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In manchen Situationen verstehen wir unsere Vierbeiner einfach nicht: Wir wollten unseren Liebling nur etwas streicheln und plötzlich knurrt er uns an. Wie du damit umgehen und dieses Verhalten verhindern kannst, wirst du in diesem Artikel erfahren.
Natürlich verunsichert das: Habe ich etwas Falsches gemacht? Hat mein Hund etwa kein Vertrauen mehr in mich? Doch egal warum deine Fellnase dich anknurrt, ihr müsst beide lernen mit diesen Situationen umzugehen. Es gibt bestimmte Dinge, die du dann auf keinen Fall tun solltest. Mit einigen anderen Methoden kannst du die Anspannung schnell wieder lösen. Und sollte es trotzdem öfter vorkommen, könnt ihr zusammen einige Trainingsübungen machen. Warum knurrt mein Hund?
Knurren ist für Hunde ein ganz normales Mittel zur Kommunikation. Weil sie nicht mit uns sprechen können, nutzen sie Signale wie Bellen, Winseln oder eben Knurren. Mit ihnen zeigen sie uns, was sie wollen oder eben was nicht. Wenn die Vierbeiner mit einer Situation überfordert sind oder Angst haben, zeigen sie das durch Knurren. Es ist sogar gut, dass sie das tun: Knurren ist eine Warnung, dass sich etwas an der Situation ändern muss. Wenn der Hund weiter bedrängt wird, kann es eskalieren und er beißt zu. Deswegen musst du lernen, richtig auf deinen haarigen Freund zu reagieren. Viele verschiedene Dinge können das Knurren bei deinem Liebling auslösen. Besonders wenn er neu in der Familie ist, kann das oft vorkommen. Schließlich ist noch alles ungewohnt für ihn und er konnte noch kein Vertrauen zu dir aufbauen. Vielleicht hat er vorher auch schon schlechte Erfahrungen gemacht und reagiert in einigen Situationen sehr angespannt. Im Allgemeinen knurren Hunde, wenn sie sich unwohl fühlen oder bedrängt werden. Schon eine falsche Bewegung oder ein zu starrer Blick können ausreichen. Besonders wenn dein Schützling beim Fressen gestört wird oder Angst hat, dass ihm etwas weggenommen wird, kann das für ihn unangenehm sein. Denke immer daran, dass deine Fellnase dir etwas mit dem Knurren sagen möchte. In den meisten Fällen bedeutet es „Stopp! Ich fühle mich bedrängt!“ oder „Die Lage muss sich ändern“. Es bringt also nichts, es ihm abzugewöhnen. Viel mehr solltet ihr lernen, richtig miteinander umzugehen und diesen Situationen aus dem Weg zu gehen. Auch kann hinter dem Knurren eine Krankheit oder Schmerzen stecken. Manche Vierbeiner lassen nicht gerne jemanden an sie ran, wenn sie Schmerzen haben oder krank sind. Hier ist es gut, wenn du sein Allgemeinbefinden durchcheckst und ihn gut beobachtest. Sollten die Tipps in den nächsten Abschnitten nicht wirklich weiterhelfen, ist es hilfreich einen Tierarzt einzuschalten, der auch verhaltenstherapeutisch tätig ist. Das solltest du vermeiden
Wenn dich dein Schützling anknurrt, ist euer Verhältnis in diesem Moment natürlich sehr angespannt. Er hat Angst und du weißt wahrscheinlich nicht einmal, was du falsch gemacht hast. In dieser Situation ist es besonders wichtig, nichts Unüberlegtes zu tun. Denn eine falsche Bewegung kann die Lage rasant verschlimmern. Dazu gehören unter anderem: 1. HektikEs ist ganz
normal, dass es dich beunruhigt, wenn du angeknurrt wirst. Doch wenn du nun unüberlegt handelst und hektische Bewegungen machst, verunsichert das deine Fellnase nur noch mehr. 2. Näher ran gehenViele Hundehalter gehen intuitiv näher heran. Sie möchten ihren Liebling streicheln und zeigen, dass er keine Angst haben muss. Leider versteht der Hund das ganz anders. Gehst du auf ihn zu oder hältst ihm die Hand hin, fühlt er sich nur noch stärker bedrängt. Das verunsichert ihn noch weiter. Besonders ein starrer Blick wird von Hunden schnell fehlgedeutet. Gehe stattdessen lieber einen Schritt zurück und entspanne deinen Körper. Dann könnt ihr euch beide beruhigen. 3. BestrafungAuf keinen Fall solltest du mit deinem haarigen Begleiter schimpfen oder ihn bestrafen, weil er dich anknurrt. Mit diesem Signal zeigt er dir nur, dass ihm etwas nicht gefällt. Wenn du ihm das verbietest, lässt er beim nächsten Mal die Warnung weg und schnappt vielleicht gleich zu. Außerdem löst Schimpfen nicht das Problem, das er in diesem Moment hat. Wenn du lauter wirst, wird er nur noch verängstigter. Versuche lieber herauszufinden, was deinen Liebling stört und wie ihr es das nächste Mal besser macht. 4. Knurren ignorierenEs wäre nicht sinnvoll, das Knurren deines Vierbeiners einfach zu ignorieren. Es kann zu einem ernsthaften Problem werden, wenn es öfters vorkommt und du nichts gegen die Ursache unternimmst. Dein Hund muss mit der Situation umgehen können und lernt das nicht von allein. Besonders das Knurren kleinerer Hunde wird oftmals nicht ernst genommen, da es nicht so bedrohlich wirkt. Doch sie zeigen genau wie andere Hunde auch, dass ihnen etwas nicht gefällt. Ignorieren verbessert die Situation auf keinen Fall. Überlege lieber, was die Ursache sein könnte und wir ihr das Problem löst. Wie du reagieren solltest
Wie du siehst, musst du auf viele Begebenheiten Rücksicht nehmen. Mindestens genauso wichtig ist es aber, richtig zu reagieren und die Situation somit wieder zu entspannen. Auf jeden Fall solltest du ruhig bleiben und nicht in Hektik verfallen. Langsame Bewegungen sind dabei viel hilfreicher. Atme ein paar Mal tief durch und überlege dabei in Ruhe, was du als Nächstes tust. Du musst unbedingt freundlich zu deinem Liebling sein und nicht mit ihm schimpfen. Gehe am besten ein paar Schritte zurück. Wahrscheinlich fühlt sich dein Liebling einfach nur bedrängt und benötigt mehr Freiraum. Wenn du deinen Körper ein wenig wegdrehst, merkt er, dass du ihn nicht angreifen willst. Zeige ihm nicht, dass du dominant bist. Das verunsichert ihn nur noch weiter. Eine entspannte Körperhaltung kann in diesem Fall Wunder bewirken. Vielleicht hilft es deinem Schützling, wenn du ihm gewohnte Signale gibst. Das funktioniert natürlich nur, wenn ihr vorher schon ein wenig trainiert habt. Einfache Kommandos wie Sitz und Platz lenken ihn ab. Sie sind gewohnt für ihn und dadurch fühlt er sich gleich viel wohler. Auch wenn du ganz ruhig seinen Namen sagst, könnte ihn das beruhigen. Achte aber darauf, dass es nicht zu streng klingt. Falls du dir nicht sicher bist, wie du reagieren sollst: Gehe einfach weg und löse die Konfliktsituation dadurch auf. So könnt ihr euch beide beruhigen und du kannst dir überlegen, was du beim nächsten Mal besser machen kannst. Wenn es häufiger vorkommt, dass dich dein Hund anknurrt, solltest du über ein Training nachdenken. Manchmal lassen sich die Situationen einfach vermeiden. Knurrt dein Vierbeiner aber sehr schnell, könnten ein paar Übungen helfen. Training: So knurrt dich dein Hund nicht mehr so oft an
Denke immer daran, dass du deiner Fellnase das Knurren prinzipiell nicht abgewöhnen solltest. Es ist ein Mittel zur Kommunikation und ein sehr wichtiges Warnsignal. Es könnte viel drastischere Folgen haben, wenn er es nicht mehr tut. Trotzdem sollte dein Hund in einigen Situationen nicht knurren. Wenn er zum Beispiel kleine Kinder anknurrt oder ihn Kleinigkeiten schon stören, solltet ihr etwas dagegen unternehmen. Dafür ist beidseitiges Training erforderlich: Du kannst einige unangenehme Situationen für deinen Liebling vermeiden und im Gegenzug muss er mit bestimmten Situationen einfach klarkommen. Wenn dein Vierbeiner Artgenossen anknurrt, darfst du ihn nicht mehr unbeaufsichtigt mit anderen Hunden allein lassen. Sollten ihm fremde Menschen Angst machen, dürfen Fremde ihn eben nicht mehr streicheln oder umarmen. Das gilt vor allem für kleinere Kinder. Auch bestimmte Situationen, in denen er dich anknurrt, kannst du vermeiden. Dann beugst du dich zum Beispiel nicht mehr über ihn oder kommst ihm beim Fressen nicht zu nahe. Mit der Zeit wirst du herausfinden, was dein Hund mag und was nicht. So kannst du den unangenehmen Situationen leichter aus dem Weg gehen. Es ist wichtig, dass du deinen Liebling besonders in diesen Situationen beobachtest. Denn schon bevor er knurrt, sendet er Körpersignale aus. Die sind von Hund zu Hund unterschiedlich. Wenn du deinen Schützling gut kennst und schnell merkst, dass ihm etwas zu viel wird, kannst du rasch etwas an der Situation ändern. Manchmal muss sich dein Liebling aber auch einfach an bestimmte Umstände gewöhnen. Knurrt er dich zum Beispiel beim Bürsten an, übst du das vorsichtig mit ihm. Du streichelst ihn vor und während des Bürstens. Nicht zu viel auf einmal. So zeigst du ihm, dass es gar nicht weh tut und ihm vielleicht sogar Spaß macht. Häufig gestellte FragenDu solltest ruhig reagieren, ein wenig Abstand nehmen und den Auslöser für das Knurren beseitigen. Du darfst deinen Hund auf keinen Fall noch mehr bedrängen oder bestrafen. Durch das Knurren will er nämlich nur zeigen, dass er in einer unangenehmen Situation ist. Grundsätzlich ist das Knurren beim Hund ein Kommunikationsmittel. Er will dir damit zeigen, dass sich etwas an der gegenwärtigen Situation ändern muss. Vielleicht hast du ihn zu sehr bedrängt oder beim Essen gestört. Knurren kann aber auch ein Anzeichen für Schmerzen oder eine Erkrankung sein. Es kann sein, dass dein Hund Angst hat, dass ihm etwas weggenommen wird und er deshalb knurrt. Das kann auch wieder ein Anzeichen dafür sein, dass er sich unwohl oder bedroht fühlt. Knurren ist ein normaler Weg deines Hundes zu kommunizieren. Dadurch zeigt er, dass ihm die Situation unangenehm ist. Wenn dein Hund jedoch schon bei Kleinigkeiten zu knurren beginnt, ist das eine Verhaltensauffälligkeit und du musst etwas dagegen unternehmen. Mehr dazu findest im Artikel.
Mein FazitKnurren ist ein ganz normales Verhalten von Hunden. Sie zeigen damit einfach nur, dass ihnen etwas zu viel ist oder sie sich bedrängt fühlen. Trotzdem solltest du das nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern darüber nachdenken, wie du es beim nächsten Mal vermeiden kannst. Falls dich dein Hund anknurrt, solltest du unbedingt ruhig bleiben und auf keinen Fall mit ihm schimpfen. Gehe am besten ein paar Schritte zurück und beruhige dich. Nach einer Weile wird es deinem Liebling dann auch schon wieder besser gehen. Wenn du nach und nach sein Vertrauen gewinnst, wird er dich auch viel seltener anknurren. Findet zusammen einen Weg, mit diesen Situationen zurechtzukommen. Sollte das alles nicht helfen, ist es gut, wenn du einen Tierarzt einschaltest, der auch verhaltenstherapeutisch tätig ist. Somit kann überprüft werden, ob hinter dem Knurren eine organische Ursache wie Schmerzen steckt oder eine Verhaltenstherapie angewendet werden sollte.
Verfasst von Anja Boecker Servus, Hallo, Moin! Meine Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin ( Zertifikat IHK) Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen. Mehr erfahren Das könnte dich interessieren: 19 Kommentare zu „Dein Hund knurrt? [4 Tipps was du jetzt tun kannst]“
Schreibe einen KommentarWas mache ich wenn mein Hund knurrt?Lass deinen Hund in Ruhe und zieh dich zurück. Oder bringe deinen Hund aus der Situation raus und schaffe Abstand zum Auslöser. Und überlege dir unbedingt, was gerade passiert ist. Dein Hund knurrt nicht aus Spaß und danach wird er auch nicht sofort wieder tiefenentspannt sein.
Ist Knurren bei Hunden immer böse?Wir können meist sicher sein, dass dem Knurren bereits viele andere körpersprachliche Signale vorausgegangen sind. Knurren gehört also zum ganz normalen Ausdrucksverhalten des Hundes und ist somit eine ganz normale Reaktion des Hundes.
Wie auf Knurren reagieren?Du solltest ruhig reagieren, ein wenig Abstand nehmen und den Auslöser für das Knurren beseitigen. Du darfst deinen Hund auf keinen Fall noch mehr bedrängen oder bestrafen. Durch das Knurren will er nämlich nur zeigen, dass er in einer unangenehmen Situation ist.
Warum knurrt mein Hund auf einmal andere Hunde an?Beim Gassigehen trifft Ihr Hund auf Artgenossen und reagiert mit Aggression? Eine schwierige Situation für Sie und Ihren Hund. Sein aggressives Verhalten kann mehrere Ursachen haben: Stress, traumatische Erlebnisse und sogar Ihr eigenes Auftreten beim Gassigehen beeinflusst, wie Ihr Hund mit anderen Hunden umgeht.
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