Warum war james cook bedeutender als columbus

Warum war james cook bedeutender als columbus

Die Logbücher der Reisen. 1768 - 1779

Kein Seefahrer vor James Cook unternahm so ausgedehnte Reisen, verbrachte so lange Zeiträume ununterbrochen auf See und kehrte mit so umfangreichen Kenntnissen weiter Teile der Erde zurück. Cook war der Navigator, der die weißen Flecken auf der Karte des Pazifischen Ozeans tilgte. Wir lesen heute, über zweihundert Jahre später, seine umfangreichen, sachlich knapp und unprätentiös gehaltenen Logbücher mit Atem raubender Faszination. In der Abfolge einer Fülle bildkräftig geschilderter Eindrücke und Erlebnisse erkennen wir auch die wachsende Erfahrung des Kapitäns in der Führung seiner Schiffe Endeavour, Resolution, Discovery und Adventure und ihrer Mannschaften. In ihrer epochalen Bedeutung, aber auch in ihrer abenteuerlichen Erlebnisfülle können die Reisen James Cooks durchaus in einem Atemzug mit den Fahrten des Columbus genannt werden.



Edition Erdmann - 2. Aufl. 2020, 320 S., Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 13 x 21 cm
Erschienen im März 2020

EAN: 978-3-86539-820-8
Artikelnummer: 70220


Pressestimmen

»Die Logbucheinträge von Kapitän James Cook sind ein polynesisches Gesellschaftsporträt erster Güte, das in vielen Punkten noch heute zutrifft.«


Autorenporträt

James Cook

James Cook (1728–1779), der britische Seefahrer und Entdecker, begann seine maritime Laufbahn schon sehr früh: Bereits als 18-Jähriger erwarb er sich weitgehend autodidaktisch umfangreiche Kenntnisse in Navigation, Kartographie und Astronomie. Sein Talent entdeckte die Königlich Geographische Gesellschaft, für die er 1768 nach Tahiti aufbrach, um die umliegenden Inseln zu kartographieren. Berühmt wurde James Cook durch drei Expeditionsreisen (1768–1779/80) in die damals noch unbekannten Weiten des Pazifischen Ozeans. Ihm gelang es erstmalig, Neuseeland, Australien und die Inselwelt der Südsee zu kartographieren. Damit vervollständigte er unser neuzeitliches Bild von der Erde und widerlegte die Vorstellung von einem mythischen Südkontinent.

Der Traum nahezu jeden Historikers: Die Geschichte umschreiben. Umschreiben oder zumindest neu interpretieren. Und zwar nicht Verschwörungstheorien strickend oder absurde Zeitverkürzungen vornehmend, sondern auf der Basis von Funden und Fakten. Verborgene Quellen gilt es zu entdecken und auszuschöpfen.

Doch es ist damit wie bei den geschichtlichen Vorgängen selbst: Bedeutungslos bleibt, was folgenlos ist.

Der chinesische Admiral Zheng He, vor 650 Jahren geboren (das genaue Datum ist unbekannt), Eunuch und Muslim, führte gewaltige Flotten riesiger Schiffe, die Schatzflotte, möglicherweise bis Amerika. Sieben Reisen unternahm der Admiral.

Bis ins 21. Jahrhundert dauerte es, dass ihn China ehrt. Im Westen ist Zheng He immer noch ein nahezu Unbekannter: Eine Fernsehdoku stellt die erste Reise in den Mittelpunkt, eine andere die Schiffe. Das ist es dann.

Die größte Flotte ihrer Zeit

Der Fokus auf Kolumbus bleibt unverrückt. Allenfalls kommt noch Ferdinand Magellan hinzu, mit einem 500. Todestag ein Entdecker-Jahresregent auch er, und natürlich James Cook, der vielen Experten als größter Seemann aller Zeiten gilt. Der erste Kapitän des Raumschiffs "Enterprise", das entsandt wurde, um den unbekannten Weltraum zu erforschen, hieß James T. Kirk. Die klangliche Namensähnlichkeit mit dem Kapitän und Kartographen der Südsee ist wohl kein Zufall.

Zheng He hingegen bleibt ein Fall vergleichbar Leif Eriksson, ein Fall ähnlich Gustav Weißkopf.

Der Wikinger war in Amerika lange vor Kolumbus (und lange vor Zheng He), Weißkopf absolvierte einen Motorflug vor den Brüdern Wright. Das sind nur zwei Beispiele. Unzählige andere könnte man anführen. So viele vergessene Erfinder gibt es, so viele übersehene Entdecker.

Im Fall von Zheng He ist das kaum fassbar. Denn allein die Dimensionen seiner Flotte für die bedeutende erste (1405-1407) und vierte Reise (1413-1415) hätten ihn weltweit in die Geschichtsbücher einschreiben müssen: Sie bestand aus 62 Schiffen mit insgesamt 27.800 Mann Besatzung auf der ersten und 63 Schiffen mit 28.560 Mann Besatzung auf der vierten Reise. Chinesische Chroniken behaupten, die größten Schiffe hätten eine Länge von 120 Meter Länge und 50 Meter Breite gehabt. Dass derartige hölzerne Kolosse, deren Breite wenig unter der Hälfte ihrer Länge liegt, unter Segeln manövrierfähig sind, zumal in schwerer See, erscheint manch einem Experten zweifelhaft. Übertreibungen also? - Möglich.

Dennoch steht fest, dass diese Flotte außergewöhnlich weitsichtig ausgerüstet war: Die Schiffe hatten Schotten, was die Konstrukteure vom Bambus ableiteten. Diese Bauweise verlieh den Monstren zusätzliche Stabilität und Sicherheit. Einige Schiffe waren schwimmende Felder, auf denen Sojabohnen gezogen wurden, um die Mannschaften mit frischem Gemüse zu versorgen.

Yongle, dritter Kaiser der Ming-Dynastie, beauftragte Zheng He mit einer doppelten Mission: Er sollte die Piraterie auf den Handelsrouten bekämpfen, andererseits ging es um Gewürze, speziell diverse Pfeffersorten, Perlen und Edelsteine. Zheng He konnte die Piraterie niederkämpfen und seinen Handelsauftrag erfüllen. Nach seinem Tod wurde er von den Daoisten als "Eunuch, Admiral und Gott" verehrt, er galt als Schutzpatron der Seefahrer und Helfer in Beziehungsfragen.

Alles nur Verschwendung?

Doch da waren auch noch die Konfuzianer, und die sahen Zheng He ganz anders. Unter ihrem Einfluss betrachteten Yongles nur kurz regierender Nachfolger Hongxi und dessen Nachfolger Xuande die Expeditionen als verwerfliche Verschwendung von Staatsgeldern. Sie ließen die Flotte buchstäblich verrotten. Mit dem Erstarken des Konfuzianismus wurde Zheng He geradezu dämonisiert. Im 15. Jahrhundert vernichtete man sogar einen großen Teil der Reiseaufzeichnungen. Erst nach der Jahrtausendwende besann sich China seines großen Seefahrers.

Wie es zugehen konnte, dass Zheng He dem Bewusstsein weitestgehend entschwunden war und wohl auch immer noch entschwunden ist?

Die Geschichte misst oft mit ethisch zumindest diskutablem Maß. Es bedarf bei Entdeckungen und Erfindungen der Folgen, damit sie ins Bewusstsein dringen. Zumindest braucht es, um einen Ausdruck der Gegenwart zu strapazieren, gehörig der PR. Geschehen sie nur um ihrer selbst willen, kann es sein, dass sie verpuffen.

Zheng He ist nachweislich bis Afrika gekommen. Es ist aber möglich, dass er sogar bis nach Amerika vorgedrungen ist. Zumindest behauptete das der britische Marineoffizier und Autor Gavin Menzies. Doch Zheng He nahm keine Länder in Besitz. Er war unterwegs als Diplomat und in Handelsmission.

In der Geschichtsschreibung widerfuhr ihm das Schicksal Leif Erikssons: Der Wikinger steuerte von Insel zu Insel nach Westen, bis er in "Vinland" ankam. Doch sein Amerika-Abenteuer blieb so folgenlos wie Zheng Hes Schatzexpedition. Es genügt nicht, dortgewesen zu sein, das Land gesichtet zu haben, es muss damit auch etwas geschehen, das geschichtliche Folgen hat.

Raubzüge schreiben Geschichte

So bitter es ist: Die Raubzüge der Portugiesen und Spanier in Südamerika haben die Entdeckung des Kolumbus (der freilich bis zu seinem Tod glaubte, in Indien gewesen zu sein) für die Nachwelt legitimiert. Francis Drake, Freibeuter ihrer Majestät Elisabeth I. von England, sah wohl Australien, aber der Kontinent wurde erst interessant, nachdem Cook ihn kartographiert hatte und die britische Krone ihn als Strafkolonie missbrauchen konnte. Neues Land bringt neues Kapital - und wenn man es der autochthonen Bevölkerung raubt.

Wenigstens aber muss man die fremde Erde wie einen Wal harpunieren, sonst bringt es historisch keine Meriten: die Fahne der Norweger auf dem Südpol, die der Amerikaner auf dem Mond. Die Brüder Wright hatten die richtige PR, Weißkopf hingegen schaute durch die Finger und ist heute fast vergessen. Die Geschichte verlangt nach der Nützlichkeit der Entdeckung oder Erfindung. Zumindest für einen Krieg muss sie taugen, als Stützpunkt, als Waffe, irgendwie.

Zheng He aber war Diplomat und betrieb Handel.

Sympathisch mag das sein.

Ob es für die Geschichtsbücher genügt, steht auf einem anderen Blatt.

Welche war die bedeutendste Entdeckung von James Cook?

Am 18. Januar 1778 stieß Cook mitten im Pazifik auf mehrere von Menschen bewohnte Inseln: Das heutige Hawaii, dem er den Namen „Sandwich Islands“ gab – zu Ehren von Lord Sandwich, dem britischen Marineminister.

Für was ist James Cook bekannt?

Am 26. August 1768 sticht Cook mit seinem berühmten Schiff, der "Endeavour", in See. Cook und seine Mannschaft entdecken keinen neuen Kontinent. Aber sie erreichen auf ihrer ersten Reise die Küsten von Feuerland, Tahiti, Neuseeland und die Ostküste von Australien, damals noch "Neuholland" genannt.

Was erforschte James Cook?

Einen bedeutenden Anteil daran hatte der Brite JAMES COOK mit seinen drei Weltreisen. Er erkundete auf der Suche nach dem sagenhaften Südkontinent weite Teile Ozeaniens, entdeckte viele neue Inseln und Inselgruppen im Pazifik und erweiterte dadurch die Vorstellungen der Europäer über diesen Teil der Erde.

Was wurde alles nach James Cook benannt?

Vor allem erforschte er den Pazifischen Ozean. Er war oft der erste Europäer, der einer Insel dort einen Namen gab. Nach ihm selbst hat man später die Cookinseln benannt. Zu „James Cook“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.