Wie hoch ist der höchste Tornado?

Da der dabei vorkommende starke Regen in den Luftwirbeln nach oben gerissen wird und sich dabei große Wassertropfen zusammenfinden, bilden sich in den kalten höheren Schichten Hagelkörner. Diese Hagelkörner können so groß wie Hühnereier werden und mit Geschwindigkeiten von bis zu ca. 150 km pro Stunde auf die Erde hernieder gehen. Ein derartiger Hagelsturm kann für Mensch und Tier durchaus tödlich sein. Außerdem kann er beträchtliche Schäden in der Natur sowie an Häusern, Autos u.a. anrichten. Meistens lösen sich Tornados nach Minuten oder spätestens einigen Stunden von selber wieder auf.

Tornados wüten nicht nur in den USA, sondern auch in Europa – und vor allem in Deutschland. Denn unsere Heimat liegt inmitten einer europäischen „Tornado-Allee“, die von Südengland über Nord- und Ostdeutschland bis nach Polen reicht.

Ein weiterer Streifen, in dem die oft zerstörerischen Wirbelwinde gehäuft auftreten, erstreckt sich in Südwestdeutschland nahe der Alpen. Daneben treten – wenngleich deutlich seltener – Tornados auch in anderen Teilen des alten Kontinents auf. Meteorologen der Universität Hamburg schätzen ihre Zahl auf 500 bis 600 pro Jahr.

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Die berüchtigte Tornado Alley im Mittleren Westen der USA bringt demgegenüber doppelt so viele Tornados hervor. Viele davon hinterlassen breite Schneisen der Verwüstung und bringen Einwohnern den Tod. So sterben dort im Mittel rund 50 Personen jährlich durch die Wirbelstürme. In manchen Jahren bilden sich zudem viele „Killer-Tornados“. Dann erhöhen sich die Opferzahlen beträchtlich. Im Jahr 2020 starben 76 Menschen durch 24 Killer-Tornados. Es war die höchste Zahl an Todesopfern seit dem Jahr 2011, als 59 dieser rasenden Stürme mehr als 550 Menschen in den Tod rissen.

Entstehung eines Tornados

Die meisten Tornados in Deutschland und Europa sind demgegenüber schwächer. Das liegt an den unterschiedlichen Landschaftsprofilen in beiden Regionen. Grundsätzlich entstehen Tornados, wenn sich Luftmassen unterschiedlicher Feuchte oder Temperatur übereinander schieben oder aus verschiedenen Richtungen zusammenprallen

Zunächst bilden sich Gewitterwolken, die sich durch den Corioliseffekt spiralförmig in den Himmel schrauben. Im Innern dieser Wolkenspirale entsteht ein zweiter, engerer und schneller rotierender Wirbel, der bis zum Boden reicht. Das ist der eigentliche Tornado.

Lebensdauer unter zehn Minuten

Anders als bei den Hurrikanen, die im Mittel rund eine Woche bestehen (in seltenen Fällen auch bis zu vier Wochen), liegt die Lebensdauer der Tornados zwischen wenigen Sekunden und über einer Stunde, im Durchschnitt aber unter zehn Minuten. Doch nur etwa zwei Prozent blasen sich zu Killer-Tornados auf. Diese können einen Landstreifen verwüsten, der nur einige hundert Meter breit ist, aber bis zu 160 Kilometer lang.

Im Süden und Mittleren Westen der USA sind die Bedingungen für die Entstehung der Wirbelstürme besonders günstig. Dort treffen kalte Polarluft und feuchtwarme Luftmassen aus dem Golf von Mexiko aufeinander. Dabei strömen sie über riesige Flächen nahezu ohne Bodenerhebung. Dies begünstigt die Entstehung der berüchtigten Superzellen, die in der Regel sehr starke Tornados hervorbringen.

Berge als Sperrriegel

In Europa dagegen versperren die Alpen feuchter subtropischer Luft den Weg, und auch die Mittelgebirge wirken wie natürliche Sperrriegel. Für die Tornado-Allee gilt dies aber nicht: Denn von Südengland bis Polen ist das Gelände relativ eben, sodass warme, feuchte Mittelmeerluft und heiße, trockene kontinentale Luftmassen nahezu ungestört aufeinander zu fließen können.

Entsprechend sind Tornados in der Regel mit der warmen Jahreszeit sowie der Gewitterhäufigkeit gekoppelt. In Deutschland treten die meisten Wirbelstürme im Juli auf. Über der Nord- und Ostsee liegt das Maximum im August und über dem Mittelmeer im Oktober. Allerdings kommen sie vereinzelt auch im Winter vor. Dabei ist Großbritannien weltweit das Land mit den meisten Tornados pro Flächeneinheit: Dort zählen die Meteorologen jährlich etwa 40 bis 50 Windhosen, mit einer Häufung in Südengland. Die Mehrzahl der Stürme ist jedoch schwach.

Tornados in Deutschland

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Das gilt auch für Deutschland, wo nach Angabe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) pro Jahr zwischen 30 und 60 Tornados auftreten, die Schäden verursachen. Im Mittel entfalten aber etwa zehn Stürme größere Zerstörungskraft. Sie gehen mit erheblichen Verwüstungen einher und fordern sogar Todesopfer.

Wie hoch ist der höchste Tornado?
Wie hoch ist der höchste Tornado?

Zuletzt wütete am 25. Mai 2021 ein Tornado im Münsterland und verwüstete eine Siedlung in Borken-Weseke. Ein verheerender Wirbelsturm riss 2006 in Hamburg drei Baukräne um und tötete zwei Menschen. Ebenso schlimm traf es im Juli 1968 das baden-württembergische Pforzheim. Auch dort gab es zwei Tote, dazu rund 200 Verletzte und Schäden in zweistelliger Millionenhöhe. Eine noch größere Schneise der Verwüstung zog ein Tornado 2004 durch die Orte Micheln und Trebbichau in Sachsen-Anhalt. Elf Menschen wurden verletzt und 275 Häuser beschädigt.

Im Mai 2018 fegte ein Tornado durch den Raum Viersen in Nordrhein-Westfalen. Wieder waren schwere Verwüstungen die Folge, es gab zwei Verletzte. Dabei ordnete der DWD den Tornado der Stufe 1 zu, was als „mäßig“ gilt. Aber auch hier sind Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometer pro Stunde möglich. In jener Region liegt der langjährige Schwerpunkt der Windhosen.

Risiko von Tornados steigt

Insgesamt haben die Europäer mit ihrer Tornado-Allee aber Glück: Gegenüber der nordamerikanischen Tornado Alley ist sie winzig, zudem wird sie immer wieder von Kaltfronten durchzogen, was die Entstehung von Tornados unterbindet. Andererseits steigt durch den Klimawandel die Sturmgefahr.

Der Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft zufolge gibt es immer mehr Extremwetterlagen mit Sturm, Starkregen und Hagel. Hierzulande hat sich ihre Zahl seit 1970 von durchschnittlich 10 auf 35 pro Jahr mehr als verdreifacht. Damit steigt auch das Risiko, dass sich aus einer Gewitterzelle ein schwarzer Schlauch zu Boden senkt und alles mit sich reißt, was ihm im Weg steht.

Wie hoch war der höchste Tornado der Welt?

Der bis heute größte je gemessene Tornado war der "2013 El Reno Tornado". Er erreichte einem maximalen Durchmesser von 4,2 Kilometern sowie eine Windgeschwindigkeit von 475 Stundenkilometern.

Wie hoch kann ein Tornado werden?

Dabei kann der Durchmesser einige Meter bis hin zu 500 m und sogar bis über 1 km betragen. Nicht selten treten – besonders bei großen Durchmessern – mehrere Wirbel auf, die um ein gemeinsames Zentrum kreisen, was als Multivortex-Tornado bezeichnet wird.

Wie heißt der gefährlichste Tornado?

Der Tri-State Tornado war der gefährlichste Tornado in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Am Mittwoch, dem 18. März 1925, durchquerte er das südöstliche Missouri, das südliche Illinois sowie das südwestliche Indiana.

Wie stark ist ein F3 Tornado?

Bis zu 60 Tornados im Jahr in Deutschland Der Tornado in Bützow wird der Stufe F3 (ab 254 km/h) zugeordnet, der Sturm in Pforzheim gar der Stufe F4 (ab 333 km/h). F4 oder F5-Tornados – also Tornados mit enormer Zerstörungskraft – sind in Deutschland jedoch selten.