Wer ist arm und wer ist reich

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Aber was heißt denn überhaupt „arm“? Immerhin ist so etwas immer relativ. Denn Deutschland ist ein wohlhabendes Land, wenn man es mit vielen anderen Ländern der Erde vergleicht. Also berechnen wir aus allen Menschen in Deutschland erst einmal einen Durchschnitt. Wer dann viel weniger hat als diesen Durchschnitt, den nennen wir arm. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sagt, wenn ein Mensch weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens seines Landes hat, dann ist er arm. Die Berechnungen der Bundesregierung definieren Armut mit weniger als 60% des mittleren Einkommens.

Ein Beispiel mit Zahlen: 2015 war man in Deutschland arm, wenn man weniger als 12.192 Euro pro Jahr verdiente. Netto, also nach Abzug von Steuern und Abgaben. Reich war man mit 40,639 Euro netto pro Jahr.

In Deutschland lag die Armutsgrenze im Jahr 2018 für einen Erwachsenen bei 1135 Euro Einkommen pro Monat. Hungern muss in Deutschland kaum jemand, es gibt soziale Hilfen. Aber arme Menschen sind öfter krank und sterben früher, Frauen acht und Männer elf Jahre früher.

Sorgen macht mir, dass es immer mehr arme Menschen gibt. Und immer mehr reiche Menschen. Was weniger wird, ist die Mittelschicht. Also die Menschen, die ein mittleres Einkommen haben, denen es eigentlich ganz gut geht.

Die Menschen in Ostdeutschland sind sechs Mal so häufig von Armut betroffen wie die in Westdeutschland. Und so richtig reich sind vor allem Männer im Westen: 95 Prozent der Reichen sind Männer, die im Westen leben. 1,35 Millionen Menschen in Deutschland besitzen mindestens eine Million Euro. Und 2400 davon haben mehr als 100 Millionen Dollar.

Bleiben wir kurz bei den Reichen. Das reichste Prozent der Deutschen hat 35% des Gesamtvermögens auf ihrem Konto. Einem hundertstel der Menschen gehören also ein Drittel der Gelder. Wenn wir die obersten zehn Prozent nehmen, dann sind es sogar zwei Drittel des Vermögens.

Die reichsten Deutschen sind Beate Heister und Karl Albrecht Jr. und die Familie Theo Albrecht. Alle drei haben ihr Geld dem Lebensmittel-Discounter Aldi zu verdanken. Danach kommt Dieter Schwarz, ebenfalls Lebensmittel. Er ist die reichste Einzelperson Deutschlands mit einem geschätzten Vermögen von 41,5 Milliarden Euro. An Platz vier ist die Familie Reimann, von der ich ehrlich gesagt noch nie gehört hatte. Dahinter steckt die Chemiefirma Benckiser. Und an Platz 5 der reichsten Deutschen steht Susanne Klatten, die BMW-Erbin.

Bis 1996 gab es in Deutschland eine Vermögenssteuer. Besonders reiche Menschen mussten also einen Teil ihres Vermögens abgeben. Dann entschied allerdings das Bundesverfassungsgericht, dass das nicht gerecht sei: Die Menschen müssen laut dem Grundgesetz gleich behandelt werden.

Ich würde mir wünschen, dass viele der besonders reichen Menschen einen großen Teil ihres Vermögens abgeben. Freiwillig. Dass sie damit Gutes tun, arme Menschen unterstützen, für Bildung sorgen oder für gesundheitliche Aufklärung oder Forschung. Manche tun das – die meisten aber tun es nicht.

Mehr zur Debatte und zur Anhörung zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung findet ihr auf bundestag.de. Wenn ihr außerdem wissen wollt, was die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zuletzt über den Bericht sagten, schaut euch das Video an:

Wer arm oder reich ist, darüber entscheiden in der Statistik Einkommensgrenzen. Doch bilden diese wirklich die Realität ab? Forscherinnen haben das nun überprüft – indem sie eine naheliegende Frage stellten.

Von Florian Diekmann

06.07.2022, 07.15 Uhr

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Wer ist arm und wer ist reich

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Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt: Wofür geben Menschen zusätzliches Einkommen am ehesten aus?

Foto: Ralph Peters / imago images

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Was ist der Unterschied zwischen Arm und reich?

Als arm gilt man, wenn man zu wenig Geld hat, um die wichtigsten Dinge im Leben zu bezahlen. Als reich gilt man, wenn man deutlich mehr Geld als einen normalen Verdienst zur Verfügung hat.

Wer ist arm in Deutschland?

Der sogenannte Schwellenwert für Armutsgefährdung liegt dabei für Alleinlebende bei 1.074 Euro pro Monat. Für Familien ist er dementsprechend höher. Insgesamt waren 2019, also vor Corona, knapp 16 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland armutsgefährdet. Darunter waren auch acht Prozent der Erwerbstätigen.

Wer wird arm?

Als arm gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens in Deutschland zur Verfügung hat. Für eine alleinstehende Person waren das 2021 laut statistischem Bundesamt 1251 Euro pro Monat. Anfang des vergangenen Jahrzehnts waren noch 14,3 Prozent der Menschen statistisch betrachtet arm.

Wann ist jemand reich?

Demnach gilt eine alleinstehende Person ab einem Einkommen von 3.700 Euro netto im Monat als reich. Ein Paar ohne Kinder gehört mit 5.550 Euro netto im Monat zu den oberen zehn Prozent hierzulande. In diesen Fällen spricht man vom Einkommensreichtum.