Es gibt vier grundlegend unterschiedliche Herdarten, die heutzutage gebräuchlich sind: Gas, Elektro-Masse-Kochplatten, Glaskeramik und Induktion. Jede Herdart hat ihre ganz spezifischen Vor- und Nachteile, und nicht jedes Kochgeschirr kann auf jedem Herd in gleicher Weise seine Leistung erbringen. Insofern ist von Vorteil, sich mit den Eigenheiten des eigenen Herdes vertraut zu machen und diese bei der Auswahl des Kochgeschirrs im Hinterkopf zu behalten. Show Gasherde Die älteste heute noch gebräuchliche Herdart ist der Gasherd. Eine offene Flamme erhitzt direkt den Kochgeschirrboden. Die Verbreitung von Gasherden ist in Europa sehr unterschiedich: Während z.B. in Deutschland elektrische Herdarten den Bestand dominieren, ist es z.B. in Italien der Gasherd. Ein Exot ist die Technik "Gas unter Glaskeramik", sie soll hier nicht weiter betrachtet werden. Vorteile eines Gasherdes+ schnelle, verzögerungsfreie Hitzeregulierung + robust, langlebig + nahezu jedes Kochgeschirr kann verwendet werden Nachteile eines Gasherdes- offene Flamme stellt Brand- und Verbrennungsgefahr dar (Topflappen, Geschirrtücher etc. stets von der Flamme fern halten) - Hitze gerade in den unteren Bereichen oft nicht so fein regulierbar - zu große Flamme kann Griffe beschädigen
Elektro-Masse-Herd (Kochplatten) Diese Art des Elektroherdes war über Jahrzehnte der Standard und findet sich auch heute noch in vielen Mietwohnungen als Grundausstattung. In eine gusseiserne Platte sind unterseitig ringförmig Heizdrähte in Isoliermasse eingelassen. Aus Gründen der Wärmeausdehnung befindet sich mittig eine unbeheizte Vertiefung. Die Heizdrähte erwärmen die Platte und diese dann durch Wärmeleitung den Kochgeschirrboden. In anderen Teilen der Welt sind auch spiralförmige Elektro-Masse-Kochplatten gebräuchlich. Vorteile eines Elektro-Masse-Herdes+ robust und langlebig + nahezu jedes Kochgeschirr kann verwendet werden Nachteile eines Elektro-Masse-Herdes- lange Anheizzeit - sehr träge / lange Verzögerung bei der Hitzeregulierung - Kochzonen auch nach Gebrauch noch sehr lange sehr heiß (Brand-/Verbrennungsgefahr)
Wärmestrahler-Herde (Glaskeramikkochfelder) In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fand eine Neuerung bei den Elektroherden Einzug in viele Küchen, das Glaskeramikkochfeld. Vor allem durch sein gänzlich anderes Erscheinungsbild, das eine elegante Integration in die Arbeitsplatte ermöglichte, fand es schnell Zuspruch. Unter einer weitestgehend ausdehnungsneutralen Scheibe aus Glaskeramik befinden sich Heizelemente. Die Wärmestrahlung der Heizelemente durchdringt die Glaskeramik und wird vom Kochgeschirrboden aufgenommen. Dies ist die hauptsächliche Form der Wärmeübertragung. Erst in zweiter Linie wird Wärme, wie beim Elektro-Masse-Herd, auch durch Wärmeleitung von der Glaskeramik auf den Kochgeschirrboden übertragen. Vorteile eines Glaskeramikkochfeldes+ optisch ansprechend Nachteile eines Glaskeramikkochfeldes- lange Anheizzeit - sehr träge / lange Verzögerung bei der Hitzeregulierung - Kochzonen auch nach Gebrauch noch sehr lange sehr heiß (Brand-/Verbrennungsgefahr) - zu große Kochzone kann Griffe beschädigen - Glaskeramik kann zerkratzen oder im Extremfall brechen
Induktionsherd Die Induktionstechnik ist im Bereich der Elektroherde der aktuelle Entwicklungsstand. Dank sinkender Preise kostet ein Induktionskochfeld heute oft kaum mehr als ein Glaskeramik-/Wärmestrahlerkochfeld, von dem es ausgeschaltet kaum zu unterscheiden ist, denn auch hier bildet eine weitestgehend ausdehnungsneutrale Scheibe aus Glaskeramik das Gesicht des Kochfeldes nach außen Unter der Glaskeramik befinden sich ringförmige Spulen aus Kupfergeflecht. Diese erzeugen, gesteuert von einer Elektronik, ein oszillierendes Magnetfeld, welches im Kochgeschirrboden einen Wirbelstrom erregt, der durch den Widerstand des Bodens wiederum Wärme erzeugt. Bei Induktionskochfeldern wird Wärme also nicht durch Wärmeleitung (wie bei Elektro-Masse-Kochplatten) und auch nicht durch Wärmestrahlung (wie bei Glaskeramikkochfeldern) an das Kochgeschirr übertragen, sondern direkt im Kochgeschirrboden "erzeugt". Dadurch entstehen nur geringe Energieverluste, was diese Art des Kochens sehr effizient macht. Nehmen Sie einen Magneten (z.B. einen Kühlschrankmagneten) und halten Sie diesen auf die Unterseite (Aufstandfläche) des Kochgeschirrs. Bleibt der Magnet haften, ist der Boden ferromagnetisch und somit für Induktionsherde prinzipiell geeignet. Vorteile eines Induktionsherdes+ extrem schnell, im Prinzip wie Gas + fein dosierbar + kaum Brandgefahr und nur geringe Verbrennungsgefahr; Kochfeld wird durch vom Kochgeschirr rückübertragene Wärme höchstens so heiß wie das Kochgeschirr + vergleichsweise energiesparendes Kochen möglich + optisch ansprechend Nachteile eines Induktionsherdes- funktioniert nur mit geeignetem Kochgeschirr (Boden muss ferromagnetisch sein) - nicht jedes prinzipiell induktionsgeeignete Kochgeschirr wird von der Kochfeldelektronik auch erkannt (sehr kleine Durchmesser sind oft problematisch) - bei mehrschichtigem Kochgeschirr (z.B. Edelstahl mit Thermoboden) können Pfeif-/Brummgeräusche entstehen (siehe unten) - Hitzeregulierung in den untersten Leistungsstufen erfolgt oft durch gepulste An-/Aus-Schaltung (wie bei Mikrowelle), daher Boden mit guter Wärmespeicherung zur Glättung der Welligkeit vorteilhaft Wie kann ich meine alte Töpfe auf Induktion verwenden?Mit praktischen Adapterplatten kannst Du jeden Topf mit ebenem Boden zum Induktionstopf machen. Die runde Adapterplatte besteht aus leitendem Eisen und wird beim Kochen unter den Topf gelegt. So können elektromagnetische Impulse weitergeleitet werden und Hitze entsteht – ganz wie beim normalen Induktionstopf.
Was passiert wenn man falschen Topf auf Induktionsherd stellt?Was passiert beim »falschen« Kochgeschirr? Nichts! Werden Töpfe und Pfannen auf einem Induktionsherd verwendet, die nicht zum Kochen mit Induktion geeignet sind, geht dabei nichts kaputt – weder Kochfeld noch Geschirr. Es passiert rein gar nichts.
Sind Induktionsfähige Töpfe magnetisch?Lösung. Bei Kochfeldern mit Induktionsbeheizung wird die Wärme direkt im Topfboden durch ein hochfrequentes, elektrisches Magnetfeld erzeugt. Der Topfboden muss daher auch magnetisch sein.
Warum funktionieren Töpfe nicht auf Induktion?Für das Kochen auf einem Induktionskochfeld müssen Sie spezielles ferromagnetisches Geschirr verwenden. Eignen sich die Kochgefäße nicht für Induktion, erkennt das Gerät sie erst gar nicht und kann sie folglich auch nicht erhitzen.
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