28.10.2022, Gefangene, JVA Aichach 08.08.2022, Gefangener, Maßregelvollzug Bedburg-Hau 29.07.2022, Gefangene, JVA Chemnitz Ich habe z.B. die Hausordnung und die Vollzugsgesetze gelesen und versucht, mich daran und den darin beschriebenen bzw. vorgeschriebenen Möglichkeiten zu orientieren. Aber das meiste, was da vollmundig gepriesen wird, ist in der Praxis nicht vorhanden oder nicht umsetzbar. Nach meinem Gefühl muss man alles, was mit Resozialisierung zu tun hat, mit der Lupe suchen. Ich musste für meinen Studienplatz z.B. 1 Jahr kämpfen, wobei man doch eigentlich
erwarten würde, dass die Unterstützung von Bildungsmaßnahmen von der JVA ganz selbstverständlich kommen müsste.“ 16.06.2022, Gefangener JVA Bremervörde 10.06.2022, Gefangener, Jugendstrafanstalt Raßnitz 07.06.2022, Patient, Maßregelvollzug Rheine 02.06.2022, Gefangene, JVA Zweibrücken 02.06.22. Gefangener, JVA Neumünster Nun gehe ich in der JVA Neumünster zur Schule. Ich habe mich für die Suchtgruppe für Spielsüchtige beworben, was auch geklappt hat. Ich habe schon in der JVA Kiel angefangen meine Spielsucht zu bearbeiten,
leider bietet Kiel keine Suchtgruppen sowie Einzelgespräche an. Daher wollte ich auch in die JVA Neumünster, da ich hier viele Möglichkeiten habe, mich mit der Spielsucht auseinanderzusetzen und meinen Schulabschluss nachzuholen. Leider hat sich auch hier bis heute wegen der Corona-Pandemie beim Besuchsempfang nichts geändert. Zur Zeit kann ich auch nicht mit meiner Familie und meinen Kindern telefonieren, da ich mittellos bin und auch kein Einkommen erziele.“ 19.04.2022, Gefangener, JVA
Aachen Durch das Spanischlernen habe ich ein weiteres Ziel bekommen, ich will mal mit meinem Sohn Urlaub in Spanien machen und das, was ich hier im Knast gelernt habe, dort anwenden. Das leben hat mich wieder, und auch, wenn ich aktuell ein Knacki bin, koste ich jede Sekunde des Lebens aus, es ist zu kostbar, um es zu verschwenden.“ 23.03.22, Gefangener, JVA Diez Zudem haben wir lange keinen Umschluss mehr gehabt, der seit ein
paar Tagen, sehr beschränkt, wieder etwas geht. Auch konnten viele, wie ich auch, Wochen nicht mehr arbeiten, das bedeutete auch einen nur sehr kleinen Einkauf … Was am meisten bewegt? KEIN BESUCH … Ja, fast jeder hat selbst Schuld hier zu sein, doch viele Monate lang kein Besuch … 23 Stunden Zelle und 1 Stunde auf dem Hof.“ 16.03.22, Gefangener, JVA Hagen 15.03.22, Gefangener, JVA Luckau-Duben Wir werden einzeln zum Duschen, Telefonieren oder in Küche und Waschküche gelassen… Skype-Telefonie am Laptop hat die Besuche weitgehend
ersetzt. Damit die Stationen voneinander isoliert sind, gibt es für jede nur einen Skype-Tag pro Woche, für den überhaupt Termine beantragt werden können. Wegen der hohen Nachfrage sind nachmittags nur 30 Minuten erlaubt. Statt Gottesdiensten gibt es nach wie vor 14tägig Andachten am Dienstag, für jede Station extra. Sport findet dreimal die Woche statt, ebenfalls getrennt. Wir hoffen auf den Sommer und den Frieden.“ 12.03.22, Gefangener, JVA Kaisheim 13.02.22, Patient, Maßregelvollzug Nette Gut 10.10.21, Gefangener, JVA Bayreuth 24.09.21, Gefangener, JVA Bremen 20.09.21, Gefangener, JVA Weiterstadt 20.09.21, Gefangener, JVA Siegburg 06.09.2021, Gefangener, JVA Saarbrücken 09.08.21, Gefangener, JVA Kaisheim 22.07.2021, Gefangener, JVA Heimsheim 02.07.2021, Gefangener, JVA Torgau 02.07.2021, Gefangener,
JVA Aachen 02.07.2021, Gefangener, JVA Burg 02.07.2021, Gefangener, JVA Bremerhaven 02.07.2021, Gefangener, JVA Bayreuth 02.07.2021, Gefangener, JVA Darmstadt 02.07.2021, Gefangener, JVA Offenburg 29.05.2021, Gefangener, JVA Heimsheim 21.04.2021, Gefangener, JVA Diez 20.04.2021, Gefangener, JVA Meppen 28.03.2021, Gefangener, JVA Oldenburg 25.03.2021, Gefangener, JVA Bruchsal 25.02.2021, Gefangene, JVA Nürnberg Ich bin ‚froh‘, dass ich eine von 10 Personen bin, denen erlaubt wird zum Sport zu gehen. Trotzdem ist es da auch unbequem. Man sieht nur
das halbe Gesicht, das macht die Leute nervös und schafft falsche Interpretationen. Es ist schwer.“ 13.02.21, Gefangener, JVA Bernau Hier ist es eiskalt und finster. Das Hirn darf nicht einfrieren und verkümmern. Morgen und übermorgen wird nichts besser und ich versuche, alles zu verdrängen so gut es geht.“ 11.02.21, Gefangene, JVA Aichach Nur auf der Zelle ohne Maske 11.02.21, Gefangener, JVA Sehnde 08.02.21, Patient, Maßregelvollzug Bedburg-Hau 08.02.21, Gefangener, JVA Zeithain In einigen Monaten
werden ich entlassen und habe große Angst, …, die lange Haft lässt sich nicht wegreden… Seitens der JVA gibt es keine brauchbare Unterstützung, nur so Standardfloskeln wie z.B. ‚Das wird schon!‘ und ‚Sie sind ja kein Dummer!‘ Aber etwas Konstruktives kommt kaum! So schade und emotional nicht förderlich. Eigentlich habe ich Lockerungen, um etwas auf das Leben vorbereitet zu werden, aber wegen Covid-19 ist alles gestrichen worden.“ 29.01.21, Gefangener, JVA Oldenburg 29.01.21, Gefangener, JVA Heimsheim Kaum Arbeit „Im Vollzug hat das größte Problem angesichts der Pandemie wohl mit der Arbeit und der Bezahlung
zu tun. Denn wer überhaupt Arbeit kriegt oder hat, arbeitet nur die Hälfte und verdient nur halb so viel. Zwar wurde der monatliche Sondergeldbetrag erhöht, die nutzt lediglich denen, die auch Geld von draußen kriegen. Besuch nur mit Trennscheibe, Freizeitgruppen, die ausfallen, und andere Maßnahmen sind verständlich, beschränken aber zusätzlich.“ 29.01.21, Gefangener, JVA Würzburg 22.01.2021, Gefangener, JVA Wuppertal So trägt man ständig und über Wochen-Monate dieselbe Einweg-Papiermaske. Man erhält mit Betteln und Bitten, und auch nur, wenn die alte Maske kaputt ist, eine neue Maske. Aber auch nicht jeden Tage oder Woche, dann dann gemeckert wird seitens der Beamten wegen der geringen Verfügbarkeit der Masken.“ 15.01.2021, Gefangener, JVA Tegel Zur Zeit ist aber erstmal alles gut. Also sagen wir mal so, seit dem Vorfall trage ich, sobald ich aus meinem Haftraum heraustrete, eine Maske. Man kann sich pro Woche 7 Masken geben lassen, eine für jeden Tag.“ 21.12.2020,
Gefangener, JVA Bochum Bei den Besuchen besteht absolutes Kontaktverbot und es darf auch
nichts (wie ansonsten Tabak z.B.) übergeben werden. Angeblich besteht die Möglichkeit des Skype-Video-Telefonie, aber sobald man das beantragt, kommt entweder erst gar keine Antwort oder es kommt ein kurzer Text: ‚Skype ist aus technischen Gründen nicht möglich.‘ Die Stimmung in der JVA ist dadurch natürlich nicht die Beste!“ 09.12.20, Gefangener, JVA Köln 02.11.20, Gefangener, JVA Geeste 02.08.2020, Gefangener, JVA Lübeck 20.07.2020, Gefangener, JVA Oldenburg Nun gehe ich in der JVA Neumünster zur Schule. Ich habe mich für die Suchtgruppe für Spielsüchtige beworben, was auch geklappt hat. Ich habe schon in der JVA Kiel angefangen meine Spielsucht zu bearbeiten, leider bietet Kiel keine Suchtgruppen sowie Einzelgespräche an. Daher wollte ich auch in die JVA Neumünster, da ich hier viele Möglichkeiten habe, mich mit der Spielsucht auseinanderzusetzen und
meinen Schulabschluss nachzuholen. Leider hat sich auch hier bis heute wegen der Corona-Pandemie beim Besuchsempfang nichts geändert. Zur Zeit kann ich auch nicht mit meiner Familie und meinen Kindern telefonieren, da ich mittellos bin und auch kein Einkommen erziele.“ 20.09.21, Gefangener, JVA Siegburg Einschränkungen trotz Impfung 06.09.2021, Gefangener, JVA Saarbrücken 09.08.21, Gefangener, JVA Kaisheim 22.07.2021, Gefangener, JVA Heimsheim 02.07.2021, Gefangener, JVA Torgau 02.07.2021, Gefangener, JVA Aachen 02.07.2021, Gefangener, JVA Burg 02.07.2021, Gefangener, JVA Bremerhaven 02.07.2021, Gefangener, JVA Bayreuth 02.07.2021, Gefangener, JVA Darmstadt 02.07.2021, Gefangener, JVA Offenburg 29.05.2021, Gefangener, JVA Heimsheim 21.04.2021, Gefangener, JVA Diez 20.04.2021, Gefangener, JVA Meppen 28.03.2021, Gefangener, JVA Oldenburg 25.03.2021, Gefangener, JVA Bruchsal 25.02.2021, Gefangene, JVA Nürnberg Ich bin ‚froh‘, dass ich eine von 10 Personen bin, denen erlaubt wird zum Sport zu gehen. Trotzdem ist es da auch unbequem. Man sieht nur das halbe Gesicht, das macht die Leute nervös und schafft falsche Interpretationen. Es ist schwer.“ 11.02.21, Gefangene, JVA Aichach 11.02.21, Gefangener, JVA Sehnde 08.02.21, Patient, Maßregelvollzug Bedburg-Hau 29.01.21, Gefangener, JVA Heimsheim 29.01.21, Gefangener, JVA Würzburg 22.01.2021, Gefangener, JVA Wuppertal So trägt man ständig und über Wochen-Monate dieselbe Einweg-Papiermaske. Man erhält mit Betteln und Bitten, und auch nur, wenn die alte Maske kaputt ist, eine neue Maske. Aber auch nicht jeden Tage oder Woche, dann dann gemeckert wird seitens der Beamten wegen der geringen Verfügbarkeit der Masken.“ 15.01.2021, Gefangener, JVA Tegel Zur Zeit ist aber erstmal alles gut. Also sagen wir mal so, seit dem Vorfall trage ich, sobald ich aus meinem Haftraum heraustrete, eine Maske. Man kann sich pro Woche 7 Masken geben lassen, eine für jeden Tag.“ 21.12.2020, Gefangener, JVA Bochum Bei den Besuchen besteht absolutes Kontaktverbot und es darf auch nichts (wie ansonsten Tabak z.B.) übergeben werden. Angeblich besteht die Möglichkeit des Skype-Video-Telefonie, aber sobald man das beantragt, kommt entweder erst gar keine Antwort oder es kommt ein kurzer Text: ‚Skype ist aus technischen Gründen nicht möglich.‘ Die Stimmung in der JVA ist dadurch natürlich nicht die Beste!“ 20.12.2020, Gefangener, JVA Berlin-Moabit Trotzdem ist die Zeit sehr anstrengend und unschön, da wir getrennt von den anderen Gefangenen sind, bis die Quarantäne vorbei ist. Alle hoffen, dass das Virus hier nun eingedämmt ist. Kommende Woche folgt ein Massentest für die gesamte Teilanstalt.“ 18.12.20,
Gefangener, JVA Brandenburg 07.12.20, Gefangener, JVA Landsberg 07.12.20, Gefangener, JVA Andechs 27.11.2020, Gefangener, JVA Ratingen 23.11.2020, Gefangener, JVA Billwerder Nach ein paar Monaten, als die Pandemie auch noch in vollem Gange war, dachte sich die Anstalt, dass es wohl doch eine schlechte Idee war, die Handys zu verteilen und tat kund, dass diese alle am Ende des Monats eingezogen werden sollten. So kam es dann auch für jeden, der gegen den Bescheid keine Beschwerde eingelegt hatte, also einen 109er gerichtlichen Entscheid eingereicht hatte. Bei denen, die dies taten, verfügte das Gericht, dass die Handys bis zur endgültigen Klärung beim Insassen verbleiben sollen, und falls sie schon eingezogen wurden, sollten sie zurückgegeben werden. Meines Wissens wurden ab diesem Zeitpunkt trotz richterlicher Weisung kein Mobiltelefon zurückgegeben, da die Anstalt in diesen Fällen Beschwerde einlegte und individuelle fadenscheinige Gründe vortrug, wie der Inhaber sich das Recht auf ein Handy verspielt haben soll. Jedenfalls durften die, die das Handy noch hatten und rechtzeitig den 109er eingelegt hatten, es erst einmal behalten. Dennoch ist die Anstalt momentan dabei, mit immer neuen Vorwürfen an die Mobiltelefoninhaber jene einzukassieren.“ 22.11.2020; Patient, Maßregelvollzug Bad Zwischenahn 18.11.2020,
Gefangener, JVA Amberg 13.11.2020; Gefangener, JVA Freiburg Manchmal hat uns der Pfarrer einen Film gezeigt, manchmal haben wir uns nur so unterhalten. Jede Woche war irgendwas, aber all das ist nun vorbei wegen Corona … Das war zwar alles schön, aber was mich am meisten bedrückt, ist, dass meine Kinder nicht mehr mit mir sprechen mögen. Vielen Dank nochmal für das Abonnement. Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen.“ 11.11.2020, Gefangene, JVA für Frauen Berlin Ich kann diese begleiteteten Lockerungsmaßnahmen nicht nachvollziehen. Wenn die JVA über mich entscheidet. dass es bei mir keine Flucht- oder Missbrauchsgefahr gibt, warum entscheidet die JVA dann, dass ich meine Schutzmaske während der Lockerungen nicht tragen werde, und deshalb einen Person mich – als Kontrollperson – begleiten soll?“ 09.11.2020, Gefangener, Sotha Asperg Seit 6 Wochen bin ich in Asperg, da ich Sozialtherapie mache. Dort werden alle Regeln eingehalten und für uns Gefangene gibt es kaum Einschränkungen, alles läuft normal, nur die Gesprächsgruppen sind auf 6 Gefangene reduziert worden, und die Beamten tragen Mundschutz.“ 08.11.2020, Gefangener, JVA Willich I Inwiefern vieles ein Vorspielen falscher Gemütszustände ist und wie sich die Einzelnen wirklich fühlen, weiß ich nicht. Auffällig ist, dass nicht wenige Mitgefangene entweder die komplette Pandemie in Frage stellen oder die Gefährlichkeit, die der Virus in sich birgt. Das alles nur ‚aufgebauscht‘ wird. Das nervt mich und ich habe es aufgegeben, in die Diskussion zu gehen.“ 02.11.20, Gefangener, JVA Bayreuth Viele Betriebe arbeiten in 2 Teams und daher im wöchentlichen Wechsel, leider gab es einen Verdachtsfall, so dass einige Mitgefangene in Quaratäne mussten, für mich als Hausarbeiter etwas Mehr-Arbeit – Essensausgabe über Kostklappe.“ 29.10.20, Gefangener, JVA Schwäbisch Hall 28.10.20, Gefangener, BKH Straubing Positiv ist anzumerken, dass aber auch andere Möglichkeiten geschaffen wurden. So ist z.B. der hauseigene Putzdienst auch erstmal auf seine eigene Station beschränkt. Bisher haben die Leute alle Stationen geputzt. Nun können sich die Patienten ein kleines Geld dazuverdienen, indem sie diese Putzarbeiten übernehmen. So mache ich z.B. derzeit die ganze Station. Vergleichbar mit einem Hausarbeiter in der JVA. Ich putze die Gänge, Räume und Bäder und bei Bedarf auch die Patientenzimmer. Positiv ist auch, dass der bisher übliche Stundenlohn von ca. 80 Cent, was variiert je nach Arbeit, generell auf 2,50 Euro angehoben wurde. Egal, welche Arbeiten gemacht werden.“ 28.10.20, Gefangener, JVA Zweibrücken 27.10.20, Gefangener, JVAHünfeld 26.10.20, Gefangener, JVA Straubing 26.10.20, Gefangener, JVA Burg 21.10.20, Gefangener, JVA Lübeck 17.10.2020, Gefangener, JVA Bruchsal Man durfte ja jeden Monat 68 Euro Sondergeld erhalten. Seit Corona sind es jetzt 104 Euro die man erhalten darf. Da meine Mutter nur Rente erhält, hat sie keine Möglichkeit, mir Sondergeld 1 zu überweisen. Und andere Kontakte habe ich leider keine mehr. “ 16.10.20, Gefangener, JVA Straubing Die traurige Realität ist leider, dass wir nicht mehr vier Telefongespräche im Monat haben, sondern erst auf drei reduziert wurde, und momentan nur noch zwei erlaubt sind (2 x 20 Minuten), von einer Erweiterung entfernen wir uns Stück für Stück immer weiter! Wir fragen uns zu recht ganz besorgt, was muss noch passieren, dass die bayerische Justiz uns endlich unbegrenzt mit unseren Angehörigen telefonieren lässt?“ 05.10.20, Gefangener, JVA Schwalmstadt Auch das Sportangebot wurde gut geregelt, es gibt teilweise sogar mehr Möglichkeiten als zuvor. Inzwischen habe ich hier eine Ausbildung zum Zimmermann begonnen und auch in der Zimmerei ist alles bestens geregelt, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten. Die größte Einschränkung stellen für uns allerdings die neuen Besuchsvorschriften dar. Es dürfen nur noch Familienangehörige kommen. Ich selber hatte auch das Problem, dass meine Bezugsperson nicht kommen durfte, konnte das aber nun regeln.“ 21.09.20,
Gefangener, JVA Waldheim 11.09.2020, Gefangener, JVA Uelzen 27.08.2020, Gefangener, JVA Mannheim 12.07.2020, Gefangene, JVA Zweibrücken 08.07.2020, Gefangener, JVA Hagen 08.07.2020, Gefangener, JVA Landshut 08.07.2020, Gefangener, JVA Schwerte 06.07.2020, Gefangener, JVA Schwerte 06.07.2020, Gefangener, BKH Bayreuth 26.06.2020, Gefangene, JVA Willich In der Einzelzelle kann man nur noch zu zweit ‚Umschluss‘ machen. In der Dreierzelle auch nur zu maximal 2 oder 3 Personen. Anträge auf Internet-Recherchen nach Adressen draußen brauchen sehr lange. Die Sozialarbeiter sind kurz angebunden und beschweren sich alle, dass sie zu viel zu tun haben.“ 26.06.2020, Gefangener, JVA Bayreuth Eine Gemeinschaftzelle ist schon sehr gut um sich zu beschäftigen, aber in 6-Mann-Zellen mit nur einer Stunde Aufschluss und ohne die Möglichkeit, sich z.B. mit Kraftsport auszulasten, ist schon sehr hart und man kann natürlich sehr schlecht auch mal zur Ruhe kommen.“ 26.06.2020, Gefangener, JVA Darmstadt 22.06.2020,
Gefangener, JVA Würzburg 17.06.2020, Gefangener, JVA Freiburg 09.06.2020, Gefangener, JVA München Wir gehen um 5.30 Uhr in die Küche zum Arbeiten, kommen zum Teil erst um 13.30 Uhr zurück und werden erst um 16.30 Uhr wieder zugesperrt, sind also priveligiert, uns 12 Stunden quasi frei zu bewegen. Wenn man im Gegensatz dazu größtenteils 23 Stunden am Tag in seiner Zelle eingesperrt ist, bis auf ein paar Umschlüsse und Duschgänge, sind das schon gewaltig andere Haftbedingungen“ 06.06.2020, Gefangener, JVA Luckau-Duben Die Anstalt hat im Mai jedem Gefangenen 15 Euro Telefongeld überwiesen, was mit persönlcih geholfen hat. Außerdem wurde die Möglichkeit geschaffen, 30 Minuten Skype-„Besuch“ wahrzunehmen. Ich selbst habe es noch nicht ausprobiert, aber die, die es nutzen, hoffen, dass die Maßnahme auch nach der Krise nicht zurückgenommen wird.“ 06.06.2020, Gefangener, JVA Bayreuth 05.06.2020, Gefangener, JVA Rosdorf 17.05.2020, Gefangener, JVA Offenburg 14.05.2020, Gefangener, JVA Heidering 13.05.2020, Gefangener, JVA Hagen 13.05.2020, Gefangener, JVA Essen 13.05.2020, Gefangener, JVA München 13.05.2020, Gefangener, JVA Geldern 13.05.2020, Gefangener, JVA Tonna 11.05.2020, Gefangener, JVA Bremervörde 03.05.2020, Gefangener, JVA Landsberg Abstand beim Gottesdienst. Dass es den überhaupt noch durchgehend hier drinnen gibt, wirklich tolle Leistung von der Seelsorge. Im Sanibereich bei jedem Fiebermessung, Händedesinfektion, Abstand der Sitzplätze. Quarantäne im Zugang. Letztens wurde sogar Seife an alle Gefangenen ausgegeben, zwar etwas spät, aber man sieht die Bemühung. Wir sind hier solange sicher, wie nichts von draußen, also von den Beamten eingeschleppt wird.“ 26.04.2020, Gefangener, JVA Burg 24.04.2020, Gefangene, JVA Zweibrücken 20.04.2020, Gefangener, JVA
Rheinbach 19.04.2020, Gefangener, LWL-Klinik Herne 14.04.2020, Gefangener, Untersuchungshaftanstalt Hamburg 14.04.2020, Gefangener, JVA Kassel II 14.04.2020, Gefangener, JVA Uelzen 14.04.2020, Gefangener, JVKH Hohenasperg 14.04.2020, Gefangene, JVA Frankfurt 14.04.2020, Gefangener, JVA Straubing 14.04.2020, Gefangener, JVA Heilbronn 14.04.2020, Gefangener, JVA Luckau-Duben 14.04.2020, Gefangener, JVA Nürnberg 14.04.2020, Gefangene, JVA Luckau-Duben 03.04.2020, Gefangener, JVA
Hohenleuben 03.04.2020, GEfangener, JVA Neuruppin 03.04.2020, Gefangener, JVA Freiburg 03.04.2020, Gefangener, JVA Kaisheim 03.04.2020, Gefangener, JVA Kaisheim 03.04.2020, Gefangener, JVA Zweibrücken 03.04.2020, Gefangener, JVA Bruchsal 01.04.2020, Gefangener, JVA
Diez 01.04.2020, Gefangener, JVA Straubing 01.04.2020, Gefangener, JVA Detmold 30.03.2020, Gefangener, JVA Oldenburg 30.03.2020, Gefangene, JVA Luckau-Duben Keiner der Bediensteten fragt, wie es den Frauen mit ihren berechtigt großen Sorgen um ihre Kinder, ihre Familienangehörigen geht … Die Ausgabe des Gefangeneneinkaufs findet getrennt auf den Stationen statt. Gute Idee, aber sinnlos, solange die Virenwege offen sind: Sport und Freistunde … Am 23.3. stellte ich den Antrag auf Isolation, da ich mit 67 Jahren zur Risikogruppe gehöre. Am 26.3.erhielt ich von der Bediensteten auf meine Anfrage, wann die Beantwortung meines Antrags erfolgt, die lapidare Antwort: ‚Wir haben 14 Tage Zeit dazu.‘ Ist die Corona-Krise bei den Bediensteten noch nicht angekommen?“ 30.03.2020, Gefangener, JVA Lingen/Groß-Hesepe 30.03.2020, Gefangener, JVA Werl 27.03.2020,
Gefangener, Maßregelvollzug Berlin 27.03.2020 Gefangener, JVA Weiterstadt 26.03.2020, Gefangener, JVA Mannheim 26.03.2020, Gefangener, JVA Hannover 26.03.2020, Gefangener, JVA Hannover 26.03.2020, Gefangener, JVA Heilbronn 26.03.2020, Gefangener, JVA Saarbrücken 26.03.2020, Gefangener, JVA Weiterstadt 26.03.2020, Gefangene, JVA Frankfurt 24.03.2020, Gefangener, JVA Frankenthal 23.03.2020, Gefangener, JVA Bremervörde 23.03.2020, Gefangener, JVA Wöllstein 23.03.2020, Gefangener, JVA Straubing 23.03.2020, Gefangener, JVA Sehnde 23.03.2020, Gefangener, JVA Straubing 23.03.2020, Gefangener, JVA Burg 23.03.2020, Gefangener, JVA Zweibrücken 22.03.2020, Gefangener, JVA Hannover 22.03.2020, Gefangener, JVA Heimsheim 22.03.2020, Gefangener, JVA
Hannover 22.03.2020. Sicherungsverwahrter, JVA Meppen 21.03.2020, Gefangener, JVA Oldenburg 21.03.2020, Gefangener, JVA Willich 21.03.2020, Gefangener, Untersuchungshaftanstalt Hamburg 20.03.2020, Gefangener, JVA Bayreuth 20.03.2020, Gefangener, JVA Brandenburg 20.03.20 Gefangener, Sozialtherapeutische Anstalt Hamburg 20.03.20, Gefangener, JVA Kaisheim 19.03.20, Gefangener, JVA Neumünster 19.03.20, Gefangener, JVA Werl 18.03.2020, Gefangener, JVA Lingen 10.06.2022, Gefangener, Jugendstrafanstalt Raßnitz 07.06.2022, Patient,
Maßregelvollzug Rheine 02.06.2022, Gefangene, JVA Zweibrücken 13.02.22, Patient, Maßregelvollzug Nette Gut 13.02.21, Gefangener, JVA Bernau Hier ist es eiskalt und finster. Das Hirn darf nicht einfrieren und verkümmern. Morgen und übermorgen wird nichts besser und ich versuche, alles zu verdrängen so gut es geht.“ 08.02.21, Gefangener, JVA Zeithain In einigen Monaten werden ich entlassen und habe große Angst, …, die lange Haft lässt sich nicht wegreden… Seitens der JVA gibt es keine brauchbare Unterstützung, nur so Standardfloskeln wie z.B. ‚Das wird schon!‘ und ‚Sie sind ja kein Dummer!‘ Aber etwas Konstruktives kommt kaum! So schade und emotional nicht förderlich. Eigentlich habe ich Lockerungen, um etwas auf das Leben vorbereitet zu werden, aber wegen Covid-19 ist alles gestrichen worden.“ 29.01.21, Gefangener, JVA Oldenburg 09.12.20, Gefangener, JVA Köln 02.11.20, Gefangener, JVA Geeste 02.08.2020, Gefangener, JVA Lübeck 20.07.2020, Gefangener, JVA Oldenburg 12.02.2020, Gefangener, JVA Straubing 16.11.2019, Gefangener, JVA Bayreuth 28.5.19, Gefangener, JVA München 27.1.19, Gefangener, JVA München 16.12.18, Gefangener, JVA Heilbronn 28.10.18, Gefangener, JVA Straubing 20.10.18, Gefangener, JVA Straubing 18.09.18, Gefangener, JVA Darmstadt 17.8.18, Gefangener, JVA Wolfenbüttel Viele Informationen und Veränderungen gehen deshalb an mir vorbei. Die Mauern um mich herum bewirken daher nicht nur Freiheitsentzug und Fremdbestimmung, sondern ebenso eine starke Zugangsbegrenzung zum allgemeinen Wissen. Seit Juni gibt es bei uns in der Abteilung ein sogenanntes Nachrichtenfrühstück, welches einmal im Monat stattfindet. Dabei frühstücken wir gemeinsam – sechs Gefangene und zwei Beamte – und unterhalten uns über aktuelle Themen aus der Presse. Gerade das Lesen der Zeitungen bedeutet mir viel, es ist für mich einen Blick in die reale Welt.“ 19.8.18, Gefangener, JVA Bayreuth 09.08.18, Gefangener, Klinikum
Neustadt Ich bin schon seit 1989 hier und kenne viele Geräte nur aus der Zeitung oder vom Erzählen, habe noch nie einen modernen Fernseher, ein Smartphone, Laptop gesehen oder besessen. Somit versuche ich den drohenden Verlust des Zeitgeistes dann eben durch die mir zugesandten Zeitschriften und Zeitungen aufzufangen.“ 09.08.18, Gefangener, JVA Ludwigshafen 07.08.18, Gefangener, JVA Straubing 02.08.18, Gefangene, JVA Aichach Es fühlt sich an, als wenn man eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht hat und dort wurde die Uhr angehalten. Durch meinen Aufenthalt in der Anstalt kann ich mich in Tiere einfühlen, die eingesperrt sind. Die Umstellung auf die neue Umgebung wird dadurch erschwert, dass die Abläufe analog erfolgen. Angelegenheiten, die ich im Alltag durch 1 Telefonat sofort geregelt hatte, dauern in der neuen Umgebung 14 Tage bis 8 Wochen. Diese Verlangsamung sowie die Isolation von der Familie erzeugt Stress. Hinzu kommen noch die gerichtlichen Angelegenheiten, mit denen die Mehrzahl der Gefangenen überfordert ist. Da diese Botschaften im Raum stehen und der Anwalt nur postalisch kontaktiert werden kann, sehe ich bei den Frauen Tränen, Hilflosigkeit. Trauer, Wut etc.“ 08.08.18, Gefangene, JVA Vechta Letztes Jahr im Dezember wurde uns der Videotext abgestellt (er gefährdet angeblich die ‚Sicherheit und Ordnung‘, unter diesem weit interpretierbaren Begriff sind jegliche Restriktionen durchsetzbar), und dieser Einschnitt war für alle Inhaftierten aus den unterschiedlichsten Gründen spürbar. Da wir keinen Zugang zum Internet haben, bot der Videotext einen kleinen ‚Ersatz‘. Ich kann und möchte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie mein Leben hier aussehen würde, gäbe es die Möglichkeit des Freiabonnements nicht. Vielleicht nur so viel dazu: Man würde sich noch ausgegrenzter / verlorener vorkommen.“ 05.07.18, Gefangener, JVA
Aachen Es ist hier eine eigene Subkultur, die man nicht wirklich kennenlernen möchte. Der Tagesablauf ist eintönig strukturiert, langweilig und einsam. Besuchsmöglichkeiten, um soziale Bindungen zu halten, sind rar (2 x im Monat für jeweils 90 Minuten), dazu knappe Anrufzeiten auf eigene Kosten (2-3 mal im Monat). Natürlich kann man viel selbst tun. Es gibt einige Angebote für Familientreffen, Suchtgruppen, Seelsorgegruppen, aber letztlich sitzt man doch wieder abends auf der Zelle. Und die Gruppen finden ja auch nur 1-2 mal im Monat statt. Man muss auch wissen, das auch an der Beamtenpersonaldecke aus Spargründen viel geändert wurde, so dass vieles hier gar nicht stattfinden kann.“ 05.07.18,
Gefangener, JVA Schwalmstadt Gut eine Stunde, nachdem ich meine Zeitung in Empfang genommen habe, steht ein Mitgefangener von meiner Station vor meiner Tür und hofft darauf, dass ich meine Zeitung schon ausgelesen habe. Auch er gibt die Zeitung noch einmal weiter. Keiner von uns Dreien wäre finanziell in der Lage, sich eine Zeitung zu abonnieren. Wenn ich Interessantes in der Zeitung lese, schaltet das mal einen Moment lang meine Gedanken um, und ich mach mir für einen kleinen Zeitraum mal keine Sorgen um meinen Sohn, der zu Hause sitzt und auf den nächsten Besuch bei seinem Papa wartet. Nicht nur mir geht es so.“ 10.07.18, Gefangener, JVA Burg 12.07.18, Gefangener, JVA Frankenthal 15.07.18, Gefangener, Klinik Nette-Gut Ich kann zwar Fernsehen verfolgen, aber bei den Zeitungen kann ich selbst bestimmen, was ich lesen will. Ich bin nicht ‚fremdgesteuert‘. Das kann man draußen sicher nicht nachvollziehen. Unabhängig davon freue ich mich jeden Tag, wenn Postausgabe ist, dass ich Post bekomme. Zwar ‚nur‘ die Zeitung, aber immerhin“ Ein ‚Lebenszeichen‘ von draußen. Ein Bindeglied. Zugang zum Internet habe ich hier drin nicht. Aufgrund meiner Haftzeit habe ich zwar einen Computer, aber nur als bessere Schreibmaschine. Nicht mal USB-Anschlüsse dürfen und können benutzt werden. Lernprogramme habe ich auch nicht. Zum Glück habe ich auf dem PC eine Offline-Version von Wikipedia, also eine Art Lexikon. Das ist ganz hilfreich. Das analoge Leben ist zwar einerseits schön, weil man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann, jedoch gibt es in Haft nicht viel Wesentliches. Man dümpelt vor sich hin.“ 09.07.18, Gefangener, JVA Hannover Ok, das ist alles richtig. Aber trotzdem geht abends die Tür zu, und das ist ein Gefühl der Hilflosigkeit. Ich zum Beispiel habe schon zwei Herzinfarkte gehabt, allerdings in Freiheit. Aber müsste ich mir jetzt vorstellen, ich hätte einen hier in meinem Haftraum nachdem der Einschluss war, würde ich den mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Auch wenn ich es noch zum Notrufschalter schaffen würde, ist es eine Riesen-Aktion, bis der Notarztwagen da wäre. Auch der Umgang mit manchen Bediensteten ist hin und wieder nicht einfach. Manche denken, dass sie dafür da sind, weiter zu bestrafen, obwohl sie dafür da sind aufzupassen, dass nichts passiert, und sogar dafür da sein sollten uns zu helfen, wieder im normalen Leben zurecht zu kommen. Aber es gibt auch gut, die ihren Job gerne machen.“ 18.07.18, Gefangener, JVA Straubing 16.07.18, Gefangener, JVA Wittlich Da draußen wandelt sich die Welt digital immer schneller, und hier drinnen bleibt diese fast stehen, Jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr wird dieser Unterschied immer größer. In meiner alten JVA gab es zahlreiche Gefangene, die ihre Haftzelle nicht verlassen haben, also nur zum Duschen und / oder zur Freistunde, also 23 Stunden / Tag dort eingesperrt waren. Diese Enge machte viele wütend, sogar aggressiv oder andere depressiv und richtig krank oder sogar suizidal. In den neuen Räumlichkeiten sind die Bedingungen sehr viel besser. Große Fenster, viel Tageslicht, abgetrenntes WC und Waschbecken.“ 22.07.18, Gefangener, JVA Straubing Wir leben in Bayern komplett analog in der Haft. Wie sich das anfühlt, kann sich jeder denken, wenn er / sie weiß, wie es ist ohne Telefon. Durch die vollkommene Isolation und ein Telefonat alle zwei Monate brechen die Kontakte zu Frau, Kindern, Familie, Freunden weg. Ich habe eine Verlegung wegen Besuchserleichterung (heimatnahe Verlegung) beantragt. Nach vielen Fragen und vielen Schreiben sagte die JVA ‚ja‘, doch nun sagt die andere JVA ‚nein“. Also mache ich per Gericht einen ‚109er‘ (§ 109 StVollzG, Antrag auf gerichtliche Entscheidung), was mein Recht ist als Gefangener. Für die Zeit, wo ich auf die Entscheidung warte, beantragte ich eine Besuchsüberstellung, aber die JVA macht nichts … seit nun acht Monaten hatte ich keinen Besuch.“ 14.03.18, Gefangener, JVA Freiburg 12.3.18, Gefangener, JVA des Offenen Vollzugs Berlin 02.01.18, Gefangener, JVA Schwerte Kontakte habe ich hier im Großen und Ganzen nicht, Besuche bekomme ich auch nicht. Nun verbringt man hier 24 Stunden auf der Zelle, denn Arbeit gibt es auch nicht. Ich habe mal die Zeit ausgerechnet, wo du am Tag „Leute“
zu sehen bekommst. Das sind so Ich muss für jeden Brief bitten, dass sie ihn frankieren. Ich habe ja kein Eigengeld. Woher auch. Für alles muss man hier einen Antrag stellen, sogar, wenn man am Sonntag zum Gottesdienst will. Und man muss jede Woche erneut einen Antrag stellen. Solltest du es vergessen oder sonst irgendetwas sein, kommst du halt nicht zum Gottesdienst. Irgendwann schließen sie dann wieder auf und sagen: ‚Das war’s.‘ Und dann soll man sich so benehmen, dass man draußen nicht wieder auffällt.“ 27.12.17. Gefangener, JVA Aachen 22.11.17, Gefangener, JVA Bayreuth 5.11.17, Gefangener, UHA Hamburg 09.10.17, Gefangener, JVA Düsseldorf 08.10.17, Gefangener, JVA Bützow 06.08.17, Gefangener, JVA Aachen 20.07.17, Gefangener, JVA Siegburg 12.04.17, Gefangener, JVA Weiterstadt 05.03.17,
J., JVA Kassel 03.03.17, Gefangene, JVA Aichach 28.02.17, M., LWL Klinik Haldem 29.12.16, Petra, JVA Zweibrücken 06.12.16, Jörg, JVA Kassel 18.08.16, Boris, JVA Straubing 12.08.16, Gregor, JVA Burg 25.07.16, Jens, JVA Schwerte 05.07.2016, Klaus, JVA Mannheim 10.06.16, Felix, JVA Landsberg 28.05.2015, Jörg, JVA Kassel 13.05.2015, Manuel, JVA Hünfeld 08.09.2014, Gefangene, JVA in Nordrhein-Westfalen 27.08.2014, Gefangener, JVA in Nordrhein-Westfalen 29.11.13, Markus, JVA Amberg Es sind im Gefängnis meist die Kleinigkeiten, wie zum Beispiel eine eigene Zeitung, die man lesen kann, wann man will, die einem ein bisschen Zufriedenheit geben. Ohne Zeitung würde mir die Regelmäßigkeit fehlen, die ich mir inzwischen angewöhnt habe. Nach der Arbeit eine Stunde Hofgang und dann etwas Ruhe einkehren lassen und die Zeitung durchblättern. Dies ist für mich das Signal für den ruhigen Teil des Tages. Die Zeitung kommt auf unserem Gang mit der Post um ca. 14 Uhr. Da ich wochentags auf der Arbeit bin, kann ich sie erst gegen 18 Uhr lesen. Es gibt im Gefängnis viele Mitgefangene, die froh sind, auch wenn sie eine ein- bis zwei Tage alte Zeitung bekommen, und so macht auch meine Zeitung die Runde. Ich überlasse sie dem Hausarbeiter und der gibt sie am nächsten Tag an einen Dritten weiter. Dass er die Zeitung auch weitergibt, ist wahrscheinlich, aber ich habe nicht danach gefragt. Somit sind es mit mir mindestens drei Leute, die die Zeitung lesen. Nur das Wochen-Fernsehprogramm behalte ich für mich.“ 29.11.13, Davor, JVA Aachen Die Tageszeitung wird erst spät gegen 19 oder 20 Uhr hier in der JVA Aachen verteilt. Meist kommen zwei – oft sogar drei – Tageszeitungen an einem Abend. Das liegt wirklich nicht am Versand, sondern an unserer Poststelle. Wir weisen schon seit Jahren auf dieses Dilemma hin. In anderen Anstalten funktioniert die Verteilung reibunglos. So lese ich die Zeitung meist abends, kurz vor Einschluss (also gegen 20.30 Uhr). Ich teile meine Zeitung mit zwei weiteren Langstraflern und bekomme im Tausch den FOCUS. Die Themen zur Justiz werden meist ausgeschnitten und an die hiesige Anstaltszeitung weitergegeben.“ 29.11.13, George, JVA Kassel Die Angst davor, dass das Leben jenseits der Mauern im Laufe der Zeit nur noch Erinnerung wird, wird durch das Zeitunglesen vermindert. Ebenso die Abstumpfung. Die Zeitung ist für mich zum Bestandteil in meinem Tagesablauf geworden. Mein Tagesablauf besteht aus Warten, Warten und Warten. Jeden Tag nach dem Mittagessen warte ich auf die Post und die Zeitung. Für mich eine Art Hoffnung. Der Vollzugsbeamte bringt die Zeitung auf die Zelle, oft gegen 12.30 Uhr, manchmal später, manchmal erst am nächsten Tag. Am nächsten Tag gebe ich die Zeitung bei der Frühstücksausgabe dem Hausarbeiter, der sie an die JVA-Bücherei weiterleitet.“ 22.11.13, Hans Georg, JVA Straubing 22.11.13, Reiner, JVA Landsberg Ohne Zeitung wäre ich auf den Fernseher oder das Radio angewiesen und müsste die Nachrichten und Berichte zu den Zeiten schauen, wenn sie gesendet werden. Die Zeitung lese ich dann, wenn ich Lust dazu habe. Ich hole die Zeitung täglich nach der Arbeit vom Dienstzimmer. So treffe ich auch meinen Stockwerksbeamten und erfahre, ob ich noch private Post habe. Ich teile die Zeitung noch mit zwei Mitgefangenen, die aufgrund ihrer kurzen Haftzeit keine Möglichkeit für ein Abo haben. Weltgeschehen auf der zweiten Seite, den großen Bericht auf Seite drei und die Wissenschaftsseite. Auch den lokalen Teil über München lese ich sorgfältig, da ich einen persönlichen Bezug zu dieser Stadt habe. Im bayerischen Strafvollzug hat man schon so viele Vergünstigungen gestrichen (Esspakete, Telefonate), ich hoffe, die tägliche Zeitung wird nicht auch noch verboten.“ 22.11.13, Werner, JVA Straubing Die Zeitung wird zu Mittag oder spätestens im Laufe des Nachmittags vom Hausarbeiter vor die Zelle gelegt. Je nachdem, wann sie da ist, lese ich einen Teil nach dem Mittagessen und den Rest nach der Arbeit. Nachdem ich die Zeitung ausgelesen habe, gebe ich sie noch am selben Tag weiter. Am nächsten Tag, wenn ich die neue Zeitung bringe, nehme ich die vom Vortag wieder mit und gebe sie dem Nächsten. Wenn er sie gelesen hat, geht sie gleich weiter. Insgesamt sind wir sechs, die sich eine Zeitung teilen.“ 15.11.13, Ulrich, JVA Werl Als Strafgefangener im geschlossenen Vollzug ist eine Teilnahme am normalen gesellschaftlichen Leben, zumindest Zeitung im Laufe des Vormittags. Ein JVA-Bediensteter bringt sie in meine Zelle. In der Regel lese ich sie sofort, d.h. in der Mittagspause und am frühen Abend. Danach gebe ich sie an Mitgefangene weiter, die sie wiederum 6.11.2013 Hans-Joachim, JVA Straubing An andere Informationen, außer aus der Bücherei, kommt man hier schwer, da man beim monatlichen Einkauf keine Zeitung oder Zeitschrift kaufen kann. Es sind nur Abos in begrenztem Umfang (bis zu 3) möglich. Der Verdienstist so gering, das Essen so wenig,keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Mit ca. 30 Euro monatlich muss man Schreibmaterialien, Briefmarken, Toiletten- und Gesundheitsartikel kaufen. TV und Radio ist ja nicht immer zugänglich, und dann nur begrenzt. Die Zeitung ist quasi meine Ersatzfamilie, die mich anspricht, und hat den Vorteil gegenüber anderen Medien, dass, wenn man einen Abschnitt, einen Satz oder ein Wort nicht verstanden hat, kann man ihn mehrmals lesen und vergleichen. Zeitunglesen gehört zur Kultur mit dazu und deckt alle Bereiche ab. Wenn ich keine Zeitung bekommen würde, würde ich in kurzer Zeit verdummen. Ich interessiere mich für alle Inhalte, die mir die Zeitung bietet. Ich interessiere mich sogar fürs Wetter, ich male und bin an Kunst interessiert, spiele Gitarre und mir gefallen Reiseberichte oder Berichte über den Erhalt eines alten Handwerks. Politik ist hier in Haft ein Muss, schließlich muss man vor den Wahlen schon wissen, wo es langgeht. Die Zeitung verteilt ein Mitgefangener, sie kommt in der Mittagszeit zur Kostausgabe, manchmal auch erst abends oder am folgenden Tag. Die Zeitung geht durch 20 Hände oder mehr, einige wollen nur verschiedene Beilagen, andere interessieren sich für den Sportteil und bilden dabei Lesegruppen. Der TV-Teil wird zum Lesen in einer Zelle ausgehängt. Das hat sich mit der Weitergabe schon so 5.11.2013, Ralf, JVA
Hannover Hier bekomme ich die Zeitung erst gegen 16 Uhr und ich lese sie bis gegen 18 Uhr, jeden Tag. Nach mir lesen sie noch vier Personen und sind regelrecht glücklich, selbst wenn sie die Zeitung 3 bis 4 Tage später erhalten.“ 14.09.2013, Christian, JVA Celle Aber das taz-Freiabo bedeutet für mich auch eine wohltuende Geste persönlich-sozialer Zuwendung und menschlicher Solidarität. Denn hinter jedem Freiabo steht ein konkreter Mensch, dem das Schicksal von Inhaftierten nicht egal ist und der durch seine Spende einen wertvollen Beitrag zum geistigen Überleben hinter Gittern leistet. Da ich nunmehr seit neun Jahren ununterbrochen in Isolationshaft untergebracht bin, stellt die tägliche Zeitungslektüre für mich ein psychisch ganz besonders stabilisierendes Ritual dar. Dadurch wird das mitunter extrem beklemmende Gefühl sozialer Isolation zumindest zeitweilig kompensiert. Meist erhalte ich mein Zeitungsexemplar bei der Mittagskostausgabe an der Haftraumtür ausgehändigt – quasi als Seelenverpflegung. Insofern freue ich mich jedes Mal auf diesen Tageshöhepunkt meines ansonsten eher freudlosen vollzuglichen „Nischendaseins“ in der „Hochsicherheits-Eremitage“ der JVA Celle. Bei dieser Gelegenheit einmal herzlichen Dank all denjenigen, die auch mir das regelmäßige taz-Lesevergnügen bisher ermöglicht haben.“ 14.09.2013, Michael, JVA Diez Die Sicherheit(s- Paranoia) verhindert uneingeschränkte Information und große Stücke normalen Lebens. Normalerweise sollte man die Zeitung am Vormittag des gleichen Tages erhalten, aber
das schwankt hier sehr. Manchmal erhalte ich sie erst abends oder gar am nächsten Tag. Davon ist auch abhängig, wann ich sie lesen kann. Foto: Beate Pundt |