Warum schwankt der kfz beitrag bei der gleichen versicherung

Derzeit kommen wieder viele Zweitwagen hinzu: Zum Abitur kriegt der Nachwuchs oft das erste Auto. Fahranfänger zahlen aber besonders viel, weil sie meist mit der teuren Klasse 0 einsteigen müssen. Mit ein paar Kniffen können Sie hier erheblich Geld sparen.

Jeder vierte Haushalt besitzt mehrere Autos, nicht selten auch, wenn keine Kinder da sind: Manchmal hatten beide Partner schon ein Auto und sind bei ihren alten Verträgen geblieben. Manchmal kam irgendwann das zweite Auto hinzu und wurde direkt beim selben Anbieter versichert. Ist schließlich einfacher.

Ganz egal, was auf Sie zutrifft: Wenn Sie in Ihrem Haushalt mehrere Wagen haben, sollten Sie unbedingt Ihre Versicherungen überprüfen. Es kommt nicht nur darauf an, dass der Anbieter günstige Tarife anbietet, sondern auch, dass Sie für jedes Auto eine möglichst gute Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) für den Tarif bekommen.

1. Auf die Schadenfreiheitsklasse kommt es an

Jedes Jahr, das Sie unfallfrei fahren, verbessert sich Ihre SF-Klasse. Vor allem in den ersten Jahren verringern sich so die Beiträge erheblich. Fahranfänger werden oft in „0“ eingestuft, nach etwa fünf Jahren zahlen sie nur noch halb so viel wie am Anfang, siehe Grafik. Wer etwas älter ist und noch nicht versichert war, der steigt typischerweise mit „½“ ein. Auf unserer Grafik sehen Sie, dass Sie mit „½“ bereits etwa ein Fünftel weniger zahlen als ein Fahranfänger. Die Zahlen schwanken leicht von Versicherer zu Versicherer.

2. Alte SF-Klassen reaktivieren oder von Verwandten übernehmen

Was viele nicht wissen: Sie können SF-Klassen von Verwandten übernehmen. Die verlieren diese allerdings endgültig. Wenn Sie zwei Autos versichert haben, und eines später wieder abschaffen, können Sie eine SF-Klasse innerhalb der Familie abgeben und die andere behalten. Der Empfänger kann allerdings immer nur SF-Klassen für so viele Jahre erwerben, wie er seinen Führerschein schon hat. Falls Sie dagegen länger kein Auto versichert haben, können Sie trotzdem Ihre alten Rabatte reaktivieren – bei einigen Anbietern auch noch nach zehn Jahren und länger.

3. Beide Autos auf denselben Halter anmelden

Wenn das nicht klappt, können Sie beide Autos auf einen Halter anmelden: eben als Erst- und Zweitwagen. Dann nämlich bieten viele Versicherer die Möglichkeit, mit einer besseren SF-Klasse zu starten. Dazu müssen nicht beide Autos demselben Partner gehören, es genügt, dass sie auf nur einen zugelassen sind.

Falls Sie gerade ein neues Auto kaufen, müssen Sie sich auch keinen Stress machen. Erstmal das Auto mit Doppelkarte, mittlerweile eVB genannt, auf die Versicherung für den Erstwagen zulassen. Dann haben Sie gleich das Angebot Ihrer alten Versicherung als Vergleich und dann 14 Tage Zeit, die Versicherung zu widerrufen, um eine günstigere abzuschließen.

Machen Sie dazu einen Vergleich mit unseren Empfehlungen Verivox* oder Check24* – und dann noch mal mit Huk24*. Es ist aber auf den Portalen nicht immer leicht zu sehen, ob Zweitwagenrabatte berücksichtigt wurden.

4. Zweitwagen-freundliche Versicherer anfragen

Finanztip hat recherchiert, welche Anbieter gute Zweitwagenangebote haben. Mehrere bieten an, einen Zweitwagen grundsätzlich in der Klasse 2, 3 oder noch höher einzustufen. Einige wenige übernehmen sogar die SF-Klasse vom Erstwagen, dazu gehören Axa, HDI, R+V, Verti und VHV. Das ist in der Regel daran geknüpft, dass beide Fahrzeuge dort versichert sind.

Besonders interessant ist die Admiraldirekt: Sie erlaubt auch dann die SF-Klasse des Erstvertrages zu übernehmen, wenn Sie den Erstwagen bei einer anderen Versicherung haben. Jeder Anbieter macht darüber hinaus einige Einschränkungen: So muss oft der Fahrerkreis klein sein (Sie und Ihr Partner), oder etwa das Alter der Fahrer über 23. In unserem großen Ratgeber haben wir diese Bedingungen für mehrere günstige Anbieter zusammengefasst.

Klar ist aber auch: Der beste Rabatt nutzt nichts, wenn der Versicherer einen zu hohen Grundtarif verlangt. Vergleichen Sie also stets das Zweitwagenangebot mit dem Ergebnis des Vergleichsportals.

5. Das Auto vom Kind auf den eigenen Namen anmelden

Wenn Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn ein Auto überlassen wollen, bietet sich auch eine Zweitwagenlösung an. Hierfür sind uns zwei Anbieter mit interessanten Tarifen aufgefallen, nämlich Axa und Verti. Mehr dazu im Ratgeber. Bei Verti können Fahranfänger sogar SF-Klassen erwerben, wenn zuvor der Wagen nicht auf sie zugelassen war. Das ist praktisch, wenn die Kinder dann nach ein paar Jahren Ihr eigenes Auto anmelden. Auch andere Versicherer bieten sogenannte Familientarife an, so zum Beispiel HDI, ADAC und R+V24.

Und sobald die Fahrverhältnisse geklärt sind, profitieren Sie in Ihrem eigenen Vertrag davon, dass Sie Ihre Kinder aus dem Fahrerkreis wieder abmelden. Das spart erheblich.

6. Erst- und Zweitwagen tauschen

Falls Ihr als zweites angeschaffter Wagen sogar der größere ist, bietet es sich an, die höhere SF-Klasse auf den Zweitwagen zu übertragen. Dazu erklären Sie einfach, dass Sie die Rabatte tauschen wollen. Es ist von Versicherer zu Versicherer verschieden, ob Sie das schriftlich machen müssen oder ob ein Anruf genügt. Dann aber fährt der Erstwagen auf der Zweitwagenregelung Ihres Anbieters.

Mit unserem Excel-Rechner können Sie überschlagen, ob sich der Tausch lohnt.

So oder so: Wenn Sie nicht gerade jetzt einen Zweitwagen anschaffen, ist Ihre Autoversicherung vermutlich wie die meisten Versicherungen erst zum Jahresende kündbar. Merken Sie sich also den Kündigungstermin zu Ende November vor. Übrigens: Wer ein Auto verkauft, darf sofort eine neue Versicherung wählen. Das geht auch innerhalb der Familie.

Zum Ratgeber

Finanztip-Serie „Verträge optimieren“:

1.   Abspecken: Diese Versicherungen braucht kein Mensch
2.   Die Grundlage: Ein praktisches und günstiges Girokonto
3.   Strom: Raus aus der teuren Grundversorgung
4.   Internet: Günstiger – und auch schneller
5.   Handy: Tarif prüfen – und Smartphone getrennt kaufen
6.   Gas: Billig wie selten – jetzt wechseln
7.   Haftpflicht: Neue Verträge sind besser
8.   Hausrat: Füttern Sie nicht den Versicherer
9.   Autoversicherung: Mit diesen fünf Tricks kräftig sparen
10. Naturgewalten: So sichern Sie sich gegen Schäden

Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.

Wann sinkt der Beitragssatz Kfz

In den ersten Jahren sinkt der Beitrag noch schnell ab, später dann langsamer. Mit Stufe 0 bezahlen Sie die höchsten Versicherungsbeiträge. Doch bereits nach einem unfallfreien Jahr sinken diese um ca. 30 %.

Was beeinflusst die Höhe der Kfz

Diese Faktoren beeinflussen die Beitragshöhe Ihrer Kfz-Versicherung:.
Anzahl der Fahrer und ihr Alter..
Schadenfreiheitsklasse..
Fahrzeugalter..
Fahrleistung..
Selbstbeteiligung..
Werkstattbindung..
Zahlweise..
Typklasse..

Warum wird meine Kfz

Mit Veränderungen in der Schadenbilanz ändern sich die Regionalklassen. Und mit den Regionalklassen manchmal auch die Versicherungsbeiträge. Manche Faktoren machen im neuen Jahr deine Kfz-Versicherung teurer – dazu zählen die jährlich neuen Typ- und Regionalklassen oder die Inflation.

Kann eine Versicherung einfach den Beitrag erhöhen?

Laut Gesetz muss muss Ihre Privathaftpflicht Kostenerhöhung ankündigen. Einfach so die Beiträge erhöhen – das darf Ihre Versicherung nicht. Auf die Erhöhung des Beitrags muss sie hinweisen, zum Beispiel. in der Rechnung – und das mindestens 1 Monat vor Wirksamwerden der Erhöhung.