prozessorientierung

Nachteile

- Leistungsdruck
- Qualitätseinbußen
- erhöhter Krankenstand durch erhöhte Arbeitsbelastung
- erhöhte Unfallgefahr durch den Leistungsdruck

Bedingungen für die Akkordarbeit

Die Akkordarbeit unterliegt einigen Bedingungen, die letztlich dem Schutz der Arbeitnehmer dienen. Hierzu gehört, dass das Mutterschutzgesetz werdenden Müttern dieses Entlohnungssystem verbietet. Gleiches zählt für Jugendliche, die davor durch das Jugendarbeitsschutzgesetz geschützt werden. Auf diese Weise möchte der Gesetzgeber diese beiden sehr vulnerablen Personengruppen vor gesundheitlichen Konsequenzen bewahren. Akkordarbeit kann nämlich physisch und psychisch sehr herausfordernd sein.

Neben der Begrenzung auf bestimmte Personengruppen ist der Arbeitgeber dazu gezwungen, bestimmte Arbeitsbedingungen einzuhalten. Mit diesen soll der Arbeiter bestmöglich vor gesundheitlichen Schäden geschützt werden. In der Praxis bedeutet dies, dass die Akkordarbeit ausschließlich unter strengen Arbeitsschutzbedingungen möglich ist. Sie ist heutzutage nur noch vereinzelt in der Produktion anzutreffen.

Die Bedeutung der Akkordarbeit heute

Akkordarbeit kann ihre Berechtigung haben. Sie ermöglicht, die Produktionsmenge durch ein erhöhtes Arbeitstempo anzukurbeln. Gleichzeitig hat der Arbeitnehmer so die Chance auf ein besseres Gehalt. Doch genau hier liegt auch die Schattenseite des Entlohnungssystems für den Arbeiter: Arbeitet er nicht so schnell, verdient er weniger. Anhaltend steht der Akkordlohn unter anderem deswegen in der Kritik. Arbeiter würden dazu gedrängt werden, immer schneller zu arbeiten – und das über ihre Belastungsgrenzen hinweg. Dies und die veränderte Arbeitswelt führen zur Abnahme der Bedeutung der Akkordarbeit in Deutschland.

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Was bedeuted akkordarbeit

Wann spricht man von Akkordarbeit?

Akkordarbeit ist Arbeit, deren Bezahlung sich nach der geleisteten Arbeitsmenge richtet. Dabei ist nicht die Zahl der Arbeitsstunden sondern die produzierte Menge Grundlage für die Berechnung des Arbeitslohns. Es gibt Zeitakkord und Geldakkord.

Ist Akkordarbeit noch erlaubt?

Die Beschäftigung von Jugendlichen (Kinder und Jugendliche, Hilfen für ) mit Akkordarbeit und sonstigen Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann, sowie mit Arbeiten mit vorgeschriebenem Arbeitstempo ist verboten (Jugendarbeitsschutz ).

Wie wird Akkordarbeit bezahlt?

Akkordarbeit wird im Akkordlohn bezahlt. Dabei hängt die Höhe des Lohns direkt mit der geleisteten Arbeit zusammen. Der Akkordlohn wird unterschieden in Geldakkord und Zeitakkord, der Zeitakkord ist allerdings die häufigere Form.

Was ist ein Akkordlohn einfach erklärt?

Akkordlohn ist eine leistungsabhängige Form der Bezahlung von Arbeitnehmer:innen. In der Regel wird der Akkordlohn anhand der produzierten Menge oder Stückzahl pro Stunde berechnet. Je nach Art des Akkordlohns spielt die geleistete Arbeitszeit bei der Berechnung des Lohnes eine untergeordnete oder gar keine Rolle.