Krebs kann viele Ursachen haben. Er entsteht im komplexen Zusammenspiel von Lebensstil, Umwelteinflüssen, Vorerkrankungen und unserem täglichen Umfeld. Auch eine genetische Vorbelastung kann eine Rolle spielen, wenn Zellen unkontrolliert wachsen und Tumoren entstehen. Manchmal entsteht Krebs jedoch einfach ohne Grund – durch zufällige Fehler bei der Zellteilung. Daher kann man das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht vollständig ausschalten. Durch einen gesunden Lebensstil kann man jedoch das eigene Risiko deutlich verringern. Show
Die Wissenschaft hat noch keine eindeutige Antwort darauf, warum Krebs entsteht. Es gibt Patienten, die nie geraucht haben, aber trotzdem an Lungenkrebs erkrankt sind. Andere haben hingegen schon jahrzehntelang viel geraucht, sind aber zum Glück bei bester Gesundheit geblieben. Manchmal nutzen wir solche Geschichten, um ungesunde Gewohnheiten zu rechtfertigen. Manchmal beruhigen wir damit unsere Angst vor einer Krebserkrankung. Tatsächlich spielt auch der Zufall eine nicht zu unterschätzende Rolle für die Krebsentstehung. Wer an Krebs erkrankt, ist daher nicht „einfach selbst schuld“ – die Ursachen einer Erkrankung sind ein komplexes Zusammenwirken verschiedener Einflüsse. Sicher ist jedoch auch: Es gibt Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, nachweisbar erhöhen. Um diese geht es in diesem Beitrag. Wie entsteht Krebs? Risikofaktoren für Krebs: Viele Faktoren, die das Risiko für Krebs erhöhen, sind vermeidbar Welchen Einfluss hat der Lebensstil auf das Krebsrisiko?RauchenDer bekannteste Risikofaktor für fast jede Krebsart ist das Rauchen. Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen, einschließlich Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die bekannteste ist Lungenkrebs, an der Raucher acht Mal häufiger erkranken als Nichtraucher. Selbst Passivrauchen Zuhause oder am Arbeitsplatz kann das Krebsrisiko erhöhen. Sie möchten mit dem Rauchen aufhören? Das Barmer Online-Training zur Rauchentwöhnung bietet Ihnen einen spielerischen Zugang in ein rauchfreies Leben. Ernährung, Alkohol und BewegungWas wir unserem Körper täglich zuführen, hat großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Wer häufig verarbeitete Fleischprodukte und rotes Fleisch sowie verkohlte Speisen oder verschimmeltes Essen zu sich nimmt, hat ein höheres Krebsrisiko. Bewegungsmangel und starkes Übergewicht können das Krebsrisiko ebenfalls erhöhen. Indem Sie durch eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst sowie durch Bewegung auf ein gesundes Körpergewicht achten, können Sie Krebs vorbeugen. Ausführliche Informationen finden Sie in unseren Themen-Specials zu gesunder Ernährung und zu Bewegung und Fitness. Familiäre KrebsbelastungManche Krebserkrankungen und Krebsarten können in der Familie liegen. Gene, die mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen, können vererbt werden. Haben nahe Verwandte wie die Eltern oder Großeltern etwa Darmkrebs oder Brustkrebs, kann man selbst ebenfalls ein erhöhtes Risiko haben. Dann können regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen dabei helfen, eine Erkrankung möglichst früh zu entdecken. Einige solcher „Krebs-Gene“ sind bereits bekannt, etwa BRCA1 und BRCA2, die zu Brustkrebs führen können. Bei Verdacht kann man durch medizinische Tests herausfinden, ob man selbst solche Gene trägt. Ist das der Fall, bedeutet das nicht, dass Krebs ausbrechen muss, sondern dass man ein erhöhtes Risiko dafür hat. Ob man den Test durchführen lassen möchte, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Haben Sie Verwandte mit Krebserkrankungen, können Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt über Ihr Krebsrisiko sprechen. Können Umwelteinflüsse ein Risikofaktor für eine Krebserkrankung sein?UV-StrahlenKurzwellige, ultraviolette (UV-)Strahlen können dazu führen, dass normale Zellen zu Krebszellen werden. Dies gilt sowohl für Sonnenlicht als auch für Solarien. Sie können auf Dauer das Erbgut der Haut verändern (Mutationen), etwa nach vermehrten Sonnenbränden. Ist die DNA beschädigt, kann es passieren, dass Zellen unkontrolliert wachsen - es entsteht Hautkrebs. GiftstoffeWer am Arbeitsplatz regelmäßig Kontakt mit bestimmten Schadstoffen und chemischen Substanzen hat, kann ein höheres Krebsrisiko haben. Asbest ist für etwa 80 Prozent der berufsbedingten Krebserkrankungen verantwortlich. Mit diesem darf mittlerweile zwar nicht mehr gebaut werden, bei Sanierungs- oder Abrissarbeiten kann man dennoch mit ihm in Kontakt kommen. Weitere potentiell krebserregende Stoffe (Karzinogene) am Arbeitsplatz sind beispielsweise Schwermetalle, Chrom, Nickel, Benzol, Diesel oder auch Holzstaub. Menschen in Risikoberufen können sich schützen, indem sie Sicherheitsvorschriften befolgen und beispielsweise geeignete Atemschutzmasken tragen. Es gibt auch einige Mythen um Karzinogene. Beispielsweise wird Amalgam in Zahnfüllungen, elektromagnetischer Strahlung aus Handys oder Aluminium in Deodorants nachgesagt, sie würden das Entstehen von Tumoren begünstigen. Belastbare wissenschaftliche Beweise gibt es dafür nicht. StrahlenbelastungBestimmte medizinische Diagnosemethoden und Therapien nutzen energiereiche, sogenannte ionisierende Strahlung. Zu diesen Methoden gehören beispielsweise Röntgen-Untersuchungen oder eine Strahlentherapie gegen Tumoren. Vor ihrem Einsatz werden Risiko und Nutzen gegeneinander abgewogen: Ärzte sollten einem begründeten Verdacht zwar nachgehen, unnötige Prozeduren aber vermeiden. Doppelte Untersuchungen, etwa durch einen Arztwechsel, können vermieden werden, indem der Patient alte Röntgenaufnahmen mitbringt. Radon ist ein radioaktives Gas, das ganz natürlich überall vorkommt. Es sammelt sich in Höhlen, Bergwerken oder Stollen an. Durch unversiegelte Bodenplatten kann es auch in Gebäudekeller vordringen. In Deutschland reicht meist schon kräftiges Durchlüften aus, um die Radonkonzentration in Innenräumen stark abzusenken. Werden Souterrain-Räume wie Werkstätten, Hobbyräume oder gar Schlafzimmer in betroffenen Gebieten hingegen ungenügend gelüftet, besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. Wie hängen Infektionen und Krebserkrankungen zusammen?Krebs ist nicht ansteckend. Es gibt jedoch Formen von Krebs, die durch eine Infektion ausgelöst werden können,
beispielsweise mit Humanen Papillomaviren (HPV). Anders ist der Zusammenhang bei dem HIV-Virus: Die Infektion selbst erhöht nicht das persönliche Krebsrisiko, eine ausgebrochene AIDS-Erkrankung schwächt jedoch das Immunsystem des Körpers – ein höheres Krebsrisiko ist die Folge. Können psychische Erkrankungen Auswirkungen auf das Krebsrisiko haben?Auch andauernder Stress und psychische Erkrankungen werden von vielen Menschen als Risikofaktoren für Krebs betrachtet. Es gibt jedoch bisher keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass seelische Probleme die direkte Ursache einer Krebserkrankung sein können. Aus ähnlichen Gründen wird diskutiert, ob Armut und Krebs zusammenspielen. Arme Menschen tragen unter Umständen ein höheres Krebsrisiko, da sie öfter rauchen und Alkohol trinken. Fehlende Bildung kann außerdem dazu beitragen, dass die Lebensmittel einer gesunden Ernährung unbekannt sind oder in der täglichen Ernährung vernachlässigt werden. Ein gesunder Lebensstil kann nie schaden! Plädoyer für die KrebsfrüherkennungDa Krebs auch von den Genen und dem Zufall abhängt, können regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen dabei helfen, ihn zumindest früh zu entdecken. Denn je früher Krebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Für einige Krebsarten gibt
es Programme der Krebsfrüherkennung. Woher stammt unser bisheriges Wissen über die Krebsentstehung?Tatsächlich ist es oft schwer, einen eindeutigen Grund für die Entstehung von Krebs festzustellen. Wissenschaftler beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Frage, was Krebs auslöst. Auf manche Faktoren wie Genetik oder Zufall haben wir keinen Einfluss. Andere, wie unseren Lebensstil, können wir ändern. So können wir unser Risiko verringern, an Krebs zu erkranken. Wir haben für Sie Tipps zusammengefasst, wie Sie Krebs vorbeugen können. Hat jeder Krebs in sich?Fachleute schätzen, dass etwa 5 bis 10 von 100 Krebserkrankungen aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen. Was vererbt wird, ist allerdings nicht die Krebserkrankung selbst, sondern das hohe Risiko: Nicht jeder Mensch mit einer bestimmten Erbanlage erkrankt zwangsläufig an Krebs.
Wer ist anfällig für Krebs?Der bekannteste Risikofaktor für fast jede Krebsart ist das Rauchen. Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen, einschließlich Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die bekannteste ist Lungenkrebs, an der Raucher acht Mal häufiger erkranken als Nichtraucher.
In welchem Alter tritt Krebs am häufigsten auf?Den größten Anteil an Krebsneuerkrankungen trugen jedoch Menschen im höheren Erwachsenenalter (65 Jahre und älter) bei. In dieser Altersgruppe waren 300.100 Menschen betroffen.
Wer bekommt am häufigsten Krebs?Pro Jahr erkranken rund 1800 Kinder und Jugendliche an Krebs. Im Laufe des Älterwerdens ändert sich die Reihenfolge der häufigsten Krebsarten: Bei Kindern und Jugendlichen kommen Leukämien, Hirntumoren und Lymphome am häufigsten vor. Insgesamt bekommen geringfügig mehr Jungen als Mädchen Krebs.
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