Was war früher Tag der Deutschen Einheit?

Beim Blick auf den Kalender heute fiel mir auf, dass der heutige Tag bis vor einigen Jahren noch ein Feiertag war. Bis ins Jahr 1990 war der 17. Juni der Nationalfeiertag von Deutschland. Der heutige Nationalfeiertag, der Tag der Deutschen Einheit, wurde ja erst nach der Wiedervereinigung im Jahr ab dem 3. Oktober 1990 der neue Nationalfeiertag des wiedervereinigten Deutschlands.

Was passierte am 17. Juni 1953?

Hintergrund des Nationalfeiertages am 17. Juni war ein Volksaufstand in der damaligen DDR im Jahr 1953 für freie Wahlen und Wiedervereinigung. Dieser Volksaufstand wurde damals mit Hilfe von sowjetischen Panzern niedergeschlagen. Ab 1954 war der 17. Juni dann in der Bundesrepublik Deutschland Nationalfeiertag, als Erinnerung an all die Menschen, die für ihre Rechte und ihre Freiheit gekämpft haben. Außerdem soll er daran erinnern, dass Ost- und Westdeutschland zusammengehören.

Mit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde der 17. Juni dann ein ganz normaler Arbeitstag und die BRD hat den 3. Oktober als Feiertag erhalten.

Samstagsschule, Schallplatten und Festnetz

Und irgendwie bin ich beim Nachdenken über den Feiertag, den es heute nicht mehr gibt, ein bisschen in Nostalgie verfallen. Ich habe mich daran erinnert, was es früher noch für Sachen gab, die es heute nicht mehr gibt: Zum Beispiel, dass wir früher noch Samstagsschule hatten.

Oder die Geschäfte am Samstag bereits um 14 Uhr und einige Jahre später dann um 16 Uhr schlossen. Und dass irgendwann der lange Donnerstag kam, wo man bis 20Uhr shoppen konnte… Öffnungszeiten bis 20 Uhr kamen uns früher richtig lang vor. Tja, so war das früher. Heute sind Öffnungszeiten bis 22 Uhr keine Seltenheit mehr und die Samstagsschule ist auch längst Geschichte.

Ganz zu schweigen davon, dass wir in den 80ern noch weit entfernt davon waren, ständig mobil erreichbar zu sein oder uns nur noch über Kurznachrichten oder über Social Networks zu unterhalten. Es scheint heute ja schon fast antiquiert, aber damals musste man sich zu einem bestimmten Zeitpunkt verabreden und dann auch einigermaßen pünktlich da sein, da kurzfristige Terminverschiebungen mangels mobiler Erreichbarkeit nicht möglich waren. Es gab damals zwar schon mobile Telefongeräte, aber diese konnten sich nur die allerwenigsten leisten. Also waren wir auf die Kommunikation über Festnetztelefone angewiesen. Und selbst dort gab es keine Flatrates, sondern es wurde in Einheiten abgerechnet, was nicht nur bei uns zu Hause regelmäßig zu Diskussionen führte, wenn die Telefonrechnung kam.

Musik kaufte man damals noch in Plattenläden in Form von Schallplatten oder später auch CDs.

Was ich allerdings nicht herausgefunden habe, ist, welcher Tag der Nationalfeiertag vor dem Jahr 1954 war, also nach 1945 bis 1953. Kann mir das irgendjemand sagen????

17. Juni 2021/

https://pro-heraldica.de/wp-content/uploads/2019/06/17-juni-kalender.png 220 249 Alexandra Scheiderbauer https://pro-heraldica.de/wp-content/uploads/2018/07/Logo_156-hoch.pngAlexandra Scheiderbauer2021-06-17 09:40:522021-06-17 09:02:44Der 17. Juni als Feiertag – und was es früher noch so gab

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Gedenk- und Feiertage

Der Tag der Deutschen Einheit

Der erfolgreiche Volksaufstand in der DDR und im Ostteil Berlins im Herbst 1989, die "Friedliche Revolution", schuf die Grundlage für die Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands.

Vor dem Hintergrund von Reformimpulsen aus der Sowjetunion (Gorbatschows Politik von "Glasnost", "Perestrojka" und "neuem Denken") und ihrer Ablehnung durch die SED-Führung hatten sich seit dem Spätsommer 1989 Massenausreise und Massenprotest ständig verschärft. Im Oktober/November führten die Demonstrationen zum Sturz des SED-Politbüros und zur Ablösung der Regierung Stoph.

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Am 18. März 1990 wählte die Bevölkerung der DDR in freien und geheimen Wahlen eine neue Volkskammer, die am 23. August 1990 den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 Grundgesetz (alte Fassung) beschloss. Vorausgegangen waren die Herstellung der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion zum 1. Juli 1990 und der Abschluss der Verhandlungen zum Einigungsvertrag.

Was war früher Tag der Deutschen Einheit?
Feier vorm Reichstag (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Feier vorm Reichstag

International wurde die Wiedervereinigung möglich, weil die deutsche Politik durch die Verbündeten - insbesondere von der Regierung der USA unter Präsident George Bush sen. - unterstützt wurde. Am 12. September 1990 unterzeichneten in Moskau die Außenminister der beiden deutschen Regierungen sowie der USA, der UdSSR, Frankreichs und Großbritanniens den "Zwei-plus-Vier-Vertrag", mit dem die Vier Mächte ihre Rechte und Verantwortlichkeiten in Bezug auf Berlin und Deutschland als Ganzes beendeten.

Im Einigungsvertrag wurde festgelegt, dass die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 beitreten würde; gleichzeitig wurde durch Kapitel 1 Artikel 2 Absatz 2 des Vertrages dieser Tag zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Er löste damit den 17. Juni als Nationalen Feiertag der Deutschen ab. 

Am 3. Oktober 1990 wurde um 00:00 Uhr erstmalig die Flagge der Deutschen Einheit auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude gehisst, zunächst jedoch an einem provisorisch errichteten Holzmast. Dieser wurde im Dezember 1990 durch einen Metallmast ersetzt, auf dessen Sockel sich die bronzene Inschrift "Deutsche Einheit 3. Oktober 1990" befindet.

Mit Blick auf das föderale Prinzip wurde zwischen den Regierungschefs der Länder und dem Bund vereinbart, dass die jährlichen Feierlichkeiten am 3. Oktober jeweils von dem Land ausgerichtet werden sollen, das den Vorsitz im Bundesrat (Länderkammer) hat. Hierdurch soll den Ländern Gelegenheit gegeben werden, eine nationale Feier aus ihrer Sicht und unter ihrer Federführung durchzuführen.

Das Protokoll Inland der Bundesregierung koordiniert die Absprachen zwischen den Verfassungsorganen des Bundes und vertritt die Interessen des Bundes gegenüber dem ausrichtenden Land.

An dem offiziellen Festakt, zu dem der Bundesrat und ein weiteres Verfassungsorgan des Bundes gemeinsam einladen, nehmen nicht nur Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft teil, auch die Bevölkerung wird im Rahmen eines Bürgerfestes und des Festaktes (vertreten durch Bürgerdelegationen) in die Feierlichkeiten mit einbezogen.

Am Tag der Deutschen Einheit werden bundesweit die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche sowie die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen, beflaggt.

Was war vor der Deutschen Einheit?

Die beiden deutschen Staaten 1949–1961 Unter dem Eindruck der deutschen Teilung und eines fehlenden Selbstbestimmungsrechts der Ostdeutschen wurde die DDR seitens der Bundesrepublik von Beginn an nicht als eigener Staat anerkannt.

Was ist am 03.10 1990 passiert?

Als Deutschland wieder eins wurde. 329 Tage nach dem Mauerfall ist die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 vollendet: Die DDR tritt der Bundesrepublik bei - der Tag der Deutschen Einheit.

Wie hieß der Feiertag vor dem Tag der Deutschen Einheit?

Von 1954 bis 1990 war der 17. Juni in der Bundesrepublik Deutschland zum Gedenken an den Volksaufstand 1953 in der DDR gesetzlicher Feiertag mit dem Namen Tag der deutschen Einheit (mit kleinem „d“).

Was feiern wir am Tag der Deutschen Einheit?

Der 3. Oktober wurde als Tag der Deutschen Einheit im Einigungsvertrag von 1990 zum gesetzlichen Feiertag bestimmt. Als deutscher Nationalfeiertag erinnert er an die Deutsche Wiedervereinigung. Im Jahr 2022 fällt der Feiertag auf einen Montag.