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Angela Merkel erhält Flüchtlingspreis ZDFheute Logo

Das UN-Flüchtlingshilfswerk zeichnet Ex-Bundeskanzlerin Merkel für ihre Rolle in der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 aus. Sie habe "großen moralischen und politischen Mut bewiesen".

Berlin: Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht im Berliner Ensemble. Archivbild Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält den diesjährigen Nansen-Preis (Archivbild).
Quelle: Fabian Sommer/dpa

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel wird mit dem renommierten Nansen-Preis des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) ausgezeichnet. Die Organisation würdigt damit Merkels Rolle auf dem Höhepunkt der syrischen Flüchtlingskrise, wie sie am Dienstag in Genf mitteilte.

Deutschland habe unter der Führung Merkels 2015 und 2016 mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen. Sie sei die treibende Kraft gewesen, um Geflüchteten in Deutschland mit Ausbildungen und Arbeitsangeboten bei der Integration zu helfen.

Merkel nimmt Preis am 10. Oktober in Genf entgegen

"Angela Merkel hat großen moralischen und politischen Mut bewiesen, indem sie mehr als einer Million Flüchtlingen beim Überleben und Wiederaufbau geholfen hat", teilte der Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, mit. Sie sei gegen diejenigen standhaft geblieben, die Angst verbreiten wollten.

Sie hat gezeigt, was erreicht werden kann, wenn Politiker richtig handeln und daran arbeiten, Lösungen für die Herausforderungen der Welt zu finden, statt die Verantwortung einfach an andere weiterzureichen.

Merkel werde den Preis am 10. Oktober in Genf persönlich entgegen nehmen, sagte UNHCR-Sprecher Matthew Saltmarsh. Spekulationen, dass die Ex-Bundeskanzlerin beim UNHCR eine Rolle übernehmen könnte, erteilte er eine Absage. Es gebe keine dahingehenden Gespräche.

Höchste Auszeichnung des Flüchtlingshilfswerks

Der Nansen-Preis ist mit 150.000 Dollar (etwa 152.000 Euro) dotiert. Er gilt als höchste Auszeichnung des UNHCR, das sich seit mehr als 70 Jahren um die Nöte von Flüchtenden kümmert. Der Preis geht an Menschen, die sich im besonderen Maß um das Wohl von Flüchtenden verdient gemacht haben.

Benannt ist er nach dem norwegischen Forscher und Diplomaten Fridtjof Nansen. Er war beim Vorläufer der Vereinten Nationen, dem Völkerbund, von 1920 bis 1930 erster Hochkommissar für Flüchtlinge. Nansen hatte 1922 deshalb den Friedensnobelpreis erhalten.

Im vergangenen Jahr ging der Nansen-Preis an eine Hilfsorganisation im Jemen, Jeel Albena Association for Humanitarian Development (JAAHD), die Notunterkünfte für Zehntausende Konfliktopfer gebaut hat. 2020 wurde die kolumbianische Lehrerin Mayerlín Vergara Pérez ausgezeichnet, die seit Jahren für das Recht auf Bildung von Flüchtlingskindern kämpft.

Altkanzlerin Angela Merkel sitzt auf der Bühne des Berliner Ensembles im Gespräch mit Alexander Osang.

Angela Merkel blickt zurück - "Nicht mehr mein Schreibtisch" 

Der Journalist Alexander Osang führte ein launiges, aber auch sehr ernstes Gespräch mit Altkanzlerin Angela Merkel. Über ihre Auszeit, die Ampel und über Putin.

Merkel Theater Thikwa und das Künstlerinnenkollektiv hannsjana repräsentieren zurück!

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Trailer: Stephan Samuel

Es geht um mehr als nur die Kanzlerin. Immer wieder wechselt die Perspektive. Und: Es sprühen Funken.

Liebevoll-verspielt und trotzdem mit Tiefgang. Nicht eindimensional, sondern vielschichtig sein - das kann das Berliner Performance-Kollektiv Hannsjana. Mit der Polit-Revue "Merkel" im Theater Thikwa ist ihm ein weiteres Stück gelungen.

In einer Performance zwischen realpolitischer Pressekonferenz und privater Machtausübung begegnen sie der ersten deutschen Kanzlerin als Vertreterin ihrer Ideale, Wünsche und Entscheidungen. Keine der Performerinnen hat Angela Merkel ihre Stimme gegeben.

Das Theaterstück ist über Angela Merkel.
Angela Merkel ist die Chefin vom Land Deutschland.
Das schwere Wort dafür ist: Bundeskanzlerin.
9 Schauspielerinnen sprechen über Angela Merkel.
Keine hat Angela Merkel gewählt.
Sie fragen sich jetzt:
Welche Entscheidungen von Angela Merkel gefallen mir?
Wie ist eine Frau als Bundeskanzlerin?
Die Schauspielerinnen spielen die Rolle der Bundeskanzlerin.
Sie lösen Krisen.
Die Schauspielerinnen bleiben gelassen.
Sie feiern eine Party.

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Trailer: Stephan Samuel

Einige, weil sie ihre politische Einstellung nicht teilen – andere, auch weil sie bisher nicht wählen durften. Jetzt zeigt sich, mit welchen politischen Entscheidungen sie sich vertreten fühlen und mit welchen nicht. Was bedeutet es, von einer Frau regiert zu werden? Wer ist wütend, weil sie nicht mitbestimmen durfte? Welche Entscheidungen trifft man eigentlich wie – und mit welchen Konsequenzen kann man leben?

Acht Frauen regieren auf der Bühne: Sie nehmen Machtpositionen ein. Sie zeigen diplomatisches Geschick, navigieren durch Krisen, stechen ihre Konkurrent*innen aus und stellen sich zur Wahl. In einer spannungsgeladenen Pressekonferenz im Theater Thikwa bewegen sich die Angela Merkels zwischen Beherrschung und Krise, zwischen ausgelassener Wahlparty und wohlüberlegter Zurückhaltung.

Spieldauer: 1 Stunde 5 Minuten

Zum Stück gibt es eine Audiodeskription. Die Einführung zur Audiodeskription können Sie hier anhören:

Von und mit:

Rudina Bejtuli, Laura Besch, Jule Gorke, Jasmin Lutze, Rachel Rosen, Mereika Schulz, Katharina Siemann, Marie Weich

Konzept/Regie:

hannsjana

Künstlerische Mitarbeit:

Debrecina Arega

Bühne:

Jelka Plate

Kostüme:

Heike Braitmayer

Licht:

Katri Kuusimäki

Erstellung AD-Fassung:

Elena Jansen, Ugne Metzner

Redaktion AD-Fassung:

Silke Stuck

Sprechen AD:

Elena Jansen

Broschüre

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