Was passiert wenn die Blase platzt

Kiel : Wissenswert: Kann die Harnblase platzen?

Jeder kennt das: Man ist gerade auf der Autobahn unterwegs, und plötzlich meldet sich der Harndrang. Wie der Zufall will, ist die nächste Toilette in solchen Momenten meistens viele Kilometer entfernt.

Jetzt heißt es, das dringende Bedürfnis so lange zu unterdrücken, bis das nächste stille Örtchen auftaucht. Fragt sich nur: Kann die Blase eigentlich platzen, wenn man den Urin zu lange zurückhält?

Das soll angeblich im 17. Jahrhundert dem dänischen Astronomen Tycho Brahe widerfahren sein, der sich der Überlieferung zufolge wegen der strengen Hofetikette nicht von der Tafel des Kaisers erheben durfte, als er mal ganz dringend musste.

Menschen, die gerade einen starken Druck auf der Blase verspüren, müssen nun jedoch keineswegs in Panik verfallen. „Die Blase eines gesunden Menschen platzt nicht einfach, nur weil man den Urin zurückhält”, beruhigt Professor Klaus-Peter Jünemann, Direktor der Klinik für Urologie des Kieler Uniklinikums.

Je nach Geschlecht und Körpergröße setzt laut Jünemann bei den meisten Menschen starker Harndrang ein, wenn sich zwischen 250 und 500 Milliliter Urin in der Blase befinden. Verkneift man sich den Gang zur Toilette, läuft das Hohlorgan immer weiter voll.

Spätestens, wenn das maximale Füllvolumen überschritten ist, das nach Angaben des Urologen normalerweise zwischen 400 und 1000 Millilitern liegt, kann jedoch auch die stärkste Blase dem Druck nicht mehr standhalten. „Das funktioniert wie bei einem Überlaufventil”, erläutert Jünemann, „oder direkter gesprochen: Dann pinkeln Sie in die Hose.”

Lediglich bei einer chronischen Überdehnung des Blasenmuskels, an der zum Beispiel viele Patienten mit einer vergrößerten Prostata leiden, kann dieser Schutzmechanismus laut Jünemann unter Umständen versagen. Denn wenn sich ständig zu viel Urin ansammle, werde der Blasenmuskel auf Dauer überdehnt und erschlaffe. Dann sei nicht mehr genügend Kraft vorhanden, um die Flüssigkeit in die Harnröhre zu drücken.

Aber selbst im Fall eines solchen „Harnverhalts” sei ein Blasenriss eher unwahrscheinlich, betont der Urologe: „Lange, bevor das passiert, kommen die Patienten in der Regel unter stärksten Schmerzen ins Krankenhaus, wo der Urin mit Hilfe eines Katheters abgelassen werden kann.”

Auch im Fall des Astronomen Brahe ist der Tod infolge der geplatzten Harnblase im Übrigen höchstwahrscheinlich Legende: Neuere Forschungen legen jedenfalls den Schluss nahe, dass der berühmte Sternenkundler schlichtweg vergiftet wurde.

Ist die Blase gut gefüllt, gibt uns der Körper zu verstehen, dass es Zeit wird, auf die Toilette zu gehen. Wer die Signale dauerhaft überhört, etwa weil er gestresst ist, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen. Langzeitfolgen drohen. Eine Blasenentzündung ist dabei noch harmlos.

Gesunde Menschen können ihren Harndrang kontrollieren und selbst entscheiden, ob sie eine Toilette aufsuchen oder nicht. Aber was passiert, wenn Sie ihren Urin bewusst zurückhalten? Bei Erwachsenen kann die Blase knapp einen halben Liter Urin fassen, bevor wir uns erleichtern müssen. Durch kleine Rezeptoren an der Harnblasenwand weiß unser Körper, wie voll die Blase ist. Haben Sie sich dafür entschieden, nicht zu urinieren, etwa weil keine Toilette in der Nähe ist, schließen zylindrische Schließmuskeln die Blase dicht ab. Somit fließt kein Urin durch die Harnröhre hinaus.

Im schlimmsten Fall kann die Blase platzen

Wer aber über längere Zeit die Blase immer wieder daran hindert, sich zu entleeren, muss mit Langzeitfolgen rechnen. Es besteht vor allem ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Bakterien. Das wiederum kann zu einer Harnröhren- oder Blasenentzündung führen. Auch die Gefahr einer sogenannten Harnverhaltung besteht. Dabei sind Sie nicht mehr in der Lage, die Harnblase komplett zu entleeren.

Dauerhaftes Zurückhalten schwächt die Blasenmuskulatur und kann daher die Ursache einer Blasenschwäche im Alter darstellen. In bestimmten, sehr seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass die Blase platzt. Davon sind aber in der Regel Menschen betroffen, die bereits eine beschädigte Blase haben. Zudem sind Ausnahmefälle bekannt, bei denen auch übermäßiger Konsum von Alkohol eine Rolle gespielt haben kann.

Normalerweise sendet die Blase ein Signal ans Gehirn, dass Sie urinieren müssen. Zu einer geplatzten Blase kommt es, wenn dieses Signal gehemmt wird. Bevor diese Extremfolge eintritt, versucht Ihr Körper jedoch in den allermeisten Fällen, die Unterdrückung des Harndrangs zu ignorieren – und Sie nässen sich ein.

Auch im Video: Das passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie vier Wochen auf Alkohol verzichten

Wie konnte es so weit kommen? Die Bundesrepublik war lange ein Land, in dem man relativ billig und gut wohnen konnte. Mieten und Immobilienpreise waren im Vergleich zu anderen reichen Volkswirtschaft niedrig, die Qualitätsstandards hoch. Deutsche Wohnquartiere mochten nicht sonderlich elegant wirken, aber sie waren zweckmäßig und bezahlbar.

Und jetzt das: Deutschland erlebt einen Immobilienboom - und irgendwann wird ein übler Crash folgen. Was diesen Hype antreibt, ist seit Langem bekannt. Aber über Jahre wollte das kaum jemand zur Kenntnis nehmen.

Die sozialen Folgen der deutschen Immobilienblase sind schon heute drastisch, wie der aktuelle SPIEGEL in einem Report darlegt. Für die Mittelschichten ist Wohneigentum in den Städten kaum noch erschwinglich, trotz Niedrigstzinsen. Wo Wohnraum knapp ist, treiben Investoren zusätzlich die Mieten in die Höhe, um überhaupt noch positive Renditen erwirtschaften zu können.

Die wirtschaftlichen Nebenwirkungen der Blase werden erst vollends wirksam, wenn sie geplatzt ist.

Aber der Reihe nach.

Rückblick: Der Stoff, aus dem die Blasen sind

Eine Blase? Viele Ökonomen mögen die Idee nicht, dass Märkte irrational durch die Decke gehen können. Sie haben Schwierigkeiten zu erklären, wie sich solche Übertreibungen bilden. Warum und wann genau sie irgendwann platzen, können sie nicht präzise vorhersagen.

Tatsächlich stehen die Zeichen schon seit Jahren auf Überhitzung in Deutschland. Bereits vor sechs Jahren war das erkennbar: Zwischen 2009 und 2011 waren die Bewertungen für Wohnimmobilien in den sieben größten Städten ("A-Städte") um bis zu einem Drittel gestiegen. Damals war die Dynamik gerade dabei, auf "B-Städte" wie Hannover und Bremen überzugreifen. Sogar in "C-Städten" wie Erfurt, Magdeburg und Rostock begannen die Preise zu steigen.

Die Gründe waren damals die gleichen wie heute: Extrem niedrige Zinsen im Euroraum lockten in- und ausländische Investoren in den deutschen Immobilienmarkt. Eine enorme Nachfrage, getrieben von überschüssiger Liquidität, traf auf ein allenfalls verhalten steigendes Angebot.

Seid umschlungen, Millionen!

Was vor ein paar Jahren als mutige Prognose galt - dass nämlich die deutsche Konjunktur auf eine Überhitzung zusteuerte - ist inzwischen herrschende Meinung unter Wirtschaftsforschern. Endlich, muss man sagen.

Gegenüber der sechs Jahre alten Mittelfristprognose hat sich jedoch ein überraschender Trend eingestellt, der die Immobiliendynamik zusätzlich befeuert: Zuwanderung.

Zwischen 2012 und 2016 (Zahlen für 2017 liegen bislang nicht vor) hat Deutschland fast drei Millionen Einwohner hinzugewonnen. Rechnet man die Flüchtlingsimmigration von 2015 heraus, bleibt immer noch ein Nettozuzug von mehr als zwei Millionen Menschen, überwiegend aus Süd- und Osteuropa. Ohne sie wäre das deutsche Jobwunder der vergangenen Jahre nicht möglich gewesen. Durch den Zuzug entstand aber auch ein zusätzlicher Bedarf an Wohnraum, gerade in den süd- und westdeutschen Ballungsräumen, die die Zuwanderer bevorzugt ansteuern.

Die übersprudelnde deutsche Konjunktur, die immer noch extrem niedrigen Zinsen und die Zuwanderung - zusammen haben diese drei Faktoren den deutschen Immobilienmarkt in Wallung gebracht.

Die Bundesbank kalkuliert, dass Wohnungen und Häuser in deutschen Städten um bis zu 30 Prozent überbewertet sind. Und zwar nicht nur in den sieben Top-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln, Düsseldorf), sondern auch in weniger attraktiven Orten.

Angebot vs. Nachfrage - Theorie vs. Realität

Keine Frage, steigende Preise haben auch ihr Gutes. Wenn Wohnraum knapp ist, sollte mehr gebaut werden. Höhere Preise - und Mieten - sind deshalb notwendige Signale, ohne die sich Investoren kaum anlocken lassen. Andererseits sind anziehende Wohnkosten ein Signal an die Mobilen der Gesellschaft, dorthin zu ziehen, wo es sich noch relativ billig leben lässt. Dadurch sollte sich das überbordende Wachstum der Metropolen eindämmen lassen - jedenfalls sofern die Unternehmen den Beschäftigten folgen und auch jenseits der Top-Städte Jobs anbieten. Auf diese Weise breitet sich die gute Konjunktur in die Fläche aus, auf dass alle davon profitieren.

So weit jedenfalls die Theorie. Die Realität ist komplizierter.

Zwar deutet einiges daraufhin, dass der Zuzug in die teuersten Metropolen allmählich abflaut. Doch gerade dort wird relativ wenig gebaut. Deshalb bleibt in den wachsenden großen Städten Wohnraum knapp - und Grundstücke in Erwartung weiterer Preissteigerungen unbebaut. Auf dem Land hingegen, das von Bevölkerungsschwund bedroht ist, wird tendenziell zu viel gebaut, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ermittelt hat.

Diese Unwuchten auf den Wohnungsmärkten führen zu sozialen Spannungen in den Städten. Wer dort bereits seit Längerem Immobilien besitzt, profitiert von steigenden Preisen und Mieteinnahmen. Wer hingegen kein Immobilienvermögen hat, muss für Wohnen immer mehr Geld aufwenden.

Die wirtschaftlichen Spannungen kommen noch - nämlich wenn die Blase erst geplatzt ist. Das wird irgendwann passieren. Vermutlich wenn die Zinsen steigen, was womöglich in nicht allzu ferner Zukunft der Fall sein wird. Was dann?

Einstürzende Neubauten

Eine geplatzte Immobilienblase hinterlässt typischerweise drei Arten von Problemen: Bauruinen, Schulden, Bankenkrisen. Alle drei sind miteinander verbunden:

  • Wird in einer Boomphase sehr viel gebaut, entstehen Überkapazitäten. Nach dem Crash heißt das: Leerstand. Und: Pleiten und Entlassungen in der Baubranche.
  • Wer im Boom zu sehr hohen Preisen gekauft und dies überwiegend mit Schulden finanziert hat, sitzt nun auf teilentwerteten Immobilien, die womöglich ihren Schuldendienst nicht mehr verdienen. Eine leere Wohnung bringt schließlich keine Einnahmen.
  • Wer Zins und Tilgung nicht mehr zahlen kann, bereitet seiner Bank Probleme. Faule Kredite belasten die Bilanzen der Kreditinstitute, die nun weniger Geld für andere, produktivere Investitionen ausleihen können.

So wird aus einem Bauboom eine Finanz- und schließlich eine Wirtschaftskrise, die sich lange hinziehen kann. Beispiele dafür gab es in der jüngeren Vergangenheit diverse: Spanien, Irland, die USA, Großbritannien und viele andere. Und jetzt Deutschland?

Wann platzt die Blase?

Die deutschen Immobilienpreise mögen sprunghaft steigen. Doch die Bauaktivitäten waren hierzulande in den vergangenen Jahren noch relativ verhalten. "Bislang", so die Bundesbank, gebe es offenbar keinen "übermäßigen Aufbau von Wohnraumkapazitäten". Allerdings deuten die bisher vorliegenden Zahlen fürs vorige Jahr daraufhin, dass inzwischen mehr gebaut wird.

Ähnliches gilt für die Schulden: Bürger und Unternehmen in Deutschland sind nach wie vor relativ gering verschuldet. Und die meisten haben sich die niedrigen Zinsen auf lange Zeit festschreiben lassen. Ein Zinsanstieg wird sie erst mit gehöriger Zeitverzögerung treffen. Auch der Bankensektor insgesamt wirkt keineswegs einsturzgefährdet.

In Spanien, Irland oder den USA war das in den Nullerjahren anders: Immobilienpreise, Bau und Schulden - all das stieg damals parallel und heftig. Verglichen damit erlebt Deutschland eine Blasenbildung in Zeitlupe. Noch halten sich die Ungleichgewichte im Rahmen. Aber die Entwicklung kann durchaus noch eine ganze Zeit weitergehen - mit entsprechenden Nebenwirkungen.

So viel ist sicher: Je früher die Blase platzt, desto besser.

Wie lange dauert es bis die Blase platzt?

Im Normalfall kann die Harnblase aber nicht platzen – egal wie voll sie ist. Denn sie ist dehnbar. Wenn wir das Gefühl haben Pipi machen zu müssen, ist die Blase meistens noch nicht ganz voll. Wird sie nicht sofort entleert, weil keine Toilette in der Nähe ist, dann verstärkt sich der Harndrang nach und nach.

Ist es schlimm wenn eine Blase platzt?

Im schlimmsten Fall kann die Blase platzen Wer aber über längere Zeit die Blase immer wieder daran hindert, sich zu entleeren, muss mit Langzeitfolgen rechnen. Es besteht vor allem ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Bakterien. Das wiederum kann zu einer Harnröhren- oder Blasenentzündung führen.

Wann platzt die Blase Urin?

Spätestens, wenn das maximale Füllvolumen überschritten ist, das normalerweise zwischen 400 und 1000 Millilitern liegt, kann jedoch auch die stärkste Blase dem Druck nicht mehr standhalten. Das funktioniert wie bei einem Überlaufventil. Man kann das Wasser nicht mehr halten und nässt ein.

Was macht man wenn eine Blase geplatzt ist?

Wenn die Fruchtblase platzt, tritt die Flüssigkeit in der Blase (Fruchtwasser), die den Fötus umgibt, aus der Scheide aus. Diese Flüssigkeit kann tropfen oder in einem starken Strahl austreten. Sobald die Blase geplatzt ist, sollte die Frau ihren Arzt oder Geburtshelfer kontaktieren.