Meine Freundin hat einen guten Tag. Alles läuft wie geschmiert. Zum krönenden Abschluss erhält sie dann auch noch eine gute Note in der Schule. Sie ist überglücklich und sie freut sich. Breit grinsend dreht sie sich zu mir und flüstert "Was kostet die Welt?". Dazu zwinkert sie verschwörerisch. Show
Klar, jeder sagt das mal, wenn er stolz auf sich ist. Aber antwortet da jemals jemand drauf? Tja, ich versuchs zumindest mal. Was muss man hergeben, damit man die Welt kaufen kann? Lösung Nummer Eins: 15,99€ oder viel mehrAmazon liefert gleich die erste Antwort: 15,99€! Dabei handelt es sich allerdings nur um das Album von Eko-Fresh. Der Rapper hat bereits 2010 darüber philosophiert. Seine Antwort? Er findet keine. Es sei denn man sieht "Zeit ist nicht so wichtig, weil Geiz wird jetzt erst richtig geil" als offenbarende Lösung der Frage. Ganz so einfach ist es mit der Welt dann doch nicht. Mal angenommen irgendjemand wolle wirklich die ganze Welt kaufen - abgesehen davon, dass ich keine Ahnung hätte, an wen er sich wenden soll - bräuchte er auch ganz schön viel Geld. Rechnen wir doch ein Musterbeispiel aus: Da haben wir jetzt eine vierköpfige Familie. Ihr Haus hat einen Wert von 270.000€ . Dazu kommen sämtliche Möbel im Wert von insgesamt 25.000€. Das Auto kostet 12.000€, die Fahrräder 1.200€. Zusammengerechnet wären wir nun für vier Personen bei 308.200€. Wenn man das auf die gesamte Erdbevölkerung hochrechnet ergibt das 539.350.000.000 Euro. Also sehr sehr sehr viel Geld. Und hier sind noch nicht einmal Firmen, freie Gelände und Rohstoffe mit eingerechnet! So weit die zahlenmäßige und naheliegendste Lösung. Aber betrachten wir die Frage von einer anderen Seite. Was kostet die Welt? Kosten kann auch heißen Opfer zu bringen und etwas zu verlieren. Und damit kommen wir zu Lösung Nummer Zwei. Nicht nur mit Geld kann man den Wert der Welt bemessen Lösung Nummer Zwei: NaturWenn man darüber nachdenkt, wo wir Menschen irgendetwas kaputt machen, fällt einem zuerst die Umwelt ein. Die gehört zwar zunächst auch zur Welt, aber durch den globalen Wandel muss die Natur sich mitwandeln - ob sie will oder nicht. Beispielsweise ein Blatt Papier, das wir in irgendeinem Büro benötigen, kostet einen Baum. Eine neue Autobahn kostet Kilometerweite Pflanzenstreifen. Die Autos, die diese Autobahn befahren werden, kosten viel saubere Luft und hinterlassen dafür viele Abgase, Ozonlöcher und mit Hilfe einiger anderer Aspekte den Klimawandel. Lösung Nummer Drei: MenschenlebenDoch nicht nur in der Gegenwart kostet die Welt so einiges, auch in der Vergangenheit hat sie viel verlangt. Die verschiedensten Erdvölker meinten, sie wüssten am Besten, was mit der Welt zu tun sei und das ganze endete nicht selten in Mord, Totschlag und Krieg. Berater führten Intrigen gegen ihren König, Präsidenten wurden erschossen, Völker bekriegten sich, Länder wurden erobert und neugeordnet. Und das alles nur, weil jeder sich als den geeigneteren Weltherrscher sah oder viel besser wusste als alle andern, wie man die Welt behandeln sollte, um möglichst viel aus ihr zu machen. Bei all den Auseinandersetungen kam es zu vielen Toten, die für ihre Weltansichten starben. Die Welt kostete Leben. Lösung Nummer Vier: PflegeDer Klimawandel wird doch nur davon erzeugt, dass wir Menschen nicht früh genug nachgedacht haben um solche Folgen zu vermeiden. Wir sind zwar auf die Welt als Lebensraum und Ressourcenlieferant angewiesen, doch braucht sie im Gegenzug Pflege und Zuneigung. Wir können nicht erwarten ewig nur von der Erde profitieren zu können. Nicht allein der Kampf um die Erde, sondern auch der Planet selbst fordert eben das ein oder andere. Dass wir uns um unsere "Mutter Erde" kümmern sollten, nachdem sie uns so viele Möglichkeiten beschert hat und dies auch weiterhin tut, ist ja wohl selbstverständlich. Das sollte es zumindest sein. Pustekuchen? Von wegen! Die Welt mit ihrer Natur ist unschätzbar viel wert Lösung Nummer Fünf: NervenMal wieder ein kleiner Perspektivenwechsel, zurück zum global gesehen Begriff "Welt". Es gibt schließlich so viele Dinge, auf die man Acht geben muss, und so viele Menschen, die berücksichtigt werden wollen. Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine neue Krise ansteht. Hier geht irgendjemand pleite, dort geht jemand fremd. An einem Ort gibt es kein Wasser, am nächsten nichts zu essen und am dritten herrscht Krieg. Unsere liebe Mutter Erde in allen Ehren, aber die Welt kostet wirklich Nerven! Trotz allem lieben wir unseren Planeten, wenn vielleicht auch auf unterschiedlichste Arten. Und wenn mal wieder jemand ruft "Was kostet die Welt?" werde ich still in mich hineinlächeln. Sie kostet viel zu viel. Und deshalb seien wir doch einfach mal dankbar, dass wir sie nicht auchnoch kaufen müssen! Fotos: Jonas Müller/jugendfoto.de, Daniel von Stephani/jugendfotos.de, Tobias Mittmann/jugendfotos.de, Clara N./Jugendfotos.de Dir gefällt dieser Artikel?auf Facebook teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
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