Wie lange dauert es bis sich der Körper vom Rauchen erholt?

Frühes Aufhören lohnt sich So erholt sich der Körper nach dem Rauchstopp


Aktualisiert am 03.06.2022Lesedauer: 2 Min.

Wie lange dauert es bis sich der Körper vom Rauchen erholt?

Ein Aufkleber weist auf ein Rauchverbot hin: Bereits 20 Minuten nach der letzten Zigarette spüren Sie die ersten Veränderungen. (Quelle: Zavoral Libor/dpa-bilder)

Raucher leben im Durchschnitt zehn Jahre weniger als Nichtraucher. Doch ein Rauchstopp lohnt sich immer: Wer auf die Zigarette verzichtet, kann wieder so gesund werden wie ein Nichtraucher.

Raucher leben im Durchschnitt zehn Jahre weniger als Nichtraucher. Doch wer das Rauchen aufgibt, kann wieder so gesund werden wie ein Nichtraucher und hat etwa die gleiche Lebenserwartung. Ein Rauchstopp lohnt sich also zu jedem Zeitpunkt. Auch für sogenannte Gelegenheitsraucher.

Bereits nach 24 Stunden erholt sich der Körper

Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich der Körper nach einem Rauchstopp erholt. Bereits nach 20 Minuten lassen sich die ersten Veränderungen feststellen. Puls und Blutdruck sinken auf den Wert vor der letzten Zigarette. Hände und Füße werden fühlbar besser durchblutet, Finger und Zehen sind nicht mehr kälter als normal.

Nach etwa acht Stunden sinkt die Konzentration an giftigem Kohlenmonoxid im Blut auf Normalwerte. Dadurch nimmt der Körper Sauerstoff wieder besser auf. Auch die Atemnot lässt jetzt nach.

Das Risiko für einen Herzinfarkt nimmt nach nur 24 Stunden ab.

Auch Gelegenheitsraucher sind gefährdet

Wer nur auf Partys aus Geselligkeit zur Zigarette greift, lebt zwar gesünder als jemand, der jeden Tag zwei Päckchen Zigaretten inhaliert. Doch auch Gelegenheitskonsum schädigt den Körper. Das Krebsrisiko steigt deutlich an und die Atemwege werden angegriffen. Zu spüren ist dies auch am Tag nach der Party, wenn sich der Hals rau anfühlt und der Kopf schmerzt. Es lohnt sich deshalb auch, auf die Gelegenheitszigarette auf Partys oder in geselliger Runde zu verzichten. Genauso schnell wie sich der Körper nach dem Rauchen erholt, wird er durch das gelegentliche Qualmen geschädigt.

Lohnt sich ein Rauchstopp auch dann, wenn man nur wenige Zigaretten pro Tag raucht?

Auch wenige Zigaretten am Tag schaden der Gesundheit, da sie giftige und zum Teil krebserregende Schadstoffe enthalten, die beim Verbrennen freigesetzt werden und in den menschlichen Körper gelangen. Für viele dieser Substanzen lassen sich keine Grenzen definieren, unterhalb derer sie nicht schädlich wären. Diese Stoffe sind für sich genommen schon eindeutig gesundheitsschädlich, oft verstärken sie sich aber noch gegenseitig, so dass das Gemisch gefährlicher ist als die Summe der Einzelwirkungen.

Zigaretten mit niedrigerem Nikotin- und Teergehalt, die bis vor kurzem noch unter „light“ und „mild“ gehandelt wurden, sind nicht weniger schädlich für die Gesundheit. Im Gegenteil, der Rauch wird tiefer inhaliert und es wird häufiger geraucht, um den Nikotinmangel auszugleichen. Das intensivere und tiefere Inhalieren des Tabakrauchs wird für Formen des Lungenkrebses verantwortlich gemacht, die sich nur schwer behandeln lassen. Jede Zigarette gefährdet also die Gesundheit.

Sollten schwangere Frauen, die rauchen, lieber weiterrauchen?

Rauchen während der Schwangerschaft sollte unter allen Umständen vermieden werden, da es dem ungeborenen Kind schadet (z.B. Frühgeburt, Allergie). Rauchende Schwangere sollten in den ersten Schwangerschaftswochen einen konsequenten Rauchstopp anstreben. Rauchende Partner sollten zumindest in Anwesenheit ihrer schwangeren Partnerin auf das Rauchen verzichten, doch am besten ist der gemeinsame Rauchstopp.

Die hochgiftigen Substanzen, die beim Rauchen in den Körper der Mutter und des Kindes gelangen, können Untergewicht verursachen, die Lungenentwicklung beeinträchtigen und eine erhöhte Anfälligkeit für Asthma sowie allergische Reaktionen bewirken. Das Risiko für Fehl-, Früh- oder Totgeburten steigt. Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen einem plötzlichem Kindstod und Rauchen.

Wie kann ich mir das Rauchen am besten abgewöhnen?

Für den Weg in ein tabakfreies Leben sollte eine Methode gewählt werden, die gut zu der Person der „zukünftigen Nichtraucherin“ bzw. des „zukünftigen Nichtrauchers“ passt. Informieren Sie sich unter Methoden zum Rauchstopp und Unterstützung beim Rauchstopp, welche Angebote zur Tabakentwöhnung es gibt und auf welche Weise Sie die Erfolgschancen Ihres Rauchausstiegs verbessern können.

Werde ich automatisch dicker, wenn ich mit dem Rauchen aufhöre?

Nach einem Rauchstopp werden Sie nicht „automatisch“ dicker. Vielmehr normalisiert sich der Stoffwechsel Ihres Körpers und Sie verbrennen dadurch weniger Kalorien als mit Zigarette. Pro Tag verbrauchen Sie im Schnitt 200 Kalorien weniger. Außerdem erholen sich Ihre Geschmacks- und Geruchsnerven nach dem Ausstieg wieder – vieles schmeckt dann einfach besser.

Auch alte Gewohnheiten können zur Kalorienfalle werden: So manche „frische“ Nichtraucherinnen und Nichtraucher greifen nach einem Rauchstopp in den Situationen, in denen sie früher geraucht haben, zu Süßigkeiten oder Snacks und nehmen dadurch mehr Kalorien auf als vorher. Hinzu kommt, dass Nikotin den Appetit dämpft. Hunger und Appetit sind deshalb typische Entwöhnungserscheinungen bei einem Rauchausstieg.

All diese Faktoren führen dazu, dass bei manchen Menschen der Zeiger der Waage etwas weiter nach rechts wandert, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Ungefähr 60 Prozent der Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, berichten von einer Gewichtszunahme zwischen 2,5 und 4 kg. Nur etwa jede bzw. jeder Zehnte legt bis zu 10 kg zu. Bei den meisten pendelt sich das Gewicht mit der Zeit wieder ein.

Ein wichtiger Tipp für alle, die nach einem Rauchstopp ihr Gewicht halten wollen: Kurbeln Sie Ihren Stoffwechselmotor durch eine gesunde, vollwertige Ernährung und ausreichend Bewegung an. Trinken Sie außerdem ausreichend - am besten Wasser, Fruchtschorlen oder andere kalorienarme Getränke. Achten Sie darauf, nicht mehr Kalorien zu sich zu nehmen. Von einer strengen Diät ist jedoch abzuraten. Wählen Sie stattdessen Lebensmittel, die gesund sind und schmecken – Genuss sollte gerade in den ersten Wochen und Monaten Ihres neuen Lebens als Nichtraucherin oder Nichtraucher nicht zu kurz kommen.

Gibt es Tricks, die mir nach einem Rauchstopp helfen, die Lust auf eine Zigarette besser in den Griff zu bekommen?

Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Methoden, die gezielt eingesetzt werden können, wenn die Lust auf eine Zigarette aufkommt. Zunächst einmal sollten Sie aber wissen, dass Verlangensattacken in der Zeit nach dem Rauchstopp etwas völlig Normales sind und nicht als Willensschwäche ausgelegt werden sollten. Gehen Sie aktiv mit der Situation um.

Dabei helfen die vier A-Tipps:

A wie Aufschieben: Atmen Sie zum Beispiel zehn Mal tief ein und aus. Vertrauen Sie darauf, dass das Verlangen schwächer wird und dann gar nicht mehr zu spüren ist.

A wie Ausweichen: Gehen Sie gerade in den ersten Tagen und Wochen Situationen aus dem Weg, die noch zu schwierig für Sie sein könnten. Das kann zum Beispiel die Pause mit jenen Kolleginnen und Kollegen sein, die sich nach dem Essen eine Zigarette anzünden. Später, wenn Sie sich insgesamt sicherer fühlen, werden Sie auch diese Situationen meistern.

A wie Abhauen. Diesen Tipp können Sie einsetzen, wenn es bereits stressig geworden ist: Verlassen Sie den Ort bzw. die Situation, in der Sie sich befinden, bis Sie sich besser fühlen und das Verlangen nachlässt. Wählen Sie einen Ort, den Sie möglichst wenig mit einer Zigarette verknüpfen.

Hilfreich ist auch der vierte Tipp: A wie Ablenken. Ersetzen Sie bewusst das Rauchen durch andere Tätigkeiten. Am besten eignen sich Aktivitäten, die Spaß machen und möglichst unvereinbar mit dem Rauchen sind.

Wie erholt sich mein Körper nach einem Rauchstopp?

Es dauert etwa 8 Stunden, bis sich das Kohlenmonoxid in der Blutbahn verflüchtigt und lebensnotwendigem Sauerstoff Platz gemacht hat. Bereits nach 24 Stunden geht das Risiko für einen Herzinfarkt leicht zurück, nach 48 Stunden setzt bei den Nervenenden die Regeneration ein. Dadurch verbessern sich zum Beispiel Ihre Geruchs- und Geschmacksfähigkeiten, Sie können also wieder besser riechen und schmecken.

Nach ungefähr zwei Wochen bis drei Monaten stabilisiert sich Ihr Kreislauf. Große Veränderungen zeigen sich auch in der Lunge: In den ersten Monaten nach dem Rauchstopp reinigt sie sich, die Verschleimung der Atemwege nimmt ab. Dadurch haben Sie einen spürbar längeren Atem – ob beim Sport oder im Alltag, zum Beispiel beim Treppensteigen.

Im Laufe der Jahre verringern Sie dann Ihr Risiko für verschiedene Krebserkrankungen deutlich. 10 Jahre nach dem Rauchstopp ist zum Beispiel das Lungenkrebsrisiko eines bzw. einer Exrauchenden nur noch halb so hoch, als wenn dauerhaft weiter geraucht worden wäre. Ungefähr 15 Jahre nach dem Rauchstopp ist das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nahezu gleich groß wie bei Nichtraucherinnen und Nichtrauchern. Ein konsequenter Rauchstopp lohnt sich also – schon kurze Zeit nach der letzten Zigarette!

Lohnt sich ein Ausstieg auch für eine Person, die schon viele Jahre lang raucht?

Ja, bereits kurz nach der letzten Zigarette beginnt der Körper mit der Regeneration und im Laufe der darauf folgenden Monate und Jahre sinkt das Risiko für verschiedene Erkrankungen.

Auch nach langjährigem Konsum lohnt sich ein Rauchstopp. Wer beispielsweise im Alter von 40 Jahren das Rauchen stoppt, gewinnt statistisch betrachtet im Vergleich zu denen, die weiter rauchen, neun wertvolle Jahre an Lebenszeit.

Auch die Erfolgsaussichten für Raucherinnen oder Raucher, die sich erst später im Leben zu einem Ausstieg entscheiden, sind gut. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass etlichen von ihnen ein Leben ohne Zigarette gelingt. Durch erfolglose Rauchstoppversuche in der Vergangenheit sollte sich niemand entmutigen lassen. Denn: Im Schnitt benötigen Raucherinnen und Raucher sieben Anläufe bis zu einem dauerhaften Ausstiegserfolg. Natürlich gilt grundsätzlich: Je früher Sie mit dem Rauchen aufhören, desto besser. Aber es gibt keinen Zeitpunkt im Leben, zu dem sich ein Ausstieg nicht mehr lohnen würde.

Was verändert sich nach 4 Wochen nicht Rauchen?

Nach 2-3 Wochen verbessern sich Kreislaufsituation und Lungenfunktion. Im Laufe der rauchfreien Jahre sinken die Risiken für Schlaganfall, Lungenkrebs und andere Krebserkrankungen. Nach 15 Jahren ist das Risiko für eine koronare Herzkrankheit gleich dem eines lebenslangen Nichtrauchers.

Wann kann man sagen dass man Nichtraucher ist?

Als versicherte Person gilt man als Nichtraucher, wenn man in den letzten 12 Monaten vor der Antragstellung keine Zigaretten, Zigarillos, Zigarren oder Pfeife geraucht hat.

Wie lange dauert es bis der Teer aus der Lunge ist?

Drei Monate nach der letzten Zigarette Nach zwei bis drei Monaten hat sich die Lunge etwas erholt. Das bemerkt man an einem längeren Atem (im wörtlichen Sinn), etwa beim Sport.

Was passiert nach 10 Tagen rauchfrei?

Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.