Anatomie der hand sehnen und muskeln

Der sogenannte Mittelnerv (Nervus medianus) hat eine große sensible Bedeutung für den Daumen, den Zeige-, den Mittel- und den speichenseitigen Ringfinger, sowie der körperfernen, streckseitigen Anteile der genannten Finger. Zusätzlich hat er eine motorische Komponente, die einen Teil der extrinsischen Muskulatur im Bereich des Unterarmes, sowie ein Teil der Daumenmuskulatur innerviert.

Der Ellennerv (Nervus ulnaris) ist ebenfalls in sensible und motorische Anteile aufgeteilt. Die sensiblen versorgen den ellenseitigen Ringfinger und den Kleinfinger, sowie die Streckseite der genannten Finger und der motorische Anteil einen großen Teil der intrinsischen Handbinnenmuskulatur.

Der Speichennerv (Nervus radialis) ist ein überwiegend motorischer Nerv zur Versorgung der Streckmuskulatur im Unterarm, zudem versorgt er sensibel den speichenseitigen Teil der Mittelhand und den körpernahen Anteil von Daumen, Zeige- und Mittelfinger.

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Die Hand ist sehr komplex aus vielen Knochen, Sehnen, Bändern, Nerven und Muskeln aufgebaut. © peterschreiber.media, Fotolia

Keine Hand gleicht der anderen, nicht einmal die linke der rechten. Das Kleinkind lernt zuerst mit den Händen, indem es Dinge begreift und erfasst. Über die Hände treten wir in Kontakt mit der Umwelt – wir streicheln, befühlen und fassen an. Gehirn und Hand stehen in einem engen Zusammenhang. Da Handschmerzen und die Erkrankungen der Hand sehr verschieden sind, erfordern sie eine besondere Beachtung und spezielle Ausbildung des Orthopäden.

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Anatomie: Knochen der Hand

Anatomie der hand sehnen und muskeln
Anatomie der hand sehnen und muskeln
Die menschliche Hand besteht aus Handwurzel, Mittelhand und den Fingergliedern. Eine hüfige Ursache für Handschmerzen ist die Rhizarthrose, der Gelenkverschleiß im Daumensattelgelenk (Kreis). © bilderzwerg / fotolia

Funktionell stellt die Hand ein höchst komplexes Zusammenspiel von Einzelknochen, Sehnen, Bändern, Muskeln, Nerven und Gelenken dar. Die Handwurzel (Carpus) besteht aus acht Handwurzelknochen (Kahnbein, Mondbein, Kopfbein, Großes Vieleckbein (Os trapezium), Kleines Vieleckbein, Dreieckbein, Erbsenbein, Hakenbein), die gelenkig miteinander verbunden sind. Diese Knochen liegen in zwei Reihen angeordnet und bilden mit Speiche und Elle das Handgelenk.

An die Handwurzel schließt sich die Mittelhand an, die aus fünf lang gestreckten Mittelhandknochen besteht. Den frei beweglichen Teil der menschlichen Hand stellen die fünf Finger mit ihren insgesamt 14 Fingerknochen dar - zwei für den Daumen und je drei für die anderen vier Finger.

Wie funktioniert die Bewegung der Hand?

Die Muskulatur der Hand ist sehr komplex, wobei sie nur einen Teil der Bewegung in der Hand ermöglicht. Die meisten der 33 an der Handbewegung beteiligten Muskeln liegen im Unterarm. Diese entsenden ihre Sehnen zur Kraftübertragung in die Hand.

Eine Gruppe von kräftigen Muskeln in der Handfläche bildet den Daumenballen (Thenar) und ellenseitig den Kleinfingerballen (Hypothenar). Kleinere Muskeln liegen eingebettet zwischen den Mittelhandknochen.

Wie ist die Hand mit Nerven versorgt?

Drei Nerven versorgen die Hand: der Ellennerv (Nervus ulnaris), der Mittelarmnerv (Nervus medianus) und der Speichennerv (Nervus radialis). Die Blutversorgung erfolgt über die Speichenarterie (Arteria radialis) und Ellenarterie (Arteria ulnaris), die miteinander verbunden sind.

Eine robuste Sehnenplatte (Palmaraponeurose) schützt die Handfläche und erlaubt ihr einen kraftvollen Griff. Zahlreiche Sensoren an den Fingerenden ermöglichen die ungewöhnlich hohe Präzision der menschlichen Hand. Allein in der Handinnenfläche nehmen etwa 17.000 Fühlkörperchen (140 pro cm²) Druck-, Bewegungs- und Vibrationsreize auf.

Handschmerzen: Erkrankungen der Hand und der Finger

Anatomie der hand sehnen und muskeln
Anatomie der hand sehnen und muskeln
Am Handgelenk verläuft das Karpalband, das beim Karpaltunnelsyndrom den Mittelarmnerv einengt. © Henrie, Adobe Stock

Durch die enorme Komplexität der Hand als Instrument und Sinnesorgan sind Erkrankungen im Bereich der Sehnen und Nerven keine Seltenheit. Sie können aufgrund der Bedeutung der Hand im Alltag den Betroffenen enorm beeinträchtigen. Folgende Erkrankungen von Hand und Fingern treten in unserer Praxis häufig auf:

Wo verlaufen die Sehnen in der Hand?

Die Sehnen der Handstrecker verlaufen über den Handrücken bis zu den Fingerendgliedern, die Beugesehnen verlaufen dagegen über die Handinnenfläche (Hohlhand) zu den Fingern.

Welche Muskeln gibt es in der Hand?

Bei den Handmuskeln unterscheidet man zwischen der radialseitig befindlichen Thenarmuskulatur des Daumenballens, der ulnaren Hypothenarmuskulatur des Kleinfingerballens sowie der Muskulatur der Hohlhand. Die über Gelenke miteinander in Verbindung stehenden Knochen der Hand werden auch von der Unterarmmuskulatur bewegt.

Wie heißen die Teile der Hand?

Die drei Bereiche der Hand.
Die Handwurzel (Carpus) mit 8 Handwurzelknochen (Ossa carpi, Karpalia): ... .
Die Mittelhand (Metacarpus) mit 5 Mittelhandknochen (Ossa metacarpi): ... .
Die 5 Finger (Digiti manus) mit 14 Fingerknochen:.

Was ist wenn die Hand weh tut?

Wenn die Hand schmerzt, kann Arthrose die Ursache sein. Die Hand besteht aus 27 Knochen, 36 Gelenken, dazu aus etlichen Muskeln, Sehnen und Nerven - alles auf engstem Raum. Da muss der Arzt schon genau hinschauen, wenn etwas mit der Hand nicht stimmt.