Wie läuft es bei einer Ebbe ab?

Ebbe und Flut wechseln sich täglich ungefähr alle sechs Stunden ab. An einem Tag treten also zwei Mal Ebbe und zwei Mal Flut auf.

Eine bekannte Szene am Urlaubsstrand: Man verbringt mit seinem Kind Stunden damit, eine schöne Sandburg zu bauen. Der Platz scheint ideal, keine Welle bedroht das Kunstwerk. Doch am Abend ist nichts mehr davon übrig – das Meer hat die Burg vollkommen verschluckt.

Mond und Meer bestimmen die Gezeiten

Daran ist der Mond schuld. Obwohl der Mond mehrere hunderttausend Kilometer von der Erde entfernt ist, zieht er das Wasser unseres Planeten durch die Wirkung seiner Gravitationskräfte an. Doch diese Kraft ist nicht überall auf der Erde gleich stark. Auf der Seite, die dem Mond zugewandt ist, ist der Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern am geringsten und somit die Anziehung am stärksten.

Die Folge: Das Meer zieht sich zusammen und es entsteht ein Flutberg aus Wasser. Zeitgleich türmt sich auf der mondabgewandten Seite ein zweiter Flutberg auf. Dieser entsteht durch die sogenannte Fliehkraft, die auf einen Körper bei Drehbewegungen einwirkt. Durch die Rotation der Erde wird das Wasser auf der mondabgewandten Seite also von der Erde weggedrückt.

Erdgravitation sorgt für Flutwanderung

Wer an einem Strand genau zwischen den beiden Flutbergen sitzt, kann die Ebbe beobachten. Denn das Wasser, das sich dort für gewöhnlich befindet, wird weggezogen. Die Zeit von Ebbe zu Ebbe oder von Flut zu Flut wird als Tide bezeichnet. Eine Tide dauert zwischen zwölf und dreizehn Stunden. Bleibt man eine halbe Tide, also etwa sechs Stunden an dem Strand sitzen, kommt das Wasser zurück und die Flut tritt ein – der Erddrehung sei Dank. Sie sorgt dafür, dass sich die Wasserberge über die Oberfläche des Planeten bewegen.

Spring- und Nippflut: die Sonne als Komplize des Mondes

Der Mond ist zwar der Hauptverantwortliche für Ebbe und Flut, doch auch die Sonne trägt zu einem Drittel bei. Eigentlich ist das nahe liegend, schließlich ist sie gigantisch und hat eine 200-mal größere Anziehungskraft als der Mond. Aber sie ist auch 400-mal so weit von uns entfernt, weshalb ihr Effekt geringer ist als der des Mondes. Die Sonne ist quasi der Komplize – sie kann Ebbe und Flut sowohl schwächen als auch verstärken.

Diese Phänomene nennt man Spring- und Nippflut. Die Springflut tritt bei Neu- und Vollmond auf. Zu diesem Zeitpunkt stehen Mond, Erde und Sonne in einer Reihe. Die Sonne verstärkt die Anziehungskraft des Mondes. Während der Nippflut wirkt sie ihm entgegen, denn bei Halbmond stehen Sonne und Mond im rechten Winkel zur Erde. Die Gravitationen gleichen sich aus und die Gezeiten werden geschwächt.

Unterschiedliche Gezeiten: Ebbe und Flut variieren

Da die Erde keine glatte Oberfläche, sondern Höhen und Tiefen hat, sind Ebbe und Flut von Ort zu Ort unterschiedlich stark. Die Kontinente wirken als Hindernisse und auch die Größe des Ozeans spielt eine Rolle. In großen Meeren, wie zum Beispiel dem Pazifik, können die Wassermassen leichter bewegt werden als im vergleichsweise kleinen Mittelmeer, welches von viel Land umgeben ist.

Nun müsste man vermuten, dass wegen ihrer geringen Größe weniger starke Gezeiten an der Nordsee zu beobachten sind. Doch jeder, der dort einmal Urlaub gemacht hat, konnte sich vom Gegenteil überzeugen. Der Grund: Die Nordsee ist mit dem großen Atlantik verbunden. Seine Flutwellen laufen in den Ozean hinein und verstärken dessen Wasseranstieg.

Ebenso ist das bei Ebbe zu beobachten: Zieht sich der Atlantik zurück, zieht er auch Wasser aus der Nordsee mit sich. Wer im Urlaub also gerne Sandburgen baut, sollte besser ans Mittelmeer fahren und die Nordsee eher für ausgedehnte Wattwanderungen nutzen.

Etwa alle 6 Stunden wechseln sich Ebbe und Flut ab. Verantwortlich für die Gezeiten ist der Mond mit seiner Anziehungskraft.

Bei den großen Gewässern der Erde bezeichnen die Gezeiten das regelmäßige Kommen und Gehen des Wassers, Ebbe und Flut. Rund alle 6 Stunden wechseln sich die beiden ab. Den größten Unterschied zwischen Ebbe und Flut gibt es vermutlich in Kanada: dort sind es etwa 15 Meter. An der Nordsee weicht das Wasser bis zu 4 Meter zurück, an der Ostsee nur rund 30 Zentimeter.

Hans-Jügren Brumsack, Forscher: "Ich vergleich das so immer mit einem Mini-Tsunami, der hier die Flutwelle erzeugt, der kommt regelmäßig, ist auch relativ ungefährlich, wenn man sich auskennt in der Gegend, aber wenn sie so wollen, ganz extrem hat man es natürlich dort, wo der offene Atlantik an eine Küste stößt."

Aber wo fließt das Wasser bei Ebbe hin? Ist es wie bei einer Badewanne, jemand zieht den Stöpsel und das Wasser fließt einfach ab? Verantwortlich für die Gezeiten ist der Mond. Durch seine Anziehungskraft wirkt er wie ein großer Magnet. Die Folge: das Wasser fließt nach oben, Richtung Himmel. Dort, wo der Mond der Erde am nächsten ist, befindet sich besonders viel Wasser, eine Art Flutberg entsteht. Doch auch auf der gegenüberliegenden Seite bildet sich ein Flutberg. Die gängigste Theorie besagt: Mond und Erde bewegen sich um einen gemeinsamen Drehpunkt, dadurch entstehen Fliehkräfte, die das Wasser auftürmen. Die Erde dreht sich zusätzlich einmal pro Tag um sich selbst, deshalb kommt es zweimal täglich zu Ebbe und Flut. Durch die Gezeiten entstand auch das Wattenmeer.

Hans-Jürgen Brumsack, Forscher: "Wir betrachten das Wattgebiet als einen Bioreaktor oder als ein Klärwerk. Und das ist genau dieser Effekt, das Wasser dringt ein in den Sand und bei Ebbe verschwindet es wieder, aber die Stoffe, die im Wasser enthalten sind, die bleiben im Sand zurück und die dienen als Nahrungsgrundlage."

Das Wattenmeer ist die Kinderstube für viele Tiere. Einige können sowohl in Salz- als auch in Süßwasser leben, sie haben sich perfekt angepasst; an die Gezeiten und damit an den Mond.

Auch im Video: Warum klebt Leim?

Warum klebt Leim?

Wie läuft es bei einer Ebbe ab?

ZDF Enterprises Warum klebt Leim?

Wie läuft es bei einer Ebbe ab?

Wie schlau sind Sie?

Unser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Intelligenz steigern. Ermitteln Sie Ihren IQ in unserem ultimativen Test!

Was passiert bei der Ebbe?

Ebbe und Flut sind regelmäßig wiederkehrende Wasserbewegungen der Ozeane. Die Ebbe bezeichnet den Zeitraum, in dem das Wasser sinkt, die Flut die Spanne, in der das Wasser steigt. Dies geschieht im Rhythmus von 12 Stunden und 25 Minuten. Dabei senken und heben sich die Ozeane um bis zu 20 Meter.

Wo geht das Wasser bei der Ebbe hin?

Zweimal am Tag zieht sich das Wasser von der Küste zurück, um dann nach und nach wieder zurückzukehren. Die Anziehungskraft des Mondes hebt das Wasser in die Höhe, so dass es einen Flutberg bildet. Dabei bewegt sich die Erde unter dem Flutberg hindurch.

Wie schnell geht das Wasser bei Ebbe zurück?

Bei Ebbe zieht sich das Wasser bis zu 15 km weit zurück.

Wie entsteht Ebbe für Kinder erklärt?

Ebbe und Flut kommen an den Küsten vieler Meere vor. Gemeint ist, dass Hochwasser und Niedrigwasser täglich wechseln. Die Zeit, in der der Wasserstand fällt, also zwischen Hochwasser und Niedrigwasser, nennt man Ebbe. Die Zeit des ansteigenden Wassers, vom niedrigsten Wasserstand bis zum höchsten, nennt man Flut.