Was bedeuten die Farben von Deutschland?

Zurückzuführen sind die Farben der Deutschland-Fahne auf die Uniform des Lützowschen Freikorps, das in den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpfte. Mit Schwarz ließen sich Stoffe damals am besten einheitlich färben. Dazu rote Aufschläge an der Uniform und goldene Messingknöpfe. Später trugen Studenten diese Farben in die Bewegung der Burschenschaften weiter. Öffentlich getragen haben sie die schwarz, rot, goldene Flagge dann auf dem Hambacher Fest 1832.

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Was bedeuten die Farben von Deutschland?

Was bedeuten die Farben von Deutschland?
von Nico Talenta

Auch das Justizministerium sprach 1996 von einer Flaggen-Anordnung mit goldenem Streifen, aber im Alltag wird statt des metallischen Farbtons meist ein gelber genutzt. Die mit Goldfasern durchwebten Flaggen in Museen und im Bundestag sind eher die Ausnahme. Als Hauptargument für Gelb statt Gold wird oft die günstigere Herstellung und Beständigkeit gegen Witterung hervorgebracht. Gerade weil die meisten Fahnen draußen hängen.

Außerdem wolle man keine Zwei-Klassen-Beflaggung, wo nur die, die es sich leisten können schwarz, rot, goldene Fahnen haben. Aber sind wir doch mal ehrlich, ist das nicht veraltet und heutzutage wirklich noch ein Argument? Immerhin lassen sich im 21. Jahrhundert auch früher teure Farben wie Ultramarinblau oder Karmesinrot günstig imitieren. Wenn die Bundesregierung festlegen kann, dass für ein einheitliches Gelb der Farbwert #FFCC00 für deutsche Fahnen verwendet werden soll, sollte doch auch hier ein Tapetenwechsel möglich sein.

Die Geschichte der deutschen Flagge begann 1813. Überlieferungen zufolge gehen die Farben auf Uniformen von Widerstandskämpfern gegen Napoleon zurück. Die Soldaten des Lützowschen Freikorps, die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpften, trugen schwarze Jacken mit goldenen Knöpfen und roten Samtaufschlägen. Angeblich war das Schwarz ein Symbol für die Schwärze der Knechtschaft, die Farbe Rot spiegelte die blutigen Schlachten wider und Gelb stand für das goldene Licht der Freiheit, für welches die Soldaten tapfer kämpften. Nachdem Napoleons Vorherrschaft 1815 beendet war, kam es zu einer Neuordnung Deutschlands. Ziel der europäischen Monarchen war es, alle nationalen Bewegungen in Europa zu unterbinden, damit die alte vorrevolutionäre monarchische Ordnung aufrechterhalten werden konnte. Anstatt eines deutschen Nationalstaates wurde auf dem Wiener Kongress aus 37 Einzelstaaten und vier freien Städten der Deutsche Bund gegründet, der unter österreichischer Vorherrschaft stand. Liberale, nationale und demokratische Ideen wurden dabei in vielen deutschen Staaten mit polizeilichen Mitteln bekämpft. Dieser lose Zusammenschluss von Einzelstaaten hatte allerdings viele Kritiker, die sich nach einem einheitlichen und freien Deutschland sehnten. Angetrieben von dem Wunsch nach deutscher Einheit und einer demokratischen Verfassung gründeten 1815 Studenten in Jena eine Burschenschaft und wählten als Erinnerung an die Taten des Lützow-Korps die Farben Schwarz, Rot und Gold für ihre Fahne.

Ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Deutschlandflagge war schließlich das Hambacher Fest im Mai 1832, bei dem für demokratische und nationale Ziele demonstriert wurde. Bei dieser Veranstaltung, an der rund 30.000 Menschen aller Schichten teilnahmen, wurde zum ersten Mal eine Fahne mit schwarz-rot-goldenen Querbalken gezeigt. Immer mehr wurde diese Farbkombination zu einem Symbol der deutschen Einheit. Die Landesfürsten versuchten zwar, die Fahne zu verbieten. Dies führte aber nur zu noch heftigeren Protesten und Widerständen. Forderungen nach Presse-, Gedanken- und Vereinsfreiheit wurden immer lauter. Um die Ordnung im Land wiederherzustellen, wurde in Frankfurt schließlich ein gesamtdeutsches Parlament eingerichtet. Am 9. März 1848 erklärte die Nationalversammlung die Farben Schwarz, Rot und Gold als Nationalfarben und legte auch die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nur wenig später scheiterte die Revolution allerdings und die Flagge verschwand vorerst wieder. Stattdessen wählte der Norddeutsche Bund und später das Deutsche Reich für seine Fahne eine schwarz-weiß-rot gestreifte Farbkombination. Das Schwarz-Weiß stand für die preußischen Anteile des Bundes, während Rot-Weiß die dem Norddeutschen Bund zugehörigen Hansestädte repräsentierte. Als 1871 das Deutsche Reich unter Bismarck entstand, wurde die schwarz-weiß-rote Flagge bis 1918 die Fahne des Deutschen Reiches.

Zeit des Nationalsozialismus

Mit dem ersten Weltkrieg endete das Deutsche Kaiserreich und auch die Fahne wurde ausgewechselt. In der Verfassung der Weimarer Republik am 14. August 1919 wurde abermals die schwarz-rot-goldene Flagge wieder als offizielles Staatssymbol festgelegt. Jedoch konnte sich Schwarz-Rot-Gold auch diesmal nicht dauerhaft durchsetzen. Schon ab 1919 war die Handelsflagge wieder Schwarz-Weiß-Rot und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die Parteifahne der Nationalsozialisten ab 1935 zur Landesflagge. Gemeinsam mit der alten schwarz-rot-weißen Fahne des Deutschen Kaiserreichs galt sie zwischen 1933 und 1945 als Nationalflagge im Dritten Reich.

Die endgültige Anerkennung von Schwarz-Rot-Gold

Zusammen mit dem Zweiten Weltkrieg endete auch die Nazi-Diktatur und die Nationalfarben des Dritten Reichs wurden nach 1945 verboten. Man entschied sich zu jener Flagge zurückzukehren, die schon 1848 und in der Weimarer Republik ein Symbol für Freiheit war. Dieses Mal wurden die Farben Schwarz-Rot-Gold als Nationalfarben sogar im Grundgesetz festgelegt, das am 23. Mai 1949 in Kraft trat. Dort heißt es im Artikel 22: „Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold.“ Auch die DDR übernahm diese Farben als Staatswappen. Um sich aber dennoch von Westdeutschland abzugrenzen, wurde auf der Flagge in der sowjetischen Besatzungszone ein Wappen aus Hammer, Zirkel und Ährenkranz ergänzt. Der Hammer symbolisierte die Arbeiter, der Zirkel die Denker und der Ährenkranz die Bauern. Doch mit dem Ende der DDR verschwand diese Abwandlung wieder und die schwarz-rot-goldene Fahne wurde im gesamten Land anerkannt.

Welche Farbe symbolisiert Deutschland?

Beim Hambacher Fest 1832 wurde die schwarz-rot-goldene Fahne erstmals (auch) in der heutigen Form geführt und wurde das Symbol für eine deutsche Republik. Noch vor der eigentlichen Märzrevolution 1848 erklärte der Deutsche Bundestag die Farben zu den offiziellen Bundesfarben.

Woher kommen die Farben der deutschen Fahne einfach erklärt?

Der Ursprung von Schwarz-Rot-Gold ist nicht eindeutig nachweisbar. Nach den Befreiungskriegen 1815 wurden die Farben auf die schwarzen Uniformen mit roten Vorstößen und goldfarbenen Knöpfen des an den Kämpfen gegen Napoleon beteiligten „Lützower Freikorps“ zurückgeführt.

Warum ist die deutsche Flagge gelb und nicht Gold?

Warum sind Deutschland-Flaggen gelb statt gold? Das Gold kommt aus unserer europäischen Heraldik, sprich der Wappenkunde. Dort kannte man ursprünglich die Farben Rot und BIau und die beiden Metalle Silber und Gold. In der Praxis stellte sich schnell heraus, dass gerade Gold und Silber nicht schnell zur Hand sind.

Ist Deutschland Gelb oder Gold?

Doch warum sieht man eigentlich nur schwarz-rot-gelbe Fahnen; ist die Flagge der Bundesrepublik Deutschland nicht schwarz, rot und GOLD? Richtig, das Grundgesetz ist in Artikel 22 an dieser Stelle ganz eindeutig und legt fest: Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold.