Was braucht man wenn das Baby nach Hause kommt?

Im Spi­tal, wo Sie und Ihr Baby rund um die Uhr ver­sorgt wa­ren, ha­ben Sie sich ver­mut­lich schon bald wie­der top­fit ge­fühlt. Zu Hau­se an­ge­kom­men stel­len dann aber vie­le Müt­ter fest, dass die Ge­burt und die Tage da­nach ziem­lich viel Kraft ge­kos­tet ha­ben. 

Wäh­rend der ers­ten Zeit nach der Ge­burt soll­ten Sie sich um gar nichts an­de­res küm­mern müs­sen als um Ihr Baby und Ihr ei­ge­nes Wohl­erge­hen. Ein­kau­fen, ko­chen, haus­hal­ten, Baby-Be­such be­wir­ten - all das soll­te jetzt nicht Ihre Sor­ge sein. Doch was so ein­fach klingt, ist gar nicht im­mer so leicht um­zu­set­zen. Zum ei­nen, weil sich die gros­se Welt mit all ih­ren Ver­pflich­tun­gen un­be­irrt wei­ter­dreht, ob­schon Ihre ei­ge­ne klei­ne Welt ge­ra­de kom­plett ver­än­dert wor­den ist. Und zum an­de­ren, weil das Wis­sen, wie wich­tig Ruhe und Er­ho­lung nach der Ge­burt sind, ziem­lich in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten ist. Wäh­rend frü­her noch streng dar­auf ge­ach­tet wur­de, dass die Mut­ter in den ers­ten zehn Ta­gen des Wo­chen­betts ganz be­son­ders ge­schont wur­de, heisst es heu­te schnell ein­mal: "Du bist ja nicht krank."

Es stimmt ja schon - krank sind Sie tat­säch­lich nicht. Aber Ihr Kör­per hat wäh­rend der Schwan­ger­schaft und un­ter der Ge­burt enorm viel ge­leis­tet. Und jetzt, wo das Baby da ist, geht es naht­los wei­ter: we­nig Schlaf, hor­mo­nel­le Um­stel­lung, das Ein­set­zen der Milch­bil­dung, Ba­by­blues, viel­leicht auch wun­de Brust­war­zen, Milch­stau oder Ge­burts­ver­let­zun­gen, die Schmer­zen ver­ur­sa­chen.

Da­ne­ben ha­ben Sie und Ihr Part­ner mit der Ver­sor­gung des Neu­ge­bo­re­nen ei­nen Voll­zeit­job be­kom­men, auf den Sie kei­ne Aus­bil­dung vor­be­rei­ten konn­te. Dass Sie sich bei all­dem schnell ein­mal er­schöpft und zu­wei­len auch über­for­dert füh­len, ist ab­so­lut ver­ständ­lich und nor­mal. Ru­he­pau­sen, wenn das Baby mal schläft, sind dar­um nicht bloss "nice to have", son­dern un­ver­zicht­bar.

Doch es gibt auch sonst so ei­ni­ges, was Ih­nen da­bei hilft, sich zu er­ho­len und gut im neu­en All­tag an­zu­kom­men:

  • Mit ei­ner ge­hö­ri­gen Por­ti­on Ge­las­sen­heit kom­men Sie bes­ser über die Run­den. Es wird nicht im­mer al­les wie am Schnür­chen lau­fen; nach ei­ner durch­wach­ten Nacht wird auch Ihr Part­ner nicht die En­er­gie ha­ben, die Woh­nung zu sau­gen; Ihr Baby wird an­dau­ernd Ihre Plä­ne durch­kreu­zen, selbst dann, wenn Sie ei­gent­lich nur kurz spa­zie­ren ge­hen woll­ten. Aber las­sen Sie sich da­durch nicht da­von ab­hal­ten, die­se ganz be­son­de­ren Tage zu ge­nies­sen - Ihr Kind wird nie wie­der so win­zig klein sein wie ge­ra­de jetzt. Zu­wei­len mag es sich zwar so an­füh­len, als wür­de Ihr Le­ben fort­an kom­plett durch den Hun­ger und die vol­len Win­deln Ih­res Ba­bys be­stimmt. Doch nicht nur Sie als El­tern wer­den Tag für Tag ein we­nig rou­ti­nier­ter. Auch Sie und Ihr Baby wer­den mit zu­neh­men­der Er­fah­rung all­mäh­lich zu ei­nem ein­ge­spiel­ten Team. 

  • In den ers­ten Wo­chen nach der Ge­burt wird Ihr Part­ner nicht um­hin­kom­men, den Gross­teil der Haus­ar­beit zu über­neh­men. Um eine mög­lichst ge­rech­te Auf­ga­ben­tei­lung im Haus­halt kön­nen Sie sich dann wie­der be­mü­hen, wenn sich al­les et­was ein­ge­spielt hat und Sie wie­der Kraft tan­ken konn­ten. 

  • Pla­nen Sie den Va­ter­schafts­ur­laub so, wie er am bes­ten zu Ih­rer Fa­mi­li­en­si­tua­ti­on passt. Falls Sie kei­ne Un­ter­stüt­zung in der Ver­wandt­schaft oder im Freun­des­kreis ha­ben, sind Sie ver­mut­lich froh, wenn Ihr Part­ner nach der Rück­kehr aus dem Spi­tal zwei vol­le Wo­chen zu Hau­se ist. Ha­ben Sie je­doch Men­schen in Ih­rem Um­feld, die für Sie ko­chen, auf­räu­men und put­zen kön­nen, lohnt es sich, wenn er ei­nen Teil des Ur­laubs ta­ge­wei­se be­zieht und so über ei­ni­ge Wo­chen ver­teilt et­was mehr zu Hau­se sein kann. 

  • Brin­gen Sie ganz prak­ti­sche Wün­sche an, wenn Sie ge­fragt wer­den, was man Ih­nen zur Ge­burt schen­ken kann: Hil­fe beim Ab­tra­gen des Wä­sche­bergs, Mahl­zei­ten zum Ein­frie­ren, Snacks für die Still­pau­se, ein Spa­zier­gang mit Un­ter­stüt­zung beim Be­reit­ma­chen des Ba­bys etc. Denn Stramp­ler in Grös­se 56 ha­ben Sie be­stimmt schon mehr als Sie je­mals brau­chen wer­den.

  • Win­ken Sie nicht vor­schnell ab, wenn Ih­nen je­mand Hil­fe an­bie­tet. Er­bit­ten Sie sich lie­ber ei­nen Mo­ment Be­denk­zeit, da­mit Sie sich über­le­gen kön­nen, ob es Din­ge gibt, die man Ih­nen ab­neh­men könn­te. Dann kön­nen Sie ganz kon­kret sa­gen, ob und wo Sie froh wä­ren um Un­ter­stüt­zung. Da­bei müs­sen Sie viel­leicht ein we­nig über Ih­ren Schat­ten sprin­gen. Wenn das Le­ben chao­ti­scher ist, als man es ger­ne hät­te, fällt es zu­wei­len schwer, sich hel­fen zu las­sen. Aber ge­nau in die­sen Mo­men­ten ist es be­son­ders ent­las­tend, nicht al­les al­lei­ne tra­gen zu müs­sen. 

  • Las­sen Sie sich von nie­man­dem ein schlech­tes Ge­wis­sen ein­re­den - auch nicht von sich selbst. Es ist ganz nor­mal, dass Sie es an man­chen Ta­gen erst am Mit­tag un­ter die Du­sche schaf­fen, dass sich das Ge­schirr län­ger als üb­lich im Kü­chen­trog sta­pelt, dass Sie nach dem Stil­len mit Ih­rem Baby ein­dö­sen, dass Sie eine Ewig­keit brau­chen, um aus dem Haus zu kom­men ... Je mehr Sie un­ter Druck ste­hen, al­les per­fekt ma­chen zu müs­sen, umso grös­ser ist der Stress. Und die­ser Stress färbt nur all­zu leicht auf das Baby ab, das dann un­ter Um­stän­den mit Un­ru­he und Schrei­en re­agiert. 

  • Ma­chen Sie Ge­brauch von den ver­schie­de­nen Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten wie z. B. den Be­su­chen der Wo­chen­bett­heb­am­me oder den Be­ra­tun­gen bei der Müt­ter- und Vä­ter­be­ra­tung. Falls Ih­nen die Din­ge über den Kopf zu wach­sen dro­hen, ist der El­tern­not­ruf un­ter der Num­mer 0848 35 45 55 rund um die Uhr für Sie da. Die Be­ra­tun­gen sind ver­trau­lich, an­onym und kos­ten­los. Wei­te­re In­fos zu die­sem An­ge­bot fin­den Sie un­ter el­tern­not­ruf.ch.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Ich bin von der Ge­burt so ent­täuscht. Aber an­de­re konn­ten ja auch Kin­der krie­gen, ohne sol­che Pro­ble­me da­mit zu ha­ben wie ich, oder?

Was braucht man für das Baby nach der Geburt?

Pflegeprodukte für Säuglinge.
1 bis 2 Babyhandtücher(ggf. mit Kapuze).
5 Waschlappen..
Babybadewanne oder eine geeignete Alternative..
Badethermometer..
Fieberthermometer..
Nagelschere (speziell für Babys).
Gegebenenfalls Nasensauger..
Babybürste mit weichen Borsten..

Was braucht man wirklich für das erste Baby?

Windeln und Pflege. Windeln der Größe 1 sollte man schon vor der Geburt besorgen. Zur Pflege des Babys braucht man am Anfang ziemlich wenig: Eine Packung Feuchttücher oder alternativ Zellstofftücher, Einmalwaschlappen oder Mullwaschlappen und eine Schüssel für Wasser – alles andere ist eigentlich überflüssig.

Was sollte man für ein Neugeborenes zu Hause haben?

Am Anfang genügen vier bis sechs (Wickel-)Bodys, vier bis sechs Langarm-Oberteile, drei bis vier Strampler, drei Paar Socken, drei Schlafanzüge, ein Schlafsack, mindestens zehn Mullwindeln (als Spucktücher). Im Winter kommen außerdem noch Mütze, Handschuhe, ein Overall und zwei Strumpfhosen hinzu.

Was ziehe ich meinem Baby nach dem Krankenhaus an?

Ein komplettes Kleidungsset für Babys Weg nach Hause: Body, Strampler, Jäckchen, Mütze, warme Socken. Für die Krankenhauszeit bieten die meisten Kliniken Kleidung fürs Baby an, aber am besten fragst du bei der Anmeldung einmal nach. Das gleiche gilt für Windeln.