Kann man mit defektem Anlasser fahren?

Kann man mit defektem Anlasser fahren?
Motorspringt nicht an weil der Anlasser defekt ist
Foto: ©Krivosheevv/depositphotos.com

Wenn der Motor nicht anspringt, dann ist für den Fahrzeughalter gut Rat teuer. Die Ursache dafür ist nicht der Motor selbst, sondern der Anlasser, alternativ auch Starter genannt. Wie der Begriff ausdrückt, wird mit diesem Fahrzeugteil der Automotor angelassen beziehungsweise gestartet. Das Fahrzeug braucht deswegen einen Anlasser, weil der Verbrennungsmotor bei Stillstand kein eigenes Drehmoment liefert. Er kann nicht von selbst, also eigenständig anlaufen, ganz im Gegensatz zu einem Elektromotor. Der Anlasser wird durch die Autobatterie aktiviert, sozusagen in Gang gesetzt, und anschließend der Fahrzeugmotor. Im Grunde genommen ist der Anlasser ein kleiner Elektromotor, der den eigentlichen Motor zum Laufen bringt. Das heißt: Funktioniert der Anlasser nicht, dann kann der Fahrzeugmotor nicht anspringen. Es tut sich nichts, das Auto rührt sich nicht von der Stelle.

Kurz gesagt: Ist der Anlasser defekt, dann ist die Fahrt zu Ende bevor sie begonnen hat.

Verschleißteil Anlasser – Symptome für einen Defekt erkennen und beobachten

Der Verschleiß ganz allgemein ist die durch den zeitlich langen oder sehr häufigen Gebrauch verursachte starke Abnutzung. Der Anlasser ist ein solch typisches Verschleißteil. Das Auto wird über die Jahre hinweg viele tausend Male gestartet. Das geschieht zu jeder Tages- und Jahreszeit, bei jeder Witterung und an jedem Ort. Jeder Verschleiß ist gleichbedeutend mit dem Nachlassen der ursprünglichen Funktionsfähigkeit nebst Funktionstüchtigkeit. Die wird zunehmend schwächer, und zusätzlich können an unterschiedlichen Stellen sowohl Materialfehler als auch weitere Defekte auftreten.

Kurz gesagt: Der Anlasser gehört zu den am meisten strapazierten Verschleißteilen des Autos. Doch woran kann der Autofahrer erkennen, wie es um den Anlasser steht? Denn das Fahrzeug nicht mehr starten zu können sollte unter allen Umständen vermieden werden.

Zu trennen ist zwischen dem Symptom einerseits und der dazugehörigen Ursache andererseits

Dem Kfz-Halter ist schon damit gedient, die ersten Anzeichen für einen defekten, in dem Sinne nicht mehr vollfunktionsfähigen Anlasser zu erkennen. Zur näheren Ursachenforschung und Schadenshebung ist dann ohnehin ein Werkstattbesuch erforderlich. Hier gilt der Grundsatz: Je eher desto besser.

• Der Startvorgang geht langsamer als bislang gewohnt vonstatten; die Zeitdauer vom Rumdrehen des Zündschlüssels bis zu einer ersten Reaktion des Motors dauert länger als bisher.

• Der Anlasser selbst arbeitet nicht geräuschlos. Sofern der Startvorgang nicht das ansonsten bekannte Geräusch entwickelt, ist das gleichbedeutend mit einem Starterfehler. Geräusche wie ein Quietschen müssen hellhörig und nachdenklich machen. Sie sind erste Anzeichen für einen zunehmenden bis hin zu starken Verschleiß.

Der Anlasser

Kann man mit defektem Anlasser fahren?
Anlasser

– verursacht ein „klackendes“ Geräusch

Bleibt es dabei, ohne dass der Motor anspringt, dann lässt sich der Anlasser zwar betätigen. Das Anlasser-Ritzel kann einseitig bewegt werden; es dreht sich jedoch nicht, um den Motor in Gang zu setzen.

– dreht nicht mehr

In dieser Situation tut sich buchstäblich nichts mehr. Der Anlasser bleibt geräuschlos, und der Motor wird nicht gestartet. Für diese Symptomatik gibt es mehrere Gründe. Die Autobatterie kann sehr schwach bis leer sein; der Magnetschalter ist schadhaft; eher selten sind Defekte wie ein Kurzschluss oder der beschädigte, das heißt nicht intakte Zündschalter. Wenn der Magnetschalter defekt ist, dann wird der Stromkreis nicht geschlossen mit der Folge, dass der Automotor nicht anspringen kann.

– dreht durch ohne zu starten

Damit ist die Situation gemeint, dass der Anlasser mit dem Herumdrehen des Fahrzeugschlüssels das normale und altbekannte Geräusch abgibt, ohne dass der Motor gestartet wird. Das ist ein recht sicheres Zeichen für den defekten Anlasser. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen vom verschmutzten oder verstopften Freilauf über das abgenutzte Ritzel bis hin zum beschädigten Zahnkranz.

Nicht anspringender Motor – so geht’s trotzdem

Der erste Schrecken ist groß, wenn der Anlasser nichtsahnend bedient wird und der Motor nicht anspringt. Egal wann und wo, es geschieht immer zur Unzeit. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, um sich in dieser Notlage zu helfen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese „Tricks“ keineswegs für alle Automarken und Modelle gelten; so unter anderem nicht für Fahrzeuge mit Schaltautomatik sowie auch nicht für so manches Dieselmodell.

• Freundliche Passanten schieben das Auto an. Dabei wird die Zündung eingeschaltet, jedoch kein Gang eingelegt. Erfahrungsgemäß springt der Motor nach einer kurzen Strecke an. Empfehlenswert ist es, in dieser Situation auf direktem Weg die nächste Kfz-Werkstatt anzufahren.

• Der Tipp für einen Startvorgang ohne fremde Hilfe lautet: Zweiten Gang einlegen und die Kupplung kommen lassen, anders gesagt sie fliegen zu lassen. Das Auto „ruckelt und bockt“, was nicht irritieren darf. Im Endeffekt sind die Chancen recht gut, dass der Motor anspringt. Diese Möglichkeit entfällt für das Fahrzeug mit Automatikschaltung.

• Mit etwas Glück und Zufall steht das Auto auf einer kleinen Anhöhe mit Gefälle. Durch das Hinunterfahren wird die Starterfunktion durch die Rollbewegung ersetzt. Die Chancen sind ausgesprochen gut, dass der Motor recht schnell anspringt.

• Diese Situation ist ein typischer Fall für den Pannendienst eines der bekannten Automobilclubs. Üblicherweise ist die Mitgliedschaft eine Bedingung für die Pannenhilfe. Geholfen wird jedoch auch Nichtmitgliedern mit dem Ziel und in der Hoffnung, nach erfolgreicher Hilfe ein neues Mitglied gewonnen zu haben. Die Aussichten, dass der Motor mithilfe eines Starterkabels anspringt, sind ausgesprochen gut.

Dem Kfz-Halter sollte bewusst sein, dass er mit diesen Tricks und Kniffen zwar die momentane Situation gelöst, das Starterproblem als solches jedoch nicht beseitigt hat. Es kann ihn schon beim nächsten Stop einholen, wenn er den Motor ausgeschaltet hat und anschließend den Anlasser wieder betätigen muss.

Reparatur von defektem Anlasser unaufschiebbar

Feststeht, dass die Reparatur des Anlassers dringend geboten und insofern unaufschiebbar ist. Der Fahrzeugmotor muss überall und jederzeit problemlos anspringen. Voraussetzung dafür ist ein reibungslos funktionierender intakter Anlasser. Der Kfz-Halter sollte sein Fahrzeug kennen und schon bei den ersten akustischen Unregelmäßigkeiten des Anlassers hellhörig werden. So wie bei anderen Elektrogeräten ist für einen Anlasserdefekt in den Anfängen die Ursache erfahrungsgemäß marginal. Die Schadensbehebung selbst bleibt unaufwändig und meistens auch kostengünstig. Je länger gewartet wird, umso unsicherer entwickelt sich die Situation und desto teurer wird die Anlasserreparatur.

• Der Fahrzeugfreak ist durchaus dazu in der Lage, den Anlasser als solchen alt gegen neu auszutauschen, also aus- und einzubauen. Er kann sich den zu seinem Auto passenden Starter im Einzelhandel am Ort oder online kaufen. Das sind für ihn die einzigen Kosten, alles andere wird in Eigenleistung erbracht. Doch wer kann das schon?

• In allen anderen Fällen ist die Kfz-Werkstatt gefragt. Das kann sowohl die Vertragswerkstatt als auch eine freie Werkstatt sein. Abhängig von Marke, Modell und Fahrzeugtyp muss der Fahrzeughalter mit Kosten im mittleren bis höheren dreistelligen Bereich rechnen. Zu den Kostenarten gehören die Beschaffung des Starters sowie die in der Werkstatt anfallenden Mannstunden. Auf Anlasser und Dienstleistung erhält der Fahrzeughalter die gesetzliche Garantie und Gewährleistung.

Als Fazit bleibt festzuhalten

dass der Anlasser zu den hochsensiblen Verschleißteilen im Fahrzeug gehört. Je besser der Kfz-Halter sein Auto kennt und je aufmerksamer er auf jegliche Unregelmäßigkeiten achtet, desto früher fallen ihm erste Defekte am Anlasser auf. Die Abnutzung ist ein oftmals schleichender Prozess über einen längeren bis langen Zeitraum hinweg. Es kommt höchstselten vor, dass ein intakter und gutfunktionierender Anlasser von jetzt auf gleich, wie man sagt, seinen Geist aufgibt. In den meisten Fällen gibt es schon lange im Vorfeld erste Anzeichen für eine sich abzeichnende Starterabnutzung.

Kurz über lang muss der Fahrzeughalter reagieren, denn den Verschleiß des Anlassers kann er nicht so einfach ignorieren.

Was kann passieren wenn der Anlasser kaputt ist?

Der Anlasser - auch Starter genannt - sorgt mit dem Strom aus der Batterie dafür, dass der Motor eines Autos starten kann. Ist eines der beiden Teile defekt, so lässt sich der Motor aus eigener Kraft nicht starten. In den meisten Fällen verliert der Starter nicht plötzlich seine Funktionsfähigkeit.

Wie erkenne ich ob der Anlasser kaputt ist?

Es gibt zwei Anzeichen, die Dir ganz deutlich zeigen, dass Dein Anlasser kaputt ist:.
Anlasser dreht durch: Passiert beim Umdrehen des Zündschlüssel nichts, ist das das erste Anzeichen dafür, dass der Anlasser defekt ist. ... .
Anlasser klackt nur: Hörst Du nur ein klackendes Geräusch beim Versuch, das Auto zu starten?.

Wie hört es sich an wenn der Anlasser kaputt ist?

Geräusche: Der Anlasser erzeugt Geräusche sobald Sie den Schlüssel herumdrehen. Wenn Sie nach dem Aufladen der Batterie kein Geräusch hören, ist der Anlasser defekt und muss ersetzt werden. Klacken: Auch ein einfaches Klacken beim Herumdrehen des Schlüssels ist ein Indiz für einen defekten Anlasser.

Wie kann man ein Auto mit defektem Anlasser starten?

Verbrennungsmotoren brauchen Energie, um starten zu können. Diese erhalten sie normalerweise durch den Anlasser, aber ist dieser defekt, muss die Energie von woanders herkommen – zum Beispiel aus der Bewegung. Es ist unter Umständen nämlich möglich, Ihr Auto ohne Anlasser zu starten, indem Sie es anschieben.