Was bedeuted drahtbein

Eine Erinnerung an die Rabensteiner von D�hlau findet sich im heutigen Gemeindewappen von D�hlau (Landkreis Hof): Ihr Wappen ist: Unter silbernem Schildhaupt mit einem oben gezinnten schwarzen Balken, in Rot drei im Dreipa� gestellte silberne Panzerbeine, bewinkelt von drei silbernen Lilien. Die Triskele entstammt dem Wappen der Rabensteiner, der Zinnenbalken dem Wappen der Herren von Uttenhofen, die Lilien dem Wappen der Nachfolger in den D�hlauer Besitzungen nach dem Aussterben der Rabensteiner, der Herren von P�hel.

Weiterhin taucht das Rabensteiner Wappen in einem vermehrten Wappen der Geuder gen. Rabensteiner auf, die das Wappen der verschw�gerten Rabensteiner nach deren Aussterben annahmen (Siebmacher Band: Bay Seite: 36 Tafel: 33, Band: Bay Seite: 79 Tafel: 90, Band: PrGfN Seite: 8 Tafel: 5): Geviert, Feld 1 und 4: in Blau ein gest�rztes silbernes Dreieck, an jeder Spitze mit einem silbernen Stern besteckt, Feld 2 und 3: in Rot drei im Dreipa� gestellte silberne Panzerbeine. Zwei Helme: Helm 1 (rechts): auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein sechseckiger Stern, je nach Quelle silbern oder silbern-blau gespalten, an den freien Ecken mit blauen und silbernen Strau�enfederb�schen besetzt, Helm 2 (links): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein rechts silberner, links roter Flug.

Was bedeuted drahtbein
Was bedeuted drahtbein

Abb.: evangelische Kirche St. Matth�us in Heroldsberg (Mittelfranken), Metallplatte �ber der Grabst�tte der Freiherren von Geuder Rabensteiner Linie, links Feld 3, rechts Gesamtansicht. Die Beine laufen in diesem Beispiel in die andere Richtung, was aber nicht signifikant ist, denn beide Darstellungen sind nicht zwei verschiedene Wappen, und in den Quellen findet man es mal so, mal so, z. B. im alten Siebmacher von 1605 ist der Drehsinn der gleiche wie hier, im heutigen Ortswappen von D�hlau ist er entgegengesetzt.

Weitere Beispiele f�r die Triskelis in der Heraldik:
Stadt F�ssen (Landkreis Ostallg�u): In Gold drei im Dreipa� gestellte schwarze Beine. Dieses Wappen wird seit dem 14. Jh. von der Stadt F�ssen gef�hrt. Auch wenn sich der Name vermutlich darauf bezieht, da� die Ansiedlung am Fu�e der Berge liegt, ist es dennoch ein in h�chstem Ma�e redendes Wappen. Der erste dokumentierte Siegel-Abdruck mit der Triskele stammt aus dem Jahr 1317. Nur im 19. Jh. gab es eine kurze und h��liche Diskontinuit�t, ein geteilter Schild, oben mit den blau-silbernen Rauten der Wittelsbacher, unten mit drei schwarzen Beinen nebeneinander in Gold, wurde 1818-1842 gef�hrt. Gl�cklicherweise besann man sich nach einem knappen Vierteljahrhundert wieder des wundersch�nen, rotationssymmetrischen alten Symbols und f�hrte es wieder wie die Jahrhunderte zuvor.

Dies sind bekanntere Beispiele, doch finden sich im Siebmacher noch mehr solcher Dreibein-Anordnungen: Peffenhauser, eine B�rgerfamilie aus Ulm (Siebmacher Band: Bg3 Seite: 51 Tafel: 54): In Blau drei ins Dreieck gestellte, mit den F��en ausw�rts gekehrte silberne geharnischte Beine. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender Mohr in eiserner R�stung, in der Hand einen Stechhelm haltend, mit silbern-blauer Kopfbinde. Das Wappen findet sich in einem Stammbuchblatt f�r A. Peffenhauser im Jahre 1623 im Stammbuch des Lorenz Strauss.

Bei Conrad Gr�nenberg (Folio 355) findet sich in silbernem Feld eine rote Triskele, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken auf einem silbernen Kissen ein Pfauensto�.

Was bedeuted drahtbein
Was bedeuted drahtbein
Was bedeuted drahtbein
F�ssen (Stadt)Isle of Man (GB)Peffenhauser

Die Inseln mit der Triskelis:
Isle of Man: In Rot drei im Dreipa� gestellte silberne Panzerbeine mit goldenen Sporen (Englischer Blason: Gules a Triskele Argent garnished and spurred Or). In der Inselsprache wird das Motiv "tre cassyn" genannt. Das uralte Symbol taucht bereits als Schmuck auf dem Knauf des Staatsschwertes der Insel aus dem 15. Jh. auf. Die Insel liegt geographisch so, da� sich daraus eine h�bsche volkst�mliche Interpretation des Schildbildes entwickelt hat: "Die Insel kniet auf England, tritt gegen Schottland und zeigt Irland seine Verachtung" (with one leg I spurn Ireland, with the second I kick Scotland, and with the third I kneel to England) - was nat�rlich nichts mit der tats�chlichen Herkunft des Motivs zu tun haben d�rfte und eine nachtr�glich entstandene und politisch motivierte Wappeninterpretation ist. "Quocumque jeceris stabit" ist der Wahlspruch der Insel, wohin man es wirft, steht es, eine klare Anspielung auf das Dreibein, das immer auf den F��en landen wird. Prunkst�cke des heutigen, seit 1996 so definierten Staatswappens: "An Imperial Crown proper; Supporters: Dexter a Peregrine Falcon and sinister a Raven both proper".

Und da w�re noch das alte Symbol f�r Sizilien, in Gold drei fleischfarbene Beine, in der Mitte �berdeckt von einem Kopf. Dieses Wappen ist z. B. Bestandteil des Wappens von Joseph Bonaparte (1768-1844), Bruder Napoleons, 1806–1808 K�nig von Neapel, sp�terer K�nig von Spanien 1808–1813: Halbgespalten und geteilt, 1: in Blau zwei schr�ggekreuzte goldene F�llh�rner (Labour), 2: in Blau ein goldener Delphin (Otranto), 3: in Gold eine fleischfarbene Triskelis, in der Mitte �berdeckt von einem Kopf (Sizilien), gekr�nter Herzschild: in Blau der goldene napoleonische Adler; ebenso zu finden im Wappen von Joachim Murat (1767-1815), Schwager Napoleons, 1806 bis 1808 Gro�herzog von Berg, sp�terer K�nig von Neapel 1808 bis 1815: Gespalten, rechts in Gold ein einw�rts aufspringendes Pferd (K�nigreich Neapel), links in Gold eine fleischfarbene Triskelis, in der Mitte �berdeckt von einem Kopf (Sizilien), Herzschild: in Blau der goldene napoleonische Adler, und die selben Felder finden sich auch wieder in seinem gro�en k�niglichen Wappen. Das alte Symbol wurde im napoleonischen System wiederbelebt. Diese Triskele mit dem Kopf in der Mitte (sog. Trinacria) findet sich auch in Wappen und Flagge der Autonomen Region Sizilien wieder.

Eine ganze Wappengruppe mit der Triskelis:
Und wir finden eine zusammenh�ngende Gruppe von Wappen, deren erster Vertreter die Potrykowski sind (Siebmacher Band: Pr Seite: 305 Tafel: 359): In Rot drei silberne, geharnischte und bespornte Beine ins Sch�cherkreuz gestellt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken drei Strau�enfedern, eine rote zwischen zwei silbernen. Das Wappen geh�rt zum polnischen Wappenstamm Drogomir (Siebmacher Band: Gal Seite: 6 Tafel: 4), zu dem auch eine Familie Sadowski (Siebmacher Band: Gal Seite: 203 Tafel: 247) geh�rt, eine Adelsfamilie der Wojwodschaft Krakau. F�r sie werden als Helmzier drei silberne Strau�enfedern beschrieben. Weitere zu diesem Herb geh�rende Familien sind die Kikol oder Kikul (Siebmacher Band: PrA Seite: 33 Tafel: 25, dort mit einer Rose im Zentrum beschrieben), die Grosicki, die Kulikowski, die Latoslawski, die Niesten, die Ramotowski (Siebmacher Band: Pr Seite: 331 Tafel: 384).

Eine Triskelis im Wappen Rauchfu�:
Die Niederburg Kranichfeld kam 1906 an Johanne Rauchfu�. Sie lie� die alte Burg sanieren und im Stile des Historismus umbauen und gab der Burg ihr heutiges Erscheinungsbild. Die Inschrift unter dem Wappen am Tor zur Anlage (Abb. unten) lautet: "Niederburg Kranichfeld. Erbaut im elften Jahrhundert, verfallen im 19 Jahrhundert. Wiederhergestellt 1907 von Johanne Rauchfuss." Das nicht in den Standardsammlungen verzeichnete Wappen Rauchfu� zeigt eine Triskele, drei (2:1) dreipa�artig miteinander verbundene, gestreckte Beine in hohen Schaftstiefeln mit Stulp, alle F��e im Uhrzeigersinn gestellt, um das Fu�gelenk jeweils Reitersporen geschnallt. Hier sind die Beine im Gegensatz zu obigen Beispielen durchgestreckt.

Was bedeuted drahtbein
Was bedeuted drahtbein

Ein weiteres Mal ist das Wappen Rauchfu� an Schlo� Tonndorf �ber dem Eingangsportal zum Vorhof des Schlosses zu sehen, das 1894 in den Besitz des k�niglich-preu�ischen Hauptmanns Hermann Rauchfu� aus Metz �berging und wo die Familie Rauchfu� bis 1919 wohnte.