17 Grad in der Wohnung Schimmel

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Schimmelbildung im Winter:Nicht beim Heizen geizen

17. Mai 2010, 20:52 Uhr

Lesezeit: 3 min

In Millionen Wohnungen wuchern Schimmelkulturen. Ein hausgemachtes Problem, denn drastisches Wärmedrosseln und falsches Lüften lassen die Pilze sprießen.

Aus Sorge vor hohen Energiekosten begehen Millionen Bundesbürger den gleichen Fehler: Sie knausern tagsüber beim Heizen, machen es sich abends mollig warm - und holen sich damit immer öfter den Schimmel ins Haus.

Schimmelbefall ist gerade in der kalten Jahreszeit ein Problem: Je stärker eine Wohnung auskühlt, desto besser blühen die Pilzkulturen.

(Foto: Foto: ddp)

Gerade bei klirrender Kälte ist es aber wichtig, gleichmäßig durchzuheizen und viel zu lüften, wie der Leiter des unabhängigen Bochumer Instituts für angewandte Bauwerksdiagnostik (Ifab), Gernot Henrich, erklärt. Das halte die Pilzkulturen draußen und schone sogar den Geldbeutel.

Viele Pilze "blühen" unsichtbar

Falsches Wohnverhalten und übertriebenes Energiesparen trage dazu bei, dass sich Schimmel in schlecht geheizten Häusern massiv ausgebreitet habe, sagt der Energieexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Christian Michaelis.

Immer mehr Bürger klagen über muffigen Geruch in ihren vier Wänden, über dunkle Flecken an Wänden und Decken, hinter Schränken und Rollladenkästen. Viele merken nichts, weil manche Pilzarten unsichtbar "blühen". Jedes zweite Haus ist nach Einschätzung des Verbands Privater Bauherren (VPB) mittlerweile vom Schimmelpilz befallen. "Eine Massenplage", sagt Gutachter Henrich.

Betroffen sind Neu- wie Altbauten. Auch in Gebäuden, die jahrzehntelang schimmelfrei waren, wuchern nach einem strengen Winter häufig die Kulturen. Vermieter und Mieter streiten dem Deutschem Mieterbund zufolge zunehmend darüber, wer für die Beseitigung aufkommen muss.

Hausgemachtes Problem

Für Ifab-Leiter Henrich ist klar: Die Feuchtigkeitsprobleme in Häusern sind zum Großteil hausgemacht. Was die Pilze drinnen zum Sprießen bringt, ist der unselige Mix aus drastischem Wärmedrosseln und falschem Lüften, so die Erfahrungen des Fachmanns. Bauphysikalische Mängel seien weniger das Problem.

Verbraucher sollten wissen: Je stärker eine Wohnung auskühlt, desto besser können die Pilzkulturen blühen. Wird ein Raum nur noch spärlich beheizt, schlägt sich auf den kalten Wänden unweigerlich die Feuchtigkeit nieder, die beim ganz normalen Wohnen entsteht - durch Schwitzen, Atmen, Duschen, Putzen oder Kochen. Wird aus Furcht vor Wärmeverlust dann auch noch mit dem Lüften gegeizt, ist der Sporenbefall nicht mehr zu stoppen. Die Feuchtigkeit muss aber aus der Wohnung raus.

Sparsamkeit wird etwa dann zum Bumerang, wenn Heizkörper nur noch in einzelnen Räumen laufen, aber die Türen offen stehen. Oder wenn die Heizung aus Sorge über die Energiekosten im ganzen Haus tagsüber radikal heruntergefahren wird. Wenn Schlafzimmer und Bad gerade mal noch zwölf oder 14 Grad warm sind, das Wohnzimmer nur noch 16 Grad. Und wenn die Heizkörper dann wieder voll aufgedreht werden, um die Räume abends wieder warm zu bekommen.

Das ständige Auf und Ab begünstige nicht nur die Schimmelbildung. Es sei auch "energetisch unsinnig und teuer", sagt Henrich. Ausgekühlte Räume brauchten jede Menge Energie, um wieder auf ein angenehmes Raumklima zu kommen. Wer eine Wohnung dagegen konsequent auf mittlerem Niveau durchheizt, kommt nach Berechnungen des Fachmanns billiger davon.

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17 Grad in der Wohnung Schimmel

Bildrechte: pa/dpa Themendienst/Andrea Warnecke

Erste Hilfe bei Schimmel: Wenn die Wohnung bläulich blüht

    Sparen beim Heizen: Droht jetzt mehr Schimmel in den Wohnungen?

    Besonders in der kalten Jahreszeit kann sich in der Wohnung Schimmel bilden - vor allem, wenn aufgrund der hohen Energiekosten beim Heizen gespart wird. Schimmel ist schädlich für die Gesundheit. Wie kann man ihn entfernen und die Ursache beseitigen?

    Die Energiepreise explodieren, da heißt es sparen, wo es geht. Die behaglichen 22 oder mehr Grad Celsius Wohlfühltemperatur in der Wohnung sind in diesem Winter für viele Wunschdenken - vor allem für Haushalte mit niedrigem Einkommen. Wer seine Heizung aber zu sehr drosselt, um zu sparen, riskiert nicht nur Erkältungen, sondern auch erhöhte Gefahr zur Schimmelbildung, warnt der Eigentümerverband Haus und Grund.

    Wer weiß, wie Schimmel entsteht, hat aber auch bei gedrosselten Temperaturen die Möglichkeit, die Gefahr von Schimmelbildung zu reduzieren.

    Wie entsteht Schimmel?

    Mögliche Ursachen für Schimmel sind schlecht gelüftete und wenig geheizte Räume, kalte Außenwände oder bauliche Mängel wie defekte Fassaden oder Dächer. In jeder Wohnung wird Feuchtigkeit produziert. Diese Feuchtigkeit wird an die Raumluft abgegeben. Wenn die Luft warm ist, kann sie am meisten Feuchtigkeit aufnehmen. Ist die Luft hingegen kalt und verbraucht, schlägt sich die überschüssige Feuchtigkeit, die durch die Luft nicht mehr gebunden werden kann, an den kältesten Stellen im Raum nieder. Dort kann dann Schimmel entstehen.

    Wo findet sich Schimmel?

    Schimmel findet sich oft am Fenster, hinter Gardinen, Bildern, großen Möbeln, die an der Außenwand stehen, im Bad an den Fugen. Erkannt wird er häufig erst, wenn die charakteristische dunkelgraue Verfärbung einsetzt. Schimmel sieht nicht nur eklig aus, sondern kann auch die Gesundheit gefährden und die Bausubstanz schädigen.

    Was ist Schimmel?

    Schimmelpilze sind bestimmte Pilzarten, die aus Zellfäden und Sporen bestehen. Die häufig farblosen Zellfäden selbst sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Um sich zu vermehren, bilden Schimmelpilze Sporen aus, die überall durch die Luft schwirren. Normalerweise sind diese harmlos – erst, wenn sie eine gewisse Konzentration übersteigen, können sie Probleme bereiten. Das Umweltbundesamt klärt in der Broschüre "Schimmel im Haus" über Ursachen, Wirkungen und Abhilfe auf.

    Wie kann man Schimmel verhindern?

    Es gibt insgesamt drei Stellschrauben, an denen man drehen kann, um Schimmelbildung zu vermeiden. Schimmelsporen brauchen, um sich zu vermehren, einen Nährboden, Feuchtigkeit und Kälte.

    Punkt 1: Klug heizen – "Heizung aus" ist keine Alternative

    Bei einem älteren, ungedämmten Haus ist die Oberflächen-Temperatur der Außenwand innen, entsprechend der Außenlufttemperatur. Die Raumluft ist häufig wärmer als die Temperatur an den kühlen Außenwänden, Fenstern oder am Boden. Wenn man unzureichend heizt und die Raumluft kühl bleibt, kann sie nur wenig Feuchtigkeit binden, sodass sie an kalten Bauteilen kondensiert. "Wenn es an bestimmten Stellen feucht ist, also mehr als 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit, und das über einen längeren Zeitraum, sagen wir mal zwei Tage, und ein Bauteil kühl ist, das heißt unter +12,6 Grad Oberflächentemperatur fällt, dann entsteht eventuell Schimmel", sagt Gisela Kienzle, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale Bayern e.V.

    Ihre Empfehlung lautet daher, in Räumen, in denen man sich aufhält wie Wohnzimmer, Arbeitszimmer oder Schlafzimmer die Raumtemperatur auf mindestens 18 Grad zu heizen. "Heizen Sie die Räume auf 18 Grad Raumlufttemperatur. Etwa vier Grad wandern bei alten Häusern ab. So hat die Außenwand innen immer noch mehr als die +12,6 Grad." In nicht oder wenig genutzten Räumen könne man die Temperatur gegebenenfalls auch auf 16 Grad drosseln, weil dort auch weniger Luftfeuchtigkeit anfalle, sagt Kienzle. Bei den kühleren Räumen sollten aber die Zimmertüren geschlossen werden.

    Energiesparen: keine zu drastischen Schritte

    Ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6 Prozent Heizenergie, meint Gisela Kienzle. Wer also von 22 Grad Raumtemperatur auf 20 Grad drosselt, hat schon eine Energie-Ersparnis von über 10 Prozent – ohne, dass die Gefahr für Schimmelbildung erhöht wird.

    "Was mir wirklich wichtig ist: Es gibt Nutzer, die können noch sparen. Und es gibt Leute, die haben schon alles ausgereizt. Diese sparsamen Menschen noch weiter zum Sparen anzuhalten, wollen wir nicht. Wenn sie noch weniger oder gar nicht mehr heizen, bekommen sie ein Schimmelproblem. Davor wollen wir warnen, denn sie bekommen durch das Nicht-Heizen andere Probleme", sagt Gisela Kienzle.

    In gedämmten Wohnungen betragen die Temperaturunterschiede zwischen Raumluft und Bauteil nur wenige Grad, das gilt auch, wenn die Temperaturen auf 18 Grad oder weniger gedrosselt werden. Die Gefahr, dass sich hier Schimmel bildet, ist deutlich geringer.

    Punkt 2: Lüften und Feuchtigkeit reduzieren

    Achten Sie auf die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Sie sollte idealerweise zwischen 40 und maximal 60 Prozent liegen. In einem Drei-Personen-Haushalt entstehen durchschnittlich sechs bis zehn Liter Wasser am Tag durchs Kochen, Duschen, Wäschetrocknen, Atmen. Zu den Räumen mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit zählen Küche, Bad und Schlafzimmer. Mithilfe eines Hygrometers - am besten mit einem Schimmel-Warnsignal (einer sogenannten Taupunktanzeige) – kann man die Luftfeuchtigkeit messen. Das Gerät ist kostengünstig in Baumärkten zu haben, mobil in der Wohnung einsetzbar und hilft festzustellen, wann wieder gelüftet werden muss.

    Beim Lüften sollten die Fenster in allen Räumen geöffnet werden. Es sollte einige Minuten stoßgelüftet werden, bis die Luft sich ausgetauscht hat. Besonders wichtig sei dies, nachdem "Feuchtigkeitsspitzen" entstanden seien, sagt Kienzle, also nach dem Aufstehen, Duschen, Kochen. Fenster dauerhaft zu kippen, ist der falsche Weg. Wichtig ist zudem, das Thermostatventil an der Heizung vor dem Lüften auf 0 zu stellen und erst danach wieder anzudrehen.

    Punkt 3: Schimmel den Nährboden entziehen

    Tapete an der Außenwand ist ein hervorragender Nährboden für die Schimmelsporen. Wenn man ihnen diesen Nährboden entzieht, kann man das Schimmelproblem eindämmen. Dazu muss die Tapete und/oder die Dispersionsfarbe, mit der üblicherweise gestrichen wird, gründlich entfernt werden. Dann könne die Wand mit einer Silikatfarbe gestrichen werden. Es gäbe mineralische Farbzusammensetzungen, von der sich der Schimmel nicht ernähren könne, sagt Kienzle. Aus diesem Grund wären zum Beispiel früher Kirchen gekalkt worden. Wichtig ist, bei der Renovierung keine halben Sachen zu machen, sondern – wenn man handwerklich nicht sonderlich beschlagen ist – es professionell anzugehen.

    Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Ulrich Niehoff

    Die Ursache von Schimmel muss beseitigt werden.

    Wer ist am Schimmel schuld: Mieter oder Vermieter?

    Schimmelbildung zu verhindern – gerade in ungedämmten Häusern – ist ein komplexes Unterfangen. Es müssten viele Faktoren zusammenpassen, die man aber beeinflussen könne, so Kienzle. Oftmals entbrennt ein Streit zwischen Mieter und Vermieter, wer an einem Schimmelbefall schuld ist. Verhält sich der Mieter falsch oder sind doch bauliche Mängel die Ursache? Denn auch diese können Schimmel hervorrufen – zum Beispiel durch Wärmebrücken. Das sind Stellen in Gebäudebauteilen, die wärmedurchlässiger sind als andere Bauteile. Das können zum Beispiel undichte Fugen am Fenster oder Übergänge zwischen unterschiedlichem Mauerwerk sein. Dann können Mieter sich noch so anstrengen, es schimmelt trotzdem. Gisela Kienzle verweist darauf, dass die Verbraucherzentralen genau dazu auch Beratungen anbieten, in denen sie versuchen, solche Auseinandersetzungen zu moderieren. Denn meistens sei Schimmel ein Zusammenwirken von mehreren Faktoren.

    • Zum Artikel: Schimmel in der Wohnung: Welche Rechte haben Mieter?

    Fazit: Tipps, um Schimmel zu verhindern

    • Wohnungen ausreichend heizen: Die Temperatur sollte mindestens bei 16 bis 18 Grad liegen, je nach Baustandard und Zimmernutzung, um ein Auskühlen der Wände zu verhindern. Im Winter sollten Sie Ihre Wohnung möglichst gleichmäßig beheizen. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Der Unterschied zu den anderen Zimmern sollte aber keinesfalls über fünf Grad betragen. Das Umweltbundesamt empfiehlt: "Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20 °C betragen, sofern die Temperatur als behaglich empfunden wird. Jedes Grad weniger spart Heizenergie. Unsere Empfehlung für andere Räume: in der Küche: 18 °C, im Schlafzimmer: 17 °C."
    • Schließen Sie die Türen zu kühlen Zimmern: Sonst zieht die feuchte, warme Luft dort hin und kondensiert an den kalten Wänden. Betroffen sind oft Schlafzimmer, denn das sind häufig die kühlsten Räume. Im Schlaf entsteht viel Feuchtigkeit - wir schwitzen und auch unsere Atmung bringt Feuchtigkeit in den Raum. Lassen Sie deshalb das Schlafzimmer nicht zu sehr auskühlen.
    • Was tun im Urlaub? Wenn Sie im Urlaub sind, sollten Sie die Türen aller Zimmer öffnen, so verteilt sich die noch vorhandene Feuchtigkeit gleichmäßig über die Räume.
    • Heizkörper nicht verdecken: Mithilfe von Heiz-Thermostaten können Wunschtemperaturen gehalten werden. Man sollte darauf achten, dass Heizkörper und Thermostate nicht durch Möbel oder Gardinen verdeckt werden.
    • Fenster auf und stoßlüften! Öffnen Sie mindestens zwei- bis dreimal am Tag die Fenster in allen Räumen möglichst weit. Im Winter reichen fünf bis zehn Minuten, wenn richtiger Durchzug herrscht.
    • Die Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Mithilfe eines Hygrometers können Sie die Luftfeuchtigkeit messen. Sie sollte in Räumen idealerweise 60 Prozent nicht überschreiten.
    • Wäschetrocknen: Keine Wäsche in der Wohnung trocknen oder mehrfach Feuchtespitze weglüften.
    • Wärmebrücken: Achten Sie besonders auf schlecht gedämmte Außenwände. Hier kann feuchte, warme Luft schnell abkühlen und kondensieren. Damit die Luft hier trotzdem möglichst gut zirkulieren kann, sollten Sie darauf verzichten, Möbelstücke direkt vor diese Wände zu stellen. Auch auf große Bilder oder dicke Vorhänge sollten Sie hier verzichten. Der Abstand zur Wand sollten mindestens 15 Zentimeter betragen.
    • Feuchtigkeit abwischen: Fenster sind Kälte und Feuchtigkeit besonders stark ausgesetzt. Sie kühlen stärker ab, es bildet sich mehr Kondenswasser. Es lohnt sich, beschlagene Fensterscheiben mit einem Tuch trocken zu wischen.
    • Schimmel im Bad: Auch feuchte Gummidichtungen, Silikonfugen an Dusche und Badewanne oder nasse Fliesen sollten Sie trocknen. Das verringert das Schimmelrisiko. Verfärbte Fugen und Silikonabdichtungen an Dusche und Wanne sind aber nicht immer Schimmel. Rosa Verfärbungen weisen auf Bakterien hin, die Seifenreste lieben. Ihnen kann man am besten mit Reinigungsmitteln und Bürste zu Leibe rücken. Schwarze Verfärbungen jedoch weisen auf Schimmel hin, den man mit speziellen Anti-Schimmel-Mitteln beseitigen kann. Wenn sich Silikonabdichtungen gar nicht mehr reinigen lassen, kann man sie komplett entfernen und erneuern. Aber das Wichtigste ist, die Ursachen für Schimmelbildung zu bekämpfen. Das heißt: Fliesen, Armaturen und Dusche immer sorgfältig abtrocknen und ausreichend lüften! Sonst kommt der Schimmel wieder.
    • Zum Artikel: "Silberfische in Bad und Küche - Indikator für Schimmel"

    Schimmel entfernen: So geht es

    Wenn Sie schon Schimmel in der Wohnung haben, ist es zunächst wichtig, die Ursachen für den Pilzbefall zu klären. Wenn beispielsweise ein Riss in der Fassade für feuchte Wände sorgt, hilft es wenig, die Schimmelflecken wegzuputzen, denn sie würden schon kurze Zeit später zurückkehren. Sind die Ursachen beseitigt, kann man oberflächlich befallene Flächen, die kleiner sind als ein halber Quadratmeter, selbst reinigen.

    Nur ausreichend geschützt arbeiten

    Wenn Sie Schimmel entfernen wollen, sollten Sie Gummihandschuhe, Mundschutz und eine Schutzbrille tragen. Allergiker, chronisch Kranke und immungeschwächte Menschen sollten keinesfalls selbst sanieren und sich währenddessen auch nicht im Raum aufhalten. Stark befallene Flächen sollten Sie möglichst rasch behandeln, damit nicht unnötig Sporen aufgewirbelt werden.

    Ab auf den Müll!

    Poröse Materialien wie Tapeten, Holzverkleidungen oder Sofas lassen sich kaum sanieren. Am besten entsorgen Sie diese. Der beim Sanieren anfallende Abfall gehört gut in Plastikbeutel verpackt in die Mülltonne oder auf den Wertstoffhof. Beseitigung Sie können die befallenen Flächen absaugen, wenn Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter oder dem TÜV-Siegel "Für Allergiker geeignet" besitzen. Der Staubsaugerbeutel gehört danach auf den Müll. Waschen Sie oberflächlich befallenes Metall, Glas oder lackiertes Holz mit Haushaltsreiniger. Anschließend reiben Sie die Flächen mit achtzigprozentigem Alkohol ab und lassen Sie alles gut einwirken und trocknen. Um den Feinstaub zu entfernen, sollten Sie danach auch die gesamte Umgebung putzen.

    Schimmel sollte nur ausreichend geschützt entfernt werden.

    Beseitigung mit Alkohol

    Sie können die befallenen Flächen absaugen, wenn Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter oder dem TÜV-Siegel "Für Allergiker geeignet" besitzen. Der Staubsaugerbeutel gehört danach auf den Müll. Waschen Sie oberflächlich befallenes Metall, Glas oder lackiertes Holz mit Haushaltsreiniger. Anschließend tupfen Sie die Flächen mit achtzigprozentigem Alkohol ab und lassen Sie alles gut einwirken und trocknen. Um den Feinstaub zu entfernen, sollten Sie danach auch die gesamte Umgebung putzen.

    Hausmittel wirken ausgezeichnet

    Die Stiftung Warentest hat Hausmittel gegen Schimmel getestet und festgestellt, dass sie ausgezeichnet wirken: "Den Schimmel kann man mit Isopropylalkohol oder Brennspiritus einpinseln oder einsprühen und eine halbe Stunde wirken lassen. Danach ist er tot", stellt Michael Koswig von der Stiftung Warentest fest. Wer ganz sichergehen möchte, kann das ein oder zweimal wiederholen.

    Der Vorteil von Hausmitteln: Der Alkohol verdunstet, nach dem Lüften bleibt in der Wohnung nichts Giftiges zurück. Kritisch sieht der Schimmelexperte hingegen Wirkstoffe, die dauerhaft gegen Schimmel vorbeugen sollen. "Bei Giftstoffen, die Schimmelpilze abtöten können, stellt sich die Frage, ob diese gesund für den Menschen sind", merkt Koswig an. Stiftung Warentest hat ein Special zum Thema "Schimmel im Haus" veröffentlicht.

    Finger weg von Essig!

    Mit Essig oder Essigreiniger sollten Sie Schimmel hingegen nicht bekämpfen. Denn die darin enthaltenen organischen Nährstoffe können das Schimmelwachstum fördern.

    Große Sanierungen vom Profi machen lassen

    Bei größeren Schimmelschäden sollten Sie sich an eine Fachfirma wenden, die sich mit den Schutzmaßnahmen und Vorschriften auskennt.

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    Bildrechte: pa/Zoonar/Heiko Kueverling

    Manchmal kann nur noch ein Profi helfen.

    Schimmel: Auswirkungen auf die Gesundheit

    Allergiker, Asthmatiker und Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für Erkrankungen, die durch herumfliegende Sporen ausgelöst werden können.

    Aber auch Menschen ohne Vorbelastungen können Symptome wie Augenbrennen, Atemprobleme, Schleimhautreizungen, Kratzen im Rachen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm- und Gelenkbeschwerden oder gar Neurodermitis bekommen. Doch ist es schwierig, diese Krankheitssymptome direkt auf die Schimmelbelastung zurückzuführen. Denn es sind so unspezifische Symptome, dass sie auch auf andere Krankheiten zutreffen könnten.

    Wie viel Grad damit es nicht schimmelt?

    Für das Badezimmer werden 23 Grad Celsius empfohlen. Im Schlafzimmer und in der Küche hingegen beträgt die ideale Temperatur etwa 18 Grad Celsius. Um Schimmel vorzubeugen, darf die Temperatur in der Wohnung nicht unter 14 Grad Celsius sinken.

    Sind 17 Grad in der Wohnung zu kalt?

    Liegt die Temperatur in der Wohnung dann bei 17 Grad Celsius, ist die Wohnqualität beeinträchtigt. Unter Umständen leidet sogar die Gesundheit, insbesondere wenn Kleinstkinder oder ältere Menschen betroffen sind.

    Sind 18 Grad in der Wohnung zu kalt?

    Aktuelle Mindesttemperatur: Tagsüber 20 Grad in der Wohnung Zwischen 23.00 bzw. 24.00 und 6.00 Uhr reichen auch 18 Grad Celsius aus. Bei weniger als 20 Grad in der Wohnung fangen viele Menschen an zu frieren. Bei 18 Grad besteht sogar die Gefahr, sich zu erkälten.

    Sind 15 Grad in der Wohnung zu kalt?

    „Bei Zimmertemperaturen von 15 bis 16 Grad Celsius wird die Grenze zur Gesundheitsgefährdung überschritten. Außerdem drohen Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilz, wenn die Wohnung nicht ausreichend geheizt wird“, sagte Lukas Siebenkotten.