Was tun wenn kind blasenentzündung hat

Was hilft schnell?

Viele Hausmittel bieten eine Möglichkeit, um neben der ärztlichen Behandlung zu einer schnelleren Heilung der Blasenentzündung beizutragen. Die folgenden Hausmittel-Tipps können Ihnen dabei helfen, die Genesung mit natürlichen Mitteln selbst positiv zu beeinflussen.

Mindestens zwei Liter trinken

Ausreichend trinken ist in jedem Fall wichtig und gesund.

Bei einer Blasenentzündung hat die Aufnahme von Flüssigkeit beziehungsweise deren Ausscheidung allerdings eine besondere Relevanz. Denn wer viel trinkt, der geht auch oft auf die Toilette und hilft somit, die Erreger "auszuspülen". Je seltener Sie dagegen wasserlassen, desto leichter vermehren sich die Keime in der Blase. In ungünstigen Fällen breiten sie sich auf Harnleiter und Nierenbecken aus.

Wer an einer Blasenentzündung leidet, ist also gut beraten, viel zu trinken (mindestens zwei Liter am Tag) und sich den Toilettengang trotz der möglichen Schmerzen nicht zu verkneifen.

Manche Menschen haben aufgrund einer anderen Erkrankung wie beispielsweise einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) eine ärztlich angeordnete Begrenzung der Trinkmenge. Für den Fall, dass Sie am Herzen erkrankt sind, fragen Sie Ihren behandelnden Arzt, ob etwas gegen eine Erhöhung der üblichen Trinkmenge während der Blasenentzündung spricht.

Kaffee und Alkohol vermeiden

Aber nicht nur die Menge an aufgenommener Flüssigkeit ist entscheidend. Auch was man trinkt, spielt eine Rolle. Reines Wasser oder ungesüßte Tees aller Art sind die beste Getränkewahl.

Einige Getränke enthalten jedoch Substanzen, welche die Harnwege reizen und sie somit zusätzlich anfällig für Infektionen und deren Ausbreitung machen. Dazu gehören vor allem:

  • Kaffee
  • Verschiedene Zitrus-Säfte
  • Alkohol

Auch Getränke mit viel Zucker wie Limonaden und Eistees sind eher kontraproduktiv, da erhöhte Zuckerwerte potenziell das Bakterienwachstum fördern. Deshalb sind Diabetiker überdurchschnittlich oft von Blasenentzündungen betroffen.

Nützliche Helfer: Nieren- und Blasen-Tees

Im Gegensatz zu normalen Kräuter- und Früchte-Varianten enthalten spezielle Blasen-Tees aus der Apotheke pflanzliche Wirkstoffe, die zusätzlich die Funktion der Harnwege unterstützen. Zu den Pflanzen-Tees, die vor allem harntreibend sind, zählen unter anderem:

  • Birkenblätter-Tee
  • Goldrutenkraut-Tee
  • Brennnessel-Tee
  • Wachholder-Tee
  • Schachtelhalm-Tee
  • Bärentraubenblätter-Tee

Auch eine Tee-Mischung aus Birke, Goldrute und Orthosiphon (Java-Tee/indischer Nieren-Tee) ist bei einer Blasenentzündung oder einem Harnwegsinfekt empfehlenswert.

Die Tees gibt es in der Apotheke als gewöhnliche Beutel sowie als Pulver, das sich einfach in heißes (oder warmes) Wasser einrühren lässt und nicht ziehen muss.

Ein Rezept vom Arzt benötigen Sie für Nieren- und Blasen-Tees nicht. Allerdings ist bei Menschen mit Herz- oder Nieren-Erkrankungen bezüglich einer "Durchspül-Therapie" Vorsicht geboten. Für diese Patienten ist es dringend ratsam, zuvor Rücksprache mit ihrem Arzt zu halten.

Entzündungshemmende und antibakterielle Wirkstoffe

Viele pflanzliche Mittel zeigen eine entzündungshemmende und/oder antibakterielle Wirkung. Präparate mit Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel (und insb. deren Kombination) oder mit Bärentraubenblättern empfehlen auch Ärzte, vor allem bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen.

Tees aus Bärentraubenblättern haben neben der harntreibenden Wirkung einen desinfizierenden Effekt bei einer Blasenentzündung. Dieser Effekt wird auch Heilpflanzen wie Kamille oder Salbei nachgesagt sowie grünem Tee.

Betroffene berichten, dass sich dieser Effekt zusätzlich verstärkt, wenn der Tee mit einer Messerspitze Natron versetzt ist. Natron ist auch in Backpulver enthalten. Die Wirkung des Natrons beruht darauf, dass es den pH-Wert des Urins anhebt (den Urin "basischer" macht), sodass es Krankheitserreger schwerer haben, sich zu vermehren. Drei bis vier Tassen dieses Tees am Tag sind ausreichend.

Trinken Sie Bärentrauben-Tee im Idealfall vor dem Schlafengehen, denn so lässt sich der Wirkstoff (Arbutin) nachts in der Blase anreichern.

Präparate mit Bärentraubenblättern dürfen ohne ärztliche Rücksprache nicht länger als eine Woche und maximal fünfmal im Jahr eingenommen werden. Für Kleinkinder/Kinder unter zwölf Jahren, Schwangere oder Stillende sind Tees oder andere Präparate mit Bärentraubenblättern nicht geeignet.

Daneben gibt es eine Vielzahl von Nahrungsmitteln wie Meerrettich, Ingwer oder Granatapfel, die eine entzündungshemmende oder antimikrobielle Wirkung zeigen und unter Umständen das Immunsystem unterstützen. Auch ein hoher Anteil an Vitamin C in den Lebensmitteln wie beispielsweise bei Meerrettich oder Tomaten fördern teilweise eine schnelle Heilung der Blaseninfektion.

Wundermittel Cranberry-Saft?

Viele Betroffene geben an, dass der Saft der Cranberry (Großfrüchtige Moosbeere) bei ihnen gegen Blasenentzündung hilft. Tatsächlich scheint ein positiver Effekt vorhanden zu sein, wenngleich Cranberry-Saft sicher kein Wundermittel ist.

Der verantwortliche Wirkstoff in den roten Früchten heißt Proanthocyanidin und erschwert offenbar ein Anheften der Erreger an die Wände der Harnwege. Der regelmäßige Konsum von Cranberry-Saft hilft somit möglicherweise dabei, eine Ausbreitung der Infektion zu reduzieren und dem wiederholten Auftreten von Blasenentzündungen vorzubeugen.

Auch Säfte aus Heidelbeeren (Blaubeeren) und Preiselbeeren enthalten das schützende Proanthocyanidin. Die genaue Dosierung von Beeren-Säften lässt sich in der Regel den Herstellerangaben entnehmen. Bei purem Saft reichen oft schon zwei Gläser am Tag.

Apfelessig bei Blasenentzündung

Auch Apfelessig zeigt Berichten Betroffener zufolge bei Blasenentzündung eine entzündungshemmende Wirkung. Ebenso wie Backpulver/Natron erhöht Apfelessig den pH-Wert des Urins und erschwert Bakterien damit die Vermehrung.

Laut Erfahrungsberichten lindert ein Esslöffel Apfelessig abends, zum Beispiel mit einem Glas Wasser eingenommen, die Entzündung und scheint einen vorbeugenden Effekt zu haben.

D-Mannose bei Blasenentzündung

Bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen ist es möglich, D-Mannose-Präparate einzusetzen. Diese reduzieren sowohl in der akuten Phase als auch vorbeugend die Häufigkeit von Harnwegsinfekten. Ersten Studien zufolge haben sie die gleiche vorbeugende Wirkung wie Antibiotika.

D-Mannose oder nur Mannose ist ein Zucker, der Bakterien an sich bindet und so die Anhaftung dieser an die Schleimhaut verhindert. Mannose ist rezeptfrei in Apotheken und Drogeriemärkten verfügbar.

Für Schwangere ist es im Fall einer Blasenentzündung grundsätzlich ratsam, auch die Einnahme von freiverkäuflichen Präparaten wie Mannose vorab mit dem behandelnden Arzt abzuklären. Mannose ist erst ab einem späten Kindes- und Jugendalter zur Einnahme geeignet.

Was kann man Kindern bei Blasenentzündung geben?

Grundsätzlich sollten Sie Ihrem Kind bei einer Infektion der Harnwege viel zu trinken geben, damit die Bakterien „ausgespült“ werden. Am besten geeignet sind Wasser oder ungesüßte Tees.

Wie erkenne ich eine Blasenentzündung bei Kindern?

Kinder spüren die gleichen Symptome wie Erwachsene: Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang ohne dass etwas kommt. Eventuell ist Blut im Urin. Das Problem: "Kleinkinder benennen das nicht so. Sie verkneifen es sich eher, auf die Toilette zu gehen, um die Schmerzen zu vermeiden, oder weinen beim Pipimachen.

Wie lange dauert eine Blasenentzündung bei Kindern?

Meist werden Blasenentzündungen mit Antibiotika behandelt, die in der Regel rezeptpflichtig sind. Unter Antibiotikatherapie sollte die Blasenentzündung nach 1 bis 3 Tagen abheilen und die Symptome abgeklungen sein.

Was tun bei Blasenentzündung Kind 4 Jahre?

Viel Wärme und Flüssigkeit können helfen, den Harnwegsinfekt in den Griff zu bekommen. Tritt jedoch nach kurzer Zeit keine Besserung ein, hilft nur ein Antibiotikum, da sich aus einer Blasenentzündung schnell eine Nierenbeckenentzündung entwickeln kann. Durch die Gabe wird die Ausbreitung der Bakterien verhindert.