Was passiert wenn die Katzen Milch trinken?

Bei vielen Katzen führt die in Milch enthaltene Laktose zu Unverträglichkeiten. Ähnlich wie bei Menschen mit Laktoseintoleranz kommt es bei ihnen durch das Trinken von Milch zu Verdauungsproblemen wie Erbrechen, Durchfall und Übelkeit.

Das liegt in erster Linie daran, dass bei ausgewachsenen Säugetieren die Bildung des Enzyms Laktase eingestellt wird. Dieses ist bei Jungtieren für die Verdauung der Muttermilch nötig. Das Fehlen von Laktase führt auch bei Katzen dazu, dass Milch nicht richtig verdaut werden kann.

Die meisten Menschen können Milch trinken

Diese Tatsache galt übrigens ursprünglich auch für Menschen. Allerdings haben unsere Vorfahren bereits vor tausenden von Jahren erkannt, dass die Milch ihrer Nutztiere ein hervorragender Energielieferant war. Dadurch hat sich der menschliche Organismus über viele Generationen an die Verdauung von Milch gewöhnt und es kommt lediglich bei jenem Teil der Bevölkerung mit einer Laktoseintoleranz zu Problemen.

Warum Katzen und Milch scheinbar zusammengehören

Lange Zeit waren Katzen in ländlichen Gebieten unverzichtbare Mitbewohner, die auf Bauernhöfen als Mäusejäger unterwegs waren. Da dort in vielen Fällen auch Kühe gehalten wurden, war es oft üblich, dass Landwirte ihren Katzen manchmal auch Milch zu trinken gaben.

Sofern die Tiere von klein auf daran gewöhnt waren, vertrugen sie diese auch recht gut. Allerdings ist das bei heutigen Hauskatzen normalerweise nicht mehr der Fall. Die meisten Tiere vertragen Laktose daher nicht und sollten deshalb auch keine normale Milch trinken.

Laktosefreie Alternativen sind nur bedingt zu empfehlen

Da die in Milch enthaltene Laktose offensichtlich das Hauptproblem darstellt, liegt die Vermutung nahe, stattdessen auf Alternativen ohne Milchzucker zu setzen. Laktosefreie Milch ist für Katzen allerdings zu energiereich und daher eher nicht für sie geeignet.

Ähnlich verhält es sich mit Käse, der aufgrund seiner Reifung praktisch keine Laktose enthält. Katzen vertragen ihn daher im Allgemeinen recht gut und viele Vierbeiner fressen ihn auch sehr gerne. Aufgrund des hohen Energiegehalts sollte Käse für Katzen aber höchstens ein gelegentliches Leckerli, das sie in sehr kleinen Mengen erhalten, darstellen.

Katzenmilch für vierbeinige Feinschmecker

Wenn Ihre Katze zu jenen Vierbeinern zählt, die Milch nicht widerstehen können, muss sie glücklicherweise trotz der Problematik hinsichtlich der Verträglichkeit nicht darauf verzichten. Denn im Handel ist spezielle Katzenmilch erhältlich. Diese enthält weniger Laktose und ihr Nährstoffgehalt ist an die Bedürfnisse von Katzen angepasst.

Darüber hinaus wird Katzenmilch häufig Taurin beigefügt. Taurin ist eine wichtige Aminosäure, die Katzen nicht in ausreichender Menge selbst bilden können und die sie daher über ihre Nahrung aufnehmen müssen.

Katzenmilch ist somit eine gut verträgliche Alternative zu normaler Milch. Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass sie kein Ersatz für Wasser darstellt. Mehr als ein oder zwei kleine Schälchen in der Woche sollten Sie Ihrer Katze auch von dieser Milch nicht geben.

Wahrscheinlich wollen Sie Ihrem Vierbeiner etwas Gutes tun, wenn Sie ihm ein Schälchen verführerisch duftender Kuhmilch hinstellen. Und kaum eine Katze wird dazu nein sagen – im Gegenteil, viele stürzen sich förmlich auf die flüssige Leckerei. Dennoch ist sie nicht gut für die Tiere.

Der Grund dafür? Der enthaltene Milchzucker, auch als Laktose bekannt, kann von der Katze nicht verdaut werden. Wie bei einer Laktoseintoleranz beim Menschen bekommt sie dadurch Durchfall, Übelkeit und muss manchmal sogar erbrechen. Zudem greift der Milchzucker die Zähne an und führt so zu Zahnfleischentzündungen und Karies. Nur bei jungen Kitten verhält sich das anders, denn diese nehmen noch die Milch der Mutter zu sich, welche ebenfalls Laktose enthält.

Um den enthaltenen Milchzucker in der Muttermilch aufzuspalten, produziert der junge Organismus ein spezielles Enzym: Laktase. Wird die Katze aber langsam selbstständiger und steigt auf festes Futter um, so wird auch die Herstellung des Enzyms stetig geringer bis sie letztendlich komplett eingestellt wird. Von nun an ist Milch nur noch schwer verdaulich und sollte nicht mehr gegeben werden.

Doch woher kommt der Gedanke dann?

Wenn das schon immer so der Fall war, liegt die Frage nahe, warum wir Katzen so oft mit Milch verbinden. Dieses Bild ist eng mit ihrer Geschichte verbunden, denn bevor wir überhaupt an Wohnungskatzen denken konnten, wurden sie vor allem auf Bauernhöfen gehalten. Hier nahmen sie die Rolle des Mäusefängers an und ernährten sich hauptsächlich von den kleinen Tieren.

Doch da auf diesen Höfen auch der Mensch lebte und dieser oft Kühe hielt, wollte er unseren Samtpfoten ab und an etwas Gutes tun. Schon früh hatte er das Potential der Milch als nährstoffreiches Nahrungsmittel erkannt – und über Generationen hinweg seinen eigenen Körper an die Aufnahme gewöhnt – und gab sie so auch den Vierbeinern. Sind diese von Jung an auf diese Weise aufgezogen worden, hörte die Laktase-Produktion oft gar nicht erst auf und sie reagierten nicht negativ auf die Milch.

Was passiert wenn die Katzen Milch trinken?

Bauernhof Katze auf Heu

Diese Laktoseverträglichkeit wurde teils auch weitervererbt und ist gerade bei Bauernhofkatzen immer noch üblich. Doch bei unseren Stubentigern ist das wiederum ein ganz anderes Thema. Diese stammen nämlich nur im seltensten Fall von solchen Gehöften. Und selbst wenn, ist es besser keine Experimente zu wagen, denn die können – wortwörtlich – ganz schön auf den Magen schlagen.

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Laktosefreie Milch für Katzen – die Lösung?

Nun scheint die Lösung ja eigentlich nahe zu liegen, schließlich gibt es spezielle laktosefreie Milch auch für den Menschen. Und tatsächlich ist diese Variante von der Katze leicht verdaulich und führt in der Regel nicht zu Verdauungsproblemen. Jedoch handelt es sich hierbei immer noch um Kuhmilch und die ist eine wahre Kalorienbombe für unsere Stubentiger.

Katzen sind als Kitten erst einmal Nesthocker. Das bedeutet, sie liegen nahe bei Mama und bewegen sich nur wenig. Entsprechend ist auch der Energiegehalt der Muttermilch relativ gering. Anders ist das bei Kälbern – diese stehen schon innerhalb ihrer ersten Stunden auf der Welt auf eigenen Beinen. Das kostet viel mehr Kraft, welche sie aus der Kuhmilch erhalten.

Im Umkehrschluss heißt das, dass auch laktosefreie Varianten immer noch eine sehr große Menge an Kalorien enthält. Würde sie also öfter gefüttert werden, wirkt sich das schnell negativ auf die Figur aus. Und nicht nur das, der Fettgehalt in der Milch kann sogar Leberschäden zur Folge haben. Allerdings ist hier die Devise: „alles in Maßen“. Übertreiben Sie es einfach nicht.

Ein kurzer Exkurs: Käse als Leckerli

Wenn Kuhmilch tabu ist, sollte es Käse doch auch sein, oder? Das ist so nicht ganz richtig, denn Käse ist durchaus ein leckeres und gut verträgliches Leckerli für die meisten Katzen. Der Grund liegt hier in der Verarbeitung. So muss Hartkäse wie Parmesan über eine sehr lange Zeit reifen. Dabei wird der Milch fast alle Laktose entzogen.

Bei anderen Milchprodukten ändert sich sogar die gesamte chemische Zusammensetzung während der Gärung. So kann Hüttenkäse auch eingesetzt werden, um Durchfall bei Katzen zu mindern. Achten Sie aber dennoch immer darauf, diese Leckereien nur in Maßen zu füttern – ein Teelöffel Frischkäse reicht völlig aus.

Leidet Ihr Stubentiger hingegen unter einer Nierenerkrankung, sollten Sie vollständig auf Käse verzichten. Das liegt nicht etwa am Gehalt des Milchzuckers, sondern am enthaltenen Salz und Phosphor. Diese werden bei der Verarbeitung der Milch zugegeben und wirken sich negativ auf die Niere aus. Bei gesunden Katzen stellen die geringen Mengen allerdings kein Problem dar.

Was passiert wenn die Katzen Milch trinken?

Katze klaut Käse von der Küchenarbeitsplatte.

Für wahre Leckermäuler: Katzenmilch

Da Kuhmilch also keine gute Variante für die Katze ist, hat sich der Tierhandel etwas einfallen lassen. Die Katzenmilch gibt es inzwischen fast überall zu kaufen – doch ist diese wirklich gut für die Tiere? Ja, denn auch wenn es sich hier immer noch um Kuhmilch handelt, wurde diese genauestens an die Bedürfnisse unserer Stubentiger angepasst.

Katzenmilch für Kitten

Meist wird diese spezielle Katzenmilch dann eingesetzt, wenn die Mutter nicht genügend Nahrung für den gesamten Wurf bereitstellen kann. Solch besondere Katzenaufzuchtmilch ist genauestens auf die Nährstoffe der Muttermilch abgestimmt und erfüllt die Bedürfnisse der Babys. Sie versorgt sie mit ausreichend (aber auch nicht zu viel) Energie sowie lebenswichtigen Nährstoffen. Dabei ist sie für die Kitten bestens verträglich.

Bevor es diese Variante jedoch überhaupt gab, wurden mutterlose Kitten oft mit reiner Kuhmilch groß gezogen. Da die Neugeborenen noch genügend Laktase bildeten, um diese zu verdauen, war das zunächst auch kein Problem. Allerdings war auch hier der hohe Kaloriengehalt oft nicht optimal und die Kätzchen nahmen zu schnell zu. Aus diesem Grund wird heutzutage lieber zu spezieller Katzenmilch für Kitten gegriffen.

Was passiert wenn die Katzen Milch trinken?

Ein kleines Kitten wird mit einer Flasche mit Katzenmilch gefüttert.

… und für Erwachsene

Auch für ausgewachsene Katzen gibt es spezielle Katzenmilch, die Sie sicherlich schon im Tierhandel entdeckt haben. Diese enthält keine Laktose mehr und wurde auch im Kalorien- sowie Fettgehalt an den Bedarf der Vierbeiner angepasst. Somit ist sie ein tolles Leckerli für zwischendurch.

Doch damit noch nicht genug: Häufig wird diese Katzenmilch zusätzlich mit Taurin angereichert. Die Aminosäure ist essentiell für die Gesundheit unserer Stubentiger und meist im Futter nur in geringen Maßen enthalten. In Kombination mit den enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalzium ist diese Variante ein durchaus gesunder Snack und eignet sich vor allem für trächtige oder anderweitig geschwächte Katzen.

Was passiert wenn die Katzen Milch trinken?

Für trächtige Katzen ist Katzenmilch ein wichtiger Snack.

Fazit: Ist Katzenmilch gut für Katzen?

Wie Sie festgestellt haben, sollten Sie lieber keine Experimente mit Kuhmilch wagen. Und auch laktosefreie Milch ist nicht die ideale Lösung. Wollen sie aber dennoch nicht auf den Genuss für Ihre Vierbeiner verzichten, greifen Sie am besten zu Katzenmilch. Diese ist genau auf den Organismus der Stubentiger abgestimmt und kann als eine Art Leckerli verfüttert werden.

Aber: Auch wenn die Milch flüssig ist, ist sie keinesfalls ein Ersatz für Trinkwasser. Dieses wird immer separat zur Verfügung gestellt und ganz unabhängig von der Katzenmilch gegeben. Zudem ist die Zugabe solcher nicht essentiell für die ausgewogene Ernährung Ihrer Stubentiger und kann auch weggelassen werden.

Ist es schlimm wenn meine Katze Milch trinkt?

Die normale Kuhmilch enthält viel Laktose und wird daher nur von sehr wenigen Katzen gut vertragen – und wenn, dann nur in kleinen Mengen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Ist deine Katze von klein auf an Milch gewöhnt, dann hat sie meist als erwachsene Katze auch kein Problem damit.

Wie viel Milch darf man einer Katze geben?

Als Empfehlung reicht ein kleines Schälchen einmal in der Woche hierbei aus. Je nach Eigenarten deiner Katze ist es aber auch nicht schädlich, deiner Katze öfter als einmal in der Woche Katzenmilch zu geben. Je nach Bedürfnis deiner Katze gilt es, sich auf diese einzustellen.