Darf man bier trinken wenn man antibiotika nimmt

Darf man bier trinken wenn man antibiotika nimmt

Antibiotika und Alkohol sollten eigentlich nicht zusammen eingenommen werden. Foto: CC0 / Pixabay / moritz320

  • Wann bekommt man Antibiotika
  • Warum soll man dann keinen Alkohol trinken?
  • Auswirkungen auf den Körper?
  • Wann kann es doch okay sein?

Es gibt viele Filmszenen, in denen ein Schauspieler Tabletten und Alkohol zusammen einnimmt - und es endet immer in einem Desaster. Aber warum genau ist das so? Wir klären hier, was genau das Problem bei dem Konsum von Antibiotika und Alkohol zusammen ist und welche Ausnahme es gibt.

Wann bekommt man Antibiotika?

Antibiotika wirken nur bei Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden. Dazu zählen zum Beispiel Mandelentzündungen, Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen oder Blasenentzündungen.

Gegen Erkältungskrankheiten und Grippe (Influenza), die durch Viren hervorgerufen werden, sind Antibiotika dagegen wirkungslos.

Sie unterstützen das Abwehrsystem des Körpers dabei, krankmachende Bakterien zu bekämpfen. Notwendig ist dies, wenn Bakterien in den Körper eingedrungen sind und sich vermehren. Dann können sie eine Entzündung auslösen und Organe schädigen.

Warum soll man dann keinen Alkohol trinken?

Antibiotika werden entweder über die Leber oder die Niere abgebaut. Und wie du sicherlich weißt, wird auch Alkohol über die Leber abgebaut.

Die Auswirkungen von Alkohol auf die Leber können dementsprechend die Wirkung von allen Antibiotika, die über die Leber abgebaut werden, beeinflussen.

Zusätzlich verstärkt Alkohol die Aktivität von Cytochrom P450 2E1 (ein Enzym in der Leber), wodurch die Effekte von anderen Medikamenten (z. B. Paracetamol) verstärkt oder vermindert werden können.

Auswirkungen auf den Körper?

Der Körper ist mit der Entzündung oder der Krankheit schon genug beschäftigt - eine zusätzliche Belastung der Leber und Nieren durch den Konsum von Alkohol sollte also tunlichst vermieden werden.

Das Hauptproblem ist, dass die Wirkstoffe im Antibiotikum das Enzym "Acetaldehyddehydroganase" hemmen, wodurch die Umwandlung von Ethanol verringert wird. Dies führt dazu, dass du dich mit dem Alkohol selbst vergiftest, du könntest zudem eine Alkoholunverträglichkeit entwickeln.

Eine Alkoholunverträglichkeit zeigt sich in den unterschiedlichsten Symptomen; Hautrötungen, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall auch ein Kreislaufkollaps.

Wann kann es doch okay sein?

Eine Ausnahme gibt es jedoch: Antibiotika mit dem Wirkstoff "Cefuroxim" vertragen sich gut mit Alkohol.

Dieser Wirkstoff wird in Antibiotika eingesetzt, die zur Gruppe der "Cephalosporine" gehören. Diese werden für gewöhnlich bei Infektionen der Atemwege verschrieben.

Um sicher zu sein, solltest du jedoch unbedingt den Wirkstoff prüfen und überlegen, ob der Alkoholkonsum wirklich nötig ist. Zudem ist es auch wichtig den Beipackzettel durchzulesen und auf Nebenwirkungen und Einnahmeempfehlungen zu achten.

Fazit

Alkohol und Tabletten vertragen sich nicht unbedingt und du solltest dich wirklich fragen, ob der Konsum von Alkohol, während du krank bist, wirklich notwendig ist.

Deswegen lieber keinen Alkohol und das Antibiotikum mit Wasser oder anderen Getränken einnehmen

Wusstest du, dass deine Leber viele verschiedene Funktionen in deinem Körper hat? Hier haben wir einen Artikel, in dem du mehr darüber erfährst, warum du unbedingt auf deine Leber achten solltest.

Wer kennt es nicht? Es ist Wochenende oder ein spezieller Anlass steht bevor und man möchte ein Glas Wein oder ein Bier trinken – jedoch funkt eine bakterielle Infektion dazwischen. Konsequenz: Antibiotika. Immer wieder hören wir, dass man bei einer Behandlung mit Antibiotika niemals Alkohol trinken sollte. Stimmt das? Erfahren Sie hier mehr.

Inhaltsverzeichnis

Antibiotika und Alkohol: Die Grundregel
Was passiert, wenn man Antibiotika nimmt und Alkohol trinkt? 
Welches Antibiotika verträgt sich mit Alkohol?
 

Antibiotika und Alkohol: Die Grundregel

Antibiotika bekämpfen bakterielle Infektionen. Sie zerstören dabei Bakterien und hemmen die Vermehrung derselben. Antibiotika wirken, indem sie die Proteinproduktion der Bakterien verhindern, wodurch sich diese nicht aufbauen können. Antibiotika greifen also relativ stark in den Körper ein. Kann ich während einer solchen Therapie Alkohol trinken?

Grundsätzlich gilt:Wer Antibiotika nimmt, sollte keinen Alkohol trinken. Der Körper ist durch die Erkrankung bereits geschwächt und Antibiotika können dem Immunsystem ebenfalls zusetzen. Der Genuss von Alkohol belastet den Körper zusätzlich, was die Heilung verzögert. Zudem reagieren nicht alle Patienten gleich auf die Einnahme von Antibiotika, es kann auch zu Interaktionen führen, die durch Alkohol begünstigt werden.

Die Faustregel ist also: Alkohol und Antibiotika besser nicht kombinieren. Jedoch ist die genaue Antwort auf diese Frage etwas komplexer. Gewisse Antibiotika und Alkohol vertragen sich tatsächlich, andere jedoch dürfen unter keinen Umständen mit Alkohol kombiniert werden. Die längere Antwort lautet also, dass es wohl auf den Inhaltsstoff ankommt.

Was passiert, wenn man Antibiotika nimmt und Alkohol trinkt? 

Bei gewissen Antibiotika gilt: Niemals mit Alkohol kombinieren. Dies hat je nach Wirkstoff unterschiedliche Gründe.

Insbesondere bei den Medikamenten Metronidazol und Tinidazol müssen Sie auf Alkohol verzichten. Alkohol wird vom Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) zu Acetaldehyd abgebaut. Dieses wiederum wird von Acetaldehyddehydrogenase (ALDH) zu Acetat umgewandelt. Dies klingt sehr komplex – was Sie verstehen müssen, ist, dass Metronidazol ALDH hemmt, was dazu führt, dass Alkohol nicht richtig abgebaut wird. Dadurch bleibt das giftige Produkt Acetaldehyd im Körper vorhanden. Dies führt zu starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall oder Atemnot. Dies wurde früher oft als Antabus-Effekt (d.h. eine reduzierte Alkoholtoleranz) bezeichnet, konnte aber in Studien nicht belegt werden. 

Deswegen sollten Sie bei einer Therapie mit Metronidazol und Tinidazol bis drei Tage nach dem Ende der Therapie jeglichen Alkoholkonsum vermeiden. 

Auch bei anderen Medikamente kann der Konsum von Alkohol zu Wechselwirkungen führen. Manche Antibiotika können dann ihre Wirksamkeit nicht richtig entfalten. Dazu gehört insbesondere Erythromycin. Bei diesem Medikament setzt die Wirkung entweder vermindert oder verspätet ein. Auch Doxycyclin kann in der Kombination mit Alkohol nur vermindert wirken. Diese Verzögerung führt außerdem dazu, dass die Leber geschädigt werden kann.

Allgemein kann die Leber in Kombination mit Alkohol geschädigt werden. Denn nicht nur Alkohol, sondern auch viele Antibiotika werden über die Leber abgebaut. Dies bedeutet nicht nur, dass sich die Wirkung gegenseitig beeinflussen kann, sondern auch, dass die Leber doppelt belastet wird. Dies kann zu nachhaltigen Schäden führen.

Für Menschen mit einem chronischen Leber- oder Nierenleiden gilt es, während einer Therapie mit Antibiotika stets auf Alkohol zu verzichten. Der Konsum von Alkohol kann für diese Patienten extrem gefährlich sein, da Antibiotika immer entweder über die Leber oder die Nieren ausgeschieden werden. Durch diese zusätzliche Belastung können diese Organe stark geschädigt und die Situation für die betroffenen Patienten lebensbedrohlich werden.

So viel zu den schlechten Nachrichten. Die gute Nachricht ist: Es gibt Antibiotika, die sich durchaus gut mit Alkohol vertragen.

Welches Antibiotika verträgt sich mit Alkohol?

Bei einigen Antibiotika hat Alkohol keine negative Wirkung. Dies sind insbesondere Sulfonamide. Ein Antibiotikum mit dem Wirkstoff Cefuroxim aus der Gruppe der Cephalosporine hat beispielsweise keine negativen Konsequenzen bei der Kombination mit Alkohol. Auch andere Präparate vertragen sich mit Alkohol – falls Sie unsicher sind, konsultieren Sie Ihren behandelnden Arzt. 

Achten Sie darauf, niemals Metronidazol oder Tinidazol mit Alkohol zu kombinieren. Generell ist es besser, Vorsicht walten zu lassen. Im Zweifelsfall verzichten Sie besser auf Alkohol, während Sie Antibiotika nehmen.

Kann man ein Bier trinken wenn man Antibiotika nimmt?

Alkohol und Antibiotika vertragen sich nicht Ein generelles Verbot von Alkohol während der Antibiotika-Einnahme besteht aber nicht. „Ein Glas Wein oder Bier ist bei den meisten Antibiotika kein Problem.

Wie lange kein Bier nach Antibiotika?

So einen Rausch wünscht sich wohl keiner, deshalb raten Mediziner bei den genannten problematischen Antibiotika von Sekt, Bier und Schnaps bis zu einer Woche nach Ende der Therapie ab.

Welche Getränke nicht bei Antibiotika?

Antibiotika gegen Blasenentzündungen, so genannte Gyrasehemmer, harmonieren nicht mit koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, Schwarz-, Grün- oder Matetee und Cola. Sie behindern nämlich den Abbau von Koffein im Körper.

Was darf ich trinken bei Antibiotika?

Daher: Vor und nach der Einnahme mindestens zwei Stunden auf Milch verzichten – auch auf kalziumreiches Mineralwasser und Milchprodukte wie Käse, Quark oder Joghurt. Grundsätzlich schluckt man Antibiotika – egal welche – am besten mit einem großen Glas Leitungswasser.