Show Neue Therapien gegen Tinnitus So stoppen Sie das Pfeifen im OhrTinnitus entsteht durch Lernprozesse im Gehirn. Die Fehlverarbeitung der Hörimpulse lässt sich oft korrigieren. © Colourbox Ob Pfeifen oder Zischen: Millionen Deutsche leben mit einem Ton im Ohr. Störungen im Gehirn können einen Tinnitus verstärken. Neue therapeutische Ansätze wirken dem entgegen. Von Corinna Schöps Eigentlich hat ihn jeder. Denn Tinnitus bedeutet nichts weiter als "Ohrgeräusch". Und das ist grundsätzlich völlig normal. Nahezu jeder von uns hört in absoluter Stille irgendwelche Töne. Schon die alten Griechen bemerkten dann und wann ein Ohrensausen und hielten es für Götterstimmen. Meist werden Ohrgeräusche vom Gehirn weggefiltert. Denn der Hörsinn ist Tag und Nacht aktiv und immer auf Empfang für überlebenswichtige Signale aus der Umwelt. Doch die Filterautomatik funktioniert nicht immer. Dann nimmt man mehr oder weniger schrille Dissonanzen aus dem Inneren wahr, und es kommt zu dem, was heute landläufig als Tinnitus bezeichnet wird: Nebensächliche Töne schieben sich vorübergehend in den Vordergrund. Zehn Millionen Deutsche trifft das Phänomen pro Jahr. Bei drei Millionen hält es länger als drei Monate an, meist ohne groß zu stören. Für Hunderttausende allerdings wird das Leben mit dem Pfeifen im Ohr zur Qual. Hilfe gegen TinnitusDie körperlichen Mechanismen, die einen Tinnitus hervorbringen, sind nicht restlos geklärt. Als sicher gilt inzwischen, dass Durchblutungsstörungen, die Mediziner einst für den Hauptverursacher hielten, nur eine Nebenrolle spielen. Die Forschung blickt derzeit vor allem auf die Nervenachse vom Ohr zum Gehirn. Entlang dieser Strecke können nach heutigem Wissen kleinere und größere Schäden an den Nervenzellen entstehen, vor allem durch Lärmschäden. Und das beeinträchtigt den Geräuschfilter im Gehirn. Funktioniert der Filter nicht ordentlich, können selbst Töne von der Lautstärke eines sanften Blätterrauschens als qualvoll erlebt werden. Viele Menschen glauben, sie seien dem Ohrgeräusch unentrinnbar ausgeliefert. Das ist falsch. Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sich die Fehlverarbeitung der Hörimpulse oft korrigieren lässt. Denn die Töne entstehen offenbar durch Lernprozesse des Gehirns. Und: Diese sind meist umkehrbar. Im Akutfall entspannt bleibenMit folgenden Mitteln können Sie den natürlichen Geräuschfilter im Gehirn stärken und so vermeiden, dass sich Ihre Ohrgeräusche störend festsetzen:
Gegenklänge schaffenAngenehme Klänge im Hintergrund füttern das Gehirn, stärken seinen Hörfilter und lindern so den Tinnitus. Folgende Geräuschquellen können helfen:
Falls Sie schon längere Zeit an Tinnitus leiden, können Sie mit einem Test feststellen, wie stark Sie dadurch belastet sind. Den Check finden Sie hier.
Was tun damit Tinnitus weggeht?Bislang ist aber für keine Therapie nachgewiesen, dass sie einen Tinnitus lindern kann. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, mit den Ohrgeräuschen besser zurechtzukommen und die Lebensqualität zu verbessern. Wenn ein Tinnitus länger als drei Monate andauert, spricht man von einem chronischen Tinnitus.
Wie bekomme ich den Tinnitus leiser?Lauter und leiser Tinnitus
Dies lässt sich therapeutisch gezielt nutzen, beispielsweise indem ein Patient einen durch Aufregung lauter gewordenen Tinnitus mittels Entspannungsübungen bewusst in seiner Lautstärke reduziert. Einige Patienten berichten zudem, dass ihr Ohrgeräusch durch Sport lauter wird.
Wann ist es kein Tinnitus?Rauschen im Ohr
Manche Betroffene hören eher ein Zischen und zwar im Takt des Herzens. Dieses Zischen kann, im Gegensatz zum "echten" Tinnitus, auch vom Arzt durch ein Stethoskop gehört werden.
Welcher Triggerpunkt bei Tinnitus?Suboccipitale (Hinterhaupts-) Muskeln („Kopfdreher“)
Aktive Triggerpunkte in den Hinterhauptsmuskeln (Mm. suboccipitales, Abb. 11) können diffuse Kopfschmerzen, Schmerzen hinter den Augen und Störungen bei der Kopfdrehung sowie Schwindel und Tinnitus verursachen.
|