Wann muss eine Brustzyste punktiert werden?

Wann muss eine Brustzyste punktiert werden?

  • 25. August 2020

Alle Frauen sollten ihre Brüste regelmäßig auf Veränderungen überprüfen. Das Abtasten ist wichtig, um eine bösartige Veränderung oder Erkrankung frühzeitig und unabhängig von der Routineuntersuchung beim Frauenarzt zu entdecken. Im Idealfall findet sich nichts Ungewöhnliches. Sollte allerdings eine Veränderung bzw. Verhärtung in der Brust bemerkt werden, ist der Schock oftmals groß. Wir werden immer wieder von Frauen konsultiert, die mit großen Sorgen und dem eigenen Verdacht von Brustkrebs zu uns kommen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie mit einer Veränderung in der Brust zum Frauenarzt gehen. Allerdings besteht in sehr vielen Fällen kein Grund zur Sorge: Veränderungen in der Brust müssen nicht immer bösartig sein. Sehr häufig handelt es sich um eine ungefährliche Zyste. In diesem Beitrag möchten wir erläutern, was eine Zyste der Brust ist und wie Sie damit umgehen sollten.

Gutartige Brustveränderung: Was ist eine Zyste?

Bei einer Zyste handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllten Blase im Drüsenläppchen der Brustdrüse. Im Normalzustand gibt es bei jeder Brustdrüse einen kleinen Kanal, der die Flüssigkeit abführt. Eine Zyste entsteht, wenn dieser Kanal verschlossen ist und sich somit langsam Flüssigkeit ansammelt. Diese Veränderung kann bei jeder Frau, auch außerhalb der Schwangerschaft, entstehen. Die Gründe für die Entstehung von Zysten sind bis heute nicht geklärt. Die wohl wichtigste Information ist, dass Zysten gutartige Veränderungen sind und damit nichts mit einer bösartigen Krebserkrankung zu tun haben. Auch das Risiko einer Brustkrebserkrankung wird durch eine Zyste nicht gesteigert.

Welche Symptome werden durch Zysten ausgelöst?

Bemerkt werden Zysten in der Regel beim selbstständigen Abtasten oder während einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt. Zysten lassen sich als Verhärtung oder kleine Knubbel in der Brust ertasten. Die Größe kann dabei stark variieren. Andere Symptome treten nur in sehr seltenen Fällen auf. Erst nachdem sich die kleine Blase stark vergrößert hat, kann es möglicherweise zu Schmerzen kommen, falls die Zyste auf umliegendes Gewebe drückt.

Wie wird eine Zyste diagnostiziert?

Im ersten Schritt wird die Frauenärztin die Brüste abtasten. Um eine genaue Diagnose stellen zu können wird anschließend eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Mithilfe des Ultraschalls kann eine Zyste zuverlässig von einer bösartigen Veränderung unterschieden werden. Bei Zysten ab einer gewissen Größe kann es sein, dass die Zyste punktiert werden muss, um eine Probe der Flüssigkeit zu untersuchen.

Wie wird eine Zyste behandelt?

Wie eingangs erläutert, handelt es sich bei einer Zyste um eine gutartige Veränderung, die bei den meisten Frauen keine Symptome verursacht. Sofern eine bösartige Veränderung vollständig ausgeschlossen wurde, muss eine Zyste nicht behandelt werden. Zur Behandlung kann die Zyste mithilfe einer Punktion entleert werden, um mögliche Symptome und Schmerzen zu behandeln. Falls sie weiter stark wächst oder regelmäßig zurückkehrt, ist möglicherweise eine operative Entfernung notwendig. Die meisten Frauen werden allerdings ohne eine Behandlung gut mit der Zyste leben können. Es ist wichtig, dass die Zyste regelmäßig abgetastet und vom Frauenarzt beobachtet wird, um eine Veränderung zu bemerken.

Frauenärztin für Ihre Fragen zur weiblichen Gesundheit

Wir hoffen, dass dieser Beitrag Ihre grundsätzliche Angst vor einer Veränderung in der Brust nehmen konnte. Es ist uns allerdings wichtig abschließend darauf hinzuweisen, dass jede Veränderung in der Brust vom Frauenarzt überprüft werden muss! Eine Veränderung der Brust sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden. Dennoch bleibt es dabei: In vielen Fällen sind die Veränderungen gutartig.

Haben Sie Fragen oder eine Veränderung in der Brust festgestellt. In unserer Privatpraxis in Düsseldorf können wir uns Ihren Anliegen in einer entspannten Atmosphäre annehmen. Vereinbaren Sie einfach direkt online einen Termin oder kontaktieren Sie uns hier.

Zysten in der Brust

Bei Ihnen sind Zysten festgestellt worden, was tun?  

Autor: Dr. H.-J. Koubenec Impressum
Quelle: eig. Expertenwissen

Wie entstehen Zysten?

Zysten sind an sich nichts Böses, sie können auch nicht bösartig werden. Dennoch machen sie des Öfteren Probleme und bergen einige Risiken. Was ist eine Zyste? Eine Zyste ist ein Drüsenläppchen, dessen Ausführungsgang verschlossen ist. Da auch ausserhalb der Schwangerschaft immer ein wenig Flüssigkeit in den Drüsen gebildet wird sammelt sich diese im Läppchen, wenn sie nicht abfließen kann. Die Zyste wird dann langsam größer. Eine Ursache für die Entstehung ist nicht bekannt, Zysten in anderen Organen, wie z. B. Schilddrüse oder Eierstock haben nichts mit Brustzysten zu tun, etwa im Sinne einer generellen Zystenveranlagung.

Wann muss eine Brustzyste punktiert werden?

Bildquelle: © Rüdiger Anatomie, Anatomische Tafeln, mit freundlicher Genehmigung

Beschwerden:

Zysten machen sich ab einer bestimmten Größe, und besonders wenn sie prall gefüllt sind, als Tumor (=Schwellung, nicht gleich bösartig) bemerkbar und sind je nach Brustgröße tastbar. Dies beunruhigt natürlich die Frauen, da es durch Tasten alleine nicht möglich ist, eine Zyste von einem festen (= soliden) Tumor zu unterscheiden. Durch die pralle Füllung machen Zysten des öfteren Schmerzen, unabhängig von der Größe, die manchmal im Zyklus schwanken, wie andere Brustbeschwerden auch.

Probleme und Risiken:

Zysten verdrängen das umgebende Brustgewebe und können es so stark drücken, dass es sich etwas zurückbildet, wenn der Druck durch die Zyste lange besteht. Schon deshalb sollen größere Zysten durch Punktion entlastet werden. Aber Zysten bergen auch ein Risiko: es können sich an der Wand Gewächse bilden, meist als Papillome. Das sind ganz kleine baumartige Gebilde, die in den Innenraum hineinwachsen. Papillome sind primär gutartig, können allerdings auch in 10-15% der Fälle entarten. Noch seltener sind Karzinome, die sich primär in der Zystenwand entwickeln. Die Risiken sind insgesamt nicht hoch.

Diagnostik und Therapie:

Auch die Mammographie kann nicht unterscheiden zwischen einem soliden Tumor (festes Gewebe) und einer flüssigkeitsgefüllten Zyste. Die Sonographie ist die Methode der Wahl zur Unterscheidung: flüssig oder fest. Aber auch das ist gelegentlich schwierig, wenn nämlich der Zysteinhalt eingedickt ist oder Einweißflocken, Blutbestandteile, Eiter etc. den Inhalt trüben. Der geübte Untersucher wird Gewächse in der Zystenwand in der Sonographie erkennen, die genaue Inspektion der Zystenwände gehört jedenfalls zu jeder Ultraschalluntersuchung von Zysten. Aber auch der Profi kann Gewächse nicht immer von wandständigem "Bodensatz" unterscheiden.
Aus all diesen Gründen, zur sicheren Diagnostik und auch gleich zur Tharapie sollten Zysten, wenigsten ein Mal punktiert werden und der Inhalt in einem Pathologischen Institut zytologisch untersucht werden.

Punktion:

Zysten sollten heute nur noch unter Sonographiekontrolle punktiert werden. Man kann die komplette Entleerung unter Sicht kontrollieren und evtl. "Gewächse" gezielt anpunktieren oder als schwimmende Teilchen mit absaugen. Wir empfehlen die Punktion von Zysten ab einer Größe von 1,5 cm, kleine Zysten punktieren wir nur bei Beschwerden oder unklaren Wandverhältnissen. Anschließend füllen wir Luft in die entleerte Zyste, dies führt ca. in der Hälfte der Fälle zur narbigen "Verklebung" der Wände. Diese Zyste kommt dann nicht wieder. Größere Zysten befüllen sich häufiger wieder, was ebenfalls für die Punktion noch in kleinerem Stadium spricht. Sind mehrere Zysten in der Brust punktiert man zuerst die großen, und dann nach und nach weitere. Der Inhalt von Zysten ist in der Regel klar-gelb, aber oft durch Einblutungen grün, braun oder schwarz verfärbt und getrübt. Das allein ist noch kein schlechtes Zeichen, entscheidend ist die zytologische Untersuchung, die immer erfolgen muss.

Stand: 16.06.2010

Wie bekommt man Zysten in der Brust weg?

Der Arzt kann die Zyste beziehungsweise deren Inhalt über eine Nadel absaugen (Aspiration oder Punktion). Die Zyste selbst verschwindet dann, ebenso damit verbundene Beschwerden. Falls sie sich nachbildet, kann sie erneut punktiert werden. Die gewonnene Flüssigkeit wird auf enthaltene Zellen untersucht.

Kann eine Zyste punktiert werden?

Die Feinnadelpunktion wird in erster Linie bei symptomatischen Zysten zur Entlastung eingesetzt. Zudem kann die Feinnadelpunktion eingesetzt werden, wenn die Unterscheidung zwischen Zyste und solidem Befund anhand des Ultraschallbildes nicht sicher gelingt.

Kann eine Zyste in der Brust gefährlich werden?

Brustzysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume die sich im Drüsenläppchen der Brust bilden. Sie sind in den häufigsten Fällen gutartig und harmlos. Meist bilden sich die Zysten in der Brust im Rahmen der Mastopathie – einer sehr häufigen gutartigen Brusterkrankung, die fast jede zweite Frau betrifft.

Was ist eine komplizierte Zyste in der Brust?

Behandlung. Man unterscheidet zwei Formen von Zysten: die einfache oder unkomplizierte Zyste (glattwandige Begrenzung, im Inneren der Zyste strukturlos) und die komplizierte oder komplexe Zyste (im Inneren mit Strukturen wie beispielsweise sogenannte Trennwände oder kugelige Auflagerungen an der Zysteninnenwand).