Was bedeuten die figuren auf dem siegesdenkmal

Die Siegessäule mit der goldenen Skulptur auf der Spitze gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen von Berlin. Von der Aussichtsplattform eröffnet sich ein Panoramablick über den Tiergarten und Umgebung.

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    Leuchtspuren vor der Berliner Siegessäule während der Dämmerung

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    Die Statue auf der Siegessäule ist zu sehen. Foto: Rainer Jensen/Archiv

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    28.06.2019, Berlin: Die Siegessäule ragt als markanter Punkt im Tiergarten ins Auge. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit

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    Aussichtsplattform der Siegessäule

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    Das frisch gestrichene Treppenhaus in der Siegessäule, aufgenommen am 20.05.2011.

Schon von Weitem glänzt die geflügelte Skulptur auf der Siegessäule im Westen der Stadt. Was eigentlich an die deutschen Siege gegen andere Nationen erinnern soll hat heute längst eine andere Bedeutung: Die Siegessäule ist eng verknüpft mit der Loveparade, denn jährlich fand die Abschlusskundgebung zu den Füßen der Goldelse statt, wie Berliner die Figur der Siegesgöttin meist nur nennen. Außerdem ist auf der 69 Meter hohen Säule ein Aussichtspunkt, der einen tollen Blick über den Tiergarten und das nahe Schloss Bellevue verspricht.

Geschichte der Siegessäule

Die Siegessäule wurde von Johann Heinrich Strack entworfen. Nach dem Baubeginn 1865 dauerte es acht Jahre zur Fertigstellung. Die geflügelte Figur obenauf wurde von Friedrich Drake entworfen. Das Monument soll an die Siege Deutschlands gegen Dänemark, Österreich und Frankreich zwischen 1864 und 1871 erinnern. Nicht nur die Siegerpose der Plastik weist darauf hin: An den Säulen befinden sich vergoldete Geschützrohre und auch das Mosaik von Anton von Werner im Säulenumgang zeigt kriegerische Szenen.

Aussichtspunkt und Wahrzeichen

Die ursprüngliche Funktion der Siegessäule kennt kaum noch jemand in der Stadt, vielmehr denken die meisten Menschen an die großen Partys zur Love Parade. Außerdem ist sie als Aussichtspunkt bekannt. Die Aussichtsplattform befindet sich direkt unter der Goldelse. Wer mit ein bisschen Kondition die 285 Stufen erklimmt, wird mit einem tollen Ausblick über den Großen Tiergarten, das nahe Schloss Bellevue und andere Teile Berlins belohnt. Längst gehört die Siegessäule neben dem Fernsehturm und dem Brandenburger Tor zu Berlins Wahrzeichen.

Informationen

Karte

 AdresseÖffnungszeitenApril bis Oktober: Montag bis Freitag 9:30 bis 18:30 Uhr, Samstag und Sonntag bis 19 Uhr
November bis März: Montag bis Sonntag 9:30 bis 17:30 Uhr
am 24. Dezember geschlossenBarrierefreiDer Aufstieg zur Aussichtsplattform der Siegessäule ist nicht behindertengerecht und nicht für Menschen mit schwacher Konstitution geeignet.Eintritt

Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro

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Am 18. August, am Tage der Schlacht von Gravelotte und Saint-Privat, wird in Leipzig das Siemeringsche Siegesdenkmal enthüllt, welches lange Jahre hindurch die Gemüther der Leipziger Bürgerschaft so angelegentlich beschäftigt hat. Namentlich die Frage, welchen Platz das große Monument schmücken solle, hat lange Zeit vielen Staub aufgewirbelt. Die Entscheidung, unterstützt durch die Gutachten der Kunstverständigen, fiel zu Gunsten des Marktplatzes aus. Hier im Herzen der Stadt, vor dem alten schönen Rathhause, umrahmt von den hohen alterthümlichen Häusern, von denen es sich in seiner energischen Gliederung wirksam abhebt, wies man ihm seine Stelle an.

So erhebt es sich jetzt auf dem Markte, ein echtes Volksdenkmal, mitten im regen Leben und Treiben des Tages. Gekrönt wird es von der mächtigen Gestalt der Germania, die als Kriegerin nach erkämpftem Siege, als gewaffnete Schirmerin des Friedens erscheint. Ihr Schwert ruht in der Scheide. Sie hat es vom Gürtel gelöst, über die rechte Schulter gelegt und hält es am untern Ende; ihre Linke ruht auf dem mit dem Reichsadler gezierten Schilde. Der faltenreiche, in breiten Massen angeordnete Brokatmantel ist zurückgeschlagen, wird am Halse mit einer Spange zusammengehalten und läßt die stolze Gestalt, die von einem Lederpanzer umspannt wird, in aller Kraft und Schönheit hervortreten. Das etwas nach links, dem Rathhause zugewendete Haupt wird von einem geflügelten Helm bedeckt; unter dem Helm quillt das reiche Haupthaar hervor und wallt frei über Nacken und Rücken. Der Ausdruck der Züge ist von energischer Schönheit, von stolzer Selbstgewißheit, nicht kriegerisch drohend, sondern friedlich gesinnt, den Frieden schützend.

Diese Germania, in Kupfer getrieben, aus der Howaldtschen Werkstatt in Braunschweig hervorgegangen, hat beinahe die doppelte Grüße der unteren überlebensgroßen Figuren. An den vier Ecken des Hauptsockels auf stark ausladenden Postamenten sehen wir die Reiterstandbilder des Königs von Sachsen, des deutschen Kronprinzen (des jüngst verstorbenen Kaisers Friedrich III.), des Reichskanzlers Fürsten Bismarck und des Generalfeldmarschalls Grafen Moltke. Alle bezeugen das seltene Talent des Meisters für monumentale Porträtbildnerei. Er weiß das Charakteristische in großen Zügen zu treffen und verliert sich nirgends in kleinliches Detail. Die Vorderseite des Hauptsockels zeigt uns die erhabene und wunderbar zu Herzen sprechende Gestalt Kaisers Wilhelms des Siegreichen als Rundfigur; er ist sitzend dargestellt, im vollen Krönungsschmucke, das Haupt lorbeerumkränzt; der Thron tritt aus einer Nische der Postamentwand auf halbrundem Sockel heraus.

An jeder der vier Seiten des Hauptpostaments stehen, nach den Ecken zu, zwei Fahnenträger, volksthümliche Kriegergestalten mit dem eigenartigen Gepräge bestimmter Waffengattungen. So gipfelt sich das Denkmal von der breiten Grundlage des kämpfenden Volkes, durch den Kreis der Herrscher, Feldherren und Staatsmänner zu der Idealfigur der allbeherrschenden Germania empor.

Die Inschriften des Denkmals künden mit schlaghafter Kürze seine Bedeutung:

„Uns’rer Väter heißes Sehnen,
Deutschlands Einheit, ist erstritten.

Uns’re Brüder haben freudig
Für das Reich den Tod erlitten.

Enkel mögen kraftvoll walten,
Schwer Errungenes zu erhalten.“

So hat die Stadt Leipzig mit treuem Bürgersinn ein Denkmal errichtet, welches nicht nur ihr selbst, sondern auch dem ganzen Deutschland zur Ehre gereicht, und auch zum größten Ruhme dem Meister, der es geschaffen. Rudolf Siemering, der den Lesern der „Gartenlaube“ in früheren Schilderungen schon begegnet ist, stammt aus Ostpreußen, aus jenem Lande, in welchem große Denker das Licht erblickt haben, welches aber der bildenden Kunst bisher wenig Meister geschenkt hat. Siemering ist im Jahre 1835 in Königsberg geboren, kam dann nach Berlin zu Bläser, wo er mitarbeitete an den Reliefs für die Dirschauer Brücke. Aus der für das Berliner Schillerdenkmal ausgeschriebenen Konkurrenz ging er neben Reinhold Begas als Sieger hervor. Sein Entwurf wurde zwar nicht ausgeführt, doch fand der Künstler fortan die warme Theilnahme und Beachtung der Kunstkenner.

[561]

Das Siegesdenkmal in Leipzig.
Originalzeichnung von Olof Winkler.

[562] Bald gewann er auch die Anerkennung weiterer Kreise durch seine sitzende Figur König Wilhelms I. in der Vorhalle der Berliner Börse, durch sein Denkmal Albert von Gräfes und die Büste von Wilms vor dem Bethanienhospital in Berlin, durch das für Marienburg geschaffene Denkmal Friedrichs des Großen und vor allem durch seine bedeutendste bisherige Schöpfung, sein Lutherdenkmal zu Eisleben, welches am 10. November 1883 enthüllt wurde. Durch sein Leipziger Siegesdenkmal hat er sich jetzt neben den Dresdener Meister Schilling gestellt.

Was steht auf dem Siegesdenkmal?

Die Inschrift auf dem Siegesdenkmal: „Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus. “

Warum wurde das Siegesdenkmal gebaut?

Errichtet wurde es unter Mitwirkung wichtiger zeitgenössischer Künstler als Symbol des Faschismus und der Italianität im 1920 vom Königreich Italien annektierten südlichen Tirol sowie als Denkmal für die italienischen Toten des Ersten Weltkriegs.

Warum wurde das Siegesdenkmal in Leipzig gebaut?

Das Siegesdenkmal in Leipzig war ein Denkmal, das an den Sieg Deutschlands im Deutsch-Französischen Krieg im Jahre 1871 erinnern sollte. Es befand sich von 1888 bis 1946 in der Mitte des nördlichen Teils des Leipziger Marktes etwa in Höhe des Nordgiebels des Alten Rathauses.

Wann wurde das Siegesdenkmal gebaut?

12. Juli 1928Siegesdenkmal / Eröffnetnull